Landkreis Osterholz

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 53° 15′ N, 8° 49′ OKoordinaten: 53° 15′ N, 8° 49′ O
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Osterholz-Scharmbeck
Fläche: 652,67 km2
Einwohner: 116.551 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: OHZ
Kreisschlüssel: 03 3 56
Kreisgliederung: 11 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Kreishaus I
Osterholzer Straße 23
27711 Osterholz-Scharmbeck

Kreishaus II
Am Osterholze 2a
27711 Osterholz-Scharmbeck
Website: www.landkreis-osterholz.de
Landrat: Bernd Lütjen (SPD)
Lage des Landkreises Osterholz in Niedersachsen
KarteLandkreis GöttingenLandkreis HolzmindenLandkreis SchaumburgLandkreis GoslarRegion HannoverLandkreis HildesheimSalzgitterLandkreis WolfenbüttelBraunschweigLandkreis WolfenbüttelLandkreis PeineLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HelmstedtWolfsburgLandkreis GifhornLandkreis Nienburg/WeserLandkreis NortheimLandkreis DiepholzFreie Hansestadt BremenFreie Hansestadt BremenHamburgHamburgKönigreich der NiederlandeNordrhein-WestfalenHessenThüringenSchleswig-HolsteinMecklenburg-VorpommernBrandenburgSachsen-AnhaltOsnabrückLandkreis OsnabrückDelmenhorstOldenburg (Oldb)Landkreis WesermarschLandkreis VechtaLandkreis EmslandLandkreis Grafschaft BentheimLandkreis LeerEmdenLandkreis LeerLandkreis CloppenburgLandkreis AmmerlandWilhelmshavenMellumLandkreis AurichLandkreis AurichLandkreis WittmundLandkreis AurichLandkreis FrieslandLandkreis OldenburgLandkreis CuxhavenLandkreis OsterholzLandkreis VerdenLandkreis StadeLandkreis HarburgLandkreis LüneburgLandkreis Lüchow-DannenbergHeidekreisLandkreis UelzenLandkreis CelleLandkreis Rotenburg (Wümme)
Karte

Der Landkreis Osterholz (niederdeutsch Landkreis Oosterholt) liegt im nördlichen Niedersachsen in der Metropolregion Nordwest. Seine Kreisstadt ist Osterholz-Scharmbeck.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Norden und Westen des Landkreises wird von der Osterholzer Geest geprägt, der Osten gehört zur Niederung von Hamme und Wümme mit dem großenteils seit dem 18. Jahrhundert kultivierten Teufelsmoor. Im äußersten Westen erstreckt sich der Landkreis mit der Osterstader Marsch bis an die Weser.[2]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BremenBremenLandkreis CuxhavenLandkreis OldenburgLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis VerdenLandkreis WesermarschAxstedtGrasbergHambergenHolsteLilienthalLübberstedtOsterholz-ScharmbeckRitterhudeSchwanewedeWorpswedeVollersode

In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2022[3].

Einheitsgemeinden

  1. Grasberg (8004)
  2. Lilienthal (20.293)
  3. Osterholz-Scharmbeck, Kreisstadt, selbständige Gemeinde (30.659)
  4. Ritterhude (15.033)
  5. Schwanewede (20.661)
  6. Worpswede (9820)

Samtgemeinde mit ihren Mitgliedsgemeinden:

  1. Axstedt (1263)
  2. Hambergen (Verwaltungssitz) (5697)
  3. Holste (1402)
  4. Lübberstedt (706)
  5. Vollersode (3013)

Ehemalige Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste enthält alle ehemaligen Gemeinden, die jemals dem Landkreis Osterholz angehörten.[4][5][6]

