Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis

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Der Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis[1] geht jedes Jahr an ein herausragendes, innovatives Werk aus der Schweizer Kinder- und Jugendliteratur. Es können Bilder-, Kinder- und Jugendbücher – auch Sachbücher oder Comics mit junger Zielgruppe ausgezeichnet werden.

Er wurde erstmals 2020 verliehen und ersetzt den Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis, der zwischen 2003 und 2017 vom Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) und dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM alle zwei Jahre an herausragende kinderliterarische Werke von Schweizer Autorinnen und Autoren und Illustratorinnen und Illustratoren vergeben worden war.[2]

Der Preis unterstreicht die Bedeutung einer vielfältigen und lebendigen Kinder- und Jugendliteratur für die Lesemotivation von Kindern und Jugendlichen und will den Schweizer Autoren und Illustratoren sowie ihren Verlagen zu mehr öffentlicher Wahrnehmung und Wertschätzung verhelfen. Diese nationale Auszeichnung wird vom Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verband (SBVV), vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) und von den Solothurner Literaturtagen getragen.[3]

1943 wurde vom Schweizerischen Lehrerverband ein Preis ins Leben gerufen mit der Zielsetzung, «das Schaffen der schweizerischen Jugendschriftsteller (in der Deutschschweiz) zu würdigen, anzuspornen und auszuzeichnen». Von 1990 bis 2000 setzte der LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer als Nachfolgeorganisation diese Tradition fort. 2003 übernahm neu das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM in Partnerschaft mit dem LCH den Preis und verlieh ihn bis 2017 alle zwei Jahre an Kinder- und Jugendmedienschaffende in der Schweiz. Seit 2020 wird neu der Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis unter der Trägerschaft des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien SIKJM, dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV und den Solothurner Literaturtagen verliehen.[4]

Auswahlverfahren

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Eine unabhängige Jury zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Landesteile und Sprachregionen nominiert aus den eingereichten Werken fünf Titel für die Shortlist und bestimmt aus dieser die Preisträgerin oder den Preisträger. Für die Shortlist nominierte Autoren und Illustratoren erhalten ein Preisgeld von CHF 2500, der Hauptpreis ist mit CHF 10‘000 dotiert. Die Preisverleihung findet jeweils im Mai an den Solothurner Literaturtagen statt.

Die Eingabe durch die Verlage für diese nationale Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteraturschaffende ist jeweils vom 1. Juli bis zum 30. September des Vorjahres der Preisvergabe möglich. Die Geschäftsstelle des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises wird vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) betreut, das vom Bundesamt für Kultur gefördert wird.

Zusammensetzung der Jury

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Jahr Mitglieder der Jury
2024 Nadège Coutaz (Jurypräsidentin), Dozentin Vergleichende Literaturwissenschaften, Universität Lausanne; Véronique de Sépibus, Geschäftsführerin Buchhandlung La Librerit, Genf; Kathrin Jakob, Berufsschullehrerin in Bern und Doktorandin Universität Zürich; Maddalena Moccetti, Bibliothekarin und Rezensentin, Lugano; Stefan Schröter, Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich.
2023 Stefan Schröter (Jurypräsident), Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich; Marion Arnold, Buchhändlerin und Lese- und Literaturpädagogin, Zürich; Maddalena Moccetti, Bibliothekarin und Rezensentin, Lugano; Nadège Coutaz, Dozentin Vergleichende Literaturwissenschaften, Universität Lausanne; Véronique de Sépibus, Geschäftsführerin Buchhandlung La Librerit, Genf.
2022 Véronique de Sépibus (Jurypräsidentin), Geschäftsführerin, Buchhandlung La Librerit; Marion Arnold, Buchhändlerin/Lese- und Literaturpädagogin; Bérénice Capatti, Übersetzerin und Autorin; Valérie Meylan, Koordinatorin im Literaturbereich; Stefan Schröter, Dozent Fachbereich Deutsch/DaZ Primarstufe, Pädagogische Hochschule Zürich
2021 Daniel Ammann (Jurypräsident), Literaturwissenschaftler und Dozent im Schreibzentrum der Pädagogischen Hochschule Zürich; Christine Lötscher, Professorin für Kinder- und Jugendmedien an der Universität Zürich; Bérénice Capatti, Übersetzerin und Autorin; Valérie Meylan, Koordinatorin im Literaturbereich; Therese Salzmann, Koordinatorin für öffentliche Bibliotheken des Kantons Freiburg und Leiterin der Geschäftsstelle Interbiblio Schweiz
2020 Christine Lötscher (Jurypräsidentin), Professorin für Kinder- und Jugendmedien an der Universität Zürich, Daniel Ammann, Literaturwissenschaftler und Dozent im Schreibzentrum der Pädagogischen Hochschule Zürich; Bérénice Capatti, Übersetzerin und Autorin; Valérie Meylan, Koordinatorin im Literaturbereich; Therese Salzmann, Koordinatorin für öffentliche Bibliotheken des Kantons Freiburg und Leiterin der Geschäftsstelle Interbiblio Schweiz

