Geobacillus stearothermophilus

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Geobacillus stearothermophilus
Systematik
Abteilung: Firmicutes
Klasse: Bacilli
Ordnung: Caryophanales
Familie: Bacillaceae
Gattung: Geobacillus
Art: Geobacillus stearothermophilus
Wissenschaftlicher Name
Geobacillus stearothermophilus
(Donk 1920) Nazina et al. 2001 emend. Coorevits et al. 2012

Geobacillus stearothermophilus (bis 2001 als Bacillus stearothermophilus eingeordnet)[1] ist ein sporenbildendes, grampositives stäbchenförmiges Bakterium.[2]

Die Zellen besitzen durchschnittlich 0,6 – 1 µm Durchmesser und eine Länge zwischen 2 und 3,5 µm. Die optimale Wachstumstemperatur liegt zwischen 50 und 65 °C, damit zählt Geobacillus stearothermophilus zu den thermophilen Organismen.[3] Bei Temperaturen unter 30 °C wachsen die Zellen nicht mehr.

Die Bildung der Endosporen erfolgt terminal, dabei wird die Bakterienzelle keulenförmig aufgetrieben.[3] Die widerstandsfähigen Sporen werden in Böden, in heißen Quellen, im Wüstensand, in arktischen Gewässern, im Meeresboden, in Lebensmitteln und in Kompost vorgefunden, keimen aber nur unter günstigen Bedingungen aus. Das Bakterium ist für Menschen und Tiere nicht pathogen[4], also nicht krankheitserregend.

Geobacillus stearothermophilus dient als Prüfkeim für den Erfolg von thermischen Sterilisationsprozessen (zum Beispiel Autoklavieren). Hierfür werden zum Beispiel Glasampullen verwendet, die ein flüssiges Nährmedium, Sporen von Geobacillus stearothermophilus und einen Farbindikator enthalten. Die Ampullen werden wie üblich autoklaviert und anschließend zusammen mit einer nicht autoklavierten Kontroll-Ampulle bei etwa 60 °C für mehrere Tage inkubiert. Stoffwechselaktivität der Zellen wird durch einen Farbumschlag des Indikators angezeigt. Erfolgreich sterilisierte Ampullen verändern ihre Färbung daher nicht. Eine andere Anwendungsform sind Sporenstreifen, dabei handelt es sich um Filterpapierstreifen, auf denen die Endosporen aufgebracht wurden. Zur Kontrolle der Dampfsterilisation gibt man die Sporenstreifen in den Autoklaven, anschließend werden sie in eine Nährlösung gelegt und wie oben angegeben inkubiert. Wenn die Sterilisation erfolgreich verlaufen ist, erfolgt kein Wachstum.[4]

Geobacillus stearothermophilus dient zur Erzeugung des Enzyms BstBI.

Einzelnachweise

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  1. Catalogue of microorganisms. Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, abgerufen am 17. Februar 2013 (englisch).
  2. Michael T. Madigan, John M. Martinko, Jack Parker: Brock Mikrobiologie. Deutsche Übersetzung herausgegeben von Werner Goebel, 1. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg/Berlin 2000, ISBN 978-3-8274-0566-1
  3. a b Hans G. Schlegel: Allgemeine Mikrobiologie. 7. Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart/New York 1992, ISBN 3-13-444607-3
  4. a b Eckhard Bast: Mikrobiologische Methoden: Eine Einführung in grundlegende Arbeitstechniken. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg/Berlin 2001, ISBN 978-3-8274-1072-6