Diskussion:Indogermanistik

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von 129.187.244.28 in Abschnitt Die Bezeichnung des Fachgebietes
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Die Bezeichnung des Fachgebietes

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Kurzübersicht: Wie wird die Disziplin wo genannt?

Ergänzung zum Obigen, nicht Unterschriebenen:

PS: sehr gut, gibt's noch :-) http://www.uni-muenster.de/Indogermanistik/

  • Universität Bern: "(historisch-)vergleichende Sprachwissenschaft" (Studium kombiniert mit allgemeiner Sprachwissenschaft), http://www.isw.unibe.ch/
  • Universität Zürich: "(vergleichende) indogermanische Sprachwissenschaft", http://www.indoger.uzh.ch/

Diskussion zur Fachbezeichung

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Google: "Indoeuropäistik" gibt am 19. Juli gerade 21 Treffer, der Begriff scheint mir nicht gerade etabliert zu sein. --zeno 11:49, 19. Jul 2004 (CEST)

Vielen Dank an Zeno für die Mühe, die du dir mit der Übersicht gemacht hast. Das hätte dir auch ein Fachmann sagen können;-)
Festzuhalten bleibt also: Im deutschen Sprachraum ist der übliche Begriff seit jeher "Indogermanistik". Und ebenso werden die Sprachen "indogermanisch" genannt. An diesen allgemein etablierten Begriff sollte sich auch die Wikipedia halten. Gruß, Christian --Seidl 19:34, 19. Jul 2004 (CEST)

Ich bin zwar kein Fachmann, wusste das aber auch schon lange. Nachdem aber immer wieder Behauptungen aufgestellt wurden, seit 1945 werde der Begriff "Indogermanistik" nicht mehr verwendet, wollte ich ein für alle Mal klarstellen, wie die Sachlage ist. --zeno 21:54, 19. Jul 2004 (CEST)

Die Sachlage ist, daß es im angelsächsischen Sprachraum vorwiegend indoeuropäisch heißt, im deutschsprachigen überwiegend Indogermanistik/indogermanisch. Die Vorbehalte gegen den Begriff in der Nachkriegszeit sind heute weitgehend ausgeräumt. Der Begriff Indogermanen wird so aufgefaßt, daß er die voneinander entferntesten Vertreter der Sprachfamilie umreist. Nämlich germanische Sprachen und Indische bzw. indoiranische, der gesamte Bogen steckt in dem Begriff. Indoeuropäisch hingegen ist unscharf, da es auch Sprachen in Europa gibt, die nicht indogermanisch sind, allerdings in Indien natürlich auch.
Man sollte in Wikipedia.de bei Indogermanisch bleiben und von Indoeuropäisch einen Verweis dorthin setzen. --217.86.168.232 01:45, 4. Dez 2004 (CET)Goli
das mit dem am weitesten voneinander entfernt (als Definition !?) ist doch ein Anachronismus bzw. nur eine nach 1945 passend zurechtgelegte Ausrede dafür, dass die "Germanen- und Deutschtümler", dann "Rassenforscher" im Geiste des 19. Jh. ff. (in Deutschland, aber beileibe nicht nur dort, vgl. England, Frankreich) dem Arier und an deren Spitze dem "Germanen" tatsächlich eine Zentralrolle und zentrale Wichtigkeit durch eben diese Begriffsprägung zusprechen wollten. Zudem ward damals eine "Zuwanderung" aus dem vorderasiatischen/asiatischen Raum (Besiedlung Europas) noch gar nicht "gesehen", sondern "der Germane" (der Nordische Mensch, vgl. z. B. Rassen-Günther) wurde als eigener Ursprung gewertet. Von daher ein Anachronismus, als man damals noch nicht wissen konnte (oder wollte), dass "der Osten" und Südosten "dem Westen" und "Norden" menschheits-siedlungsgeschichtlich vorausging. Bzw. man hat es eben wirklich so gesehen: Ach wie merkwürdig, diese Übereinstimmung. Hie die Germanen im Westen, dort die Inder o. ä. im Osten. Bezeichnen wir mal die "Extreme" (was gleichzeitig den gebührenden Vorteil der Heraushebung "des Germanen" hat). Aber sowas wie die "Maximalabstandsdefinition" heutzutage noch als ernsthafte Begriffserklärung durchgehen zu lassen, 150-200 Jahre später, im Geiste von anno Tobak dunnemals, hat schon ein gehöriges Geschmäckle. --129.187.244.28 10:52, 20. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Kategorisierung

