Bahnhof Celle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bahnhof Celle
Empfangsgebäude 2023
Empfangsgebäude 2023
Empfangsgebäude 2023
Daten
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 6
Abkürzung HC
IBNR 8000064
Preisklasse 3
Eröffnung 9. Oktober 1845 erster Bahnhof
1919 heutiges Bahnhofsgebäude
bahnhof.de Celle
Lage
Stadt/Gemeinde Celle
Ort/Ortsteil Neuenhäusen
Land Niedersachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 37′ 15″ N, 10° 3′ 48″ OKoordinaten: 52° 37′ 15″ N, 10° 3′ 48″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bahnhof Celle

ab Celle Nord:

Bahnhöfe in Niedersachsen
i16i16i18

Der Bahnhof Celle ist ein Nah- und Fernverkehrsbahnhof in Celle und wurde ursprünglich am 9. Oktober 1845 eröffnet.

Im Regionalverkehr verbinden Züge der Metronom Eisenbahngesellschaft Celle mit Hamburg und Uelzen sowie Hannover und Göttingen. Celle ist Endbahnhof der Linien S6 und S7 der S-Bahn Hannover. Außerdem verkehren und halten am Bahnhof Intercity- und ICE-Züge zwischen Hannover und Hamburg.

Am 15. Oktober 1845 erhielt Celle den ersten Eisenbahnanschluss. Die Strecke begann in Lehrte, von wo aus Hannover und Braunschweig erreicht werden konnten. Am 1. Mai 1847 wurde die Weiterführung nach Harburg eröffnet. Das erste Bahnhofsgebäude wurde nach einem Entwurf von Conrad Wilhelm Hase gebaut.

1905 wurde die Bahnstrecke Celle–Wahnebergen fertiggestellt, 1913 die Bahnstrecke Gifhorn Stadt–Celle.

Am 1. September 1920 war die Bahnstrecke Celle–Braunschweig bis Uetze befahrbar, 1923 die ganze Strecke bis Braunschweig.

Zwischen 1916 und 1919 wurde ein neues Bahnhofsgebäude errichtet.[1]

Am 15. Mai 1938 wurde die schon 1913 begonnene Bahnstrecke nach Langenhagen eröffnet, über die seitdem ein großer Teil des Fernverkehrs nach Hannover läuft.

1966 wurde der Personenverkehr nach Verden eingestellt, der Güterverkehr sukzessive, bis 2005 war noch der Flugplatz in Wietzenbruch auf der Schiene erreichbar. Der Personenverkehr Richtung Braunschweig endete 1971, der letzte Abschnitt bis Nienhagen wurde 1990 im Güterverkehr eingestellt. 1981 endete der Personenverkehr nach Gifhorn, der Güterverkehr war bis 1993 noch bis Müden-Dieckhorst möglich.

2019 erhielten die Bahnsteige Aufzüge, 2012 bis 2015 wurden Bahnhofsgebäude und Bahnsteige erneuert, dabei erhielten die Bahnsteige neue Dächer. Der Bahnhof wurde zu einem „Lichtkunstbahnhof “ umgestaltet.[2][3]

Im Dezember 2020 wurde das DB-Reisezentrum im Bahnhof geschlossen und dafür ein Servicezentrum der metronom Eisenbahngesellschaft eröffnet, das den Fahrkartenverkauf übernahm.[4]

Der Bahnhof hat drei teilweise überdachte Mittelbahnsteige mit den Gleisen 2 bis 7, die barrierefrei über einen Tunnel erreichbar sind. Aufgrund der Bahnsteighöhe von 55 cm an den Gleisen 4 und 5 ist ein barrierefreier Einstieg aktuell nicht möglich. Gleis 5 (Nord) und Gleis 6 (Süd) bedienen Fern- und Nahverkehrszüge und werden für Zugdurchfahrten im Güter- und Personenfernverkehr genutzt. Gleis 4 und 7 werden hauptsächlich als Ausweichgleise verwendet. Gleis 4, 5 und 6 weisen die erforderliche Länge für ICE 1 und 4 auf. ICE-T und ICE-L können zusätzlich auch auf Gleis 7 verkehren. Gleis 2 ist nur einseitig (nach Süden) angeschlossen. Am Gleis 1 gibt es noch einen kurzen Bahnsteig, er dient aber nur dem Zugang zu dem südlich angelegten Parkhaus. Der Bahnsteig an Gleis 8 für die Allertalbahn ist abgetragen. Südlich des Personenbahnhofes liegt der Güterbahnhof, dort war südlich der Wiesenstraße das Bahnbetriebswerk. Heute ist dort ein Betrieb für Wageninstandsetzung angesiedelt.

Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts ist vorgesehen, parallele Fahrmöglichkeiten durch zusätzliche Weichenverbindungen für die S-Bahn Richtung Lehrte und den Schienengüterverkehr Richtung Hamburg herzustellen. Dafür sind, zum Preisstand von 2015, Investitionen von 4 Millionen Euro vorgesehen.[5][6]

Im Personenverkehr wird der Bahnhof von Linien im Nah- und Fernverkehr bedient.

Zugang zu den Gleisen Richtung Westausgang
Bahnsteig 6/7 vor dem Umbau zum „Lichtkunst-Bahnhof“ vom Bahnsteig 4/5 aus
Bahnhof Straßenseite 2008
Linie Zuglauf Takt Eisenbahnverkehrs-unternehmen Fahrzeugmaterial
ICE 11 MünchenMünchen-PasingAugsburgGünzburgUlmStuttgartMannheimFrankfurtHanauFuldaBad HersfeldGöttingenHannoverCelleUelzenLüneburgHamburg-HarburgHamburgHamburg-Altona einzelne Züge nachts DB Fernverkehr AG ICE 4
ICE 12 HamburgHamburg-HarburgLüneburgUelzenCelleHannoverGöttingenKassel-WilhelmshöheFuldaHanauFrankfurtMannheimKarlsruheOffenburgFreiburgBasel BadBasel SBBLiestalOltenBernThunSpiezInterlaken WestInterlaken Ost einzelne Züge ICE 2
ICE 24 Hamburg-AltonaHamburg DammtorHamburgHamburg-HarburgLüneburgBad BevensenUelzenCelleLangenhagenHannoverGöttingenKassel-WilhelmshöheFuldaWürzburgSteinachAnsbachGunzenhausen TreuchtlingenDonauwörthAugsburgMünchen-PasingMünchenRosenheimBrannenburgOberaudorfKiefersfeldenKufsteinWörgl (– JenbachInnsbruck)/(HopfgartenWestendorfBrixenKirchbergKitzbühelSt. JohannFieberbrunnHochfilzenSaalfeldenZell am SeeSchwarzach-St. Veit) zweistündlich ICE T
ICE 25 BinzBergen StralsundVelgastRibnitz-Damgarten WestRostockBützowBad KleinenSchwerin HamburgHamburg-HarburgLüneburgBad BevensenUelzenCelleHannoverGöttingenEichenbergKassel-WilhelmshöheWabernTreysaMarburgGießenFriedbergFrankfurt WestFrankfurtDarmstadtBensheimWeinheimHeidelbergWiesloch-WalldorfBruchsalKarlsruhe zweistündlich ICE T
Hamburg-AltonaHamburg Dammtor
IC 24 Hamburg-AltonaHamburg DammtorHamburgHamburg-HarburgLüneburgUelzenCelleLangenhagenHannoverGöttingenKassel-WilhelmshöheFuldaWürzburgSteinachAnsbachGunzenhausen TreuchtlingenDonauwörthAugsburgMünchen OstRosenheimBad EndorfPrienÜberseeTraunsteinFreilassingAinringHammerauPiding Bad ReichenhallBad Reichenhall-KirchbergBayerisch GmainBischofswiesenBerchtesgaden einzelne Züge IC
IC 25 WesterlandNiebüllHusumHeideItzehoeHamburgHamburg-HarburgLüneburgUelzenCelleLangenhagenHannoverGöttingenEichenbergKassel-WilhelmshöheWabernTreysaMarburgGießenFriedbergFrankfurt WestFrankfurtDarmstadtBensheimWeinheimHeidelbergWiesloch-WalldorfBruchsalKarlsruhe

Im Regional- und Nahverkehr wird Celle von den Linien RE 2 und RE 3 bedient. Außerdem beginnen bzw. enden die Linien S 6 und S 7 der S-Bahn Hannover in Celle.

Zusätzlich gibt es einzelne Verbindungen der ICE-Linien 11, 12 und 25, die in Tagesrandlage in Celle halten. Einige von ihnen bieten Direktverbindungen nach Stuttgart, München und Berlin.

Linie Verlauf Takt Betreiber
RE 2 UelzenSuderburgUnterlüßEschedeCelleGroßburgwedelIsernhagenLangenhagen MitteHannover HauptbahnhofSarstedtNordstemmenElze (Han)BantelnAlfeld (Leine)Freden (Leine)KreiensenEinbeck-SalzderheldenNortheim (Han)Nörten-HardenbergGöttingen 120 min / mit den RE 3 zum 60-Minuten-Takt (Ab Hannover Hbf stündlich nach Göttingen) metronom
RE3 Hamburg Hauptbahnhof – Hamburg-Harburg – Winsen – Lüneburg – BienenbüttelBad Bevensen Uelzen – SuderburgUnterlüßEschede – Celle – Großburgwedel – Isernhagen – Langenhagen Mitte – Hannover 120 min / mit den RE 2 zum 60-Minuten-Takt metronom
S 6 Celle – Ehlershausen – Otze – Burgdorf (Han) – Aligse – Hannover Karl-Wiechert-Allee – Hannover Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min Transdev Hannover
S 7 Celle – Ehlershausen – Otze – Burgdorf (Han) – Aligse – Lehrte – Ahlten – Hannover-Anderten-Misburg – Hannover Karl-Wiechert-Allee – Hannover-Kleefeld – Hannover Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min Transdev Hannover
Stand: 11. Dezember 2023
Bahnhof 1975, rechts am Gleis 1 ein Triebwagen der OHE

Nördlich der Aller, die den Bahnhof im Norden begrenzt, liegt östlich der Strecke der Bahnhof Celle Nord der Osthannoverschen Eisenbahnen. Er wurde 1904 für die Kleinbahn Celle–Wittingen eröffnet, er wurde dann auch zum Endpunkt der bereits bestehenden Kleinbahn Celle-Soltau, Celle-Munster. Ab 1959 wurden die Personenzüge bis in den Bahnhof Celle geführt, vorher mussten die Passagiere den Weg zwischen den beiden Bahnhöfen zu Fuß machen. Dafür gab es einen eigenen Fußgängersteg über die Aller. 1976 wurde der OHE-Personenverkehr ab Celle eingestellt. Am Bahnhof Celle Nord gibt es ein Empfangsgebäude, das heute Sitz der Verwaltung ist, drei Bahnsteigkanten waren vorhanden und wurden nach Einführung der Züge in den Bahnhof Celle rückgebaut. Es gab eine Güterabfertigung, Werkstätten und einen Ringlokschuppen mit 13 Ständen. Der Ringlokschuppen ist noch erhalten. Auf dem Gelände wird 2023/24 eine Werkstatt für die S-Bahn Hannover errichtet.

  • Meggi Hönig (Red.): Lichtkunst Bahnhof Celle, Innentitel Der Bahnhof in Celle. Erster Deutscher Lichtkunstbahnhof, nach Ideen und unter Projektleitung von Robert Simon, Hrsg.: Kunst-Stiftung Celle, Celle: Kunst-Stiftung Celle, 2022, ISBN 978-3-948087-07-4.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bahnhof Celle. Abgerufen am 4. September 2019.
  2. Modernisierung Bahnhof Celle geht weiter. In: Celler Presse. 28. Juni 2015, abgerufen am 4. September 2019.
  3. Lichtkunstbahnhof Celle, abgerufen am 3. September 2019
  4. Metronom übernimmt Service-Center im Bahnhof Celle: Start am 12. Dezember. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2021; abgerufen am 23. Juni 2021.
  5. Marten Maier: Infrastrukturliste Bewertung: Maßnahmen des Planfalls „Deutschlandtakt“, laufende Nummer 44 des Unterabschnitts 2, Vorhaben des Potentiellen Bedarfs des Bedarfsplans der Bundesschienenwege. (PDF) In: bmvi.de. SMA und Partner, 17. August 2021, S. 24, abgerufen am 19. August 2021 („2-00“, „Entwurf“).
  6. Deutschlandtakt: Bewertung Infrastrukturmaßnahmen für den 3. Gutachterentwurf. (PDF) In: downloads.ctfassets.net. Intraplan Consult, TTS TRIMODE Transport Solutions, 17. August 2021, S. 2, abgerufen am 19. August 2021 („Entwurf, Stand: 17.08.2021“).