Turki ibn Faisal
Turki ibn Faisal (arabisch تركي الفيصل بن عبد العزيز آل سعود, DMG Turkī al-Faiṣal b. ʿAbd al-ʿAzīz Āl Saʿūd, * 15. Februar 1945 in Mekka) ist Mitglied der saudi-arabischen Königsfamilie der Saud, Staatsfunktionär, war 24 Jahre Chef des Geheimdienstes und danach Botschafter in den Vereinigten Staaten. Gegenwärtig bekleidet er kein offizielles Amt.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Eltern sind Faisal ibn Abd al-Aziz, von 1964 bis 1975 König von Saudi-Arabien, und dessen einflussreiche Ehefrau Effat al Thunayan, eine engagierte Kämpferin für die Rechte der Frauen. Sie gründete die Effat University, die erste Frauenuniversität Saudi-Arabiens. Am 25. März 1975 wurde sein Vater, König Faisal, beim Empfang des kuwaitischen Ölministers erschossen.
Turki ibn Faisal war von 1977 bis 2001[1] Chef des saudischen Auslandsgeheimdienstes al-Muchabarat al-'Amma; während dieser Zeit war der Dienst maßgeblich an der Bewaffnung der afghanischen Mudschahedin gegen die Sowjetunion beteiligt. 10 Tage vor 9/11 trat er unerwartet zurück, seine Amtszeit war noch am 24. Mai 2001 für weitere vier Jahre verlängert worden.[2][3][4][5]
Später, während sein Bruder Saud ibn Faisal Außenminister und sein Onkel Abdullah ibn Abd al-Aziz König von Saudi-Arabien waren, wurde er zum Botschafter in London bzw. Washington ernannt.
Derzeit steht Turki ibn Faisal an der Spitze des König-Faisal-Zentrums für Forschung und Islamische Studien in Riad. Nach dem Genfer Übergangsabkommen der UN-Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschlands (5+1-Gruppe) mit dem Iran im Atomkonflikt im November 2013 forderte Turki ibn Faisal eine Zone frei von Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten.[6]
Laut den Panama Papers besaß er ein Unternehmen auf den Britischen Jungferninseln.[7][8]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prinz Turki ist mit seiner Nichte 2. und 3. Grades Nuf Al Saud verheiratet und hat drei Söhne und drei Töchter.[9] Sein Sohn Abdulaziz war Rennfahrer und wurde 2020 zum Sportminister ernannt.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Turki AlFaisal Al Saud: The Afghanistan File. Arabian Publishing, Cowes 2021, ISBN 978-0-9929808-8-7, S. XVII.
- ↑ Arnaud de Borchgrave: Saudi Arabian princes that match 007 and George Smiley ( des vom 13. Mai 2015 im Internet Archive) In: Mathaba, 2. August 2005. Abgerufen im 1. Dezember 2013
- ↑ 2001 Public Statement. Saudi Embassy, 24. Mai 2001, abgerufen am 1. Dezember 2013.
- ↑ Prince Nawaf bin Abdulaziz Al Saud. Global Security, abgerufen am 11. Mai 2012.
- ↑ US-Saudi Arabia Diplomatic and Political Cooperation Handbook. USA International Business Publications, 2007, ISBN 978-1-4330-5369-6, S. 280 (google.com [abgerufen am 1. Dezember 2013]).
- ↑ Raniah Salloum: Saudischer Ex-Geheimdienstchef: "Wir müssen uns überlegen, ob wir uns Atomwaffen zulegen", Der Spiegel, 1. Dezember 2013
- ↑ Panama Papers. Abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ HRH PRINCE TURKI AL FAISAL | ICIJ Offshore Leaks Database. Abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Royal Family Directory. Abgerufen am 3. Juni 2023.
- ↑ Prince Abdul Aziz bin Turki Al-Faisal, Saudi sports minister. Abgerufen am 3. Juni 2023 (englisch).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Turki ibn Faisal |
KURZBESCHREIBUNG | saudi-arabischer Geheimdienstchef |
GEBURTSDATUM | 15. Februar 1945 |
GEBURTSORT | Mekka |