Adolphsdorf
Ahrensdorf
Ahrensfelde
Altenbrück
Altendamm
Aschwarden
Aumund
Bargten
Beckedorf
Bergedorf
Blumenthal
Bornreihe
Brundorf
Burgdamm
Buschhausen
Buschhausen I
Buschhausen II
Butendiek
Dannenberg
Eggestedt
Eickedorf
Erve
Falkenberg
Farge
Feldhausen
Frankenburg
Freißenbüttel
Friedensheim
Fünfhausen
Garlstedt
Giehle
Giehlermoor
Grasdorf
Grohn
Heidberg
Heilsdorf
Heilshorn
Heißenbüttel
Hellingst
Heudorf
Hinnebeck
Hülseberg
Hüttenbusch
Hüttenbusch-Vieh
Hüttendorf
Huxfeld
Kleinmoor
Klostermoor
Lesum
Lesumstotel
Leuchtenburg
Lintel
Löhnhorst
Lüninghausen
Lüningsee
Meinershagen
Meinershausen
Mevenstedt
Meyenburg
Mittelsmoor
Moorende
Moorhausen
Mooringen
Myhle
Neu Mooringen
Neu St. Jürgen
Neuendamm
Neuenfelde
Neuenkirchen
Niederende-St. Jürgen
Nordsode
Nordwede
Oberende
Ohlenstedt
Oldendorf
Ostendorf
Osterhagen-Ihlpohl
Osterholz
Ostersode
Osterwede
Otterstein
Ovelgönne
Paddewisch
Pennigbüttel
Platjenwerbe
Rade
Rautendorf
Sandbeckerbruch
Sandhausen
St. Jürgen
St. Magnus
Scharmbeck
Scharmbeckstotel
Schlußdorf
Schmalenbeck
Schönebeck
Schrötersdorf
Seebergen
Seehausen
Spreddig
Steden
Stendorf
Ströhe
Südwede
Teufelsmoor
Trupe
Truperdeich
Trupermoor
Tüschendorf
Überhamm
Viehland
Vorwohlde
Waakhausen
Wallhöfen
Weinkaufsmoor
Werschenrege
Westerbeck
Westerwede
Weyerdeelen
Weyermoor
Winkelmoor
Wiste
Wörpedahl
Wörpedorf
Worphausen
Worpheim
Wührden-Mittelbauer

Nachbarkreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Cuxhaven, Rotenburg (Wümme) und Verden (alle in Niedersachsen), an das Stadtgebiet von Bremen (und damit an das Land Bremen) sowie an den Landkreis Wesermarsch (westlich der Weser, wiederum in Niedersachsen).

Historische und institutionelle Einzugsbereiche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezogen auf die historische Entwicklung gehört der Landkreis Osterholz zum früheren Territorium Bremen-Verden, das sich über das Elbe-Weser-Dreieck erstreckte. Zu diesem gehören neben dem Landkreis Osterholz die heutigen Landkreise Cuxhaven, Rotenburg (Wümme), Stade und Verden. Viele Einzugsbereiche kirchlicher, kultureller, gesellschaftlicher oder sozialer Institutionen wie Handelskammer, evangelischer Kirchensprengel, Landschaftsverband und andere orientieren sich bis heute an den Grenzen dieses historischen Gebietes. Das Territorium Bremen-Verden bildete später mit der Landdrostei Stade und dem Regierungsbezirk Stade eine Kontinuität. Letzterer ging 1978 im seit 2004 ebenfalls nicht mehr existierenden vergrößerten Regierungsbezirk Lüneburg auf.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landkreis Osterholz
Klimadiagramm
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Quelle: DWD, Daten: 1971–2000[7]
Landkreis Osterholz
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,5 1 4,5 8 12,5 16 17 17 14 10 5,5 2,5 9,1
Mittl. Tagesmax. (°C) 3 4 8 13 18 21 22 22 19 14 8 5 13,1
Mittl. Tagesmin. (°C) −2 −2 1 3 7 11 12 12 9 6 3 0 5
T
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD, Daten: 1971–2000[7]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung und Entwicklung bis 1939[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis hat seinen Namen Osterholz dem ehemaligen Kloster (1184–1650) in der Kreisstadt zu verdanken, dessen Basilika als Klosterkirche St. Marien erhalten ist. Bis zum Dreißigjährigen Krieg war das Kloster, wie auch das benachbarte Kloster Lilienthal Teil des Erzstifts Bremen, das später säkularisiert Teil des Herzogtums Bremen-Verden wurde. Aus den Klöstern gingen im Rahmen der Säkularisation Ämter hervor, die ab 1719 im Kurfürstentum Hannover offizielle politische Gemeinwesen wurden. Ab 1823 waren das Amt Osterholz und das Amt Lilienthal Teil der Landdrostei Stade im Königreich Hannover.

