İskenderun

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İskenderun
Wappen von İskenderun
İskenderun (Türkei)
İskenderun (Türkei)

Promenade an der Atatürk Caddesi mit Sicht auf das Mittelmeer
Basisdaten
Provinz (il): Hatay
Koordinaten: 36° 35′ N, 36° 10′ OKoordinaten: 36° 35′ 0″ N, 36° 10′ 10″ O
Höhe: m
Fläche: 247 km²
Einwohner: 250.964[1] (2020)
Bevölkerungsdichte: 1.016 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+90) 326
Postleitzahl: 31 XX0
Kfz-Kennzeichen: 31
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung: 45 Mahalle
Bürgermeister: M. Fatih Tosyali (AKP)
Postanschrift: Yenişehir Mah.
Maraşel Fevzi Çakmak Cad. No: 11
31200 İskenderun
Website:
Landkreis İskenderun
Einwohner: 250.964[1] (2020)
Fläche: 247 km²
Bevölkerungsdichte: 1.016 Einwohner je km²
Kaymakam: İskender Yönden
Website (Kaymakam):
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis

İskenderun (griechisch Αλεξανδρέττα; historisch Alexandrette oder Alexandretta; arabisch إسكندرون, DMG Iskandarūn; nach Alexander dem Großen) ist eine Stadtgemeinde (Belediye) im gleichnamigen Ilçe (Landkreis) der Provinz Hatay in der türkischen Mittelmeerregion und gleichzeitig ein Stadtbezirk der 2012 gebildeten Büyükşehir Belediyesi Hatay (Großstadtgemeinde/Metropolprovinz). İskenderun ist seit der Gebietsreform ab 2013 flächen- und einwohnermäßig identisch mit dem Landkreis.

Früher war diese Stadt ein Hafen für Aleppo in Nordsyrien. Heute ist sie das Handelszentrum einer Region, in der Getreide, Tabak und Zitrusfrüchte angepflanzt werden. Sie ist aber auch ein wichtiges Industriezentrum und der Endpunkt einer langen Ölpipeline aus dem Nordirak. Außerdem ist İskenderun einer der wichtigsten Mittelmeerhäfen der Türkei.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis/Stadtbezirk wird im Norden von Payas, im Osten von Kırıkhan und im Süden von Belen und Arsuz begrenzt. In der Rangliste nach Fläche belegt İskenderun Platz 11 (von 15) und bevölkerungsmäßig ist es nach der Provinzhauptstadt Antakya der zweitgrößte Kreis/Stadtbezirk. Die Bevölkerungsdichte ist über dreimal höher als der Provinzdurchschnitt, aber nicht die höchste innerhalb der Provinz.

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Bis) Ende 2012 bestand der Landkreis neben der Kreisstadt aus den 13 Stadtgemeinden (Belediye: Akçalı, Arsuz, Azganlık, Bekbele, Denizciler, Gökmeydan, Gözcüler, Karaağaç, Karayılan, Madenli, Nardüzü, Sarıseki und Üçgüllük) sowie 37 Dörfern (Köy) in zwei Bucaks, die während der Verwaltungsreform 2014 in Mahalle (Stadtviertel/Ortsteile) überführt wurden. Die 28 bestehenden Mahalle der Kreisstadt blieben erhalten, während die 39 Mahalle der o. g. 13 Belediye vereint und zu jeweils einem Mahalle zusammengefasst wurden. Die Zahl der Mahalle sank hierdurch auf 45. Ihnen steht ein Muhtar als oberster Beamter vor.

Ende 2020 lebten durchschnittlich 5.577 Menschen in jedem Mahalle. Denizciler (24.617), Mustafa Kemal (20.434), İsmet İnönü (17.545), Sakarya (16.619), Modernevler (12.198), Yunus Emre (12.051), Numune (10.476) waren die bevölkerungsstärksten.[2][3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die linke Tabelle zeigt die Ergebnisse der Volkszählungen, die E-Books der Originaldokumente entnommen wurden. Diese können nach Suchdateneingabe von der Bibliotheksseite des TÜIK heruntergeladen werden.[4]

Die rechte Tabelle zeigt die Bevölkerungsfortschreibung des Kreises/Stadtbezirks İskenderun und den ländlichen Bevölkerungsanteil (in Prozent). Die Daten wurden durch Abfrage über das MEDAS-System des Türkischen Statistikinstituts TÜIK nach Auswahl des Jahres und der Region ermittelt.[5]

