Gisela Oechelhaeuser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gisela Oechelhaeuser (2015)

Gisela Oechelhaeuser, geborene Ekardt (* 22. Januar 1944 in Schmauch, Kreis Preußisch Holland in Ostpreußen) ist eine deutsche Kabarettistin.

Die Pfarrerstochter und gelernte Industrieuhrenmacherin[1] studierte an der Karl-Marx-Universität Leipzig Germanistik und Romanistik und wurde dort 1975 mit der Arbeit Zu Problemen der ästhetischen Theorie der ‚Kritischen Theorie‘ der Frankfurter Schule über Max Horkheimer und Theodor W. Adorno promoviert.

Während ihres Studiums spielte sie Studententheater und wurde 1975 Mitglied des Studentenkabaretts academixer. Später war sie Dozentin für Schauspielkunst, Kabarettistin und seit September 1984 Vizepräsidentin des neukonstituierten Komitees für Unterhaltungskunst der DDR.[2] Sie war seit 1989 als Kabarettistin in der Distel tätig und leitete diese nach der politischen Wende 1990. Darüber hinaus moderierte sie im ORB-Fernsehen die Zeitzeugen-Sendung „Am Tag, als ...“.[3]

1999 wurde eine von ihr geleistete Unterschrift bekannt, die sie als Inoffizielle Mitarbeiterin des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit von 1976 bis 1980 ausweist, und sie schied aus der Distel aus.[4][5] Seitdem tritt sie mit politischen Soloprogrammen und mit einem Programm, das sich der Schriftstellerin und sächsischen Mundartdichterin Lene Voigt widmet, als freischaffende Kabarettistin auf.

Oechelhaeuser war von 1980 bis 1995 mit dem Minister für Kultur der Regierung Modrow, Dietmar Keller, verheiratet.[6]

„Ein guter Kabarettist muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass die Leute auch dann klatschen, wenn er tot von der Bühne fällt – weil sie glauben, das gehört auch zum Stück ...“
„Satire muss Dinge ganz auf die Spitze treiben. Das bringt Leute zum Lachen und damit zum Nachdenken – über Geschehnisse, die zum Heulen sind ...“[7]

Weiterführende Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hinweis in einer Rezension von Wolfgang Hörmann: Lustig, bissig, Oechelhaeuser. In: maz-online.de. 15. März 2018, abgerufen am 25. Januar 2019.
  2. Neues Deutschland vom 25. September 1984
  3. Verweis darauf in einem Text zur IM-Tätigkeit von Christoph Dieckmann: Das Lachen im Halse. Die Kabarettistin Gisela Oechelhaeuser hat der Stasi zugearbeitet. In: zeit.de. 15. April 1999, abgerufen am 25. Januar 2019.
  4. Ihre IM-Tätigkeit wurde in den Medien kontrovers diskutiert. Kommentar von Marion Müller: Wie die Oechelhaeuser über ihre Unmoral hinwegtäuscht. In: welt.de. 6. Juni 2000, abgerufen am 25. Januar 2019.
  5. Nachrichtliche Meldung Inoffizielle Kabarettistin. In: spiegel.de. 7. April 1999, abgerufen am 25. Januar 2019.
  6. Gisela Winkler: Oechelhaeuser, Gisela. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  7. Beide Zitate einem Interview mit Gisela Oechelhaeuser entnommen, geführt von Hannes Hofmann: Zwei Leben, ein Lachen. In: superillu.de. 30. Januar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Januar 2019; abgerufen am 25. Januar 2019.