Krenn

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Die Herkunft des Familiennamens Krenn (Kren, Khren, Khreen, Chren, Hren) ist nicht sicher festzustellen, eine These nimmt sich des slawischen Wortes Kren, des österreichischen Wortes für Meerrettich an. Die zweite glaubt an eine bairische Erklärung für die Herkunft des Namens. Das bairische Wort für Gerenne – Reiteraufgebot bedeutet ebenfalls Kren, so sind auch die häufigen Krenhöfe in Oberösterreich zu erklären.[1]

Der Name Krenn ist häufig anzutreffen, vor allem in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark.[2] Des Weiteren gibt es einige bekannte Familien, die diesen Namen tragen und trugen.

Die Judenburger Krenn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Krenns entstammen einem kleinen Rittergeschlecht, das im 13. Jahrhundert um Judenburg ansässig war. Stammvater ist der um 1250 genannte Ruedlin (Rudolf) der Khren. Sein Wappen zeigt eine grüne Krenwurze. Diese Wurze findet man fast in allen Wappen der Namensträger, auch wenn sie nicht aus diesem Stamm kommen. 1349 ist Ortholf der Khren von Dietersdorf genannt.[3] Dietersdorf ist heute ein Stadtteil von Fohnsdorf. Er verpfändet seinen Edelhof an einen Judenburger Juden und muss anschließend in die Stadt Judenburg übersiedeln und verbürgerlicht dort.

Ebenfalls mit Ortholf wird 1374 ein Verwandter Ortholfs, Konrad der Khren, als „zu Payrdorf“ bezeichnet. Gemeint ist Bayerdorf bei Weißkirchen. Die Khrens sind zu dieser Zeit Lehensmannen der steirischen Liechtensteiner und kommen in einigen Urkunden vor. Verschwägert sind sie unter anderem mit den Familien von Lobming, von Alm, von Zach und den Landschachern, die wiederum mit der Familie von Moosheim verschwägert sind und in das Ennstal (Schloss Thannegg) übersiedeln, im Zuge der Gegenreformation verließen diese schließlich die Steiermark.

Nach der Verbürgerlichung in Judenburg beginnt die Familie in der damals wichtigen Handelsstadt ein Handelshaus aufzubauen. So ist etwa Hanns Krenn zu nennen, der im 16. Jahrhundert eines der höchsten Steueraufkommen in der Stadt aufzuweisen hat. Lenhard Krenn unterzeichnet 1578 als Mitglied der Landstände, die Brucker Religionspazifikation. Ihm wird 1548 in Augsburg das Stammwappen das eine Krenwurze zeigt bestätigt und ein Wappenbrief mit Wappenbesserung ausgefertigt. Ob eine verwandtschaftliche Beziehung zum Gewerken Lenhard Khren in Assling und Bürger in Laibach besteht ist nicht geklärt. Er ist der Vater des späteren Fürstbischofs von Laibach Thomas Khren, der sich danach Chrön nannte.

Auch in Leoben finden wir Mitglieder dieser Familie, die auch immer wieder in Liechtensteiner und sonstigen Urkunden vorkommen. Diese sind mit einigen wichtigen Bürgergeschlechtern der Stadt verschwägert. (Unsin, Leubner, Hackenteuffel) Kunsthistorisch bemerkenswert ist die Stiftung eines Kirchenfensters in der Waasenkirche, gestiftet vom Gewerken Paul Khren, Bürger zu Leoben und Pächter der Goldbergwerke zu Bad Gastein.[4] Ende des 17. Jahrhunderts übersiedelt ein Teil der Familie in das Enns und Paltental, in Irdning ist an der Pfarrkirche z. B. ein Grabstein einer Krenn von Thalhofen zu sehen. Weitere Teile lebten in Gaishorn, Rottenmann, Lassing und Treglwang. Weiters ist die Ortschaft Krenhof mit dem bekannten Hammerwerk nach dieser Familie benannt.

In Knittelfeld gibt es eine Familiengruft einer Familie Krenn, die 1967 nach Salzburg übersiedelt und ein Zweig 1971 ins Fürstentum Liechtenstein ausgewandert ist.

Die Kren(n) von Abst(d)orf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederösterreichisches Ritterstandsgeschlecht. Peter Khren kaufte 1381 mit Elsbeth, seiner Ehefrau einen Hof zu Maisspierbaum und Wolfgang Kren zu Abtstorf (Abstorf) 1521 das Gut Abstorf.[5] Christoph Kren zu Abstorf lebte noch 1579, ebenfalls sein Sohn Wolf Christoph an der Flanitz. 1605 heiratete er Catharina Püchler von Riggers, der letzten ihres Geschlechts. 1582 werden sie in den Adelstand offiziell erhoben. 1621 wurde Abstorf eingezogen. Nach dieser Zeit kommt das Geschlecht nicht mehr vor.