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Hallo, nachdem Marcus Cyron alle europäischen Philologen in die Überkategorie:Indogermanist gepackt hat, wollte ich doch nochmal sichergehen: Betrachtet ihr Indogermanistik als die Zusammenfassung aller indoeuropäischen Philologien? Ich kann mir das nich vorstellen. --Trickstar 19:33, 13. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Tja nun einfach gesagt mMn. trift das genau so zu wie Marcus das gemacht hat. Weil indo.→ germ. die geografischen Grenzen absteckt europäische Sprachen wie die Finno-Ugrischen und der bskischen Sprache zählen halt nicht dazu. Und die z.B. langweilige Disk. über den PC hinsichtlich der Historie des 20. Jahrhunderts ist potenzierter Kleingeist. --alexander72 20:25, 13. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Hä? Trickstar hat natürlich Recht. Indogermanistik befasst sich zwar mit indogermanischen Sprachen, innerhalb dieser aber mit ganz anderen Gesichtspunkten. Ich muss das eigentlich wissen; ich arbeite ja schließlich in einem indogermanischen Institut. --Seidl 23:34, 13. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Also dass der terminus "indogermanistik" lediglich die geografischen grenzen absteckt kann ich absolut nicht glauben. hast du den artikel indogermanistik überhaupt mal angeschaut? --Trickstar 16:43, 14. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Hab ich behauptet, der Terminus stecke lediglich die geografischen Grenzen ab? Ich hab dir ja Recht gegeben! --Seidl 19:14, 14. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
nein, du nicht, aber alexander72 :) --Trickstar 23:24, 14. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Indogermanistik zur Zeit des Nationalsozialismus

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Ich habe immer wieder davon gehört, dass die Indogermanistik seit der Zeit des Nationalsotialismus eine verpönte Wissenschaft ist. Was genau ihr Beitrag zu diesem Thema war, und inwiefern die indogermanische Forschung die Idee einer höheren germanischen Rasse stützte, darüber wird aber nirgendwo ein Wort verloren. Kann mir jemand Literatur dazu nennen? Karla

Der Wiener Indogermanist Martin Peters hat 2012 zum Thema Indogermanistik und NS-Zeit gelesen. Anbei sein Skript. http://www.univie.ac.at/ling-plattform/liwi/images/3/3d/Indogermanistik_und_Nationalsozialismus_SS12.pdfJosef J. Jarosch (Diskussion) 19:21, 7. Sep. 2014 (CEST) [Findungsautor: Alexander Leischner]--Josef J. Jarosch (Diskussion) 19:37, 7. Sep. 2014 (CEST)Beantworten

Glottochronologie

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Folgende Aussage finde ich etwas schwammig: "Auch die moderne Glottochronologie der neuseeländischen Mathematiker Russell Gray und Quentin Atkinson bestätigen Schleichers Stammbaum." Meiner Meinung nach ist die G. eine Methode zur Datierung von Abspaltungen. Sie ist ergo gar nicht in der Lage, die Wellentheorie zu bestätigen oder zu widerlegen. Es ist eine Berechnungsmethode aufgrund des Stammbaummodells. Was meint ihr? --Jimynu 12:05, 9. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Ganz einfach: Siehe wiki-Artikel "Glottochronologie" und nicht hier. HJJHolm 11:34, 3. Mär. 2010 (CET)Beantworten
Zusätzlich, KEINER von beiden ist "Mathematiker", musste daher gestrichen werden. 195.4.78.166 10:10, 2. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Saussure

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"Schon 1879 allerdings unternahm Ferdinand de Saussure in einer kleinen Schrift den Versuch einer Reinterpretation des urindogermanischen Lautsystems aufgrund strukturalistischer Überlegungen."

