Le Cabinet des fées

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Le Cabinet des fées (Titelseite einer Ausgabe von Band 37 mit der Notice des auteurs[1])

Le Cabinet des fées („Das Kabinett der Feen“, mit vollem Titel Le Cabinet des fées, ou Collection choisie des contes de fées, et autres contes merveilleux „Das Kabinett der Feen, oder Ausgewählte Sammlung von Feenmärchen, und andere wunderbare Erzählungen“) ist die umfangreichste Märchensammlung des 18. Jahrhunderts.

Die 41-bändige Sammlung von Feenmärchen und Erzählungen wurde von dem Chevalier Charles-Joseph Mayer (1751–1825) und dem Pariser Verleger Charles Georges Thomas Garnier[2] zusammengestellt und erschien zwischen 1785 und 1789 in Amsterdam (permission tacite, d. h. eigentlich Paris). Le Cabinet des fées vereint Erzählungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit dem Ziel, sie vor dem Vergessen zu bewahren, zu einer Zeit, als Erzählungen nicht mehr geschrieben und veröffentlicht wurden. Mayers Unternehmen ähnelt damit dem der Gebrüder Grimm, denen er zwanzig Jahre voraus war, allerdings ohne nationalistische Ansprüche. Die einzelnen Bände sind mit von Clément-Pierre Marillier (1740–1808) gezeichneten Gravuren illustriert und unter der Leitung von Nicolas Delaunay gestochen wurden.

In der Sammlung, die keine klare interne Struktur oder Organisation zu haben scheint, stehen französische Erzählungen neben orientalischen (Märchen aus Tausendundeiner Nacht[3]), arabischen, türkischen, aber auch indischen und chinesischen. Es wurden jedoch keine ausschweifenden Geschichten darin veröffentlicht und bestimmten Autoren wie Charles Perrault oder Marie-Catherine d'Aulnoy ein wichtiger Platz darin eingeräumt.

Die Sammlung umfasst 41 Bände mit Texten von etwa 40 Erzählern.

Zu den wichtigsten Erzählern, die im Cabinet des fées vertreten sind, sind neben anonymen Erzählern Marie-Catherine d'Aulnoy, Pierre-François Godard de Beauchamps, Charles Duclos, Antoine Hamilton, Charlotte-Rose de Caumont La Force, Jeanne-Marie Leprince de Beaumont, Louise Levesque, Marie-Jeanne L'Héritier de Villandon (1664–1734), Catherine de Lintot (geborene Catherine Caillot), Marguerite de Lubert (1710–1779), Chevalier de Mailly, Henriette-Julie de Castelnau de Murat, Charles Perrault, Jean-Jacques Rousseau.

La Notice des auteurs

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In Band 37 schrieb Charles-Joseph Mayer neben einer Einführung zum Ursprung des Kabinetts der Feen (Discous sur l'origine des Contes des fées; S. 1–47) ein literaturgeschichtlich interessantes biografisches Lexikon der Autoren (unter der Überschrift La Notice des auteurs), einschließlich einer Selbstdarstellung.[4]

Die Autoren werden im Folgenden in der (nicht durchweg alphabetischen) Reihenfolge des Buches angegeben (mit der jeweiligen Seitenangabe):

Das mit dem Kabinett der Feen begonnene Unternehmen wurde in Deutschland durch die Arbeit der Brüder Grimm fortgesetzt. Die moderne französische Reihe Bibliothèque des génies et des fées knüpft an die Sammlung an.

  • Le Cabinet des fées. Amsterdam [= Paris], 1785–1789, 41 Bände
  • Le Cabinet des fées; ou, Collection choisie des contes des fées, et autres contes merveilleux, ornés de figures. (41 Bände) Genève: Chez Barde, Manget, 1785
    • Das Cabinet der Feen oder gesammlete Feen-Mährchen der Madame d'Aunoy in 9 Theilen . Nürnberg: Bauer und Raspe 1763 (Digitalisate)
    • Apel, Friedmar und Norbert Miller (Hrsg.): Das Kabinett der Feen. Französische Märchen des 17. und 18. Jahrhunderts. Düsseldorf: Albatros 2005, ISBN 3-491-96141-6; ISBN 978-3-491-96141-8 (Nach der Übersetzung der Bertuchschen Ausgabe (1790–1800) überarbeitet bzw. neu übersetzt von Norbert Miller und Friedmar Apel, unter Mitarbeit von Bernard Dieterle, sowie mit Übersetzungen von Christine Hoeppener, Sabrina Hausdörfer und Dorothee Walterhöfer.)
  • Jacques Barchilon: Le Conte merveilleux français de 1690 à 1790: cent ans de féerie et de poésie ignorées de l’histoire littéraire. Genève, Slatkine, 1978
  • Jacques Barchilon: « Le Cabinet des fées et l’imagination romanesque », Études littéraires, Paris, vol. 1, no 2, 1968, p. 215–231 (Online)
  • Ulrich Marzolph mit Richard van Leeuwen, unter Mitarbeit von Hassan Wassouf: The Arabian Nights Encyclopedia. 2 Bände. ABC-Clio, Santa Barbara 2004 (Abk. ANE)
Wikisource: Le Cabinet des fées – Quellen und Volltexte (französisch)

Einzelnachweise

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  1. Digitalisat
  2. vgl. Garnier, Charles-Georges-Thomas
  3. vgl. jedoch den Artikel „Chavis, Dom“, in: Ulrich Marzolph mit Richard van Leeuwen, unter Mitarbeit von Hassan Wassouf: The Arabian Nights Encyclopedia. 2 Bände. ABC-Clio, Santa Barbara 2004, S. 520: „In 1788–1789 the Continuation des Mille et Une Nuits was published in four volumes of the series Le Cabinet des fées in Geneva. The Continuation is based on various sources, none of them related to an established pre-Galland version of the Arabian Nights. Parts of the Continuation are based on an Arabic manuscript that Chavis himself had written while presenting it as “authentic” (Chauvin 4: 199-200, D-E). The stories in the manuscript are not divided into nights.“ - In dem Aufsatz Illustrations to the Arabian Nights von Kazue Kobayashi heißt es (ANE, S. 30): „Le Cabinet des fees, published in forty-one volumes between 1785 and 1789, includes stories from the Nights (vols. 7-11 by Galland and vols. 38-41 by Chavis and Cazotte). The French artist Pierre-Clement Marillier (1740–1808) designed a total of 110 plates for this collection.”
  4. Le cabinet des fées, Band 37 (1786), Discous sur l'origine des Contes des fées (Digitalisat)