„Indigene Völker Asiens“ – Versionsunterschied

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Die Jarawa und die Sentinelesen sind noch relativ [[unkontaktierte Völker|unkontaktiert]]. Alle vier Völker sind [[Jäger und Sammler]], die auf eine lange Geschichte von Gewalt und Ausbeutung zurückblicken. Von den ursprünglich 8.000 Menschen leben heute noch 400 bis 800.
Die Jarawa und die Sentinelesen sind noch relativ [[unkontaktierte Völker|unkontaktiert]]. Alle vier Völker sind [[Jäger und Sammler]], die auf eine lange Geschichte von Gewalt und Ausbeutung zurückblicken. Von den ursprünglich 8.000 Menschen leben heute noch 400 bis 800.


Die großen Andamanesen zählen heute noch um die 50 Menschen. Als sie vor 150 Jahren kontaktiert wurden, waren es noch über 5.000, die durch die Besiedlung ihres Lebensraums durch die Briten dezimiert wurden. Ursprünglich umfassten die großen Andamanesen zehn Völker.
Die großen Andamanesen zählen heute noch um die 50 Menschen. Als sie vor 150 Jahren kontaktiert wurden, waren es noch über 5.000, die durch die Besiedlung ihres Lebensraums durch die Briten dezimiert wurden. Ursprünglich umfassten die großen Andamanesen zehn Völker. <ref>[http://www.survivalinternational.de/indigene/jarawa/andamanesen#main Informationen über die Großen Andamanesen auf www.survivalinternational.de]</ref>


Die Onge beschreiben sich selbst als die "Perfekten Menschen" und sind eine Gruppe von ca. 100 Menschen. Auch sie hatten unter der Kolonialisierung zu leiden.
Die Onge beschreiben sich selbst als die "Perfekten Menschen" und sind eine Gruppe von ca. 100 Menschen. Auch sie hatten unter der Kolonialisierung zu leiden. <ref>[http://www.survivalinternational.de/indigene/jarawa/onge#main Informationen über die Onge auf www.survivalinternational.de]</ref>


Die Jarawa, was so viel bedeutet wie "Fremde" oder "die anderen Menschen", leben freiwillig isoliert von der Außenwelt. Durch ihre feindselige Art war es ihnen lange möglich, Kontakt zu vermeiden. 1998 jedoch traten sie von sich aus unbewaffnet in Kontakt mit einigen Siedlern, was ihnen zum Verhängnis werden könnte, da die anderen Völker der Andamanen ebenfalls infolge friedlichen Kontakts große Teile ihres Landes verloren haben.
Die Jarawa, was so viel bedeutet wie "Fremde" oder "die anderen Menschen", leben freiwillig isoliert von der Außenwelt. Durch ihre feindselige Art war es ihnen lange möglich, Kontakt zu vermeiden. 1998 jedoch traten sie von sich aus unbewaffnet in Kontakt mit einigen Siedlern, was ihnen zum Verhängnis werden könnte, da die anderen Völker der Andamanen ebenfalls infolge friedlichen Kontakts große Teile ihres Landes verloren haben. <ref>[http://www.survivalinternational.de/indigene/jarawa Informationen über die Jarawa auf www.survivalinternational.de]</ref>


Die Sentinelesen werden heute als das isolierteste Volk <ref>[http://www.survivalinternational.de/artikel/3144-das-isolierteste-Volk-der-Welt Das abgeschiedenste Volk der Welt auf www.survivalinternational.de]</ref> definiert. Sie leben abgeschieden auf der Nord Sentinel Insel und greifen jeden an, der sich der Insel nähert. Durch diese feindselige Einstellung Außenstehenden gegenüber konnten sich die Menschen gegen eingeführte Krankheiten und Besiedlungen schützen, sodass sie heute in Vergleich zu den anderen Völkern der Andamanen besser gestellt sind.
Die Sentinelesen werden heute als das isolierteste Volk <ref>[http://www.survivalinternational.de/artikel/3144-das-isolierteste-Volk-der-Welt Das abgeschiedenste Volk der Welt auf www.survivalinternational.de]</ref> definiert. Sie leben abgeschieden auf der Nord Sentinel Insel und greifen jeden an, der sich der Insel nähert. Durch diese feindselige Einstellung Außenstehenden gegenüber konnten sich die Menschen gegen eingeführte Krankheiten und Besiedlungen schützen, sodass sie heute in Vergleich zu den anderen Völkern der Andamanen besser gestellt sind. <ref>[http://www.survivalinternational.de/indigene/jarawa/sentinelese#main Informationen über die Sentinelesen auf www.survivalinternational.de]</ref>


