Meerbrassen

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Meerbrassen

Zweibindenbrasse (Diplodus vulgaris)

Systematik
Unterkohorte: Neoteleostei
Acanthomorpha
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Doktorfischartige (Acanthuriformes)
Familie: Meerbrassen
Wissenschaftlicher Name
Sparidae
Rafinesque, 1810

Die Meerbrassen (Sparidae) sind eine Familie der Barschverwandten (Percomorpha), die aus knapp 40 Gattungen mit mehr als 140 Arten besteht. Es sind 12 Zentimeter bis 2 Meter lange Fische, die weltweit im tropischen und subtropischen offenen Ozean in Schwärmen leben. Die Hälfte aller bekannten Arten lebt in südafrikanischen Gewässern. Im Mittelmeer leben 24 Arten. Einige wenige Arten kommen auch ins Brack- und Süßwasser.

Meerbrassen sind hochrückige Tiere, mit seitlich zusammengedrücktem Körper und oft silbriger Grundfarbe, dunklen Querbinden und schwarzem Schwanzfleck. Auch bläuliche, rötliche oder gelbliche Farben kommen vor. Die Rückenflosse ist durchgehend und wird normalerweise von 10 bis 13 Flossenstacheln und 10 bis 15 Weichstrahlen gestützt. Die vorderen Strahlen können fadenförmig verlängert sein, z. B. bei Argyrops und Dentex. Die Afterflosse besitzt drei Stacheln und 8 bis 14 Weichstrahlen. Die Brustflossen sind lang und zugespitzt, die Schwanzflosse ist gegabelt oder wenigstens eingekerbt. Die Anzahl der Wirbel liegt bei 24 (10 Rumpf, und 14 Schwanzwirbel), die der Branchiostegalstrahlen bei sechs. Ihre Maxillaria sind bei geschlossenem Maul verdeckt. Der Kiemendeckel ist unbestachelt, die Augenkiemendrüse groß. Die Kieferzähne sind in Anpassung an die Ernährungsweise als Schneide-, Fang- oder Mahlzähne ausgebildet. Pflugscharbein und Gaumenbein sind unbezahnt. Die Seitenlinie ist vollständig, der Körper von Kammschuppen bedeckt, die bei einigen Arten noch fast cycloid sein können.

Unter ihnen gibt es Allesfresser, reine Pflanzenfresser, wie auch carnivor lebende Arten, die meist hartschalige Beute, wie Muscheln, Schnecken und Krebse fressen. Die verschiedenen Arten haben entsprechend ihrer Ernährungsweise spezialisierte Zähne.

Meerbrassen sind oft Zwitter. Entweder haben sie weibliche und männliche Geschlechtsorgane gleichzeitig, oder sie sind im Laufe ihres Lebens zuerst männlich und dann weiblich (protandrisch), oder zuerst weiblich und dann männlich (protogyn).

Sie sind ausgezeichnete Speisefische.

Äußere Systematik

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Die Meerbrassen bilden zusammen mit den Großkopfschnappern (Lethrinidae) und den Scheinschnappern (Nemipteridae) eine Gruppe verwandter „sparoider“ Familien, die von einigen Wissenschaftlern als Überfamilie (Sparoidea) der Percoidei betrachtet wurde, später jedoch als eigene Ordnung (Spariformes) aus den Barschartigen (Perciformes) ausgegliedert wurde. Die Lethrinidae sind die Schwestergruppe der Meerbrassen.[1]

Innere Systematik

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Die Meerbrassen wurden früher in sechs Unterfamilien unterteilt (Boopsinae, Denticinae, Diplodinae, Pagellinae, Pagrinae und Sparinae). Die Unterfamilien wurden aber in phylogenetischen Studien als nicht monophyletisch erkannt. Stattdessen wurden zwei bisher unbenannte Hauptkladen gefunden.[2][1]

Es gibt über 160 Arten (hier nicht alle aufgeführt) in knapp 40 Gattungen:

Acanthopagrus bifasciatus
Argyrops spinifer
Boops boops
Calamus bajonado
Chrysoblephus gibbiceps
Dentex angolensis
Diplodus annularis
Diplodus cervinus
Marmorbrassen (Lithognathus mormyrus)
Rotbrasse (Pagellus erythrinus)
Rhabdosargus sarba
Spicara smaris
Pagrus auratus
Gemeine Meerbrasse (Pagrus pagrus)

Einzelnachweise

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  1. a b Thomas M. Orrell, Kent E. Carpenter, John A. Musick, John E. Graves: Phylogenetic and Biogeographic Analysis of the Sparidae (Perciformes: Percoidei) from Cytochrome b Sequences. Copeia, 2002(3), pp. 618–631 PDF, 527kB (Memento des Originals vom 31. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sci.odu.edu
  2. Thomas M. Orrell, Kent E. Carpenter: A phylogeny of the fish family Sparidae (porgies) inferred from mitochondrial sequence data. Molecular Phylogenetics and Evolution 32 (2004) 425–434 PDF (Memento des Originals vom 20. Oktober 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sci.odu.edu
  3. a b Millicent D. Sanciangco, Kent E. Carpenter & Ricardo Betancur-R. 2015. Phylogenetic placement of enigmatic percomorph families (Teleostei: Percomorphaceae). Molecular Phylogenetics and Evolution. October 2015, doi:10.1016/j.ympev.2015
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