Gimpe

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Gimpe im klassizistischen Stil an der Polsterung eines niederländischen Sessels um 1800

Die Gimpe (aus frz. guimpe) oder der Gorl[1] (aus lat. cordula) ist eine Zierkordel oder ein schmales Band, das als Besatz oder Borte an Kleidern, Polsterarbeiten oder textilen Dekorationen verwendet wird. Das Wort ist seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bezeugt.[2]

Die Gimpe enthält eine Einlage aus Baumwolle oder Jute, die mit einem hochwertigen Garn aus Seide oder Metallfäden eng umsponnen (umwickelt) wird. Früher wurden sie vom Posamentierer auf der Gimpmühle oder Fadenmühle hergestellt. Sie konnten durch Klöppeln (Klöppelgorl, Gorlspitze), Aufnähen (Nähgorl) oder Weben (Stuhlgorl) zu Borten und Randverzierungen (Gorlspitzen) weiterverarbeitet werden. Als Element der Kleidermode hat die Gimpe mehr dekorativen Charakter (z. B. Knopflochbesatz), in der Polsterei dient sie zum Kaschieren von Nähten und Nagelreihen.

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. J. G. Krünitz: Oekonomische Encyklopaedie, 1780, Bd. 19, S. 588
  2. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, 1937, Bd. 7, Sp. 7511