Ein Kreis Osterholz, auch Steuerkreis genannt, wurde am 1. Oktober 1867 aus den ehemals hannöverschen Ämtern Osterholz, Blumenthal und Lilienthal für Militär- und Steuerverwaltungszwecke gegründet. Die allgemeine Verwaltung blieb Sache der alten Ämter. Nachdem am 1. April 1885 die Landdrostei Stade zum neuen Regierungsbezirk Stade umgewandelt geworden war, wurde im Rahmen der neuen Kreisordnung für die Provinz Hannover aus den Ämtern Osterholz und Lilienthal der Kreis Osterholz gebildet.[8] Das Amt Blumenthal bildete nun zusammen mit Teilen des Amtes Hagen den Kreis Blumenthal.[4]

Der Kreis Osterholz umfasste zunächst 109 Gemeinden, von denen in den 1920er Jahren eine größere Zahl aufgrund ihrer geringen Einwohnerzahl in größere Nachbargemeinden eingegliedert wurde.[9] Außerdem wurden 1927 die Gemeinden Osterholz, Scharmbeck, Bargten, Ahrensfelde und Sandbeckerbruch zum Flecken Osterholz-Scharmbeck zusammengeschlossen, der am 25. Oktober 1929 die Stadtrechte erhielt.

Bei der preußischen Kreisreform von 1932 wurden die Kreise Blumenthal und Osterholz zu einem neuen und größeren Landkreis Osterholz vereinigt.[10] Die Anzahl der Gemeinden des Landkreises wurde in den Jahren 1936 und 1937 durch eine Reihe von Zusammenschlüssen verringert.[5] Mit den Gemeinden Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck musste der Landkreis Osterholz am 1. November 1939 einen Teil des Altkreises Blumenthal an die Stadt Bremen abgeben und verlor dadurch wieder einen großen Teil der 1932 hinzugewonnenen Einwohner.[11]

Nationalsozialistische Herrschaft bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Löhnhorst (heute Ortsteil der Gemeinde Schwanewede) wurde in der Zeit des Nationalsozialismus das Heim Hohehorst des Lebensborn betrieben.[12]

Der Raum Farge/Schwanewede war in der NS-Zeit von Marinerüstung und Zwangsarbeit bestimmt. Für den Bau von drei militärischen Großbauprojekten für die Kriegsmarine – zwei Großtanklager und der U-Boot-Bunker „Valentin“ – wurden hier zeitweise bis zu 12.000 Menschen eingesetzt. Während vor dem Zweiten Weltkrieg vor allem deutsche Arbeitskräfte und im Ausland angeworbene Freiwillige eingesetzt wurden, kamen nach Kriegsbeginn ausländische Zwangsarbeiter hinzu. Im Laufe des Krieges wurden auf der Großbaustelle auch Gestapo-Häftlinge aus dem Arbeitserziehungslager Farge sowie Kriegsgefangene aus dem Stalag X-B Sandbostel eingesetzt.

In Schwanewede befand sich auf dem Gelände des Tanklagers Farge auch ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme, in dem KZ-Häftlinge für den Bau des U-Boot-Bunkers „Valentin“ gefangen gehalten wurden.[13] Der Dokumentations- und Lernort Baracke Wilhelmine im Schwaneweder Ortsteil Neuenkirchen erinnert daran.[14]

Ein weiteres Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme gab es in Lübberstedt-Bilohe. Die dort eingesetzten 500 Frauen aus Ungarn kamen ursprünglich aus dem KZ Auschwitz und mussten in der Lufthauptmunitionsanstalt Lübberstedt (MUNA) in der Munitionsherstellung arbeiten.

Der Arbeitskreis MUNA Lübberstedt hat die Geschichte des KZ-Außenlagers und der Zwangsarbeit in der Lufthauptmunitionsanstalt aufgearbeitet.[15][16] Auf dem Gelände der MUNA befand sich bis 2009 ein Depot der Bundeswehr[17].

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gebietsreform in Niedersachsen begann für den Landkreis Osterholz 1968, als Eickedorf, Grasberg und Wörpedorf zu einer neuen Gemeinde Grasberg zusammengeschlossen wurden.[18] Eine umfassende Gebietsreform erfolgte durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Osterholz/Wesermünde am 1. März 1974.[19] Das Kreisgebiet wurde dadurch vergrößert, dass die Weserinsel Harriersand und das Gebiet Hammelwarder Sand vom Landkreis Wesermarsch sowie die Gemeinden Axstedt und Lübberstedt aus dem Landkreis Wesermünde zum Landkreis Osterholz kamen. Gleichzeitig wurde durch zahlreiche Gemeindefusionen die heutige Gliederung des Landkreises in die Stadt Osterholz-Scharmbeck und zehn weitere Gemeinden geschaffen.