Volkszählung
Jahr Kreis
bevölkerung
städt.
Bevölkerung
ländl. Anteil
(in %)
1940 37.575 11.859 68,44
1945 46.280 18.612 58,49
1950 56.044 22.872 59,19
1955 83.801 46.580 44,42
1060 105.342 62.061 41,09
1965 118.793 69.382 41,59
1970 134.705 79.297 41,13
1975 173.816 107.437 38,19
1980 209.815 124.824 40,51
1985 261.644 152.096 41,87
1990 259.475 154.807 40,34
2000 287.384 159.149 44,62
Bevölkerungsfortschreibung
Jahr Kreis
bevölkerung
Kreisstadt ländlicher
Anteil (in %)
2007 306.594 177.294 42,17
2008 304.891 176.374 42,15
2009 318.540 190.279 40,27
2010 331.697 201.183 39,35
2011 317.751 184.593 41,91
2012 318.780 184.833 42,02
2013 245.083 245.083 kein
ländl.
Anteil
mehr
2014 244.970 244.970
2015 246.207 246.207
2016 246.639 246.639
2017 247.220 247.220
2018 248.335 248.335
2019 248.380 248.380
2020 250.964 250.964
Hafen von İsdemir, einem der größten Metallproduzenten[6] in der Türkei mit Sitz in İskenderun

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

İskenderun wurde von Alexander dem Großen (türkisch Büyük İskender) 333 v. Chr. als Alexandreia kat’Isson gegründet. Nach dem Sieg über Dareios III. und die Perser in der Schlacht bei Issos wollte Alexander damit Myriandros als Schlüssel zur kilikisch-syrischen Pforte ablösen. İskenderun liegt ungefähr 37 Kilometer südlich des damaligen Kampfplatzes.

Während des Ersten Kreuzzugs wurde İskenderun von den Kreuzfahrern erobert und dem Fürstentum Antiochia eingegliedert.

Um 1160 wurde die Stadt von den Armeniern eingenommen, Rainald von Chatillon, als zweiter Gatte der Konstanze von Antiochia Fürst von Antiochia, eroberte die Stadt im Auftrag Kaiser Manuels I. (1143–1180) zurück und übergab sie den Templern, welche die Burg Baghras erbauten, die die Kilikische Pforte bewachte. Nachdem Manuel Rainald das versprochene Geld verweigerte, schloss er mit Billigung der Templer ein Bündnis mit Thoros von Armenien.

Ab dem 16. Jahrhundert war İskenderun Teil des Osmanischen Reiches.

Von 1920 bis 1938 gehörte der Sandschak Alexandrette, die spätere türkische Provinz Hatay, einschließlich İskenderun zu Syrien, das französisches Mandatsgebiet war. Vom 2. September 1938 bis 23. August 1939 war İskenderun Hauptstadt des kurzlebigen Staates Hatay, der seither einen Bestandteil der Türkei bildet. Es wohnen ca. eine Viertelmillion Menschen in der Stadt. In der Stadt leben verschiedene Ethnien, darunter Türken, Araber, Kurden, und Armenier.

Durch das schwere Erdbeben vom 6. Februar 2023 wurde İskenderun großflächig zerstört.[7]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Stadt verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Luigi Padovese (1947–2010), römisch-katholischer Bischof, in İskenderun ermordet

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: İskenderun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: İskenderun – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b İskenderun Nüfusu, Hatay, abgerufen am 13. Juli 2021
  2. Mahallelere göre Hatay İskenderun nüfusu, abgerufen am 13. Juli 2021
  3. Mahalle Muhtarlarımız
  4. Bücherei des Türkischen Statistikinstituts TÜIK
  5. Merkezi Dağıtım Sistem
  6. Ana Safya. In: Firmenseite. İskenderun Demir ve Çelik A.Ş, abgerufen am 15. April 2018 (türkisch): „Ülkemizin en büyük demir çelik fabrikası İsdemir olarak, (…), dt. Wir, İsdemir, als größter Metallfabrikant...“
  7. Duygu Özkan: Opfersuche in der Türkei: "Die Stadt ist dem Erdboden gleichgemacht". Die Presse, 6. Februar 2023, abgerufen am 12. April 2023.