Neuenhaus

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Wappen Deutschlandkarte
Neuenhaus
Deutschlandkarte, Position der Stadt Neuenhaus hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 30′ N, 6° 58′ OKoordinaten: 52° 30′ N, 6° 58′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Grafschaft Bentheim
Samtgemeinde: Neuenhaus
Höhe: 17 m ü. NHN
Fläche: 31,37 km2
Einwohner: 10.561 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 337 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49828
Vorwahl: 05941
Kfz-Kennzeichen: NOH
Gemeindeschlüssel: 03 4 56 014
Adresse der
Stadtverwaltung:
Veldhausener Straße 26
49828 Neuenhaus
Website: www.neuenhaus.de
Bürgermeister: Paul Mokry (CDU)
Lage der Stadt Neuenhaus im Landkreis Grafschaft Bentheim
KarteLandkreis Grafschaft BentheimNiedersachsenKönigreich der NiederlandeLandkreis EmslandNordrhein-WestfalenBad BentheimOhneSamernSchüttorfSchüttorfQuendorfIsterbergEngdenNordhornWietmarschenGeorgsdorfOsterwaldLage (Dinkel)Halle (bei Neuenhaus)UelsenGeteloWielenItterbeckWielenRingeEmlichheimLaar (Grafschaft Bentheim)WilsumGölenkampEsche (Grafschaft Bentheim)NeuenhausHoogstede
Karte

Neuenhaus ist eine Stadt und Sitz der Samtgemeinde Neuenhaus im Landkreis Grafschaft Bentheim im Land Niedersachsen und hat rund 10.000 Einwohner. Neuenhaus liegt an der Vechte und Dinkel in der Nähe zur Grenze zum Königreich der Niederlande.

Geschichte[edit | edit source]

Kupferstich der Stadtansicht Neuenhaus von Matthäus Merian: Topographia Westphaliae 1647.

Gründung und Name[edit | edit source]

Neuenhaus ist eine Gründung des Bentheimer Grafen Johannes II. aus dem Jahre 1317, der an der Handelsstraße zwischen Münster und Amsterdam die Burg Dinkelrode zu deren Sicherung errichten ließ. Der Name der Burg bezieht sich auf den Fluss Dinkel, der dort in die Vechte mündet. 1328 wird die Burg – um sie von der nahe gelegenen Burg Bentheim zu unterscheiden – als et nye hus (das Neue Haus) bezeichnet, 1369 als Nyenhuß und 1457 Nyenhueß.

Es liegt ein Kompositum aus dem mittelniederdeutschen Wort nie, nige, nigge für neu und hüs für Haus (/-hausen) vor.[2]

Spätmittelalter und Neuzeit[edit | edit source]

Im 15. Jahrhundert wurde die schnell wachsende Siedlung, der 1369 Stadtrechte verliehen worden waren, durch Wälle und Stadtgräben befestigt; Zugang erfolgte nur durch die vier Stadttore Ülser, Veldhüser, Diek- und Prinsenpoorte. Daher musste General Carl von Rabenhaupt im Zweiten Holländischen Krieg zunächst 16 Brücken über diese Gräben schlagen lassen, bevor er am 28. März 1674 die Stadt einnehmen konnte.

Die Stadt verfügte ab 1860[3] über ein Amtsgericht und weitere Behörden, die nach dem Zweiten Weltkrieg schrittweise in die Kreisstadt Nordhorn verlegt wurden. 1953 beschloss der niedersächsische Landtag, dass Nordhorn ein eigenes Amtsgericht erhalten sollte, das 1955 eröffnet wurde. Wegen des dadurch erfolgten Rückgangs der Fälle schloss das Amtsgericht Neuenhaus (ebenso wie das Amtsgericht Bentheim) am 1. Juli 1973. Beide Bezirke wurden dem Amtsgericht Nordhorn zugewiesen.[4]

Durch den Bau von zwei Wehren an der Vechte und einem Wehr an der Dinkel wurde verhindert, dass Neuenhaus, wie in früheren Jahren, von Hochwasser überflutet wird. Die Hauptstraße durch die Innenstadt wurde von 2005 bis 2010 schrittweise zurückgebaut und der Bereich vor dem Alten Rathaus wieder in einen Platz umgestaltet, nachdem eine südwestliche Umgehungsstraße gebaut und 2003 freigegeben wurde. Ende 2010 wurde der alte Eingang zum Rathaus wieder geöffnet und beim westlichen Stadtgraben wurde eine Torsituation geschaffen, die der auf der anderen Seite der Stadt an der Brücke über den östlichen Stadtgraben ähnelt.