In den 1970er und 1980er Jahren wurden die Ortschaften Wilstedter Moor und Tarmstedter Moor aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme) nach Grasberg eingemeindet.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungspyramide für den Kreis Osterholz (Datenquelle: Zensus 2011[20].)

Die Zahlen der folgenden Tabellen stammen aus der ausführlicheren Tabelle des ehemaligen Regierungsbezirks Stade, den dort angegebenen Quellen und dem Gemeindeverzeichnis von 1900[6] und für 1904 aus der Chronik von Osterholz-Scharmbeck.[21]

Einwohnerzahl bis 1970 1890 1900 1904 1910 1925 1933 1939 1950 1961 1969 1970
Blumenthal 22.547 30.353 39.535 43.104
Osterholz 28.232 29.205 29.471 31.284 32.545 80.216 41.529 73.407 71.643 80.600 82.191
Einwohnerzahl ab 1980 1980 1987 1990 1995[22] 1996[22] 1998 2002 2006 2012 2022
Osterholz 93.700 94.196 96.000 105.576 106.011 108.084 111.992 112.498 110.816 116.551
Fläche (km²) 1900 1932 1950 2000 2012
Blumenthal 175
Osterholz 478 653 620 651 651

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christentum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditionell ist das Gebiet des heutigen Landkreises Osterholz evangelisch-lutherisch geprägt. Die Gemeinden gehören zur Landeskirche Hannover. Insbesondere nach dem Krieg haben sich durch Zuzug vieler Heimatvertriebener, Gastarbeiter aus Südeuropa und Aussiedler aus Ostmittel- und Osteuropa große katholische Gemeinden gebildet, die zum Bistum Hildesheim gehören. Durch die hohe Zahl der Kirchenaustritte sind beide großen christlichen Kirchen Umstrukturierungsprozessen unterworfen.

Ferner leben im Kreisgebiet Angehörige von Freikirchen, Zeugen Jehovas, Juden sowie Muslime und Atheisten.

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Zensus 2011 waren Anfang 2011 55,8 % Einwohner evangelisch und 6,4 % römisch-katholisch. 37,8 % gehörten anderen Konfessionen oder Religionsgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[23] Die Gesamtzahl der Protestanten war Ende 2018 51.866 (45,6 %) bei einer Gesamtbevölkerung von 113.517.[24] Im 2019 ging die Mitgliederzahl zurück auf 51.697 (45,4 %) bei insgesamt 113.928 Einwohnern.[25][26]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreistag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreiswahl 2021
in Prozent
 %
40
30
20
10
0
32,73
29,70
16,70
4,89
4,25
4,20
3,61
1,63
2,71
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−0,23
−1,12
+4,42
−0,62
+1,52
−4,95
−0,06
+1,63
−0,12
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g Bürgerfraktion
h Unabhängige Wählergemeinschaft Worpswede
Sitzverteilung im Kreistag
2
15
8
2
2
1
14
2
15 14 
Insgesamt 46 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2021
Sitze
2021
Prozent
2016
Sitze
2016
Prozent
2011
Sitze
2011
Prozent
2006
Sitze
2006
Prozent
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,73 15 32,96 15 38,03 17 43,33 20 42,61 21
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 29,70 14 30,82 14 29,14 13 33,43 15 33,36 16
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 16,70 8 12.28 6 18,96 9 9,70 5 6,96 4
Linke Die Linke 4,89 2 5.51 3 3,54 2 2,86 1
FDP Freie Demokratische Partei 4,25 2 2.73 1 2,04 1 6,47 3 5,21 2
AfD Alternative für Deutschland 4,20 2 9,15 4
BF Bürgerfraktion 3,61 2 3.67 2 3,78 2 1,46 1 2,69 1
UWG / UKA Unabhängige Wählergemeinschaft Worpswede / Unabhängiger Kommunalpolitischer Arbeitskreis Hambergen 1,63 1 1,55 0
Querdenker Wählergruppe Querdenker Lilienthal 1,07 0 1,26 1
WG Wählergemeinschaft 0,66 0 1.10 0 2,37 1 2,11 1 4,12 3
Basis Basisdemokratische Partei Deutschland 0,40 0
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 0,47 0
DL DIE LILIENTHALER 2,37 1
WSH Wählergemeinschaft Samtgemeinde Hambergen 0,61 0 1,23 0
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 1,08 0
REP Die Republikaner 1,01 0
EB Einzelbewerber 0,14 0 0,11 0
Gesamt 100 46 100 46 100 46 100 46 100 46
Wahlbeteiligung in Prozent 59,73 55,82 52,09 53,01 57,21

Letzte Kommunalwahl am 12. September 2021[27]

Die nächste Kommunalwahl in Niedersachsen findet im September 2026 statt.

