Mauensee LU

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LU ist das Kürzel für den Kanton Luzern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Mauenseef zu vermeiden.
Mauensee
Wappen von Mauensee
Wappen von Mauensee
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis: Sursee
BFS-Nr.: 1091i1f3f4
Postleitzahl: 6212 (Kaltbach)
6216 (Mauensee)
Koordinaten: 647554 / 224249Koordinaten: 47° 10′ 3″ N, 8° 3′ 57″ O; CH1903: 647554 / 224249
Höhe: 522 m ü. M.
Höhenbereich: 499–686 m ü. M.[1]
Fläche: 7,22 km²[2]
Einwohner: 1543 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 214 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
9,1 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.mauensee.ch
Mauensee Hauptstrasse
Mauensee Hauptstrasse

Mauensee Hauptstrasse

Lage der Gemeinde
Karte von MauenseeBaldeggerseeHallwilerseeMauenseeRotseeSempacherseeSoppenseeTueteseeVierwaldstätterseeKanton AargauWahlkreis EntlebuchWahlkreis HochdorfWahlkreis Luzern-LandWahlkreis Luzern-StadtWahlkreis WillisauKanton NidwaldenBeromünsterBüronButtisholzEich LUGeuenseeGrosswangenHildisriedenKnutwilMauensee LUNeuenkirchNottwilOberkirch LURickenbach LURuswilSchenkonSchlierbach LUSempachSurseeTriengen
Karte von Mauensee
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Mauensee ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Sursee des Kantons Luzern in der Schweiz.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt westlich von Sursee am Ostrand des Wauwilermooses. Zur Gemeinde gehört der Weiler Kaltbach (521 m ü. M.), der zwischen St. Erhard (Gemeinde Knutwil) und Wauwil, nördlich von Mauensee-Dorf liegt, sowie der Weiler Bognau (517 m ü. M.) im Osten, der mit Sursee zusammengewachsen ist. Innerhalb der Gemeinde liegt auch der Mauensee mit dem Schloss Mauensee.

Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 7,23 km², wovon 17,2 % bestockte Fläche (d. h. Wald und Gehölz) sind, 67,4 % landwirtschaftlich genutzt werden und 7,9 % als Siedlungsfläche dienen. Auf den See entfallen 6,5 % (Stand 2015/16).[6]

Mauensee grenzt im Nordwesten an Dagmersellen, im Norden an Knutwil, im Nordosten an Sursee, im Südosten an Oberkirch, im Süden an Grosswangen, im Südwesten an Ettiswil und im Westen an Wauwil.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 632
1860 655
1870 562
1880 601
1900 608
1930 609
1941 649
1950 637
1980 550
1990 732
2000 958
2004 1086
2014 1213
2022 1545

Bis 1860 stieg die Einwohnerzahl leicht an, im 19. Jahrhundert sank sie stark (1860–1870: − 14,2 %). Nach einem leichten Wachstumsschub bis 1880 folgen zwei Jahrzehnte Stagnation. Nach einem Auf und Ab zählte die Gemeinde 1930 gleich viele Einwohner wie zur Jahrhundertwende. Nach einem kleinen Zwischenhoch bis 1941 erfolgt ein Exodus bis zum historischen Tiefpunkt im Jahr 1980. Durch die schöne Lage nahe dem regionalen Zentrum und der Nähe zur Autobahn wächst die Einwohnerzahl seither ununterbrochen und stark. Sie hat sich in einem Vierteljahrhundert verdoppelt (1980–2004: + 97,5 %).

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 96,14 % Deutsch und je 1,04 % Albanisch und Serbokroatisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher waren alle Bewohner Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Heute sieht die religiöse Situation wie folgt aus: Es gibt 83,09 % römisch-katholische, 9,92 % evangelisch-reformierte und 0,42 % orthodoxe Christen. Daneben findet man 4,59 % Konfessionslose und 0,52 % Muslime (Stand 2000).

Herkunft – Nationalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 2022 waren von den 1543 Einwohnern 1403 Schweizer und 140 (= 9,1 %) Ausländer.[7] Die Einwohnerschaft bestand aus 90,9 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2022 stammten die ausländischen Einwohner aus Deutschland (44 Personen), Italien (20), dem Kosovo (11), Portugal (7) und Spanien (6). 28 Personen stammten aus dem übrigen Europa, und 24 waren aussereuropäischer Herkunft.[8]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftbild (1953)

