John Gurdon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von John Bertrand Gurdon)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
John Gurdon in Magdalene College, Oktober 2012

Sir John Bertrand Gurdon (* 2. Oktober 1933 in Dippenhall, Hampshire, England) ist ein britischer Entwicklungsbiologe und emeritierter Professor an der University of Cambridge.

John B. Gurdon erforschte die Bedeutung des Nukleolus der Zelle. Er legte außerdem mit seinen Arbeiten zur Transplantation von Zellkernen die Grundlage für das Klonen von Tieren. Im Jahr 2012 wurde ihm gemeinsam mit Shin’ya Yamanaka der Medizin-Nobelpreis zuerkannt.

Nach seiner Schulzeit am Eton College erwarb Gurdon 1956 am Christ-Church-College, Oxford, einen B.A. in Zoologie und 1960 einen D.Phil. in Embryologie. Auch in der Folge blieb er am Christ-Church-College, hatte aber Forschungsaufenthalte am California Institute of Technology in Pasadena und der Carnegie Institution in Baltimore. 1983 erhielt er als Nachfolger von Alan Lloyd Hodgkin eine Professur an der University of Cambridge, die er bis 1990 innehatte. 1995 wurde er als Knight Bachelor zum Ritter geschlagen. Von 1995 bis 2002 war er Master des Magdalene College, Cambridge.

Gurdon steht seit 1990 dem Wellcome Trust/Cancer Research UK Institute der University of Cambridge vor, das heute Gurdon Institute heißt. Er leitet selbst weiterhin (Stand 2016) eine der 20 Forschungsgruppen an diesem Institut.

Dadurch, dass Gurdon aus Zellen, denen der Zellkern von verschiedenen Zellen verschiedener Reifestadien transplantiert wurde, erwachsene, geschlechtsreife Tiere heranziehen konnte, wies er nach, dass sich das Genom (von wenigen Ausnahmen abgesehen) während der Entwicklung eines Individuums nicht ändert. Das Zytoplasma enthält aber Faktoren, die die Genexpression beeinflussen. Er konnte außerdem zeigen, dass in Zellen eingebrachte Fremd-mRNA exprimiert wird.

Gurdon führte zahlreiche seiner wegweisenden Arbeiten an Oozyten (= Eizellen) von Krallenfröschen (Xenopus laevis) durch.

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • The developmental capacity of nuclei taken from intestinal epithelium cells of feeding tadpoles. In: Journal of Embryology and Experimental Morphology. Band 10, 1962, S. 622–640 ([1]).
  • Transplanted Nuclei and Cell Differentiation. In: Sci. Amer. 219, 24 (1963).
Commons: John Gurdon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Scientific Medal Winners (PDF, 108 kB) bei zsl.org; abgerufen am 17. April 2018.
  2. a b Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique: John Gurdon (Memento vom 31. Oktober 2015 im Internet Archive)
  3. a b c d John Gurdon. In: royalsociety.org. Abgerufen am 5. März 2022.
  4. Prizewinners bei feldbergfoundation.org; abgerufen am 5. März 2022
  5. Goethe-Universität — Preisträger seit 1952. In: uni-frankfurt.de. 14. März 2016, abgerufen am 23. Januar 2016.
  6. Book of Members 1780–present, Chapter G. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 17. April 2018 (englisch).
  7. John Bertrand Gurdon (PDF; 2,6 MB) bei jsps.go.jp; abgerufen am 13. Dezember 2010
  8. The 1989 Wolf Foundation Prize in Medicine bei wolffund.org.il; abgerufen am 13. Dezember 2010
  9. John Gurdon – Liste des membres de l'Académie des sciences / G – Listes par ordre alphabétique – Listes des membres – Memb. In: academie-sciences.fr. Abgerufen am 24. Januar 2016 (französisch).
  10. Past Winners – Rosenstiel Award – Rosenstiel Basic Medical Sciences Research Center – Brandeis University. In: brandeis.edu. Abgerufen am 23. Januar 2016 (englisch).
  11. Nuclear reprogramming: converting specialized cells into early stem cells bei laskerfoundation.org; abgerufen am 5. März 2022