Sante Gaiardoni

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Sante Gaiardoni
Sante Gaiardoni nach seinem Sieg bei der WM 1963
Sante Gaiardoni nach seinem Sieg bei der WM 1963
Zur Person
Geburtsdatum 29. Juni 1939
Sterbedatum 30. November 2023
Nation Italien Italien
Disziplin Bahn (Kurzzeit)
Karriereende 1971
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
1960 Gold Sprint, 1000-Meter-Zeitfahren
Letzte Aktualisierung: 1. Dezember 2023
Gaiardoni nach einem seiner Olympiasiege im Jahr 1960
Gaiardoni (1963)

Sante Giovanni Gaiardoni (* 29. Juni 1939 in Villafranca di Verona; † 30. November 2023 in Motta Visconti[1]) war ein italienischer Bahnradsportler, der 1960 zwei olympische Goldmedaillen gewann.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1958 und 1959 wurde Sante Gaiardoni jeweils Zweiter im Sprint der Amateure bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften hinter Valentino Gasparella. In beiden Jahren gewann er den italienischen Meistertitel im Tandemrennen.

1960 wurde Gaiardoni italienischer Meister im Sprint und im 1000-Meter-Zeitfahren. Im selben Jahr errang er den Weltmeistertitel im Sprint. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom fuhr er im 1000-Meter-Zeitfahren in 1:07,27 Minuten einen neuen Weltrekord und gewann mit anderthalb Sekunden Vorsprung auf den Deutschen Dieter Gieseler. Im Sprint besiegte er im Finale den Belgier Leo Sterckx und gewann seine zweite Goldmedaille.

Im November 1960 wurde Gaiardoni Profi. 1962 verlor er im Finale bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften im Sprint gegen seinen Landsmann Antonio Maspes. Ein Jahr später konnte er dann im Weltmeisterschaftsfinale Maspes besiegen. 1964 gewann er im Sprint seinen einzigen Profititel bei italienischen Meisterschaften. 1966 und 1969 wurde er jeweils Dritter der WM im Sprint. 1970 stand er noch einmal im Finale, verlor dort allerdings gegen den Australier Gordon Johnson. Seinen letzten Wettkampf bestritt er im Februar 1971 in Mailand beim dortigen Sechstagerennen.[2]

Nach dem Rücktritt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sante Gaiardoni war seit 1963 mit der Sängerin Elsa Quarta (1938–2020) verheiratet, das Paar hatte eine Tochter.[3] Er zog nach Mailand und eröffnete ein Fahrradgeschäft. 2006 kandidierte er erfolglos als Bürgermeister der Stadt. Zu seinem Wahlprogramm gehörte unter anderem die Forderung nach mehr Fahrradwegen und der Erhalt des Velodromo Maspes-Vigorelli.[4]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 7. Mai 2015 wurde der Viale delle Olimpiadi im Foro Italico in Rom eingeweiht, auf dem 100 italienische Sportlerinnen und Sportler mit Bodenplatten geehrt werden. Gaiardoni gehörte zu den Geehrten.[5]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1958

1959

1960

1962

1963

1964

  • Italienischer Meister – Sprint

1966

1969

1970

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sante Gaiardoni, Francesco Lodi: Quando la Rabbia si trasforma in Vittoria. La Storia di Sante Gaiardoni. 2010.
  • Erich Kamper, Bill Mallon: Who’s Who der Olympischen Spiele 1896–1992. Who’s Who at the Olympics. AGON Sportverlag, Kassel 1992, ISBN 3-928562-47-9.
  • Pascal Sergent, Guy Crasset, Hervé Dauchy: Mondial Encyclopedie Cyclisme. Band 2 G–P. Herausgegeben 2000 von der UCI, ISBN 90-74128-73-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sante Gaiardoni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Luca Gialanella: Addio a Sante Gaiardoni: conquistò due ori a Roma 1960 nel ciclismo. In: gazzetta.it. 30. November 2023, abgerufen am 2. Dezember 2023 (italienisch).
  2. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 6/1984. Berlin, S. 3.
  3. Lutto – E’ scomparsa Elsa Quarta, moglie di Sante Gaiardoni. In: federciclismo.it. 16. August 2020, abgerufen am 1. Dezember 2023 (italienisch).
  4. Gaiardoni si candida sindaco di Milano: più piste ciclabili. In: tuttobiciweb.it. 22. März 2006, abgerufen am 1. Dezember 2023 (italienisch).
  5. Inaugurata la Walk of Fame: 100 targhe per celebrare le leggende dello sport italiano. In: coni.it. Abgerufen am 1. Dezember 2023.