Landräte und (Ober-)Kreisdirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landrat von bis Partei aus
1. August Lange 11. Juni 1945 14. März 1946 SPD Osterholz-Scharmbeck
2. Louis Biester 15. März 1946 31. Oktober 1946 SPD Teufelsmoor (Ort)
3. Wilhelm Ahrens 1. November 1946 31. März 1949 NLP/DP Lilienthal
4. Johann Christian Evers 1. April 1949 4. Mai 1964 DP Ritterhude
5. Hinrich Winters 8. Juni 1964 14. Januar 1968 CDU Lilienthal
6. Walter Schlüter 15. Januar 1968 20. November 1972 SPD Osterholz-Scharmbeck
7. Heinrich Blanke 30. November 1981 20. November 1991 CDU Grasberg
8. Ludwig Wätjen 21. November 1991 31. Dezember 2004 SPD Osterholz-Scharmbeck
9. Jörg Mielke 1. Januar 2005 19. Februar 2013 parteilos/SPD Osterholz-Scharmbeck
10. Bernd Lütjen 27. September 2013 27. September 2021 SPD Hambergen

Jörg Mielke war seit dem 1. Januar 2005 der erste gewählte Landrat seit Einführung der „Eingleisigkeit“ der Verwaltung im Landkreis Osterholz. Am 11. November 2011 wurde er mit 85,46 Prozent der Stimmen (2004: 62,26 %) wiedergewählt; im Gegensatz zu 2004 gab es mit Oliver Koller (FDP 8,39 %) und Norbert Weber (Die Linke 5,96 %) zwei Gegenkandidaten. Seine Wahl war 2004 von der SPD und 2011 von SPD und CDU unterstützt worden. Jörg Mielke leitet seit dem 19. Februar 2013 die Staatskanzlei in Hannover. Sein Nachfolger Bernd Lütjen wurde zeitgleich mit der Bundestagswahl am 22. September 2013 mit 56,92 % gewählt und ist seit dem 27. September 2013 im Amt und wurde bei der Landratswahl im September 2021 mit 87,1 % der Stimmen wiedergewählt. Seine Stellvertreter sind Tim Jesgarzewski (SPD), Brunhilde Rühl (CDU) und André Hilbers (GRÜNE).[28]

(Ober)-Kreisdirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Ober)-Kreisdirektoren von bis
1. Hinrich Horstmann 21. Juni 1946 31. Oktober 1946
2. Otto Stegemann 6. Januar 1947 31. Dezember 1953
3. Hermann Brünjes (kommissarischer Amtschef) 1. Januar 1954 30. September 1954
4. Jasper-Wilhelm Gottschalk 1. Januar 1954 30. Mai 1974
5. Hans-Dieter von Friedrichs 1. Juni 1974 31. Dezember 2004

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kommunalwappen wurde dem Landkreis Osterholz am 25. April 1936 verliehen.[29]

Wappen von Landkreis Osterholz
Wappen von Landkreis Osterholz
Blasonierung: „Auf gewelltem blauen Schildfuß, darin ein waagerechter, rechts bartaufwärts liegender silberner Schlüssel, in Silber ein schwarzer Torfkahn mit Segel.“[29]
Wappenbegründung: Das Kreisgebiet besteht zu einem Drittel aus Moorflächen. Diese wurden vor rund 200 Jahren kultiviert und besiedelt. Die dort lebenden Menschen haben Jahrzehnte hindurch das Moor abgebaut und den so gewonnenen Torf als Brennmaterial verkauft. Zum Transport diente der Torfkahn mit einem durch Teer und Fett geschwärzten Segel. Der Torfkahn wurde durch ein weit verzweigtes Kanalsystem in die heimatlichen Flüsse wie Hamme, Wörpe und Wümme und von dort weiter über die Lesum in die Weser geführt. Der Stader Schlüssel soll die seit Mitte des 17. Jahrhunderts bis 1978 bestehende Zugehörigkeit des hiesigen Kreisgebietes zum Regierungsbezirk Stade symbolisieren. Das Wappen lässt sich außerdem von dem des Erzstiftes Bremen ableiten.