Ich denke nicht, dass das so stimmt. Die "kleine Schrift" "Mémoire sur le système primitif des voyelles dans les langues indo-européennes" ist ein Buch von an die 300 Seiten. Ich glaube auch nicht, dass hier "strukturalistische Überlegungen" zugrundeliegen. Die Strukturalistischen Theorien hat er erst viel später entwickelt, hier aber werden klassische junggrammatische Methoden eingesetzt. Oder irre ich mich da? --Joachim Pense 14:56, 18. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Forschung auch im 21. Jahrhundert

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"Indogermanistik" (besonders auch in diesem Artikel) dreht sich immer um einen Zeitraum, der im Schnitt so um 1870 herum liegt. Ich empfinde es als richtig wohltuend, wenn in so einem Artikel auch einmal die Wortfolge 21. Jahrhundert erscheint und etwas Neues und Moderneres (in diesem Fall das Neueste und Modernste; Stichwort zum Verbum: "Stativredukt" = "Urmedium" 2009) Erwähnung findet. Ich habe das andernwärts so ausgedrückt: Wir rekonstruieren junggrammatisch, wir sollten aber 100 Jahre, besser 150 Jahre, weiter rekonstruieren. Ich tue das aus vielen Gründen.

Ein nominales flexibles evolutives Gewebe, dessen evolutive Entwicklung "zu sich selbst" leicht erklärt werden kann, das für alle Wörter gleich ist, das alle Beziehungen zwischen Attestat und Rekonstrukt lautgesetzlich und kategorientreu leistet, und das der Akzent-Ablaut-Zuordnung und der Ablauts-Qualitäts-Treue gehorcht, schaut am Beispiel der Wurzel *h₂éw mit -i-Suffix, die zusammen die hauptsächliche Bedeutung 'Vogel' aufweisen, so aus:


                      Idealparadigma:    000  h₂éw= i     001  h₂ w= i-´    ‚Vogel’


  100+ h₂ḗw= i                             200+  h₂ w=ḗy                                 300+  h₂ w= í    
  100  h₂éw= i                             200   h₂ w=éy                                 300   h₂ w= í    
  101  h₂éw= i-                            201   h₂ w=éy-                                301   h₂ w= y-é- 


  110+  h₂ḗw= i              210+ h₂ḗw= i     220+   h₂ṓw= i  {->}      310+  h₂ḗw= i          320+  h₂ṓw= i {+ -o-}
  110   h₂éw= i              210  h₂éw= i     220    h₂ów= i  {->}      310   h₂éw= i          320   h₂ów= i {Ei!)}  
  111   h₂éw= i-             211  h₂éw=oy-    221    h₂ow=éy-           311   h₂éw= y-o-       321   h₂ow= y-é- 


                             212+ h₂éw=ōy     222+   h₂ow=ḗy            312+  h₂éw=ōy          322+  h₂ow=ḗy
                             212  h₂éw=oy     222    h₂ow=éy            312   h₂éw=oy          322   h₂ow=éy      
                             213  h₂éw=oy-    223    h₂ow=éy-           313   h₂éw= y-o-       323   h₂ow= y-é-  


                             214+ h₂ w=ḗy     224+   h₂ w=ṓy            314+  h₂ w=ḗy         324+  h₂ w=ṓy
                             214  h₂ w=éy     224    h₂ w=óy            314   h₂ w=éy         324   h₂ w=óy      
                             215  h₂ w=éy-    225    h₂ w=óy-           315   h₂ w= y-é-      325   h₂ w= y-ó-.


Das lat. Vogel-Wort avis reflektiert darin (z.B.) 100 ̮ 101, das ai. Vogel-Wort víḥ 300 ̮ 201, das nhd. Ei 220 oder 320, die Ei-Wörter anderer Einzelsprachen gewöhnlich 220+ oder 320+, das Wiesel als 'Vogelfänger' 300+ oder 300, der nhd. Weih oder die Weihe 200, 201, 214, 215 oder 314, die nhd. "Vogelweide" 224, 225 oder 324 usw. usf. Die bisherigen junggrammatischen Bemühungen führen hier zu starren, nicht miteinander kompatiblen Rekonstrukten, deren desiderierte "älteste Form" nicht feststellbar ist, die häufig (z.B.) nicht lautgesetzlich entwickelt sind oder (z.B.) gegen die Regeln der Akzent-Ablaut-Zuordnung verstoßen. Ich betone für solche jetzt leistungsfähigere Rekonstruktionsstrukturen nochmals die Wortfolge 21. Jahrhundert.--Josef J. Jarosch (Diskussion) 20:17, 7. Sep. 2014 (CEST)Beantworten