Texing
Texing ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Texingtal im Bezirk Melk in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in einem beckenförmigen Talabschnitt am Oberlauf der Mank und stellt als Hauptort der Gemeinde auch das Zentrum des Beckens dar.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname Texing stammt möglicherweise vom slawischen Personennamen Tes- oder Tesin- ab, wobei die im 12. und 13. Jahrhundert hier ansässige Familie der Tessingen oder Tehsing urkundlich schwer fassbar ist. Isengrimm von Texing, ein Dienstmann des Grafen Friedrich von Peilstein, stiftete ein Benefizium für die Kapelle, welche im Jahr 1200 von der Mutterkirche St. Leonhard am Forst abgetrennt wurde.
Um 1335 gelangte Texing als Stiftungsgut an die Kartause Gaming und verblieb dort als Vikariat bis zur Aufhebung des Klosters im Jahr 1783. Um 1530 wurden die Pfarren St. Gotthard, Kirnberg und Texing vereinigt, wobei das Pfarrhaus in Texing stand.
Am 4. Oktober 1892 wurde hier Engelbert Dollfuß geboren, wuchs aber bei seinem Ziehvater in Kirnberg an der Mank auf. In seinem Geburtshaus ist ein Dollfuß-Museum eingerichtet. Das Museum wurde 2022 geschlossen und wird nach einem Evaluierungsprozess in den Jahren 2023 bis 2028 aufgelöst.[1]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Texing ein Arzt, ein Bäcker, zwei Binder, ein Fleischer, zwei Gastwirte, fünf Gemischtwarenhändler, eine Rinderzuchtgenossenschaft, ein Glaser, zwei Schlosser, ein Schmied, zwei Schneiderinnen, drei Schuster, ein Viehhändler und ein Landwirt mit Direktvertrieb ansässig.[2]
Seit 1971 bildet Texing mit St. Gotthard und Plankenstein die Großgemeinde Texingtal.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Texing hl. Bartholomäus
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Texing befindet sich ein Kindergarten.[3]
In Texing geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Engelbert Dollfuß (1892–1934), Politiker und Austrofaschist
- Leo Schmoll (1904–1957), Architekt und Baumeister
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsverzeichnis 2001 Niederösterreich (PDF; 4,8 MB), Statistik Austria, Wien 2005, ISBN 3-902452-42-0, S. 218.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Texing in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Umstrittenes Dollfuß-Museum in Texingtal wird binnen fünf Jahren aufgelöst. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 470
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 9. Juni 2021.