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmale und Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Landkreis befinden sich neben Landschaftsschutzgebieten und Naturdenkmalen 17 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

Siehe auch:

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Institutionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Schatten des Oberzentrums Bremen wurde bereits 1970 festgestellt, dass der Landkreis Osterholz hinter der industriellen Entwicklung anderer niedersächsischer Kreise zurückgeblieben war, unter anderem eine Folge der Gebietsreform von 1939 mit der durch Abgabe der höher entwickelten Gemeinden (Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck) 75 % der Industrie an Bremen verloren gegangen waren. Auf Grund mangelnder Standortvoraussetzungen und der Nähe zu Bremen konnte der Landkreis Osterholz diesen Verlust bis heute nicht kompensieren.

Nach dem Regionalranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) von 2009 belegte der Landkreis Platz 98 von 409 untersuchten Kreisen bezüglich der Kaufkraft, Rang 391 bei der Wirtschaftsleistung; d. h. 16.576 Euro pro Einwohner bezüglich des Bruttoinlandsprodukts sind unterdurchschnittlich bezüglich des Bundesdurchschnitts von 28.534 Euro. Innerhalb von Niedersachsen bedeutet das den 44 von 46 Rängen.[30]

Es wird deshalb u. a. auf touristische Konzepte insbesondere im Teufelsmoor gesetzt, da hier noch Wachstumspotential gesehen wird; so belegt der Landkreis mit 1,1 Gästen pro Einwohner nur Rang 372 von 391 untersuchten Kreisen. Das ist Rang 40 von 46 niedersächsischen Kreisen.[30]

Der Landkreis Osterholz ist wegen seiner Nähe zu Bremen ein sogenannter Verdichtungsraum; insbesondere die dort angrenzenden Gemeinden Schwanewede, Ritterhude und Lilienthal haben ihre Einwohnerzahlen durch Zuzüge aus Bremen erheblich steigern können.

Arbeitslosen- und Sozialstatistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Osterholz gehört zu den Optionskommunen. Die Betreuung der Langzeitarbeitslosen unter Arbeitslosengeld II wird nicht von der Agentur für Arbeit, sondern vom Landkreis vorgenommen. Die Förderung und Vermittlung dieses Personenkreises erfolgt durch ProArbeit, einer kommunalen Anstalt öffentlichen Rechts (kAöR), die Leistung- und Grundsicherung durch die Gemeinden des Landkreises. So waren im November 2007 von insgesamt 3.259 Arbeitslosen 2.108 (64,7 %) auf ALG II angewiesen.[31]

Arbeitslosenquote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Arbeitsmarkt des Landkreises ist mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Bremen eng verknüpft[32], da viele Einwohner des Landkreises nach Bremen pendeln. Die Pendlerquote beträgt −14,4 %.[30]

Die Arbeitslosenquote des Landkreises folgt in der Regel dem Bundestrend:

Die Aufschlüsselung nach Geschlecht ergibt z. B. für den Januar 2006, dass von 4.976 Arbeitslosen 2.706 (54,4 %) Männer und 2.270 (45,6 %) Frauen waren.[31] Die Zahl der gemeldeten Offenen Stellen bewegt sich zwischen 300 und 350; so waren es im Mai 2014: 348.

Im Juni 2010 waren nach Altersgruppen aufgeteilt 10 % der Arbeitslosen unter 25 Jahre alt; 30 % waren 50 Jahre und älter; 9,8 % kamen aus dem Ausland: 3,5 % galten als schwerbehindert.[35]

Gesundheitswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kreisstadt Osterholz-Scharmbeck und die Gemeinde Lilienthal sind Standorte von Akutkrankenhäusern. In Osterholz-Scharmbeck handelt es sich dabei um das Kreiskrankenhaus Osterholz, in Lilienthal bestehen die Residenz-Kliniken, die sich früher in kirchlicher Trägerschaft befanden und nun nach einem Insolvenzverfahren von einem privaten Träger übernommen wurden.[36]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Kreisgebiet verläuft in Süd-Nord-Richtung die Autobahn A 27 von Walsrode über Bremen, Ritterhude und Schwanewede nach Bremerhaven und Cuxhaven.

