„Bremsleuchte“ – Versionsunterschied

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In allen [[Personenkraftwagen|PKWs]], die in Deutschland zugelassen sind, müssen nach {{§|53|stvzo|juris}} [[StVZO]] zwei '''Bremsleuchten''' verbaut sein. Neuwagen müssen seit 1998 nach EU-Recht (76/756/EWG in Verbindung mit ECE-R48) über eine dritte Bremsleuchte verfügen.
In allen [[Personenkraftwagen|PKWs]], die in Deutschland zugelassen sind, müssen nach {{§|53|stvzo|buzer}} [[StVZO]] zwei '''Bremsleuchten''' verbaut sein. Neuwagen müssen seit 1998 nach EU-Recht (76/756/EWG in Verbindung mit ECE-R48) über eine dritte Bremsleuchte verfügen.


== Allgemeines ==
== Allgemeines ==

Version vom 12. Mai 2012, 15:06 Uhr

In allen PKWs, die in Deutschland zugelassen sind, müssen nach § 53 StVZO zwei Bremsleuchten verbaut sein. Neuwagen müssen seit 1998 nach EU-Recht (76/756/EWG in Verbindung mit ECE-R48) über eine dritte Bremsleuchte verfügen.

Allgemeines

Die Bremsleuchten müssen mit einem roten Licht nach hinten leuchten. Die Leuchtkraft muss so hell sein, dass sie auch am Tag gesehen werden. Die zwei Bremsleuchten sind bei den meisten Fahrzeugen links und rechts in den Schlussleuchten integriert. Dabei kann die Glühlampe eine eigene Fassung haben, oder mit dem Schlusslicht in einer Zweifadenglühlampe zusammengefasst sein. Die dritte Bremsleuchte befindet sich mittig im Fahrzeugheck und höher als die zwei seitlichen Leuchten. Sie besteht heutzutage meist aus einer LED-Leiste.

Auch bei LKW sind zwei Bremsleuchten vorgeschrieben. Diese sind meistens Bestandteil der Schlussleuchten. Allerdings können je nach Einsatzzweck und Art des Aufbaus noch weitere Bremsleuchten angebracht sein.

Funktion

Bremslichtbirnen (links defekt, rechts neu)

Betätigt werden die Leuchten über den Bremslichtschalter, der durch das Bremspedal betätigt wird. Meist handelt es sich dabei um einen Näherungsschalter, der das Metall am Pedal registriert und die Leuchten einschaltet. Bei modernen Fahrzeugen wird das Signal an ein Steuergerät gesendet. Dieses aktiviert die Leuchten und leitet die Information über den CAN-Bus an andere Steuergeräte (z. B. EDC) weiter. Insbesondere in Baumaschinen wird die Bremsleuchte auch direkt im Bremshydraulikkreislauf mit einem Druckschalter angesteuert.

Eine Weiterentwicklung stellt das adaptive Bremslicht dar, welches bei starken Bremsungen oder Notbremsungen in größerer Fläche (z. B. zwei Bremsleuchten pro Seite) leuchtet oder blinkt.

Sonderregelungen

„Puffleuchten“

Bei Fahrzeugen mit Erstzulassung vor 1. Januar 1983 sind auch gelbe Bremsleuchten zulässig, üblich waren diese jedoch nur bis Anfang der 1970er Jahre und sind heute nur noch vereinzelt bei Oldtimern und an Straßenbahnen des Typs GT6 zu finden. Dabei wird das Bremslichtsignal auf die Leitung des Blinkers aufgeschaltet und zwar so, dass der Blinker Vorrang hat, d. h. bei einer Bremsung ohne Blinken leuchten beide (alle) Brems-/Blinklichter. Wird gleichzeitig geblinkt, so blinkt das Licht auf der „Blinkseite“, das andere leuchtet weiterhin konstant. Diese Verschaltung ermöglicht es, mit nur zwei einfadigen Glühlampen komplett die notwendigen Lichtsignale eines Kfz nach hinten abzugeben. Hierzu werden üblicherweise kleine, oft runde Rückleuchten mit nur zwei Kammern verwendet. Ebenfalls bei Oldtimern (z. B. VW Käfer) und vielen US-Fahrzeugen war eine Einkammer-Leuchte mit einer einzigen Zweifadenglühlampe und einer roten Abschlussscheibe üblich. Auch hier kommt die Vorrangschaltung (Blinklicht vor Bremslicht) zum Einsatz. Heutzutage sind vor allem bei größeren LKW Rückleuchten mit mindestens fünf Kammern üblich, etliche Funktionen sind dann doppelt oder mehrfach bestückt.

Besonders in den 1980er-Jahren waren zwei zusätzliche Bremsleuchten hinter der Heckscheibe beliebt, die umgangssprachlich als „Puffleuchten“ (aufgrund der Farbe) oder „Rentnerleuchten“ (in Anspielung auf vermeintliche Reaktionsschwäche älterer Fahrer) bezeichnet wurden. Puffleuchten sieht man heute nur noch sehr vereinzelt in älteren Modellen, sie sind jedoch nach wie vor zulässig.

Literatur

  • Robert Bosch (Hrsg): Autoelektrik Autoelektronik. 5. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Vieweg & Sohn Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-528-23872-8
  • Jürgen Kasedorf, Richard Koch: Service-Fibel für die Kfz-Elektrik. 15. Auflage, Vogel Buchverlag, 2007, ISBN 978-3-8343-3098-7
  • Rudolf Hüppen, Dieter Korp: Autoelektrik alle Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart, 1968, ISBN 3-87943-059-4
  • Hans-Hermann Braess, Ulrich Seiffert: Vieweg Handbuch Kraftfahrzeugtechnik, 6. Auflage, Verlag Vieweg + Teubner Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8348-1011-3