Etuikleid

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Die amerikanische TV-Moderatorin Campbell Brown posiert in einem Etuikleid.

Das Etuikleid ist ein Kleid, das in den 1930er und 1960er Jahren als besonders modisch galt. Vorläufer ist das Prinzesskleid des mittleren 19. Jahrhunderts. Im 21. Jahrhundert gilt das Etuikleid als zeitlos, business-gerecht und zählt zum klassischen Bestand der gehobenen Damengarderobe. Das Etuikleid wird mitunter mit dem Shiftkleid verwechselt, das jedoch um Taille und Hüfte herum weiter geschnitten ist.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kennzeichen des Etuikleids ist seine enge, figurbetonte, dennoch ohne horizontale Taillennaht (Taillentrennung) geschnittene Passform. Das Etuikleid verfügt über einen kragenlosen, meist waagerechten Ausschnitt. Runde und spitz zulaufende Dekolletés sind ebenfalls üblich. Das Etuikleid wird ärmellos oder mit sehr kurzen Ärmeln (Kugelärmeln) getragen. Etuikleider reichen in der Regel bis zum Knie, allerdings sind etwas längere und kürzere Varianten (Mini-Etuikleid) möglich.

Der Name leitet sich vom französischen Etui (für Futteral) ab, womit ein Hinweis auf die Form gegeben wird.

Berühmt wurde das Etuikleid in den 1960er Jahren vor allem durch prominente Trägerinnen wie Jacqueline Kennedy, Édith Piaf und Audrey Hepburn beziehungsweise in der Gegenwart durch die ehemalige amerikanische First Lady, Michelle Obama. Aufgrund des schlichten, schnörkellosen Schnitts und der grundsätzlich fehlenden oder sehr sparsamen Verzierung gilt es als edel und besonders elegant. Es kann heute problemlos, ähnlich wie das Kleine Schwarze, mit dem es über die einfache Schnittform verwandt ist, sowohl als Abendkleid, Cocktailkleid oder Geschäftskleidung getragen werden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claudia Piras, Bernhard Roetzel: Die Lady. Handbuch der klassischen Damenmode. Nebel, Eggolsheim 2004, ISBN 3-89555-193-7.
  • Genviève Dariaux: A Guide to Elegance. For every woman who wants to be well and properly dressed on all occasions. Morrow, New York 2004, ISBN 0-06-075734-5 (Originalausgabe 1964).
  • Amy Holman Edelman: Das kleine Schwarze. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2000, ISBN 3-423-36212-X (englisch: The little black dress. Übersetzt von Henriette Zeltner).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Suzanne D'Amato: Style Vocab: Shift vs. Sheath -- And More. In: The Washington Post. 10. Februar 2008, abgerufen am 27. April 2014.