Impasto

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Das Gemälde Porträt des Dr. Gachet von Vincent van Gogh ist ein Beispiel für die Impastotechnik
Acrylbild mit verschiedenen Maltechniken: teils Impastotechnik, teils Fließen in horizontaler und vertikaler Richtung.

Impasto (italienisch: „Gemisch“) ist eine Maltechnik, bei der die Farben sehr dick aufgetragen werden.[1] Man kann die Pinselstriche oder die Abdrücke des Malmessers deutlich erkennen. Die Farbe kann auch so dick aufgetragen werden, dass einzelne Farben direkt auf dem Malgrund und nicht auf der Palette gemischt werden. Nach dem Trocknen bleibt die reliefartige Struktur erhalten.

Wegen ihrer eher dickeren Konsistenz und ihrer langen Trocknungszeit, die durch Hinzufügen von Leinöl noch verlängert werden kann, wird vor allem Ölfarbe gerne für Impasto verwendet. Auch Acrylfarbe kann verwendet werden, dabei wird die kurze Trocknungszeit der Farbe häufig durch entsprechende Malmittel verlängert. Wasser- oder Temperafarben können wegen ihrer flüssigen Konsistenz für Impasto nicht verwendet werden.

Die Impastotechnik wird vorwiegend aus zwei Gründen eingesetzt. Zum einen wird das Licht durch die Oberflächenstruktur reflektiert, der Künstler kann gezielt die Lichteinfälle beeinflussen. Zum anderen erhält das Bild Kraft und Dynamik, der Betrachter kann die Pinselführung, die Geschwindigkeit und die Stärke des Farbauftrags erkennen. Maler wie Rembrandt oder Tizian verwendeten die Impastotechnik vor allem, um das Licht in ihren Gemälden zu beeinflussen, der Faltenwurf der Kleidung oder Schmuck erhielten die gewünschte Plastizität. In späteren Zeiten war die Ausdrucksstärke des Impasto ein Grund für den Einsatz. So wurde Impasto von Vincent van Gogh häufig angewandt. Als modernes Beispiel können die Arbeiten des englischen Malers Frank Auerbach dienen, der mit Impasto beinahe dreidimensionale Bilder schafft.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Impasto. In: Angela Weyer et al. (Hrsg.): EwaGlos. European Illustrated Glossary Of Conservation Terms For Wall Paintings And Architectural Surfaces. English Definitions with translations into Bulgarian, Croatian, French, German, Hungarian, Italian, Polish, Romanian, Spanish and Turkish. Michael Imhof, Petersberg 2015, ISBN 978-3-7319-0260-7, S. 100 (Download).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]