Liste der Herrscher Marokkos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Midrariden)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
König von Marokko
ملك المغرب (Malik al-Maġrib)
Königliches Wappen
Könliche Standarte
Amtierend
Mohammed VI.
seit dem 23. Juli 1999
Anrede Seine Majestät
Amtssitz Dar al-Makhzen in Rabat
Amtszeit auf Lebenszeit
Kronprinz von Marokko Moulay Hassan
Schaffung des Amtes 788
Erster Amtsinhaber Idris I. bzw.

Mulai ar-Raschid

Letzter Amtsinhaber Hassan II.

Die folgende Auflistung gibt einen Überblick über alle Herrscher, die auf dem Gebiet des heutigen Marokko regiert haben bzw. regieren.

Könige Mauretaniens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Königreich Mauretanien war von circa 400 v. Chr.[1] bis 40 n. Chr. ein antikes Königreich der Berber in Nordwestafrika.

  • Baga von Mauretanien (c. 225 v. Chr.)
  • Bocchus I. (111 v. Chr. – 80 v. Chr.)
  • Mastanesosus (80 v. Chr. – 49 v. Chr.)
  • Bogudes (West-Mauretanien 49 v. Chr. – 38 v. Chr.)
  • Bocchus II. (Ost-Mauretanien dann ganze Mauretanien, 49 v. Chr. – 33 v. Chr.)
  • Juba II. (25 v. Chr. – 23 n. Chr.)
  • Ptolemaeus (23 n. Chr. – 40 n. Chr.)

Mit der Eroberung des Maghrebs durch die Heere der Umaiyaden-Kalifen von Damaskus wurde Marokko im späten 7. Jh. Teil der islamischen Welt.

Die Bagdader Abbasiden-Kalifen, welche die Umaiyaden 750 stürzten, waren nicht in der Lage, ihre Herrschaft über das ferne Marokko dauerhaft durchzusetzen, und verloren das Land bald an verschiedene Lokaldynastien.

Die Salihiden haben das erste Königreich, das Nekorkönigreich, gegründet, in Nord-Marokko.

Das Königreich von Berghwata war das zweite gegründete Königreich in der Geschichte von Muslimische Marokko, auf der Westküste.

Die von den Abbasiden unabhängigen, schiitischen Idrisiden herrschten von 789 bis 985 als erste arabisch-muslimische Lokaldynastie über Marokko. Im 10. Jh. gerieten sie in den Machtkampf zwischen den Umaiyaden von Córdoba und den Fatimiden. Letzteren gelang es, die in mehrere Linien zerfallenden Idrisiden erst zu unterwerfen und dann ganz zu beseitigen.

  • Idris I. ibn Abdallah (789–791)
  • Idris II. ibn Idris I. (791–828)
  • Muhammad ibn Idris II. (828–836)
  • Ali I. Haydara ibn Muhammad (836–849)
  • Yahya I. ibn Muhammad (849–863)
  • Yahya II. ibn Yahya I. (863–866)
  • Ali II. ibn Umar (866–?)
  • Yahya III. ibn al-Qasim (?–905)
  • Yahya IV. ibn Idris (905–919)
  • al-Hasan ibn Muhammad (925–927)
  • al-Qasim Gannun ibn Muhammad (937–948)
  • Ahmad ibn al-Qasim (948–954)
  • al-Hasan ibn al-Qasim (954–974 und 985)

Die Midrariden, charidschitische Berber aus dem Stamm der Miknasa, herrschten ungefähr von 823 bis 977 über das Fürstentum von Sidschilmasa in Südostmarokko, wobei sie zunächst unter der Oberhoheit der Abbasiden standen und später Vasallen der Fatimiden waren. Ihre Herrschaft fand ein Ende, als die Maghrawa unter ihrem Anführer Chazrun Sidschilmasa einnahmen.

  • Abu Malik Midrar al-Muntasir (ca. 823–867)
  • Maymun al-Amir (867–877)
  • Muhammad (877–884)
  • Abu l-Mansur Ilyasa (884–909)
  • Wasul al-Fath (909–913)
  • Ahmad (913–921)
  • Abu l-Muntasir Muhammad al-Mutazz (921–933)
  • Samgu al-Muntasir (933–943 und 958–963)
  • Muhammad asch-Schakir (943–958)
  • Abu Muhammad Abdallah (963 bis ca. 977)

Die Fatimiden waren eine ismailitische(schiitische) Kalifen-Dynastie, die von Kairo aus über ein Großreich herrschte, das ab 985 auch Marokko umfasste.

Die sunnitische Berberdynastie der Almoraviden herrschte ab ca. 1062 über Marokko. Ihr Großreich umfasste zudem Mauretanien, Algerien und al-Andalus, bis es 1147 an die Almohaden fiel.

Wie schon ihre Vorgänger, die Almoraviden, waren die Almohaden sunnitische Berber. Ihr Großreich umfasste den gesamten Maghreb sowie al-Andalus und hatte bis 1269 Bestand.

Die ab ca. 1217 in Marokko herrschende Berberdynastie der Meriniden konnte den Maghreb als Erbin der Almohaden zwar noch einmal kurzzeitig vereinigen, schaffte es jedoch nicht, auch al-Andalus ihrem Reich anzugliedern. Nachdem die Meriniden am Ende des 14. Jh. immer mehr an Macht verloren hatten, gerieten sie ab 1420 unter die Herrschaft der Wattasiden, von denen sie 1465 endgültig beseitigt wurden.

  • Abdalhaqq I. (1195–1217)
  • Uthman I. (1217–1240)
  • Muhammad I. (1240–1244)
  • Abu Yahya Abu Bakr (1244–1258)
  • Umar (1258–1259)
  • Abu Yusuf Yaqub (1259–1286)
  • Abu Yaqub Yusuf (1286–1307)
  • Abu Tabil (1307–1308)
  • Abu l-Rabia (1308–1310)
  • Abu Said Uthman II. (1310–1331)
  • Abu l-Hasan (1331–1351)
  • Abu Inan Faris (1351–1358)
  • Muhammad II. as Said (1358–1359)
  • Abu Salim Ali II. (1359–1361)
  • Abu Umar Taschufin (1361)
  • Abd al-Halim (1361–1362)
  • Abu Zayyan Muhammad III. (1362–1366)
  • Abu l-Fariz Abdul Aziz I. (1366–1372)
  • Muhammad IV. (1372–1374)
  • Abu l-Abbas Ahmad (1374–1384)
  • Musa (1384–1386)
  • Muhammad V. (1386)
  • Muhammad VI. (1386–1387)
  • Abu l-Abbas Ahmad (1387–1393)
  • Abdul Aziz II. (1393–1396)
  • Abdullah (1396–1398)
  • Abu Said Uthman III. (1398–1420)
  • Abdalhaqq II. (1420–1465)

Die Wattasiden beherrschten Marokko ab 1420, als das Land ins Chaos fiel, zunächst als Regenten der machtlosen Meriniden und ab 1472 völlig selbständig.

Die Saadier waren nach den Idrisiden die zweite Scharifen-Dynastie, die über Marokko herrschte. Sie regierten von 1510 bis 1659 und stürzten 1554 den letzten Wattasiden.

Die Alawiden sind seit 1664 die herrschende Dynastie in Marokko. Vor 1957 führten sie den Titel Sultan, nach der Proklamation Mohammeds V. den eines Königs.

Commons: Herrscher Marokkos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Encyclopédie Berbère, Maurétanie