==== weitere wichtige Völker Südasiens ====
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* [[Sibirische Turkvölker]]
* [[Sibirische Turkvölker]]
* [[Samojedische Sprachen]]
* [[Samojedische Sprachen]]

== Weblinks ==
* [http://www.survivalinternational.de/] Homepage von Survival International


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 21. Juli 2011, 11:57 Uhr

Die indigenen Völker Asiens setzen sich aus den verschiedenen heterogenen indigenen Gruppen Asiens zusammen. Die Reichweite der indigenen Bevölkerung Asiens erstreckt sich von den verschiedenen Gruppen in Sibirien bis hin zu den Jarawa auf den Andamanen im Indischen Ozean.

Neben Südamerika ist Asien der Kontinent mit der größten Anzahl unkontaktierter Völker. Die meisten Gruppen bilden die Minderheit in ihrem Land, auf Neuguinea jedoch macht die indigene Bevölkerung den größten Teil der Bevölkerung aus.

Gemeinsamkeiten

Auch wenn sich die indigenen Völker Asiens besonders kulturell und geographisch unterscheiden, besitzen sie doch als Gruppe einige Gemeinsamkeiten. Indigene Menschen sind definitionsgemäß die ersten Bewohner eines Landes. Dies führt häufig zu Missverständnissen und Vorurteilen, da fälschlicherweise oft davon ausgegangen wird, dass die Menschen sich seit dieser Zeit nicht mehr weiterentwickelt haben und deswegen als "primitiv" und "steinzeitlich" charakterisiert werden. Die Menschen, die ihrem Land sehr stark verbunden sind, erfahren oft Unverständnis, dass sie sich nicht der Mainstream-Gesellschaft des Landes anpassen möchten. Sie erfahren häufig Unterdrückung durch multinationale Unternehmen und den Regierungen der Länder.


Indigene asiatische Völker nach Staaten

Länderübergreifende indigene Völker Asiens

Die ursprünglichen Einwohner Südostasiens sind vermutlich die sogenannten Negritos. Es wird angenommen, dass sie vor mehr als 60.000 Jahren von Afrika, Australien und Neuguinea in die Region gekommen sind. Sie sprechen auf den Andamanen nicht-klassifizierte Sprachen, auf den Philippinen, in Malaysia und Thailand dagegen solche, die zum Mon-Khmer gehören, und der vermutlich nächsten Einwanderungswelle abstammen. Zum Mon-Khmer gehören auch die Sprachen vieler Montagnards in Vietnam, Laos und Kambodscha. Die "Negritos" unterscheiden sich äußerlich von der restlichen asiatischen Bevölkerung, da sie kleiner sind und eine dunklere Hautfarbe besitzen. Viele dieser Menschen gehören heute zu den am isoliertesten lebenden Völkern weltweit.

Die "Hill-Tribes" (Bergvölker) Thailands sind dagegen zum größten Teil in den letzten 150 Jahren aus dem Norden eingewandert. Die Champa wurden ebenfalls erst nach der Eroberung durch die Vietnamesen zerstreut. An den Küsten der Andamanensee und der vorgelagerten Inseln leben in Myanmar, Thailand und Malaysia mehrere eng verwandte Völker von Seenomaden, das größte ist jenes der Moken.

Indigene Völker Japans

Die Ainu sind die indigenen Menschen in Japan. Im Laufe der Zeit wurden sie immer weiter nach Norden auf die Insel Hokkaidō abgedrängt und stellen heute nur noch etwa 20.000 bis 50.000 Menschen.

Indigene Völker Taiwans

Hauptartikel: Indigene Völker Taiwans

Auf der Insel Taiwan lebt eine etwa 300.000 Menschen starke Minderheit austronesischer Völker. Vor der Einwanderung der Han-Chinesen stellten sie die eigentliche Bevölkerung Taiwans.

Indigene Völker Chinas

Hauptartikel: Völker Chinas

Neben den Tibetern, die nicht nur das 1950 wieder angegliederte Tibet, sondern auch vier weitere Provinzen der Volksrepublik China besiedeln, existieren v.a. in Süd-, Nord- und West-China eine Reihe als indigen bezeichnete Völker. Einige von ihnen zählen mehrere Millionen Angehörige und gelten als die zahlenmäßig größten indigenen Gruppen der Welt. Die größte Ethnie sind die Zhuang mit über 16 Millionen Menschen, gefolgt von den ziemlich assimilierten Mandschu. Im Nordwesten Chinas, im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang, leben die Uiguren, ein Turkvolk. Im Verlauf der chinesischen Geschichte setzten immer wieder Verdrängungsbewegungen insbesondere nach Süden ein, so dass zahlreiche Ethnien nach Südostasien abwanderten.

Die Lage der indigenen Völker in China ist durch eine gewisse Dominanz der Han-Chinesen, die ja auch ein indigenes Volk Chinas sind und über 91% der Gesamtbevölkerung stellen, geprägt. Insbesondere die Siedlungsgebiete der Uiguren und der Tibeter werden seit Jahrhunderten zunehmend von Han-Chinesen besiedelt. Durch das starke Bevölkerungswachstum in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts stieg dieser Siedlungsdruck und konnte von der Regierung Chinas zum Teil nur mit Mühe kontrolliert und kanalisiert werden. Durch die Zuwanderung von Han-Chinesen werden ethnische Minderheiten zunehmend auch in ihren eigenen Siedlungsgebieten zur Bevölkerungsminderheit. Allerdings sind grundsätzlich alle ethnischen Minderheiten Chinas von der Ein-Kind-Politik ausgenommen und dürfen mindestens zwei Kinder je Ehepaar bekommen. Diese Einschränkung gilt allerdings absolut auch nur für die Städte und dichtbesiedelte Gebiete. In dünnbesiedelten Gebieten (Grasland, Hochgebirge usw.) dürfen zum Teil drei oder auch mehr Kinder geboren werden. Besonders kleine ethnische Gruppen dürfen sogar noch mehr Kinder bekommen, teilweise wird eine höhere Kinderzahl sogar durch "Kindergeld" gefördert (z.B. bei den Rentier-Ewenken Chinas). Daraus resultiert, dass fast alle ethnischen Minderheiten Chinas (auch Tibeter und Uiguren) ein deutlich höheres Bevölkerungswachstum verzeichnen als die Han-Chinesen.

Indigene Völker Südasiens

Die oft noch in traditionellen Kleingesellschaften lebenden Völker Indiens werden mit dem Sammelbegriff Adivasi bezeichnet (in Indien selbst gewöhnlich als: "tribals"), der allerdings nicht zwingend eine gemeinsame ethnische Herkunft bezeichnet. Man schätzt die Zahl der Adivasi-Stämme auf mehr als 600. Im indischen Kastensystem stehen sie am untersten Ende, oder fallen gar aus dem Kastensystem heraus, was auch heute noch zu sozialer Benachteiligung führt, trotz fortschrittlicher Rechte auf dem Papier der indischen Verfassung. Die Adivasi haben zum Teil noch ihre eigenen Religionen, sind zum Teil hinduistisch, zum Teil christlich.

Völker der Andamanen

Die Andamanen sind eine Inselgruppe im Indischen Ozean und befinden sich 700km östlich von Indien. Sie umfassen ca. 500 einzelne Inseln, von denen nur 27 bewohnt sind. Die Inseln sind die Heimat von vier indigenen Völkern:

Die Jarawa und die Sentinelesen sind noch relativ unkontaktiert. Alle vier Völker sind Jäger und Sammler, die auf eine lange Geschichte von Gewalt und Ausbeutung zurückblicken. Von den ursprünglich 8.000 Menschen leben heute noch 400 bis 800.

