Hammada

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Hammada im Inneren der kapverdischen Insel Boa Vista
Radler fahren über Hammada zur Düne Erg Chebbi, Marokko

Hammada oder Hamada (arabisch همادة hammāda, von hāmid / هامد / ‚abgestorben, leblos, erstarrt, erloschen‘) ist die Bezeichnung für Fels- und Steinwüsten, insbesondere innerhalb einer der größten Wüsten der Erde, der Sahara. Der Wüstentyp der Fels- und Steinwüste ist viel verbreiteter als die Sandwüste.

Die Hammada sind nicht mit Sand (Erg) oder Kieseln (Serir) gefüllt, sondern mit kantigen Steinsplittern und wurden aus Pluvialebenen gebildet. Die Oberfläche dieses Wüstentyps ist mit blockigem, kantigem Schutt- oder Felsmaterial dicht übersät, das sich als Ergebnis der physikalischen Verwitterung und der Auswehung des Feinmaterials hier angesammelt hat.

Die Vegetation ist wüstengemäß spärlich, immerhin überleben einige Holz- und Distelgewächse. Für Fahrzeuge und die Dromedare sind Hammadas sehr schwer oder überhaupt nicht zu durchqueren.

Wegen der äußerst geringen Wasserreserve im felsigen Untergrund sind Hammadas die wohl lebensfeindlichsten Wüstengegenden. Da der Felsuntergrund wasserundurchlässig ist, sind die Wasserabflussraten in Fels- oder Steinwüsten besonders hoch, deshalb ist die Passage der sich durch Hammadas ziehenden Wadis besonders gefährlich.

Die größte Hammada ist die Hammada du Dra in der Westsahara; auch die Syrische Wüste ist eine Hammada.

Die Sahara besteht zu 70 % aus Hammada.

Literatur

  • Hans Murawski & Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-432-84100-0.