Grän

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Grän
Wappen Österreichkarte
Wappen von Grän
Grän (Österreich)
Grän (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Reutte
Kfz-Kennzeichen: RE
Fläche: 20,92 km²
Koordinaten: 47° 30′ N, 10° 33′ OKoordinaten: 47° 30′ 10″ N, 10° 33′ 10″ O
Höhe: 1138 m ü. A.
Einwohner: 621 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 30 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6673
Vorwahl: 05675
Gemeindekennziffer: 7 08 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfstraße 1
6673 Grän
Website: graen.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Martin Schädle (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(11 Mitglieder)

11 Gemeinschaftsliste Grän – GLG

Lage von Grän im Bezirk Reutte
Lage der Gemeinde Grän im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)BachBerwangBiberwierBichlbachBreitenwangEhenbichlEhrwaldElbigenalpElmenForchachGränGramaisHäselgehrHeiterwangHinterhornbachHöfenHolzgauJungholzKaisersLechaschauLermoosMusauNamlosNesselwänglePfafflarPflachPinswangReutteSchattwaldStanzachSteegVorderhornbachTannheimVilsWängleWeißenbach am LechZöblenTirol
Lage der Gemeinde Grän im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Grän Richtung Nordosten
Grän Richtung Nordosten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Grän ist eine Gemeinde mit 621 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Reutte.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grän ist die höchstgelegene Gemeinde im Tannheimer Tal, einem Hochtal an der Grenze zu Bayern. Sie liegt an der Einmündung des Engetals, welches eine Verbindung zum süddeutschen Raum (Pfronten) darstellt. Das nicht besiedelte Strindenbachtal im Süden zählt auch zum Gemeindegebiet.

Das Gebirge zählt zu den Tannheimer Bergen.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 21 Quadratkilometer. Davon sind 56 Prozent bewaldet, 16 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und 14 Prozent sind Alpen.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Enge (25)
  • Grän (355)
  • Haldensee (179)
  • Lumberg (62)

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfronten Musau
Vils
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Tannheim Nesselwängle

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grän wurde 1427 erstmals urkundlich als „Grun“ erwähnt.

1459 wurde es in einem Vergleich zwischen Füssen und „denen von Grüen“ erwähnt. Eine eigene Gemeinde wurde Grän 1833, davor gehörte sie zur Anwaltschaft Tannheim. Urkundliche Erwähnung fand sie erstmals 1559 mit der Wendelinkapelle, die 1789 zur Kirche weiter ausgebaut wurde.[3]

Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs richtete Gauleiter und Reichsstatthalter Franz Hofer, zugleich Reichsverteidigungskommissar im Reichsgau Tirol-Vorarlberg und Oberster Kommissar der Operationszone Alpenvorland, Durchhalteparolen an die Bevölkerung. Am Abend des 28. April überschritt die I-Kompanie des 114. US-Infanterie-Regiments bei Pfronten-Steinach die Tiroler und österreichische Grenze.[4] Ein fanatischer Ortsgruppenleiter, Soldaten und versprengte SS-Mitglieder forderten trotzdem Widerstand. US-Truppen beschossen Grän mit Artillerie; 15 von insgesamt 45 Häusern brannten aus und 24 Menschen starben.[5]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche hl. Wendelin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche zum heiligen Wendelin wurde 1789 unter Michael Zobl erbaut, nachdem früher schon eine Kapelle bestanden hat.

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Grän

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 26 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden drei im Haupt- fünfzehn im Nebenerwerb, eine von einer Personengemeinschaft und sieben von juristischen Personen geführt. Diese sieben bewirtschafteten 89 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 31 Erwerbstätige im Baugewerbe. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (297), Handel (42) und soziale und öffentliche Dienste (37 Mitarbeiter).[6][7][8]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 26 36 13 11
Produktion 8 7 37 30
Dienstleistung 79 53 413 375

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grän ist eine Einpendlergemeinde. Im Jahr 2011 lebten 301 Erwerbstätige in Grän. Davon arbeiteten 199 in der Gemeinde, 102 pendelten zur Arbeit aus und 264 Menschen aus der Umgebungen kamen zur Arbeit nach Grän.[9]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick von der Roten Flüh auf Grän und den Haldensee

Der Ort ist eine typische Tourismusgemeinde mit dem Skigebiet Füssener Jöchle und dem Weiler Haldensee am gleichnamigen See. Grän bietet die Freizeitmöglichkeiten Wandern, Radfahren, Nordic Walken, Schwimmen, Klettern, Skifahren und Langlaufen. Das Skigebiet am Füssener Jöchle mit fünf Pisten wird über die Lifte der Gondelbahn Füssener Jöchle erschlossen. Eine Schaukäserei in Haldensee führt die traditionelle Käseerzeugung mit modernen Mitteln vor.

Grän liegt an der Himmelsstürmer-Route der Wandertrilogie Allgäu.

Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 392.000 im Jahr 2010 auf 438.000 im Jahr 2019. Die Sommersaison ist etwas stärker als die Wintersaison.[10]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied im Klimabündnis Tirol.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus elf Mandataren. Bei den Wahlen 2010, 2016 und 2022 trat nur die Gemeinschaftsliste Grän zur Wahl an.[11][12][13]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister von Grän ist Martin Schädle.[14][13]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: In Schwarz eine silberne springende Gemse über einem roten Baumstrunk. Die Farben der Gemeindefahne sind Weiß-Rot.[15]

Das 1981 verliehene Gemeindewappen symbolisiert mit dem Baumstrunk den Ortsnamen, der auf das mittelhochdeutsche Ausgangswort gerüne (‚Windwurf‘, ‚umgestürzte Bäume‘) zurückgeht.[16] Die Gämse erinnert an das einstige Recht der Bewohner, Gämsen jagen zu dürfen, was normalerweise dem Adel vorbehalten war.[17]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grän – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Grän, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Mai 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Michael Fritz: Grän. Geschichte Tirol, Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 10. Mai 2021.
  4. www.tirol.gv.at (PDF)
  5. Lermoos und Grän unter Beschuss. In: Tiroler Tageszeitung. Abgerufen am 8. März 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Grän, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Mai 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Grän, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Mai 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Grän, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Mai 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Grän, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Mai 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Grän, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 10. Mai 2021.
  11. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  12. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  13. a b Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Grän. Land Tirol, abgerufen am 27. August 2022.
  14. Bürgermeister | Gemeinde Grän. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  15. Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 47/1981. (Digitalisat)
  16. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 500 ff.
  17. Wappen von Tirol, Bezirk Reutte (Tirol Atlas der Universität Innsbruck)
  18. Tiroler Bauern-Zeitung (6. 1. 1949), S. 6. Vgl. Präsident Muigg Ehrenbürger von Grän. In: anno.onb.ac.at. Abgerufen am 23. Juli 2022.
  19. Tiroler Bauern-Zeitung (6. 1. 1949), S. 6. Vgl. Präsident Muigg Ehrenbürger von Grän. In: anno.onb.ac.at. Abgerufen am 23. Juli 2022.