Kurzschnabeligel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Tachyglossus)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kurzschnabeligel

Kurzschnabeligel (Tachyglossus aculeatus)

Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Ursäuger (Protheria)
Ordnung: Kloakentiere (Monotremata)
Familie: Ameisenigel (Tachyglossidae)
Gattung: Tachyglossus
Art: Kurzschnabeligel
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Tachyglossus
Illiger, 1811
Wissenschaftlicher Name der Art
Tachyglossus aculeatus
(Shaw, 1792)

Der Kurzschnabeligel, auch Kurzschnabel-Ameisenigel (Tachyglossus aculeatus) ist eine eierlegende Säugetierart aus der Ordnung der Kloakentiere und der Familie der Ameisenigel (Tachyglossidae). Er bewohnt weite Teile Australiens, auch Tasmanien, und das südöstliche Neuguinea.

Rechte Vorderpfote mit den charakteristischen fünf Grabkrallen

Kurzschnabeligel erreichen eine Kopfrumpflänge von 35 bis 53 Zentimeter und ein Gewicht von 2,5 bis 7 Kilogramm. Auffallendste Merkmale sind die gelben oder gelb-schwarzen Stacheln am Rücken und an den Flanken, die an die – nicht verwandten – Igel erinnern, sowie die lange, röhrenförmige Schnauze. Das übrige Fell ist bräunlich gefärbt und kann teilweise die Stacheln bedecken. Von anderen Ameisenigeln ist er leicht durch die Anzahl der Grabkrallen an den Pfoten zu unterscheiden, der Kurzschnabeligel besitzt fünf Krallen.

Zusammengerollter Kurzschnabeligel

Diese Tiere bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen und sind vorwiegend dämmerungsaktiv, außerhalb der Paarungszeit sind sie Einzelgänger. Ihre Nahrung besteht fast ausschließlich aus Ameisen und Termiten, die sie mit ihrer langen, klebrigen Zunge aufnehmen und mit Hornplatten an der Zunge und am Gaumen zerkleinern – sie sind nämlich zahnlos.

Nach einem komplizierten Vorspiel kommt es im Juli oder August zur Paarung. Rund drei bis vier Wochen danach legt das Weibchen ein, selten zwei oder drei Eier, das in einem eigens dafür angelegten Beutel am Bauch weitere zehn Tage bebrütet wird. Nach dem Schlüpfen hält sich das Jungtier noch rund acht Wochen im Beutel der Mutter auf. Sobald seine Stacheln wachsen – im Alter von rund acht Wochen – verlässt es diesen und wird an einem sicheren Ort versteckt und regelmäßig gesäugt, bis es rund sieben Monate alt ist.

In menschlicher Obhut können Kurzschnabeligel 50 Jahre alt werden.

Verbreitungsgebiet des Kurzschnabeligels

Kurzschnabeligel zählen zu den weitestverbreiteten einheimischen australischen Säugetieren, da sie anspruchslos in Bezug auf ihren Lebensraum sind und mit ihren Stacheln einen guten Schutz gegen Fressfeinde besitzen.

Es werden insgesamt sechs Unterarten unterschieden:

Die Unterart auf Tasmanien wird manchmal als eigene Art betrachtet.

Für detaillierte Informationen siehe Ameisenigel.

Im Jahr 1797 wollte Georges Cuvier der Gattung den wissenschaftlichen Namen Echidna geben. Es stellte sich heraus, dass Johann Reinhold Forster den Namen zuvor für eine Gattung von Muränen vergeben hatte. Die Bezeichnung Echidna wurde daraufhin zu einem Trivialnamen für die gesamte Familie.[1]

  1. Der Südwestaustralische Kurzschnabeligel wird aufgrund „nur“ kleiner Unterschiede zum Nordwestaustralischen Kurzschnabeligel nicht weltweit anerkannt.
  2. Der Tasmanien-Kurzschnabeligel wird oft als eigenständige Art betrachtet.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Beolens, Watkins & Grayson: The Eponym Dictionary of Mammals. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2009, ISBN 978-0-8018-9304-9, S. 120 (Echidna).
Commons: Kurzschnabeligel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kurzschnabeligel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen