Daniel Wesener
Daniel Wesener (* 5. Dezember 1975 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Er war vom 21. Dezember 2021 bis zum 27. April 2023 Senator für Finanzen des Landes Berlin.
Er war von 2011 bis 2017 Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Berlin. Von 2016 bis 2022 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und dort Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Fraktion Berlin sowie Sprecher für Kultur, Haushalt und Finanzen.[1] Seit 2023 gehört er dem Abgeordnetenhaus erneut an.
Leben und berufliche Qualifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wesener wuchs in Hamburg auf. Nach seinem Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium und dem Zivildienst zog er 1996 nach Berlin. Er studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie am College of William & Mary in den Vereinigten Staaten Geschichte und Kunstgeschichte und war Stipendiat des Evangelischen Studienwerks Villigst. Er beendete das Studium ohne Abschluss und arbeitete von 2003 bis 2011 als Ungelernter für den Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele in dessen Berliner Bundestagswahlkreis Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost. Er lebt mit seinem Lebensgefährten Dirk Behrendt in Berlin-Kreuzberg.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wesener ist seit 2001 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. 2006 zog er für die Partei in die Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg ein, in der er seine Fraktion bis 2011 gemeinsam mit Antje Kapek als Sprecher (Vorsitzender) vertrat.
Im März 2011 wurde Wesener zum Landesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen Berlin gewählt.[2] Gemeinsam mit seiner Ko-Vorsitzenden Bettina Jarasch führte er nach der Berlin-Wahl im September 2011 erfolglos die Koalitionsverhandlungen mit der SPD unter der Führung von Klaus Wowereit, der sich stattdessen für eine Koalition mit der CDU entschied.[3]
Bei seiner Wiederwahl als Landesvorsitzender im März 2013 erreichte er ähnlich wie seine Kollegin mit über 95 Prozent der Stimmen ein für grüne Parteitage ungewöhnlich gutes Ergebnis.[4] Zuletzt wurde Wesener im März 2015 mit 92 Prozent im Amt bestätigt.[5] 2017 trat er nicht erneut als Landesvorsitzender an. Er gilt als Vertreter des linken Parteiflügels innerhalb der Grünen.[6]
Im Oktober 2015 wurde Wesener gemeinsam mit Bettina Jarasch, Antje Kapek und Ramona Pop von einem Landesparteitag als Mitglied des grünen Spitzenteams für die Abgeordnetenhauswahl am 18. September 2016 nominiert.[7][8] Er wurde über die Landesliste seiner Partei in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt.
Die Berliner Grünen wählten Wesener im April 2021 auf Platz 4 ihrer Landesliste zur Abgeordnetenhauswahl 2021.[9] Er zog erneut ins Abgeordnetenhaus ein.
Von Dezember 2021 bis April 2023 war Wesener Senator für Finanzen des Landes Berlin im Senat Giffey. Er folgte auf Senator Matthias Kollatz (SPD) und war der erste Berliner Finanzsenator ohne abgeschlossene Berufs- oder Studienausbildung. Im Zuge seiner Ernennung legte er Anfang 2022 sein Abgeordnetenhausmandat nieder. Für ihn rückte Catrin Wahlen ins Abgeordnetenhaus nach.
Bei der Wiederholungswahl 2023 erhielt er erneut ein Listenmandat im Abgeordnetenhaus.[10]
Im Zuge der Bildung des Senats Wegner Ende April 2023 schied Wesener aus dem Senatorenamt aus.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Daniel Wesener ( vom 24. Januar 2022 im Internet Archive) In: daniel-wesener.berlin
- Daniel Wesener auf der Seite der Grünen-Fraktion Berlin, abgerufen am 1. Mai 2021.
- Biografie auf der Website des Berliner Abgeordnetenhauses für die 19. Wahlperiode
- Susanne Messmer: Berlins koloniale Vergangenheit: „Ein Denkmal ist zu wenig“. Das Abgeordnetenhaus entwickelt derzeit ein Konzept zu Erinnerung an die deutsche Kolonialvergangenheit. Der Grüne Daniel Wesener über Ziel und Zweck. In: Die Tageszeitung. 14. Oktober 2019 (Daniel Wesener im Interview).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Website von Daniel Wesener. In: gruene-fraktion.berlin, Grüne Fraktion Berlin, zuletzt abgerufen am 16. April 2023.
- ↑ Christine Richter: Berliner Grüne nehmen sich spießiger Themen an. In: morgenpost.de. 7. März 2011, abgerufen am 8. März 2011.
- ↑ Mechthild Küpper: Wowereit und die Berliner SPD: Die Partei bin ich. In: faz.net. 6. Oktober 2011, abgerufen am 6. September 2014.
- ↑ Stefan Alberti: Grüne Landeschefs wiedergewählt: Nach Rekordlob nun Rekordergebnis. In: taz.de. 17. März 2013, abgerufen am 6. September 2014.
- ↑ Florian Eckardt: Berliner Grüne bestätigen Doppelspitze. ( vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive). In: rbb-online.de. 21. März 2015, abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ Streitgespräch um Grünen-Zukunft: „Wahrgenommen als Spaßbremsen“. Interview mit Daniel Wesener und Dieter Janacek. Das Interview führten Ulrich Schulte und Peter Unfried. In: taz.de. 18. Oktober 2013, abgerufen am 5. September 2014.
- ↑ Kirsten Buchmann: Grünes Kleeblatt mit mehr Öko. ( vom 28. Januar 2016 im Internet Archive) In: rbb-online.de. 10. Oktober 2015, abgerufen am 15. Oktober 2015.
- ↑ Thomas Rogalla: Grüne wählen Führungsquartett für Abgeordnetenhauswahl. ( vom 13. Oktober 2015 im Internet Archive) In: berliner-zeitung.de. 10. Oktober 2015, abgerufen am 14. Januar 2016.
- ↑ AGH-Wahl 2021: Grüne Berlin stellen Landesliste auf. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Berlin, 25. April 2021, abgerufen am 25. April 2021.
- ↑ Gewählte Wiederholungswahl zum 19. Abgeordnetenhaus von Berlin am Sonntag, dem 12. Februar 2023 (Hauptwahl vom 26.09.2021) in Berlin. In: wahlen-berlin.de. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Geschäftsstelle des Landeswahlleiters Berlin, 12. Februar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023.
Personendaten | |
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NAME | Wesener, Daniel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) |
GEBURTSDATUM | 5. Dezember 1975 |
GEBURTSORT | Hamburg |