Kardätsche

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Kardätschen und Striegel
Eine Kardätsche in Großaufnahme

Die Kardätsche (von lat. carduus ‚Distel‘), auch Kartätsche, bezeichnet eine relativ feine Bürste zum Reinigen und Glattstreichen des Fells (z. B. eines Pferdes oder Rindes). Durch lange Bürstenbewegungen in Fellwuchsrichtung lassen sich Schmutzpartikel, die sich im Fell des Tieres angesetzt haben, ohne Weiteres sauber entfernen, da diese von den Borsten eingefangen werden. Die Kardätsche wird meistens zusammen mit einem Striegel verwendet, denn durch das Abstreichen der Kardätsche am Striegel lässt sich der zwischen den Borsten angesammelte Dreck einfach wieder entfernen. Dann kann die Bürste wieder neuen Schmutz aufnehmen. Auch kann mit dem Striegel das Fell des Tieres vor Benutzung der Kardätsche angerauht werden, sodass auch verklebter Schmutz oder Talg entfernt werden kann.

Oft besteht die Kardätsche aus Holz mit einer Handschlaufe. An ihr sind in der Regel kürzere, weichere Borsten vorzufinden, welche jedoch auch von einem Rand mit längeren Borsten umgeben werden können (s. Bild).

Die Kardätsche kommt vor allem an bemuskelten Körperstellen bzw. an Körperstellen mit viel Fett zum Einsatz (z. B. am Hals oder am Bauch). An den unbemuskelten Körperteilen (z. B. an den Gelenken) darf nur leichter Druck angewendet werden. Wichtig ist immer, dass das Tier die Fellpflege als angenehm empfindet.

Früher wurde die Kardätsche aus den Fruchtständen der Kardendistel (Weber-Karde, Dipsacus sativus) hergestellt. Heutzutage bestehen die Borsten zumeist aus Rosshaar oder Synthetikfasern.

Weitere Bedeutungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Kardätsche werden auch bestimmte Profile zum Abziehen von Putz bezeichnet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]