Rimu-Harzeibe

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Rimu-Harzeibe

Ausgewachsene Rimu-Harzeibe (Dacrydium cupressinum)

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Steineibengewächse (Podocarpaceae)
Gattung: Harzeiben (Dacrydium)
Art: Rimu-Harzeibe
Wissenschaftlicher Name
Dacrydium cupressinum
Sol. ex G.Forst.
Junge Rimu-Harzeibe (Dacrydium cupressinum)

Die Rimu-Harzeibe (Dacrydium cupressinum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Steineibengewächse (Podocarpaceae). Sie ist nur in Neuseeland heimisch. Der englische Trivialname red pine, übersetzt ‚Rotkiefer‘, ist irreführend, da es sich nicht um eine Kiefer, sondern ein Mitglied der auf der Südhalbkugel verbreiteten Steineibengewächse handelt. Heute wird auf Neuseeland die Bezeichnung „Rimu“ der Māori für den Baum verwendet.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dacrydium cupressinum ist nur in Neuseeland heimisch. Rimu wachsen in Neuseeland auf beiden Hauptinseln und auf der Stewart-Insel. Die größten Populationen finden sich an der West Coast der Südinsel, die größten Bäume in den Steineiben-Mischwäldern nahe der Stadt Taupō (Pureora, Waihaha und Whirinaki Forest).

Der Rimu wächst meist in von Laubbäumen dominiertem subtropischem Lorbeer- und gemäßigtem Regenwald,[1] es existieren aber besonders an der Westküste der Südinsel nahezu reine Bestände.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dacrydium cupressinum ist ein langsamwachsender, immergrüner Baum, der, als über das Kronendach ragender Emergent,[2] Wuchshöhen von bis zu 50 Meter erreichen kann. Die meisten überlebenden Bäume sind aber nur 20 bis 35 Meter hoch. Historische Überlieferungen sprechen von bis zu 61 Meter hohen Bäumen in heute zerstörten, dichten Wäldern nahe National Park. Der gerade Stamm erreicht normalerweise Durchmesser von bis 1,5 Meter, bei alten oder sehr großen Exemplaren auch mehr. Sie können 800 bis über 900 Jahre alt werden.[3] Die spiralig am Zweig angeordneten Nadeln sind ahlenförmig und bei jungen Pflanzen bis 7 mm lang und 1 mm breit, bei erwachsenen Bäumen 2 bis 3 mm lang[3].

Dacrydium cupressinum ist wie die meisten Steineibengewächse zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Samen benötigen bis zur Reife 15 Monate. Die reifen „Zapfen“ bestehen aus einem fleischigen, orange-roten, 6 bis 10 mm langen Podocarpium, das einen, seltener zwei endständige, 4 mm lange Samen trägt. Die Samen werden von Vögeln verbreitet, die diese und das Podocarpium und das rote, kleine, becherförmige Epimatium an der Basis fressen und die Samen später wieder ausscheiden. Die Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle für einige Arten, besonders den Kakapo, dessen Brutzyklus auf den Reproduktionszyklus des Baumes abgestimmt ist.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rimu war für die frühen europäischen Siedler neben Kauri und Totara die hauptsächliche Quelle von Holz für Möbel und Hausbau. Daher wurden viele der ursprünglichen Bestände zerstört. Derzeit verbietet eine Regierungsanordnung das Fällen der Bäume in den in öffentlichem Eigentum stehenden Wäldern; auf Privatgrund unterliegt die Nutzung Einschränkungen. Die extrem schnellwüchsige Monterey-Kiefer hat den Rimu in den meisten Wirtschaftszweigen ersetzt; als Holz für hochqualitative Möbel bleibt Rimu beliebt. Man gewinnt auch in kleinerem Umfang die Stubben und das Wurzelholz vor vielen Jahren gefällter Bäume, um es zu Schalen und anderen Drechselteilen zu verarbeiten. Das schöne Holz ist mittelschwer, nicht besonders hart und einigermaßen beständig.

Die innere Rinde kann als Heilmittel für Verbrennungen und Schnittverletzungen verwendet werden.[4]

Die Früchte gelten als essbar.

Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rimu-Harzeibe (Dacrydium cupressinum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jörg S. Pfadenhauer, Frank A. Klötzli: Vegetation der Erde. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41949-2. S. 271–273, 394.
  2. J. W. Dawson, B. V. Sneddon: The New Zealand Rain Forest: A Comparison with Tropical Rain Forest. In: Pacific Science. Vol. XXIII, 1969, S. 132, 143, PDF, abgerufen am 25. Januar 2022.
  3. a b J. T. Salmon: The Native Trees of New Zealand. Reed Books, Auckland, New Zealand 1993, S. 74–79.
  4. Maori uses: Medicinal plants, Conifers - Rimu, red pine. School of Biological Science - University of Auckland, archiviert vom Original am 24. Mai 2010; abgerufen am 16. Januar 2016 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).