Eingemeindungen[edit | edit source]

Am 1. April 1929 wurde die Gemeinde Teich eingemeindet. Am 1. Juli 1970 wurden die Gemeinden Grasdorf (mit Bischofspool, Thesingfeld und Veldgaar), Hilten (mit Buitenborg) und Veldhausen, das bereits im 10. Jahrhundert bestand, eingegliedert.[5] Dieser Zusammenschluss erfolgte gegen den Willen der Stadt Neuenhaus und wurde vom Niedersächsischen Landtag in Hannover beschlossen.

Politik[edit | edit source]

Stadtrat[edit | edit source]

Der Neuenhauser Stadtrat setzt sich aus 27 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzten Stadtratswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:

Sitzverteilung 2021 im Rat
8
4
1
13
1
13 
Insgesamt 27 Sitze
Partei 2021[6] 2016[7] 2011
% Sitze % Sitze % Sitze
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 48,5 13 50,4 13 13
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 31,3 8 38,0 9 9
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne) 13,3 4 7,4 2 3
Freie Demokratische Partei (FDP) 4,4 1 2,0 0
Alternative für Deutschland (AfD) 2,5 1
Die Linke (Linke) - - 2,4 1
Gesamt (unter Vernachlässigung von Rundungsfehlern) 100 27 100 25 25
Wahlbeteiligung: 53,72 % 53,82 %

Wappen[edit | edit source]

Wappen der Stadt Neuenhaus
Wappen der Stadt Neuenhaus
Blasonierung: „Von Rot und Gold (Gelb) schräglinks im Wellenschnitt geteilt, oben ein silbernes (weißes) Zelt mit aufrecht stehender schwarzer Dreiecksöffnung, besteckt mit einer fünfblättrigen goldenen (gelben) Krone, links begleitet von vier balkenweise goldenen (gelben) Kugeln; unten ein breites rotes, schwarzbedachtes Haus mit Stufengiebeln und Türmchen“[8]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde vom Heraldiker Waldemar Mallek entworfen und am 31. Oktober 1972 von der Bezirksregierung Osnabrück genehmigt.

Das Kriegszelt mit der Krone entstammt dem Gemeindesiegel von Veldhausen. Es stellt das Kriegszelt des Generals Rabenhaupt – Baron tho Sucha – eines niederländischen Edelmannes dar. Die vier goldenen Kugeln – „Bentheimer Pfennige“ – entstammen dem Wappen des Fürsten zu Bentheim. Das Haus steht redend für Neuenhaus: Die Bezeichnung „Neues Haus“ für das um 1317 erbaute Schloss durch Graf Johann II. zu Bentheim (1305–1332) wurde auf den Ort übertragen. Das Zinnengiebelhaus kommt bereits in einem Siegel um 1400 vor.

Flagge[edit | edit source]

Hissflagge: „Die Flagge ist geteilt von Gelb und Rot mit dem Wappen in der Mitte.“

Partnergemeinden[edit | edit source]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Das Alte Rathaus der Stadt Neuenhaus an der Hauptstraße
  • Sternwarte und Planetarium Neuenhaus
  • Der jüdische Friedhof Hilten am Wittenkamp ist der größte erhaltene jüdische Friedhof in der Grafschaft Bentheim. Er entstand spätestens um 1685, als erste jüdische Familien in Neuenhaus nachgewiesen sind. Es sind 57 Grabsteine erhalten. Dort ist auch der Veldhauser Dichter Carl van der Linde begraben, dem der Grafschafter Heimatverein 1971 einen Gedenkstein widmete.[9]
  • Das Alte Rathaus wurde 1793 erbaut und steht im Stadtkern an der Hauptstraße. Auf dem Dach befindet sich ein kleines Türmchen. In ihm ist das Geburtenglöcklein aus dem Jahre 1639.[10] Bei der Geburt eines neuen Einwohners kann die Glocke geschlagen werden. Während früher hier Stadtrat und Bürgermeister ihre Entscheidungen trafen, steht das Rathaus heute als Raum für Ausstellungen oder kleine Konzerte zur Verfügung. Im ehemaligen Ratssaal finden regelmäßig Trauungen statt.

Religionen[edit | edit source]

Evangelisch-reformierte Kirche[edit | edit source]

Evangelisch-reformierte Kirche in Neuenhaus

Der größte Teil der Bevölkerung gehört der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde an. Generell ist diese Kirche stark in der Grafschaft Bentheim und Ostfriesland vertreten. Die im Jahre 1684 erbaute Kirche steht in der Stadtmitte. Das neue Gemeindehaus „Die Brücke“, das direkt neben der Kirche steht, wurde im Sommer 2014 eingeweiht. Der bisherige Bau in der Klinkhamerstraße wurde 2012 abgerissen, um Platz für Altenwohnungen zu schaffen. Es entsprach nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Gemeinschaftsbau.

Römisch-katholische Kirche[edit | edit source]

Die zweite große Gemeinde ist die römisch-katholische Kirchengemeinde. Die Kirche Mariä Himmelfahrt befindet sich an der Hauptstraße, nebenan ist das Gemeindehaus. Von der Gemeinde werden auch die Kapellenkirchen in Uelsen und Veldhausen betreut. Die katholische Gemeinde betreibt das Pflegeheim St. Vincenz am Dackhorstweg.

Evangelisch-lutherische Kirche[edit | edit source]

Evangelisch-lutherische Kirche in Neuenhaus

Drittgrößte Gemeinde ist die evangelisch-lutherische St.-Johannes-Gemeinde. Vor dem Zweiten Weltkrieg spielte sie nur eine untergeordnete Rolle. Erst nach dem Zuzug von Flüchtlingen aus den Ostgebieten wurde diese Gemeinde größer. 1950 entstand nach den Plänen von Otto Bartning ein so genanntes Gemeindezentrum (Notkirche Typ D) in Holzbauweise. Diese wurde vom lutherischen Weltbund gespendet. Da der ursprüngliche Glockenstuhl an dem Gebäude nicht mehr stabil genug war, wurde separat ein neuer hölzerner Glockenturm gebaut.

Von der Gemeinde wird die Johannes-Kindertagesstätte an der Prinzenstraße betrieben.

Neuapostolische Kirche[edit | edit source]

Bis 2011 gab es eine neuapostolische Kirchengemeinde mit einer Kirche am Kohdiek. Aufgrund schwindender Mitgliederzahlen wurde die Gemeinde aufgelöst, das Kirchengebäude verkauft und die Mitglieder in die Gemeinde Nordhorn integriert.

Judentum[edit | edit source]

Bis zu den Novemberpogrome von 1938 stand in der Klinkhamerstraße eine kleine Synagoge. Im Zuge des Pogroms wurde sie zerstört. Die Gemeinde umfasste damals rund 25 Gläubige aus Neuenhaus, weitere kamen aus den umliegenden Dörfern. Bis heute hat sich keine neue Gemeinde etabliert.

Friedhöfe[edit | edit source]

In Neuenhaus gibt es drei Friedhöfe. Der Hauptfriedhof liegt an der Ringgasse. Hier werden Tote aller Konfessionen bestattet. Angeschlossen ist die Leichenhalle mit kleiner Kapelle. An der Nordhorner Straße befindet sich der katholische Friedhof. Da dieser nicht erweitert werden kann, finden hier nur noch vereinzelt Begräbnisse statt. Der dritte Friedhof ist der jüdische Friedhof am Wittenkamp.

