Satanas

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Film
Titel Satanas
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1920
Länge 126 Minuten
Produktions­unternehmen Viktoria-Film, Berlin
Stab
Regie Friedrich Wilhelm Murnau
Drehbuch Robert Wiene
Kamera
Besetzung

Satanas ist ein dramatischer Stummfilm von F. W. Murnau aus dem Jahr 1920. Der Film gilt als verschollen, jedoch existieren einige Illustrationen für den Filmkurier und ein dreiminütiges Fragment des Films in einem spanischen Filmarchiv. Dieses zeigt eine Szene, in der Pharao Amenhotep (gespielt von Fritz Kortner) zusammen mit Nouri (gespielt von Sadjah Gezza) auf einer Couch liegt.[1] Nouri hat ihren Kopf auf Amenhoteps Schoß liegen, beide scheinen miteinander zu reden.[2]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film ist in 3 Episoden eingeteilt:[3]

Der Tyrann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Episode mit dem Titel Der Tyrann spielt im altertümlichen Ägypten der Pharaonenzeit. Der Pharao Amenhotep verliebt sich in seine Harfenspielerin Nouri und bringt sie damit in eine einflussreichere Position. Sie erreicht nun ihren geliebten Jorab in den Dienst des Pharaos zu stellen. Jorab jedoch verliebt sich in eine der Frauen des Pharaos, die, wie sich herausstellt, zufällig Nouris Mutter vor der Steinigung rettete. Daraus folgend, schwankt Nouri zwischen Eifersucht und Anerkennung. Der Pharao erkennt den Ehebruch, verurteilt seine Frau zum Tode und setzt Nouri an ihre Position und stellt ihre Ehre wieder her.

Der Fürst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweite Teil Der Fürst. Lucrezia Borgias Tod ist eine Adaption von Victor Hugos Lucrèce Borgia.

Der Diktator[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Episode 3 mit dem Titel Der Diktator, Der Sturz eines Volkstribuns spielt im Jahr 1917. Der Jurastudent Hans befindet sich zu während des Ausbruchs der Februarrevolution in Zürich und wird sehr bald zum Anführer der Revolutionäre. Er ist gegen Brutalität, wandelt seine Gruppe aber durch seine Machtbesessenheit in ein immer gewalttätigeres Regime. Als seine Freundin Irene versucht ihn umzubringen, muss er den Befehl zu ihrer Exekution geben. Sein beeinflussender Genosse und treuer Begleiter Grodski verachtet ihn dafür, da er ihn als einen großen Helden geschätzt hatte, wohingegen Hans in Grodski den Teufel (Satan) sieht.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Produktionsfirma war die Viktoria-Film-Co mbH Berlin. Die Kostüme entwarf Robert Wiene, die Bauten Ernst Stern. Die Dreharbeiten fanden im August und September 1919 im Bioscop-Atelier Neubabelsberg statt. Er hatte eine Länge von sechs Akten auf 2.561 Metern, ca. 126 Minuten.[4] Die Zensur fand im Januar 1920 statt. Die Polizei Berlin erteilte ihm dabei ein Jugendverbot (Nr. 43711), die Reichsfilmzensur erneuerte dieses Verbot am 13. Dezember 1920 (Nr. 811). Die Uraufführung war am 30. Januar 1920 in den Richard-Oswald-Lichtspielen Berlin.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fragment auf YouTube
  2. Satanas bei lost-films.eu
  3. Satanas (Memento vom 4. April 2008 im Internet Archive) bei Murnaugesellschaft
  4. Filmlängenrechner, Bildfrequenz: 18