Preisträgerinnen und Preisträger

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Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis (ab 2020)

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Jahr Preisträgerinnen und Preisträger Weitere Nominierte
2023 Hélène Becquelin (Illustration) und Elisa Shua Dusapin (Text): «Le Colibri». Mit einem Hörbuch mit Musik von Christophe Sturzenegger. La Joie de lire, Genf 2022, ISBN 978-2-88908-593-4.[5]
2022 Johanna Schaible für das Bilderbuch Es war einmal und wird noch lange sein.[6] Carl Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-26981-1
2021 Martin Panchaud für die Graphic Novel Die Farbe der Dinge.[7] Edition Moderne, Zürich 2020, ISBN 978-3-03731-201-8
2020 Nando von Arb für die Graphic Novel 3 Väter.[8] Edition Moderne, Zürich 2019.

Schweizer Kinder- und Jugendmedien-Preis (2003–2017)

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Jahr Preisträgerinnen und Preisträger
2017 Lorenz Pauli (Autor) und Kathrin Schärer (Illustratorin) für Rigo und Rosa. Atlantis, Zürich 2016, ISBN 978-3-7152-0710-0
2015 Adrienne Barman für Walross, Spatz und Beutelteufel. Das grosse Sammelsurium der Tiere. Aladin, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8489-0090-9
2013 Heinz Janisch und Hannes Binder für Ich ging in Schuhen aus Gras. Atlantis, Zürich 2013, ISBN 978-3-7152-0650-9
2011 Kathrin Schärer für Johanna im Zug. Atlantis, Zürich 2009, ISBN 978-3-7152-0582-3
2009 Buch: Albertine Zullo für La Rumeur de Venise

Reihe: SJW-Verlag für den neuen Auftritt der SJW-Hefte

2007 Buch: Atlantis-Verlag für atlantis thema

Non-Book: Ted Sieger für den Trickfilm Der vierte König

2005 Buch: Jürg Schubiger für Die Geschichte von Wilhelm Tell

Non-Book: Heinz Stalder und das Hörspielteam von Radio DRS 1 für das Hörspiel De Wind i de Wide

2003 Buch: Nicolas Robel für Le tigre bleu

Non-Book: Max Huwyler für das Hörspiel D'Bremer Stadtmusikante und d'Gschicht vom föifte Bremer

Preis des Schweizerischen Lehrerverbands (1945–2002)

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Jahr Preisträgerinnen und Preisträger Auswahlliste (unvollständig)
2002 nicht verliehen
2001 nicht verliehen
2000 Angelika Bucher-Waldis für Tita und Leo Philipp Dreyer für Zwischen Davidstern und Schweizerpass

Claudia Schnieper für Auf den Spuren des Menschen

Regine Schindler für Herr Maus

1999 Anita Siegfried und Linda Mantovani Vögeli für Zapp Zappina
1998 Christian Urech für Schräge Typen? Biografien jenseits der Norm Doris Lecher für Ich will Wurst