Verkehr[edit | edit source]

Straßenverkehr[edit | edit source]

Neuenhaus liegt an der Bundesstraße 403 von Ochtrup zum Grenzübergang Laar/Coevorden (N382 in den Niederlanden). Bis zur Anschlussstelle Wietmarschen der Bundesautobahn 31 sind es 20 Kilometer, bis zur Anschlussstelle Nordhorn/Bad Bentheim der Bundesautobahn 30 24 Kilometer.

Busverkehr[edit | edit source]

Es fahren im Stundentakt Regionalbusse der Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim (VGB) nach Nordhorn, über Uelsen nach Emlichheim sowie über Veldhausen und Esche nach Hoogstede und umgekehrt. Auch existiert ein stündliches Rufbusangebot der VGB, das Neuenhaus mit Osterwald, Georgsdorf, Bimolten und Hohenkörben sowie mit Grasdorf, Lage und Halle verbindet.[11] Von Frühjahr bis Herbst führen zu bestimmten Zeiten Busse auf der Strecke Emlichheim – Neuenhaus Fahrradanhänger mit (Fietsenbus).[12]

Schienenverkehr[edit | edit source]

Der Schienenverkehr wird von der Bentheimer Eisenbahn durchgeführt. Zwischen 1974 und 2019 wurde die Strecke ausschließlich für den Güterverkehr genutzt. Seit dem 7. Juli 2019 fährt die Regionalbahn 56[13] von Bad Bentheim über Nordhorn nach Neuenhaus mit den folgenden Stationen: Bad Bentheim, Quendorf, Nordhorn-Blanke, Nordhorn, Neuenhaus Süd und Neuenhaus. In den nächsten Jahren ist eine Weiterführung bis nach Coevorden (NL) über Emlichheim geplant.[14] In Bad Bentheim halten Züge der Deutschen Bahn. Im Fernverkehr fahren Intercitys der Linie 77 (Amsterdam–Berlin). Außerdem bedient die Eurobahn den Regionalverkehr von Hengelo in den Niederlanden über Bad Bentheim, Schüttorf, Rheine, Osnabrück und Herford nach Bielefeld. Für Nord-Süd-Verbindungen lässt sich der Bahnhof Lingen (Ems) nutzen.

Der in Neuenhaus ansässige Grafschafter Modelleisenbahnclub (GrafMEC) bietet seit über 30 Jahren Nikolausfahrten an. Dem Verein stehen hierfür historische Personenwagen im Maßstab 1 : 1 zur Verfügung, die von einer Lok der Bentheimer Eisenbahn gezogen werden. Darüber hinaus gibt es zu weiteren Anlässen Sonderfahrten.[15]

Flugverkehr[edit | edit source]

Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen ist der Flughafen Münster/Osnabrück. Ein breiteres Angebot bieten die Flughäfen Düsseldorf und Amsterdam-Schiphol. Der Verkehrslandeplatz Nordhorn-Lingen befindet sich in Klausheide.

Gesundheitswesen[edit | edit source]

Krankenhaus[edit | edit source]

Das nächstgelegene Krankenhaus ist das Euregio-Klinikum im zehn Kilometer entfernten Nordhorn. Es handelt sich um ein Schwerpunktkrankenhaus.

Pflegeeinrichtungen[edit | edit source]

  • St.-Vincenz-Pflegheim (Trägerschaft: katholische Kirchengemeinde Neuenhaus)

Aus dem ehemaligen katholischen Krankenhaus am Dackhorstweg entstand eine Einrichtung für stationäre Pflege.

  • Haus Hilten (Trägerschaft: Soziale Dienste Nordhorn)

Auch dieses Pflegeheim hat seine Wurzeln in einem ehemaligen Krankenhaus, dem evangelischen Krankenhaus an der Hardinger Straße. Der Altbau wurde 2007 abgerissen. An seine Stelle kam ein modernes und zeitgemäßes Gebäude für stationäre Pflege.

  • Haus am Bürgerpark
Pflegeeinrichtung Haus am Bürgerpark im 1973 geschlossenen Amtsgericht Neuenhaus

Die jüngste Einrichtung in der Stadt zog ebenfalls in ein geschichtsträchtiges Gebäude: In das 1973 geschlossene Amtsgericht. Ein Investor schuf 2007 die Bedingungen für die stationäre Pflege. 2012 wurde das neben dem Amtsgericht gelegene ehemalige Landrätliche Hilfsamt ebenfalls als Einrichtung für die Tagespflege umgebaut.

Ärzte und Apotheken[edit | edit source]

In Neuenhaus gibt es eine Reihe von Ärzte und Apotheken.

Bildung[edit | edit source]

Kindertagesstätten[edit | edit source]

Drei Einrichtungen bieten die Kinderbetreuung an:

  • Johannes Kindertagesstätte (Trägerschaft: Lutherische St.-Johannes-Gemeinde Neuenhaus), drei Vormittagsgruppen (eine integrativ), zwei Nachmittagsgruppen und eine Krippengruppe,
  • Dinkel-Chamäleon (Trägerschaft: Lebenshilfe Nordhorn), integrativer Kindergarten, zwei Vormittagsgruppen, zwei Krippengruppen
  • Bullerbü (Trägerschaft: DRK-Kreisverband Grafschaft Bentheim), drei Regelgruppen und zwei Krippengruppen

Grundschule[edit | edit source]

Seit 1972 gibt es die Grundschule am heutigen Standort am Borsthorst. Vorher gab es die evangelische und katholische Volksschule. Elternvertreter beider Schulen beschlossen eine gemeinsame konfessionslose Grundschule einzurichten.

2012 wurden 259 Schüler in 13 Klassen unterrichtet.[16]

Wilhelm-Staehle-Schule[edit | edit source]

Die Haupt- und Realschule befinden sich unter einem Dach. Benannt ist sie seit dem 1. Juni 2012 nach dem in Neuenhaus geborenen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Oberst Wilhelm Staehle. Die 2011 eröffnete Schulmensa wird als kommunaler Eigenbetrieb geführt.

2012 wurden 698 Schüler in 30 Klassen unterrichtet.[16]

Lise-Meitner-Gymnasium[edit | edit source]

Das nach der Physikerin Lise Meitner benannte Gymnasium bietet sowohl die Sekundarstufe I als auch die Sekundarstufe II an. In Uelsen befindet sich eine Zweigstelle des Gymnasiums, das nur die Sekundarstufe I bietet. 2012 wurden in der Sekundarstufe I 428 Schüler in 17 Klassen und in der Sekundarstufe II 206 Schüler in 15 Klassen unterrichtet.[16]

Ehemalige Schulformen[edit | edit source]

  • Am 31. Mai 1972 wurde vom Regierungspräsidenten in Osnabrück die Vorschule als Schulversuch genehmigt. 30 Jahre lang wurden hier Kinder auf die Schule vorbereitet, bis im Jahre 2002 die Schulform eingestellt wurde. Als Gebäude stand die ehemalige katholische Volksschule zur Verfügung. Heute werden hier die zehnten Realschulklassen unterrichtet.[17]
  • Zum 1. August 1969 wurde die Sonderschule für Lernbehinderte in Neuenhaus gegründet. Sie war in den Räumen der ehemaligen evangelischen Volksschule untergebracht. Aufgrund sinkender Schülerzahlen entschied man sich 2010, die Burgschule Neuenhaus mit der Förderschule Emlichheim zu vereinen. Da in Emlichheim weniger bauliche Maßnahmen zur Weiterführung notwendig waren, wurde dieser Standort in einer Kreistagssitzung ausgewählt.[18] Das Gebäude der ehemaligen Volksschule wurde im Frühjahr 2015 komplett abgerissen.
  • Ein weiterer Schulversuch startete am 1. August 1971. Die selbstständigen Schulen Hauptschule, Realschule und Gymnasium Neuenhaus schlossen sich zur Kooperativen Gesamtschule (KGS) Neuenhaus zusammen. Sie galten danach als Schulzweige. Bundesweit war dies einmalig. In der 5. und 6. Klasse besuchten die Schüler eine Kooperative Eingangs- und Förderstufe (später Orientierungsstufe), die in einer Empfehlung zu einem weiterführenden Schulzweig endete. In den Klassen 7–10 gab es schulzweigübergreifende Lehrfächer wie Musik, Werken, Kunst, Sport oder Hauswirtschaft. Arbeitsgemeinschaften oder Schulveranstaltungen fanden gemeinsam statt. Nach 36 Jahren endete der Versuch 2007.[19]

