Passepied

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Passepied aus dem Opern-Zwischenspiel «Chagrinknochen» von Juri Khanon

Der Passepied ist ein historischer französischer Rundtanz der Barockmusik aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Der Passepied war häufig Bestandteil der barocken Tanzsuite und zuerst in (auch anonymen) Tabulaturen[1] notiert. In der ursprünglichen Form in mäßig schnellem geradem Takt getanzt, entwickelte er sich im Lauf der Zeit zu einem immer rascheren Tanz im Dreiertakt (3/8, 3/4 oder 6/8, meistens auftaktig). Mitunter kommen in Passepieds auch Taktwechsel vor. Bei Johann Sebastian Bach erscheint der Tanz beispielsweise in der 1. Orchestersuite, in der 5. Englischen Suite und der 5. Partita (BWV 829). Zwei Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier tragen ebenfalls den Charakter eines Passepieds – F-Dur aus dem ersten Teil und h-Moll aus dem 2. Teil.

Johann Mattheson schrieb über den Passepied: … es finden sich bei der Unruhe und Wankelmütigkeit eines solchen Passepied lange der Eifer, der Zorn oder die Hitze nicht, die man bei einer flüchtigen Gigue antrifft. Inzwischen ist es doch auch eine solche Art der Leichtsinnigkeit, die nichts verhasstes oder missfälliges, sondern vielmehr was angenehmes an sich hat.

Passepied (Auszug)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adalbert Quadt: Gitarrenmusik des 16.–18. Jahrhunderts. Nach Tabulaturen hrsg. von Adalbert Quadt. Band 1–4. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig (1970 ff.); 2. Auflage ebenda 1975–1984, Band 3 (1975), S. 5 f. (Drei Passepieds um 1700).