Jürg Schubiger für Mutter, Vater, ich und sie

1997 nicht verliehen
1996 Jürg Schubiger für Als die Welt noch jung war
1995 Lukas Hartmann für So eine lange Nase
1994 Franz Hohler für Der Riese und die Erdbeerkonfitüre
1993 Max Huwyler für Das Nashorn und das Nashorn, Brigitte Schär

Jürg Obrist Emil Zopfi

1992 Helene Schär für die Förderung von Kinder- und Jugendliteratur
1991 Hans Manz für das Gesamtwerk
1990 Hanna Johansen und Käthi Bhend für ihr Gesamtwerk
1989 Karin Grütter und Annamarie Ryter für Stärker als ihr denkt
1988 Ingeborg Rotach für Lieber alter Engel Lukas Hartmann für Joachim zeichnet sich weg

Marcus Pfister

1987 Claudia Schnieper, Felix Labhardt und Max Meier für ihr Gesamtwerk
1986 Sita Jucker für das Gesamtwerk
1985 Regine Schindler für das Gesamtwerk
1984 Emil Zopfi für das Gesamtwerk
1983 Katharina Zimmermann für Damek
1982 Christin Osterwalder für Fundort Schweiz (I/II)
1981 Hedi Wyss für Welt hinter Glas
1980 Otto Steiger für das Gesamtwerk
1979 Lisbeth Kätterer für das Gesamtwerk
1978 Eveline Hasler für das Gesamtwerk
1977 Jörg Müller für seine Illustrationen zu Kinderbüchern
1976 nicht verliehen
1975 Gertrud Heizmann für das Gesamtwerk
1974 Paul Nussbaumer und Hans-Peter Schaad für ihre Illustrationen zu Kinderbüchern
1973 Max Bolliger für das Gesamtwerk
1972 Agathe Keller für Happy End mit Skarabäus und Hans Reutimann für Das Drachenfest
1971 nicht verliehen
1970 Therese Keller für das Gesamtwerk im Bereich Puppentheater
1969 Hans Witzig für das Gesamtwerk
1968 Ernst Kappeler für das Gesamtwerk
1967 Adolf Haller für Der Mann unseres Jahrhunderts
1966 Alois Carigiet für Zottel, Zick und Zwerg
1965 Fritz Wartenweiler für das Gesamtwerk, besonders die Biografien
1964 Cécile Lauber für Land der Mutter
1963 René Gardi für das Gesamtwerk
1962 Hans Cornioley für das Gesamtwerk im Bereich Jugendliteratur
1957 Felix Hoffmann
1956 Olga Meyer
1955 Ernst Kreidolf
1950 Fritz Aebli
1949 Traugott Vogel
1946 Elisabeth Müller
1945 Olga Meyer

Einzelnachweise

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  1. Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis, auf schweizerkinderbuchpreis.ch
  2. Geschichte des Preises auf der Website des SIKJM, abgerufen am 14. Juni 2023.
  3. Der Preis, auf schweizerkinderbuchpreis.ch, abgerufen am 20. Oktober 2021
  4. Archiv Schweizer Kinder- und Jugendmedien-Preis, auf sikjm.ch, abgerufen am 20. Oktober 2021
  5. Website des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises, abgerufen am 14. Juni 2023.
  6. 44. Solothurner Literaturtage - Johanna Schaible gewinnt Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis. 28. Mai 2022, abgerufen am 29. Mai 2022.
  7. Medienmitteilung: Martin Panchaud gewinnt den Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis 2021 (Memento des Originals vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schweizerkinderbuchpreis.ch, auf schweizerkinderbuchpreis.ch, abgerufen am 20. Oktober 2021
  8. Nando von Arb gewinnt mit Debüt, boersenblatt.net, erschienen und abgerufen am 25. Mai 2020.