Wirtschaft und Tourismus[edit | edit source]

Zu den größten in der Stadt Neuenhaus ansässigen Unternehmen zählen die Dietrich Borggreve Zwieback & Keksfabrik, die Neuenhauser Unternehmensgruppe (Maschinenbau und anderes), Wink Stanzwerkzeuge (zu deren Gesellschaftern Mitglieder der Familie Oetker gehören), Graphische Betriebe Kip (Etiketten, Kartonverpackungen) und das Bauunternehmen Anton Meyer.

Neuenhaus liegt an unterschiedlichen, ausgeschilderten Strecken innerhalb des Fahrradwegenetzes des Landkreises, die u. a. an der Kunstwegen-Skulpturenroute entlangführen.

Veranstaltungen[edit | edit source]

  • Sportfest im Dinkelstadion
  • Schützenfest
  • Stadtfest
  • Weihnachtsmarkt am Alten Rathaus
  • Wachtumzug am Silvesterabend
  • SKA Sozio Kulturelles Zentrum Neuenhaus

Vereine[edit | edit source]

Sportvereine[edit | edit source]

Größter Verein am Ort ist der Turn- und Sportverein (TuS) Neuenhaus. Er bietet eine breite Palette von Sportarten an, zum Beispiel Badminton, Schwimmen, Tischtennis und Wandern. In der Handballabteilung gibt es eine Spielgemeinschaft mit dem Nachbarverein Olympia Uelsen (SG Neuenhaus/Uelsen). Fußball im Ligabetrieb wird vom 1908 gegründeten SV Borussia Neuenhaus angeboten. Mit Eigenleistungen wurde 2002/2003 ein Vereinsheim mit Umkleidekabinen auf dem Gelände des Dinkelstadions erbaut.

Fußballmannschaften für Freizeitligen stellen die Sturmvögel Hilten und der Spiel- und Sportclub (SSC) Grasdorf. Der SSC bietet darüber hinaus zum Beispiel auch Völkerball oder Gymnastik an. Beide Vereine haben Spielstätten mit Vereinsheim. Tennis bietet der Tennisclub (TC) Rot-Weiß Neuenhaus. An der Papestraße verfügt man über eine Tennishalle, mehrere Außenplätze und ein Vereinsheim.

Sonstige Vereine[edit | edit source]

  • Heimatfreunde Neuenhaus e. V. (Brauchtumspflege)
  • Kulturpassinitiative Neuenhaus e. V. (kulturelle Veranstaltungen)
  • Kunstverein Grafschaft Bentheim e. V. (Kunst und Kultur)
  • Werbegemeinschaft Neuenhaus e. V. (Wirtschaftsförderung)
  • Schützenverein Neuenhaus e. V.
  • Angelsportverein Neuenhaus e. V.
  • Amnesty International – Ortsgruppe Neuenhaus
  • Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Neuenhaus e. V.
  • Deutsches Rotes Kreuz – Ortsverein Neuenhaus
  • Unabhängiger Jugendtreff Neuenhaus e.V.

Söhne und Töchter[edit | edit source]

Siehe auch[edit | edit source]

Literatur[edit | edit source]