Moginse ist im ältesten Verzeichnis des Klosters Engelberg aus den Jahren 1184/1190 aufgeführt. Der See gehörte teils den Freiherren von Grünenberg und teils den Freiherren von Aarburg. Die Truppen der Stadt Luzern zerstörten 1388 die Burg auf der Insel im Mauensee. Die Gegend fiel 1407 an Luzern. 1455 kaufte Luzern dann noch den aarburgischen und zofingischen Teil des Mauensees und machte so seine Herrschaftsansprüche noch mehr geltend. 1605 liess die Familie Pfyffer das heutige Schloss erbauen. Bis 1798 war der Ort Teil der Landvogtei Knutwil. Danach gehörte er zum Distrikt Sursee und seit 1803 zum Amt Sursee. Mauensee wurde erst 1818 durch Abtrennung von Knutwil eine eigenständige Gemeinde. Eine Fusion mit Nachbargemeinden ist derzeit nicht geplant, doch gehört es zum Regionalrat Sursee 2000+, in dem die Gemeinden rund um Sursee eine engere Zusammenarbeit unter den Mitgliedsgemeinden fördern.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat Mauensee besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt (Stand März 2024):[9]

  • Ruth Bättig, Gemeindepräsidentin, Ressort Präsidiales und Kultur
  • Philipp Bachmann, Ressort Finanzen und Sicherheit
  • Daniela Basile, Ressort Bau und Infrastruktur
  • Mario Gsell, Ressort Bildung und Umwelt
  • Priska Häfliger-Kunz, Ressort Soziales und Gesundheit

Kantonsratswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Mauensee: Mitte (mit GenMitte) 26,77 %, SVP 22,37 %, FDP 17,10 %, SP (mit JUSO) 11,97 %, Grüne (mit JG und GrüneKuG) 11,49 % und glp 10,31 %.[10]

Nationalratswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Mauensee: Mitte 30,0 %, SVP 22,7 %, FDP 15,0 %, SP 13,7 %, Grüne 8,2 %, glp 6,8 %, übrige 3,5 %.[11]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mauensee ist durch die Buslinie Sursee–Willisau ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. An beiden Endpunkten bestehen Bahnlinien. Willisau liegt an der Linie Luzern-Langenthal und Sursee an der Bahnstrecke Olten–Luzern. Durch Mauensee führt die wichtige Strasse von Sursee nach Willisau. Der nächste Autobahnanschluss Sursee an der A2 ist 5 km entfernt.

Besitzverhältnisse Schloss Mauensee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Mauensee, seit 1998 im Besitz des Kunstsammlers Uli Sigg
  • 1275 Schloss und Herrschaft Mauensee gehörten je zur Hälfte den Grafen von Habsburg und Freiherren von Grünenberg
  • 1388 Nach dem Sempacherkrieg zerstörten die Eidgenossen die Burg auf der Insel
  • 1455 Luzern wird Eigentümerin der Herrschaft
  • 1457 Mauensee geht an die Surseer Schultheissenfamilie Schnyder von Wartensee und danach an die Luzerner Ratsfamilie Pfyffer von Altishofen
  • 1605 Kaspar Pfyffer lässt das heutige Schloss durch seinen Schwiegersohn Schnyder errichten
  • 1657 gehörte es der Luzerner Patrizierfamilie Cloos, der bedeutendsten Trägerin der Herrschaft im 17. Jahrhundert
  • 1721 verkauften die Cloos die Herrschaft Mauensee an den Grafen Rudolf Riva
  • 1807 Mauensee gehörte für kurze Zeit wieder den Pfyffer von Altishofen
  • 1811 gelangte Mauensee an die Zofinger Familie Eggstein, welche Kapelle, Ecktürme und Umfassungsmauer abreissen liess
  • 1846 erwarb Jost Bernhard Segesser von Brunegg (1814–1880) Mauensee von Rosine Eggstein geb. Hunkeler
  • 1875 Von den Segesser von Brunegg kam Mauensee in den Besitz von Auguste de Pourtalès von Neuenburg
  • 1942 Mit Karl von Schumacher, dem Gründer der Wochenzeitung Die Weltwoche, war wiederum eine Luzerner Patrizierfamilie Besitzerin
  • 1957 Nach dem Tod von Kurt lebte sein Bruder Pierre von Schumacher auf dem Schloss
  • 1964 Schloss Mauensee verbleibt im Besitz von dessen Witwe
  • 1995 erbten es die Schwestern Denyse von Streng-de Wolff und Alix Schnyder von Wartensee-de Wolff
  • 1998 kaufte und renovierte es die Industriellenfamilie Sigg

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band IV: Das Amt Sursee. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 35). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1956, ISBN 978-3-906131-23-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mauensee LU – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento des Originals vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch (Ständige Wohnbevölkerung)
  6. Bodennutzung nach Nutzungsarten. LUSTAT Statistik Luzern, 19. April 2022, abgerufen am 18. März 2024.
  7. Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung. LUSTAT Statistik Luzern, 10. August 2023, abgerufen am 18. März 2024.
  8. Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität. LUSTAT Statistik Luzern, 21. August 2023, abgerufen am 18. März 2024.
  9. Gemeinderat. Gemeindeverwaltung Mauensee, abgerufen am 18. März 2024.
  10. Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023 (LUSTAT Statistik Luzern)
  11. Nationalratswahlen. LUSTAT Statistik Luzern, 3. Januar 2024, abgerufen am 18. März 2024.