Außenminister

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Außenministertreffen der G8-Staaten im Jahr 2007

Der Außenminister beziehungsweise die Außenministerin ist Mitglied der Regierung eines souveränen Staates und trägt bei der politischen Umsetzung der Außenpolitik eines Landes die Hauptverantwortung. In Deutschland wird die Bundesbehörde auch Auswärtiges Amt genannt. Seit 2021 amtiert in Deutschland erstmals eine Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten.

Zudem sind Außenminister, in einigen Ländern, die höchsten Vertreter des Staates, neben dem Regierungschef und werden außerhalb ihres Landes mit Seine Exzellenz (S.E.) angesprochen. Im Bereich der internationalen Beziehungen gelten Außenminister in der Regel als vollumfänglich bevollmächtigte Vertretung des eigenen Landes.

Europäische Staaten und EU[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland lautet die offizielle Bezeichnung Bundesminister des Auswärtigen, er leitet das Auswärtige Amt. Seit dem 8. Dezember 2021 ist Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) Außenministerin im Kabinett Scholz. (Siehe auch: Liste der deutschen Außenminister)

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die offizielle Bezeichnung in Österreich lautet seit 29. Jänner 2020, wie schon von 2007 bis 2014, wieder Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten[1], zwischenzeitlich lautete die Amtsbezeichnung Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres. Er leitet das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA). Seit Dezember 2021 amtierender Minister ist Alexander Schallenberg.

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Schweiz entspricht das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) dem Außenministerium anderer Länder. Dem EDA steht ein Bundesrat (Mitglied des Bundesrates, d. h. der Regierung) vor, der in dieser Funktion als Departementsvorsteher, Vorsteher, Departementschef oder Chef (des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten) bezeichnet wird. Zuweilen werden die vorstehenden Bezeichnungen auch nur mit dem Zusatz „EDA“ bzw. „des EDA“ ergänzt (z. B. Chef EDA oder Vorsteher des EDA). Amtierender Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten ist seit 1. November 2017 Bundesrat Ignazio Cassis (FDP).

Liechtenstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fürstentum Liechtenstein ist Regierungsrätin Dominque Hasler (VU) für die Ressorts Äußeres, Justiz und Kultur zuständig.[2]

Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Italien ist die offizielle Bezeichnung Minister der Auswärtigen Angelegenheiten (Ministro degli Affari Esteri). Amtsinhaber ist seit Oktober 2022 Antonio Tajani (Forza Italia).

Europäische Union[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Europäischen Union lautet die offizielle Bezeichnung Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, er leitet den Europäischen Auswärtigen Dienst. Amtsinhaber ist seit Dezember 2019 Josep Borrell.[3]

Weitere Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinigte Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Vereinigten Staaten von Amerika ist der Vorsteher des State Departments, der Secretary of State, für die Außenpolitik zuständig. Er ist das ranghöchste Mitglied des Kabinetts. Seit dem 26. Januar 2021 ist Antony Blinken (Demokratische Partei) Außenminister.

Türkei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Türkei lautet die offizielle Bezeichnung Dışişleri Bakanı (deutsch: Minister für Auswärtige Angelegenheiten), er leitet das Dışişleri Bakanlığı (deutsch: Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten). Derzeitiger Amtsträger ist seit dem 24. November 2015 Mevlüt Çavuşoğlu im Kabinett Yildirim der AKP.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Außenminister – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. (BGBl. I Nr. 8/2020)
  2. Dominique Hasler - Lebenslauf. Abgerufen am 15. Dezember 2023.
  3. dpa: Die neuen Kommissare: Von alten Hasen und Neulingen - die neue EU-Kommission. In: Die Zeit. 27. November 2019, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 1. Dezember 2019]).