Allianz für Schweden
Die Allianz für Schweden (schwedisch Allians för Sverige), kurz Allianz (schwedisch Alliansen), bezeichnet ein strategisches Bündnis aus vier Parteien des bürgerlichen Lagers in Schweden. Es konnte bei der Reichstagswahl 2006 und 2010 die meisten Stimmen auf sich vereinigen.
Gründung
Die Allianz wurde 2004 in Hinblick auf die Reichstagswahl am 17. September 2006 ins Leben gerufen und umfasst die Moderata samlingspartiet (Moderate Sammlungspartei), die Folkpartiet liberalerna (Volkspartei), die Centerpartiet (Zentrumspartei) und die Kristdemokraterna (Christdemokraten). Das Bündnis wurde vornehmlich von Fredrik Reinfeldt von den konservativen Moderaten vorangetrieben, der als gemeinsamer Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten auftrat. Die Parteien treten weiterhin selbständig an, es gibt keine Listenverbindungen oder Wahlkreisabsprachen.
Wahlkampf 2006
Im Wahlkampf kritisierte das Bündnis vornehmlich die Arbeitslosigkeit im Land und warb mit einer Strategie eines moderaten Abbaus des schwedischen Wohlfahrtsstaats. Ohne größere Unterschiede in den Wahlprogrammen zwischen der bisherigen Regierung und der oppositionellen Allianz sprachen viele Beobachter von einer Personenwahl zwischen dem amtierenden sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Persson und Reinfeldt.[1] Mit 48,2 % der Stimmen erreichte die Allianz für Schweden 178 von 349 Sitzen im schwedischen Reichstag und löste die Sozialdemokraten in der Regierung ab.
Verluste 2010 und 2014
In der Reichstagswahl 2010 verlor die Allianz entscheidende Mandate durch das Einziehen der Schwedendemokraten, sodass die bürgerliche Regierung auf wechselnde Mehrheiten angewiesen war. 2014 fiel das Bündnis gar hinter die rot-grünen Parteien zurück, so dass Reinfeldt seinen Rückzug erklärte und dem sozialdemokratischen Kandidaten Löfven die Regierungsbildung überließ.
Einzelnachweise
- ↑ Ulrike Herrmann: Systemwechsel in Skandinavien TAZ, 21. September 2006, abgerufen am 24. Juni 2012