  • Staatsvertrag zwischen dem Deutschen Reiche und den Niederlanden, betreffend die Eisenbahn von Neuenhaus nach Coevorden. In: Deutsches Reichsgesetzblatt. Nr. 58, 1908, S. 635–643 (Volltext [Wikisource]).
  • Helmut Lensing: Die NSDAP Neuenhaus von der Gründung bis zum Sommer 1933. In: Bentheimer Jahrbuch 2004 (= Das Bentheimer Land, Band 165), Bad Bentheim 2003, S. 269–294.
  • Helmut Lensing: Die Wahlen zum Reichstag und zum Preußischen Abgeordnetenhaus im Emsland und in der Grafschaft Bentheim 1867 bis 1918 – Parteiensystem und politische Auseinandersetzung im Wahlkreis Ludwig Windthorsts während des Kaiserreichs (= Emsland/Bentheim. Beiträge zur Geschichte. Band 15), Sögel 1999.
  • Helmut Lensing: Die politische Partizipation der Bürger – Wahlen und Parteien in der Grafschaft Bentheim. In: Heinrich Voort (Hrsg.), 250 Jahre Bentheim – Hannover. Die Folgen einer Pfandschaft 1752–2002. Hrsg. i. A. des Landkreises Grafschaft Bentheim, Bad Bentheim 2002, S. 127–266.
  • Ingo Löppenberg: Art. Brill, Johann „Arnold“ Heinrich. In: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.): Emsländische Geschichte, Band 29, Meppen 2022, S. 230–259.
  • Ruth Prinz: Pastoren der reformierten Gemeinde Neuenhaus im 19. und 20. Jahrhundert. In: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.): Emsländische Geschichte, Band 24, Haselünne 2017, S. 146–198.
  • Siegfried Wiarda: Neuenhaus in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel, 4. Aufl. 1994, Band 1. ISBN 90-288-1831-6; Band 2. ISBN 90-288-1634-8.
  • Stadt Neuenhaus (Hrsg.): 1369–1969. 600 Jahre Stadt Neuenhaus. Festschrift zum 600-jährigen Stadtjubiläum der Stadt Neuenhaus am 29. September 1969, Neuenhaus/Schüttorf 1969.
  • Heinrich Voort: Die Sequestration von Neuenhaus und der Niedergrafschaft Bentheim durch König Wilhelm Großbritannien im Jahre 1696. In: Bentheimer Jahrbuch. ISSN 0723-8940, Jg. 1999, S. 133–156.
  • Diddo Wiarda: Art. Pamans, Geesjen. In: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.): Emsländische Geschichte. Band 12, Haselünne 2005, S. 364–378.
  • Hubert Titz (Red.), Ruth Prinz (Hrsg.): Neuenhaus – Ansichten und Einblicke. Aspekte einer Stadtgeschichte (= Schriftenreihe der Volkshochschule Grafschaft Bentheim. Band 30). Hellendoorn, Bad Bentheim 2011, ISBN 3-938552-05-0.

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Neuenhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Jürgen Udolph: Ortsnamensforschung.
  3. Grafschafter Nachrichten vom 23. November 2006: Aus Amtsgericht wird Seniorenresidenz. Historisches Gebäude in Neuenhaus vollständig saniert - Krankenhausverein als Pächter.
  4. Eigene Gerichtssäle für Textilmetropole@1@2Vorlage:Toter Link/www.gn-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) In: Grafschafter Nachrichten. 4. Januar 2006.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 254.
  6. Ergebnis Stadtratswahl 2021. Abgerufen am 25. August 2022.
  7. Ergebnis Stadtratswahl 2016. Abgerufen am 25. August 2022.
  8. Hauptsatzung der Stadt Neuenhaus, § 2. (PDF; 41 kB) Abgerufen am 28. Januar 2022.
  9. Der jüdische Friedhof in Neuenhaus heute (Memento vom 16. August 2018 im Internet Archive)
  10. Heimatfreunde Neuenhaus: Geburtenglöcklein
  11. Liniennetzplan. (PDF; 295 kB) In: vgb-mob.de. VGB, Februar 2021, abgerufen am 27. September 2021.
  12. Fietsenbus. In: grafschaft-bentheim-tourismus.de. Landkreis Grafschaft Bentheim, abgerufen am 27. September 2021.
  13. be-mobil.de
  14. Minutengenauer Start für den Grafschaft-Express. In: Grafschafter Nachrichten online, 7. Juli 2019, abgerufen am 7. Juli 2019.
  15. Informationen zu Sonderfahrten des GrafMEC
  16. a b c Ratsinformationssystem, Vorlage 2012/0246, Anlage Schulstatistik
  17. Schulgeschichte Neuenhaus – Grundschule (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)
  18. Schulgeschichte Neuenhaus – Burgschule Neuenhaus (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)
  19. Schulgeschichte Neuenhaus – KGS Neuenhaus (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)