Die großen Andamanesen zählen heute noch um die 50 Menschen. Als sie vor 150 Jahren kontaktiert wurden, waren es noch über 5.000, die durch die Besiedlung ihres Lebensraums durch die Briten dezimiert wurden. Ursprünglich umfassten die großen Andamanesen zehn Völker. [1]

Die Onge beschreiben sich selbst als die "Perfekten Menschen" und sind eine Gruppe von ca. 100 Menschen. Auch sie hatten unter der Kolonialisierung zu leiden. [2]

Die Jarawa, was so viel bedeutet wie "Fremde" oder "die anderen Menschen", leben freiwillig isoliert von der Außenwelt. Durch ihre feindselige Art war es ihnen lange möglich, Kontakt zu vermeiden. 1998 jedoch traten sie von sich aus unbewaffnet in Kontakt mit einigen Siedlern, was ihnen zum Verhängnis werden könnte, da die anderen Völker der Andamanen ebenfalls infolge friedlichen Kontakts große Teile ihres Landes verloren haben. [3]

Die Sentinelesen werden heute als das isolierteste Volk [4] definiert. Sie leben abgeschieden auf der Nord Sentinel Insel und greifen jeden an, der sich der Insel nähert. Durch diese feindselige Einstellung Außenstehenden gegenüber konnten sich die Menschen gegen eingeführte Krankheiten und Besiedlungen schützen, sodass sie heute in Vergleich zu den anderen Völkern der Andamanen besser gestellt sind. [5]

weitere wichtige Völker Südasiens

Indigene Völker auf Borneo

Hauptartikel: Dayak

Die ursprüngliche Bevölkerung der Insel Borneo wird unter dem Sammelbegriff Dayak zusammengefasst. Die Dayak sind keine einheitliche Gruppe, sondern setzen sich aus hunderten Volksgruppen und -stämmen zusammen, von denen die meisten eine eigene Sprache sprechen, und die sich in Lebensweise, Kultur und Zahl teilweise stark voneinander unterscheiden. So gibt es Stämme, die nur aus wenigen hundert Angehörigen bestehen und bis in heutige Zeit eine nomadische Lebensweise auf nahezu steinzeitlichem Niveau tief im Primärurwald der Insel führen, während andere Dayakgruppen mehrere hunderttausend Mitglieder stark sind und umfassenden Anschluss an moderne Technologie und Bildung erlangt haben. Die Dayak besiedeln die gesamte Insel Borneo und verteilen sich daher auf das Staatsgebiet von Brunei, Indonesien und Malaysia.

Zu den Dayak gehören unter anderem die:

Indigene Völker Indonesiens (ohne Borneo)

In Indonesien lebt eine unbekannte, aber große (dreistellige) Zahl von Völkern. Sie werden vom indonesischen Staat assimiliert, häufig in andere Gebiete zwangsumgesiedelt und außerdem in ihrer Heimat durch aus Java umgesiedelte Menschen an den Rand gedrängt. Zum Teil wehren sich diese Völker, was zu blutigen Kämpfen führt; am bekanntesten ist dabei der Konflikt in Aceh im äußersten Norden Sumatras. Viele dieser Völker haben keine Überlebenschance mehr. Sie sterben aus und ihre Sprachen verschwinden. Bekannt, weil in der Nähe einer Touristenroute lebend, sind die Karo Batak in der Mitte Sumatras. Verhältnismäßig kaum erschlossen ist derzeit noch die Stammesgebiete der Korowai und in Teilen der unmittelbar angrenzenden Asmat.

Indigene Völker auf den Philippinen

Etwa 10 Prozent, also gut 6 Millionen, der philippinischen Bevölkerung sind Mitglieder eines so genannten Stammes, von denen es etwa 30 gibt. Diese ethnischen Minderheiten leben über den gesamten Inselstaat verstreut und ernähren sich als Ackerbauern, Jäger und Sammler. Die "übrigen" Philippiner nennen die Ureinwohner Negritos, was "kleine Neger" bedeutet.

Siehe: Ethnische Minderheiten auf den Philippinen

Indigene Völker im asiatischen Teil Russlands

Siehe auch

Weblinks

  • [1] Homepage von Survival International

Einzelnachweise

  1. Informationen über die Großen Andamanesen auf www.survivalinternational.de
  2. Informationen über die Onge auf www.survivalinternational.de
  3. Informationen über die Jarawa auf www.survivalinternational.de
  4. Das abgeschiedenste Volk der Welt auf www.survivalinternational.de
  5. Informationen über die Sentinelesen auf www.survivalinternational.de