Die Kren(n) von Kren(n)berg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Wappen zeigt wie das der Judenburger unter anderem eine grüne Krenwurze auf rotem Grund. Ulrich Krenn war um 1576 des Fürstbischofs von Breslau Kanzler.[6][7][8] Danach Rat und Regent der niederösterreichischen Lande.1582 erlangte er den Adelsstand. 1584 Verbesserung des Wappens und das Prädikat „von Krenberg“. Er besaß die Schlösser Neuwaldegg und Erdberg bei Mistelbach. 1599 wurde er unter die Ritterstandsgeschlechter aufgenommen. Er hinterließ nach zweimaliger Ehe keine männlichen Deszendenten. Seine einzige Tochter Johanna Victoria von Krenberg heiratete den Freiherrn Ladislaus von Prag zu Windhag und Engelstein. Ihre jetzigen Nachkommen haben sich seit mehreren Generationen in Feldbach in der Südoststeiermark und Umgebung angesiedelt.[9]

Die Ritter von Krenn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammvater ist Franz Xaver Krenn, Patrimonialrichter und Obeamter der Herrschaft Raabs, danach Wirtschaftsrat und Güterinspektor in Wien.[10] Der Österreichische Ritterstand wurde nach Verleihung des Ordens der Eisernen Krone 3. Kl. an seinen Sohn Eduard Krenn 1867 verliehen. Die Familie lebte auf Schloss Marsbach in Oberösterreich. Dieses wurde 1938 weiterveräußert. Eduard Ritter von Krenn war Mitglied des Staatsgerichtshofes und später des Obersten Gerichtshofes (OGH). Weiters Mitglied des Herrenhauses.

Berühmte Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine weitere Familie gibt es in der Geschichte, die die charakteristische Krenwurze im Wappen tragen: Heinrich Krenn wird 1582 als Reichshofkanzleidiener in Augsburg ein Wappenbrief ausgestellt.

Weitere Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rose Krenn (1884–1970), österreichische Kunsthandwerkerin, Keramikerin und Textilkünstlerin
  • Rosi Krenn (* 1967), deutsche Skirennläuferin, siehe Rosi Renoth
  • Rudolf Krenn (* 1914), Oberst
  • Ruth Krenn (1909–1997) deutsche Autorin und Übersetzerin
  • Sherrie Krenn, Geburtsname von Sherrié Austin (* 1970), australische Schauspielerin und Sängerin
  • Thomas Chrön (Tomaž Hren, geb. Kren; 1597–1630), Fürstbischof von Laibach, Gegenreformator[11]
  • Ulrich Krenn von Krennberg, Kanzler des Fürstbischofs von Breslau
  • Veit Krenn (* 1960), deutscher Pathologe und Bildhauer österreichischer Herkunft
  • Walter Krenn (* 1931), österreichischer Beamter
  • Werner Krenn (* 1943), österreichischer Opernsänger (Tenor) und Schauspieler
  • Willibald Krenn (1928–2018), österreichischer Politiker (SPÖ)
  • Wolfgang Krenn (* 1953), deutscher Fußballspieler der 1970er Jahre

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franz Ertl: Topographia Norici, Bd. 2: Von Noreia und Hallstatt zur Stammesheimat der Bayern. Verlag der Topographia Norici, Konstanz 1974
  2. - Verteilung des Namens 'Krenn' (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
  3. Robert Baravalle: Burgen und Schlösser der Steiermark. Stiasny, Graz 1961. Mit 100 Darstellungen aus Georg Matthäus Vischers „Schlösserbuch“ von 1681.
  4. Christa Schillinger-Prassl: Die Rechtsquellen der Stadt Leoben. Böhlau, Wien 1997, ISBN 3-205-98753-5 (zugl. Dissertation, Universität Graz 1995)
  5. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Bd. 5: Kalb–Löwenthal. Olms, Hildesheim 1973, ISBN 3-487-04554-0, S. 281 (Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1864)
  6. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Bd. 5: Kalb–Löwenthal. Olms, Hildesheim 1973, ISBN 3-487-04554-0, S. 282 (Nachdr. d. Ausg. Leipzig 1864)
  7. Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich/N.F. (BLNÖ), Bd. 15 (1881), S. 83, Nr. 343 und Bd. 17 (1883), S. 493.
  8. Matricula Facultatis Juridicae, Bd. 3: Kodex J 3, 1558–1606. f. 33v.
  9. Aus dem großen Weigelischen Wappenbuch, Band 5
  10. Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Adelslexikon, Bd. 7: Kre-Lod. (Genealogisches Handbuch des Adels; Bd. 97). Starke Verlag, Limburg 1989, ISBN 3-7930-0700-4
  11. Siehe zu diesem Karl EderChroen, Thomas. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 250 (Digitalisat).