ÖBB 4130

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ÖBB 4130
4130.01 im Februar 1959 in München Hbf
4130.01 im Februar 1959 in München Hbf
4130.01 im Februar 1959 in München Hbf
Nummerierung: 4130.01–04
Anzahl: 4
Hersteller: Simmering-Graz-Pauker
Baujahr(e): 1958
Ausmusterung: 2003
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 23.190 mm
Drehgestellachsstand: 2.800 mm
Gesamtradstand: 19.050 mm
Dienstmasse: 69,6 t
Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h
Stundenleistung: 1.252 kW
Dauerleistung: 1.120 kW
Anfahrzugkraft: 95 kN
Treibraddurchmesser: 960 mm
Stromsystem: 15 kV / 16,7 Hz
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Siemens-Gummiring-Federantrieb
Zugbeeinflussung: Indusi, Sifa
Besonderheiten: Zweiter Stromabnehmer nach SBB-Norm

Die Reihe 4130 der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) waren elektrische Triebzüge, die ursprünglich als Schnelltriebwagen im Fernverkehr eingesetzt wurden. Die Konstruktion erfolgte auf Basis der Nahverkehrstriebwagen Baureihe 4030. Besondere Bedeutung erhielten die Fahrzeuge durch den Einsatz als Triebwagenschnellzug Transalpin von Wien nach Zürich.[1] Sie wurden im Fernverkehr schon bald abgelöst und waren danach im Regionalverkehr im Verwendung. Der Einsatz im Planverkehr begann 1958 und endete bei den Österreichischen Bundesbahnen im Jahr 1998. 4130.02 wurde 1987 an die Montafonerbahn verkauft und war dort mit der Bezeichnung ET 10.105 bis 2003 in Einsatz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

4130.01 mit irrtümlich angehobenem SBB-Bügel in München Hbf (Februar 1959)

Für den geplanten Einsatz eines Triebwagenschnellzuges zwischen Wien und Zürich suchten die ÖBB nach geeigneten Schnelltriebwagen. Aus den ursprünglich für den Regionalzugverkehr vorgesehenen Triebwagen Reihe 4030.0 wurde durch geringstmögliche Veränderungen eine Variante abgeleitet, die dem hochwertigen Schnellzugverkehr dienen sollte. Es entstanden vier vierteilige Garnituren (4130.01–04, 7130.01–06, 7130.101–102, 6130.01–04) mit entsprechend angehobener Leistung und gesteigerter Höchstgeschwindigkeit. Im Steuerwagen wurde eine Küche untergebracht, die Versorgung der Fahrgäste geschah am Sitzplatz. Gegenüber der Reihe 4030.0 erhielten Zwischen- und Steuerwagen lediglich einen mittig gelegenen Einstieg, zwecks Steigerung des Sitzkomforts wurde in diesen Wagen die Sitzteilung 2+1 gewählt.

Die Fahrzeuge fuhren unter anderem als Wörthersee zwischen Klagenfurt und München und besorgten ab 1958 den Schnellverkehr Wien–Zürich als Transalpin. Sie waren stets nur als Behelfslösung gedacht und wurden in diesem Dienst ab 1965 durch die Reihe 4010 abgelöst. In der Folge wanderten sie in den Nah- und Regionalverkehr ab und wurden dem Standard der Reihe 4030 angepasst.

Anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Eisenbahn in Österreich im Jahr 1987 wurde der 4130.01 wieder in den ursprünglichen Farbgebung lackiert. Bei der Parade der Bahn wurde der historisch aufgearbeitete vierteilige Zug als Transalpin präsentiert.[2] Obwohl der Zug bis zu seiner Ausmusterung in diesem Zustand verblieb erfolgte keine museale Erhaltung.

Die Fahrzeuge wurden zuletzt im Raum Villach eingesetzt und in den Jahren 1982 bis 1998 ausgemustert. 4130.02 wurde 1987 an die Montafonerbahn verkauft und befand sich dort bis Herbst 2003 im Einsatz. Anschließend wurde er versteigert, sein Verbleib ist unbekannt.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fahrzeuge wiesen gegenüber der Reihe 4030 eine um 25 % gesteigerte Leistung auf. Während der Transformator unverändert übernommen werden konnte, erhielten die 4130 ein Hochspannungsschaltwerk mit 110 V Steuermotor und 25 Fahrstufen, dessen Ansteuerung über Magnetverstärker erfolgte. Die vier selbstbelüfteten Fahrmotore erbrachten eine Stundenleistung von insgesamt 1.253 kW bei 80 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 130 km/h gesteigert, dazu wurde auch das Übersetzungsverhältnis der Getriebe angepasst. Die Kraftübertragung erfolgte über einen Siemens-Gummiringfederantrieb. Für den Einsatz als Transalpin mussten die Triebwagen mit zwei unterschiedlichen Stromabnehmern, einem nach dem in Österreich und Deutschland gültigen Standard und einem mit den für die Schweiz erforderliche schmäleren Schleifleisten ausgerüstet werden. Während bei der ersten Serie der Baureihe 4030 Vielfachsteuerungen erst später nachgerüstet wurden waren diese bei der Baureihe 4130 von Anfang an vorhanden.

Modell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wiener Firma Kleinbahn brachte bereits 1958 ein vereinfachtes Modell des 4130 heraus, welches bis Mitte der 1970er Jahre im Programm war und auch als Basis für ein Modell der Reihe 4030 diente.

Einsatzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Transalpin ab 1958 von Wien nach Zürich, ab 1959 von Wien nach Basel.
  • Wörthersee von München nach Klagenfurt über Salzburg und die Tauernbahn
  • Meistersinger von Linz nach Nürnberg
  • Erzherzog Johann von Wien über Attnang-Puchheim nach Stainach-Irdning

Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: ÖBB 4130 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verband der Bahnindustrie "Österreichische Schienenfahrzeuge nach 1945 (Überblick), Skriptum zur Technik- und Industriegeschichte der österreichischen Bahnindustrie. Zusammengestellt anlässlich des Jubiläumsjahres „175 Jahre Eisenbahn für Österreich“ Seite 3 pdf.
  2. Die Parade der Bahn auf youtube. Der historisch aufgearbeitete 4130,01 ist ab 18:37 zu sehen Link