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen OHZ zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jens Murken: „De Geschicht is lögenhaft to vertellen, ober wohr is se doch …“. Der Landkreis Osterholz 1932–1948. Zeitgeschichte im Gespräch. Agenda-Verlag, Münster 1999, ISBN 3-89688-047-0
  • Johann Segelken: Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch. 1934; 4. Auflage: Saade, Osterholz-Scharmbeck 1987, ISBN 3-922642-18-7
  • Kreisverwaltung Osterholz (Hrsg.): Der Landkreis Osterholz. Stalling, Oldenburg 1970

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Landkreis Osterholz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Der Landkreis Osterholz. (PDF; 22,5 kB) In: Internetseite Landkreis Osterholz. 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2007; abgerufen am 20. April 2019.
  3. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  4. a b Daten zum Kreis Osterholz bei territorial.de.
  5. a b Michael Rademacher: Osterholz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. a b Tabelle: Gemeinden in Hannover.
  7. Deutscher Wetterdienst: Klimainformationen Osterholz. World Meteorological Organization, abgerufen am 4. Januar 2013.
  8. Kreisordnung für die Provinz Hannover (1884).
  9. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen: Provinz Hannover Verlag des Preußischen Statistischen Landesamts, 1930.
  10. Preußisches Staatsministerium, § 72, Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen. 1. August 1932 Preußische Gesetzessammlung, Berlin 1932; Nr. 43 (Bildung des neuen Landkreises Osterholz), R. von Deckers Verlag, G. Schenk, 1932.
  11. Vierte Verordnung über den Neuaufbau des Reichs vom 28. September 1939.
  12. Familie Lahusen. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  13. Bunker Valentin.
  14. Website – dokumentations- und lernort baracke wilhelmine
  15. Führungen durch die ehemalige MUNA Lübberstedt
  16. Rüdiger Kahrs: Die Evakuierung des KZ-Außenlagers Lübberstedt bei Bremen nach Ostholstein 1945. Eine Ereignisskizze Digitalisat
  17. Nutzung der MUNA Lübberstedt nach 1945
  18. Gesetz über den Zusammenschluß der Gemeinden Eickedorf, Grasberg und Wörpedorf. 28. Dezember 1967.
  19. Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Osterholz/Wesermünde. 13. Juni 1973.
  20. Datenbank Zensus 2011, Kreis Osterholz, Alter + Geschlecht (Memento vom 22. September 2021 im Internet Archive)
  21. Chronik von Osterholz-Scharmbeck, Band I. Von den Anfängen bis 1929. Hrsg. Stadt Osterholz-Scharmbeck, S. 251.
  22. a b Osterholzer Kreisblatt Nr. 182 vom 7. August 1997, Steigende Einwohnnerzahlen, Lokales S. 3.
  23. Bevölkerung im regionalen Vergleich nach Religion. (Memento vom 5. Juni 2013 im Internet Archive) Abgerufen am 10. September 2019.
  24. Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Abgerufen am 10. September 2019.
  25. Weniger Kirchenmitglieder
  26. Gemeinden Konfirmanden-Zahlen sinken weiter. In: kirchenkreis-osterholz.de (PDF; 184 kB)
  27. Ergebnis auf votemanager.kdo.de, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  28. Kreistag. In: Webseite Landkreis Osterholz. Abgerufen am 9. Juli 2020.
  29. a b Erich Dieter Lindner, Günter Olzog: Die Deutschen Landkreise – Wappen, Geschichte, Struktur. Günter Olzog Verlag, München 1986, ISBN 3-7892-7278-7, S. 177.
  30. a b c d Regionalranking: Profil Osterholz. (Memento vom 19. April 2010 im Internet Archive) Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft 2009.
  31. a b Agentur für Arbeit
  32. Eingliederungsbericht Landkreis Osterholz. Der Landrat vom 28. März 2008.
  33. a b Regionale Informationen – Statistik der Bundesagentur für Arbeit. In: statistik.arbeitsagentur.de. Abgerufen am 10. Juli 2020.
  34. statistik.arbeitsagentur.de
  35. Osterholzer Kreisblatt Nr. 150 vom 1. Juli 2010, Arbeitslose: Rosarote Zahlen im Landkreis Osterholz. von Robert Schuhmann, S. 1.
  36. Evangelischer Pressedienst: Bremer Investor und Ärzte übernehmen niedersächsisches Martins-Krankenhaus. (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) 13. Februar 2009.