Kabinett Bismarck

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Kabinett Bismarck
Reichsregierung des Kaiserreichs
Otto von Bismarck als Reichskanzler im Jahr 1873
Reichskanzler Otto von Bismarck
Wahl 1871, 1874, 1877, 1878, 1881, 1884, 1887
Legislaturperiode 1., 2., 3., 4., 5., 6., 7.
Ernannt durch Kaiser Wilhelm I.
Kaiser Friedrich III.
Kaiser Wilhelm II.
Bildung 21. März 1871
Ende 20. März 1890
Dauer 18 Jahre und 364 Tage
Nachfolger Kabinett Caprivi
Zusammensetzung
Partei(en) Parteilose
Unterstützt durch:
NLP (bis 1878, ab 1884)
Zentrum (1878–1884)
DFP (bis 1878)
DKP (ab 1878)
FKP
LRP
Repräsentation
Reichstag 1871:
233/382

1874:
238/397

1877:
201/397

1878:
212/397

1881:
225/397

1884:
256/397

1887:
219/397

Das Kabinett Bismarck war vom 21. März 1871 bis zum 20. März 1890 die Reichsregierung des Deutschen Kaiserreichs. Es diente unter allen drei deutschen Kaisern, Wilhelm I. (1871–1888), Friedrich III. (1888) und Wilhelm II. (1888–1890).

Reichstagsmehrheiten

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Nach der Reichsgründung 1871 bis zum Ende der „Liberalen Ära“ 1878 stützte sich Bismarck auf eine Mehrheit von Nationalliberaler Partei[1], Deutscher Fortschrittspartei[2] und Freikonservativen Partei[3]. Auch die Liberale Reichspartei[4] unterstützte bis zu ihrer Auflösung die Regierung. Diese Parteien erreichten bei den Wahlen 1871, 1874 und 1877 stets eine Stabile Mehrheit im Reichstag. Sie unterstützten Bismarck bei dem Großteil seiner Politik, insbesondere bei seinem Kulturkampf gegen die Katholiken.[5]
Allerdings kam es im Zuge der „Konservativen Wende“ 1878 zum Bruch mit den Liberalen, da diese Bismarcks Schutzzoll Politik ablehnten. So wandte sich Bismarck an die Zentrumspartei[6] und die Deutschkonservative Partei[7], die für eine rechte „Blau-Schwarze Koalition“ bereit waren, wenn der Kulturkampf enden würde. In der Folge konnte Bismarck nach den Wahlen 1878 und 1881 weiterhin eine stabile Mehrheit von Zentrum und Konservativen auf seiner Seite wissen, die ihm halfen seine Schutzzollpolitik und das Sozialistengesetz zu verabschieden.[5]
Mit der „Heidelberger Erklärung“ wandten sich die Nationalliberalen 1884 von ihrem oppositionellen Kurs ab, weshalb es für Bismarck möglich war, wieder auf sein altes Bündnis aus Nationalliberalen und Konservativen zu setzen. Nachdem diese Kartellparteien 1884 noch die Mehrheit verfehlten, war Bismarck weiterhin zusätzlich auf die punktuelle Zusammenarbeit mit dem Zentrum angewiesen, die allerdings brüchig war. Dieses lehnte 1886 seine Erhöhung des Wehretats ab, weshalb es 1887 zu Neuwahlen kam, bei denen die Kartellparteien aus Nationalliberalen und Konservativen dann wieder eine stabile Mehrheit im Reichstag erhielten. Somit hatte Bismarck dann bis zum Endes seiner Amtszeit eine Mehrheit im Reichstag.[5]

Zusammensetzung

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Kabinett Bismarck
21. März 1871 bis 20. März 1890
Reichskanzler
Otto Fürst von Bismarck
Vizekanzler ab 17. März 1878
Otto zu Stolberg-Wernigerode
1. Juni 1878 bis 20. Juni 1881
Karl Heinrich von Boetticher
Auswärtiges Amt
Hermann von Thile
1871 bis 30. September 1872
Hermann Ludwig von Balan
kommissarisch
Bernhard Ernst von Bülow
9. Oktober 187320. Oktober 1879
Joseph Maria von Radowitz
1879–1880, kommissarisch
Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst
1880, kommissarisch
Friedrich Graf zu Limburg-Stirum
1880–1881, kommissarisch
Clemens Busch
1881, kommissarisch
Paul Graf von Hatzfeldt-Wildenburg
16. Juli 188124. Oktober 1885
Herbert Graf von Bismarck
ab 1885, bis 1886 kommissarisch
Inneres ab 24. Dezember 1879
Karl von Hofmann
bis 1880
Karl Heinrich von Boetticher
Justiz ab 1. Januar 1877
Heinrich von Friedberg
bis 30. Oktober 1879
Hermann von Schelling
bis 31. Januar 1889
Otto von Oehlschläger
ab 19. Februar 1889
Marine ab 1. Januar 1872
Albrecht von Stosch
bis 20. März 1883
Leo Graf von Caprivi
bis 5. Juli 1888
Alexander von Monts
bis 19. Januar 1889
Karl Eduard Heusner
Post ab 1880
Heinrich von Stephan
Schatz ab 1880
Adolf von Scholz
bis Juli 1882
Franz Emil Emanuel von Burchard
bis November 1886
Karl Rudolf Jacobi
bis 14. September 1888
Helmuth Freiherr von Maltzahn
  • Regenten und Regierungen der Welt, Band 2,3. Neueste Zeit: 1492–1917, bearb. von B. Spuler; 2. Aufl., Würzburg, Ploetz, 1962.

Einzelnachweise

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  1. Nationalliberale Partei. bpb, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.
  2. Deutsche Fortschrittspartei. bpb, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.
  3. Freikonservative Partei. bpb, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.
  4. Liberale Reichspartei. bpb, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.
  5. a b c Politik in der Ära Bismarck. bpb, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.
  6. Zentrum. bpb, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.
  7. Deutschkonservative Partei. bpb, 13. April 2016, abgerufen am 27. Mai 2022.