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Phaseolus

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Phaseolus

Kulturform der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Phaseoleae
Gattung: Phaseolus
Wissenschaftlicher Name
Phaseolus
L.

Die Gattung Phaseolus gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Im 21. Jahrhundert verbleiben nur die neuweltlichen Arten in der Gattung Phaseolus s. str. und werden neuweltliche Bohnen genannt; die altweltlichen Arten gehören zur Gattung Vigna. Die etwa 75 Arten Gattung Phaseolus s. str.[1] sind in der Neuen Welt verbreitet. Viele Sorten werden vielfältig genutzt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration der Limabohne (Phaseolus lunatus)
Illustration der Feuerbohne (Phaseolus coccineus)
Samen der Feuerbohne (Phaseolus coccineus)
Hülsenfrüchte der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris)
Samen verschiedener Sorten der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris)
Blütenstand der Feuerbohne (Phaseolus coccineus)
Habitus, Laubblätter und Blütenstände der Feuerbohne (Phaseolus coccineus)
Laubblätter, Blütenstände und reife Hülsenfrüchte der Limabohne (Phaseolus lunatus)
Habitus, Laubblätter und Blüten von Phaseolus parvulus
Phaseolus polystachios

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phaseolus-Arten wachsen als kriechende oder kletternde, seltener selbständig aufrechte, einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, oder selten als Halbsträucher. Sie sind nicht mit Stacheln oder Dornen bewehrt. Die kletternden Arten sind linkswindend, schlingen sich also (von oben betrachtet) gegen den Uhrzeigersinn empor.

Die wechselständig und schraubig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist meist unpaarig gefiedert. Es sind meist drei, selten nur ein, Fiederblättchen vorhanden, die Laubblätter sind also meist dreiteilig. Die flachen Fiederblättchen sind ganzrandig. Es sind zwei beständige Nebenblätter vorhanden.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blüten stehen in Bündeln zusammengefasst in seitenständigen, zusammengesetzten traubigen Blütenständen. Es sind Tragblätter und Deckblätter vorhanden.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf ungleichen Kelchblätter sind verwachsen mit zwei Kelchlippen. Die obere Kelchlippe besteht aus zwei Kelchzipfeln, die untere besteht aus drei Kelchzipfeln. Die Blütenkronen besitzen den typischen Aufbau der Schmetterlingsblüten. Es sind fünf genagelte Kronblätter vorhanden, von denen zwei zum Schiffchen verwachsen sind und die anderen frei sind. Die runde Fahne ist nicht gespornt aber geöhrt und besitzt je nach Art zwei unterschiedlich ausgeprägte Anhängsel. Das Schiffchen folgt oft der Schraubung des Fruchtknotens: Das schmale Schiffchen formt eine Schraube mit ein bis fünf vollkommenen Umdrehungen. Es sind zehn fertile Staubblätter vorhanden. Neun Staubfäden sind zu einer Röhre verwachsen. Die einzelnen oberständigen Fruchtblätter enthalten drei bis viele Samenanlagen. Der bis 360° gekrümmte Griffel kann teilweise behaart sein.

Die Hülsenfrüchte enthalten drei bis viele Samen. Die Samen sind meist nierenförmig oder länglich.

Chromosomensätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Falls Diploidie vorliegt beträgt die Chromosomenzahl meist 2n = 22. Nur bei den drei Arten der Leptostachyus-Gruppe ist der dysploide Karyotyp 2n = 20.[1][2]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie fixieren Stickstoff durch Rhizobium-Wurzelknöllchen.

Ausbreitungseinheit (Diaspore) ist der Same.

Photoperiodismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Phaseolus-Arten sind entsprechend ihrem Heimatgebiet Kurztagspflanzen oder sind tagneutral. Nur bei Phaseolus coccineus und Phaseolus polystachus gibt es Langtag-Sorten.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Arten werden zur Produktion von Nahrungsmitteln kultiviert:

Da sie Stickstoff fixieren (Rhizobium-Wurzelknöllchen) eignen sie sich gut zur Bodenverbesserung.

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gattung Phaseolus werden im 21. Jahrhundert nur noch 50 bis 75[3][1] Arten gezählt; früher ordnete man etwa 150 bis 200 Arten in diese Gattung ein. Nur die neuweltlichen Arten gehören zu Phaseolus – die altweltlichen Arten ordnet man vor allem in die Gattung Vigna ein. Die Gattung Phaseolus gehört zur Subtribus Phaseolinae der Tribus Phaseoleae in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die Veröffentlichung der Gattung Phaseolus erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 723. Synonyme für Phaseolus L. sind: Phasellus Medik., Phaseolos St.Lag., Caracalla Tod., Lipusa Alef., Candelium Medik., Cadelium Medik., Alepidocalyx Piper, Minkelersia M.Martens & Galeotti, Rudua F.Maek.[4]

Das Verbreitungsgebiet umfasst ursprünglich die Neue Welt zwischen 37 °N und 30 °S.

Die Gattung Phaseolus wird nach G. Lewis, et al., eds.: Legumes of the world. (Leg World), 2005, 428 gegliedert in 15 Sektionen, hier gelistet mit allen Arten:[4]

  • Sektion Coccinei Freytag: Es gibt nur eine Art:
    • Feuerbohne, Käferbohne oder Prunkbohne (Phaseolus coccineus L.): Die vielen Varietäten kommen von Mexiko bis Costa Rica vor.[4]
  • Sektion Phaseolus: Sie enthält etwa vier Arten:
    • Phaseolus albescens McVaugh ex R.Ramirez & A.Delgado: Sie kommt in Mexiko vor.[4]
    • Phaseolus costaricensis Freytag & Debouck: Sie kommt in Costa Rica und Panama vor.[4]
    • Phaseolus dumosus Macfad.: Sie kommt in Mexiko, Guatemala, Costa Rica, im nordwestlichen Südamerika und auf karibischen Inseln vor.[4]
    • Gartenbohne (Phaseolus vulgaris L.): Die etwa zwei Varietäten kommen ursprünglich von Mexiko bis Costa Rica und in Südamerika vor.[4]
  • Sektion Revoluti Freytag: Es gibt nur eine Art:
  • Sektion Rugosi Freytag: Sie enthält nur zwei Arten:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Artur Fonsêca, Maria Eduarda Ferraz, Andrea Pedrosa-Harand: Speeding up chromosome evolution in Phaseolus: multiple rearrangements associated with a one-step descending dysploidy. In: Chromosoma, Volume 125, Issue 3, 2016, 413–421. doi:10.1007/s00412-015-0548-3
  2. Maria Eduarda Ferraz, Artur Fonsêca, Andrea Pedrosa-Harand: Multiple and independent rearrangements revealed by comparative cytogenetic mapping in the dysploid Leptostachyus group (Phaseolus L., Leguminosae). In: Chromosome Research, Volume 28, Issue 3–4, Dezember 2020, S. 395–405. doi:10.1007/s10577-020-09644-z
  3. Artur Fonsêca, Andrea Pedrosa-Harand: Karyotype stability in the genus Phaseolus evidenced by the comparative mapping of the wild species Phaseolus microcarpus. In: Genome, Volume 56, Issue 6, 2013, S. 335–343. doi:10.1139/gen-2013-0025 online.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br Phaseolus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 7. Dezember 2021.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Phaseolus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien