Impfpistole

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Impfpistole (mit Hochdruck) im Einsatz, 1973
Med-E-Jet Impfpistole, Baujahr 1980
Impfpistole (mit Nadel), 2007

Die Impfpistole ist ein zur Reihenimpfung eingesetztes medizintechnisches Instrument, mit dem entweder (wie bei Spritzen) mit Kanülen oder ohne Kanülen mit Hochdruck[1] (ca. 85 MPa) eine Impfflüssigkeit in die Haut und ins Subkutangewebe appliziert wird.

Die Impfpistole wird in der Veterinärmedizin zur Massenimpfung von Tieren eingesetzt.[2] Der Impfstoff ist fortlaufend dosiert. In der Humanmedizin wird die Impfpistole insbesondere aus Gründen der Sterilität kaum mehr verwendet und scheint insbesondere für Kinder auch ungeeignet zu sein.[3] Zu Zeiten großer Ängste vor AIDS 1985 empfahl das damalige Bundesgesundheitsamt, bei Reihenimpfungen gegen Grippe fürs Erste auf die Anwendung von Impfpistolen zu verzichten – zum damaligen Zeitpunkt war ungeklärt, ob auf diesem Wege HIV übertragen werden kann.[4] Um der Übertragung von Erkrankungen vorzubeugen, empfahl die WHO 2005 auf ihre Anwendung bei Reihenimpfungen zu verzichten.[5] Insbesondere ein erhöhtes Risiko von Hepatitis-Infektionen konnte bestätigt werden. Der Einsatz von Impfpistolen hat zur weltweiten Ausrottung der Pocken beigetragen. Die Leistung eines solchen Gerätes beträgt bis zu 1.000 Impfungen pro Stunde bei Massenimpfprogrammen.

Commons: Impfpistolen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Karlheinz Lohs, Peter Elstner, Ursula Stephan: Fachlexikon Toxikologie. ISBN 3-540-27334-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Julia Frizen: Impfung im Akkordtempo gegen die blauen Zungen. In: Kölnische Rundschau. 8. April 2009, abgerufen am 29. April 2016.
  3. ÖKO-Test: Test: Impfstoffe, 12. Januar 2004.
  4. AIDS: Schmaler Grat. In: Der Spiegel. Nr. 37, 1985, S. 221–223 (online).
  5. World Health Organization: Solutions: Choosing Technologies for Safe Injections vom 13. Juli 2005, im Archiv abgerufen am 14. August 2019.