Bourgogne-Franche-Comté

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Bourgogne-Franche-Comté
Flagge der Region Bourgogne-Franche-Comté Wappen der Region Bourgogne-Franche-Comté
Lage der Region Bourgogne-Franche-Comté in FrankreichNouvelle-AquitaineNouvelle-AquitaineNouvelle-AquitaineAuvergne-Rhône-AlpesBretagneBretagneBourgogne-Franche-ComtéCentre-Val de LoireGrand EstÎle-de-FranceKorsikaOkzitanienHauts-de-FranceNormandiePays de la LoirePays de la LoireProvence-Alpes-Côte d’Azur
Lage der Region Bourgogne-Franche-Comté in Frankreich
Basisdaten
Staat Frankreich Frankreich
Präfektur Dijon
Präsident des Regionalrats Marie-Guite Dufay (PS)
Bevölkerung 2.800.194 (2021)
Bevölkerungsdichte 58 Einwohner je km²
Fläche 47.963,14 km²
Départements 8
Arrondissements 24
Gemeindeverbände 117
Kantone 152
Gemeinden 3.697
ISO-3166-2-Code FR-BFC
Webpräsenz bourgognefranchecomte.fr

Reliefkarte der Region Bourgogne-Franche-Comté

Bourgogne-Franche-Comté [buʁgɔɲ fʁãʃ kɔ̃te] (Abkürzung BFC; deutsch Burgund-Freigrafschaft) ist eine französische Region, die am 1. Januar 2016 durch den Zusammenschluss der bisherigen Regionen Burgund und Franche-Comté entstand. Hauptstadt der Region ist Dijon.

Bourgogne-Franche-Comté ist mit 47.963 Quadratkilometern die fünftgrößte Region (ohne Übersee-Regionen) und hat 2.800.194 Einwohner (Stand: 2021), womit sie die drittkleinste Region nach der Einwohnerzahl ist. Sie unterteilt sich in die acht Départements Côte-d’Or, Doubs, Haute-Saône, Jura, Nièvre, Saône-et-Loire, Territoire de Belfort und Yonne. Sie grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden beginnend) an die Region Grand Est, die Schweiz sowie die Regionen Auvergne-Rhône-Alpes, Centre-Val de Loire und Île-de-France.

Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bevölkerungsreichsten Städte der Region Bourgogne-Franche-Comté sind:

Stadt Einwohner (Jahr) Département
Dijon 159.346 (2021) Côte-d’Or
Besançon 119.198 (2021) Doubs
Belfort 45.155 (2021) Territoire de Belfort
Chalon-sur-Saône 45.031 (2021) Saône-et-Loire
Mâcon 34.448 (2021) Saône-et-Loire
Auxerre 34.778 (2021) Yonne
Nevers 32.830 (2021) Nièvre
Sens 27.034 (2021) Yonne
Montbéliard 25.573 (2021) Doubs
Dole 23.775 (2021) Jura

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Region Bourgogne-Franche-Comté vor dem Hintergrund der vorrevolutionären Provinzen Bourgogne (Burgund) und Franche-Comté
Logo der Region Bourgogne-Franche-Comté
Straßenschild am Eingang zur Region Bourgogne-Franche-Comté

Politische Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Region Bourgogne-Franche-Comté untergliedert sich in acht Départements:

OZ = Ordnungszahl des Départements Arr. = Anzahl der Arrondissements Gem. = Anzahl der Gemeinden
W = Wappen des Départements Kant. = Anzahl der Kantone
ISO = ISO-3166-2-Code G.V. = Anzahl der Gemeindeverbände
OZ W Département Präfektur ISO Arr. G.V. Kant. Gem. Einwohner
1. Januar 2021
Fläche
(km²)
Dichte
(Einw./km²)
21 Wappen des Départements Côte-d’Or Côte-d’Or Dijon FR-21 3 19 23 698 535.503 8.763,21 61
25 Wappen des Départements Doubs Doubs Besançon FR-25 3 18 19 569 547.096 5.233,64 105
39 Wappen des Départements Jura Jura Lons-le-Saunier FR-39 3 14 17 494 258.555 4.999,18 52
58 Wappen des Départements Nièvre Nièvre Nevers FR-58 4 13 17 309 202.417 6.816,71 30
70 Wappen des Départements Haute-Saône Haute-Saône Vesoul FR-70 2 19 17 539 234.296 5.360,08 44
71 Wappen des Départements Saône-et-Loire Saône-et-Loire Mâcon FR-71 5 20 29 564 549.288 8.574,68 64
89 Wappen des Départements Yonne Yonne Auxerre FR-89 3 16 21 423 333.385 7.413,07 45
90 Wappen des Départements Territoire de Belfort Territoire de Belfort Belfort FR-90 1 3 9 101 139.654 609,44 229
Gesamt 24 117 152 3.697 2.800.194 47.963,14 58
Arrondissements in der
Region Bourgogne-Franche-Comté
Kantone in der
Region Bourgogne-Franche-Comté
Gemeindeverbände in der
Region Bourgogne-Franche-Comté

Regionalrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnis der Wahl des Regionalrates vom 13. Dezember 2015:[1]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bourgogne ist besonders für den Weinanbau bekannt. Über 200 Millionen Flaschen werden jährlich in den AOC-Weinkellern (Appellation d’Origine Contrôlée) südlich von Dijon befüllt. Die Weinhänge und pittoresken Dörfer des Plateau bourguignon (Côte de Beaune, Côte challonaise, Côte de Nuits) locken Touristen aus Japan und den Vereinigten Staaten an.

Weiter westlich sind Rinderzucht und Fleischindustrie sehr präsent: Hier weiden die weißen Charolais-Rinder; das von umliegenden Laboratorien geprüfte Fleisch hat Weltrang. Generell ist die Bourgogne mit den Eichen- und Pinienwäldern eine Art grüne Lunge Frankreichs und als Quellort der Yonne Wasserlieferant für das Pariser Becken (Bassin parisien). Die Betriebe der Stahlindustrie, etwa in Le Creusot, haben in den vergangenen Jahrzehnten ihre Pforten geschlossen; von der Bedeutung als Industrieregion ist fast nur noch die gute TGV-Verbindung geblieben, welche die région-passoire (Durchgangsregion), die als Teil des diagonale du vide (die leere Diagonale Frankreichs) angesehen wird, mit Paris, Lyon und Marseille verbindet.

Die Region Franche-Comté ist als „Sibirien Frankreichs“ (teilweise −20 bis −40 Grad im Winter) von einer schlechten Infrastruktur im dörflichen Jurabecken geprägt. Hier gedeiht lediglich die Käseherstellung (AOC-Käse: Comté & Morbier).

Nur im Süden und im Norden (Jura/Oyonnaux und Montbéliard/Belfort/Sochaux) sind große Unternehmen von Weltrang ansässig: Nahe Montbéliard und Sochaux produziert der französische Autobauer Peugeot; in Belfort kurbelt der Eisenbahn- und TGV-Zulieferer Alstom die Wirtschaft an und im südlichen Jura unweit von Oyonnaux befindet sich die plastics-vallée – der Ort der größten plastikverarbeitenden Unternehmen Europas, das französische Pendant zum Silicon Valley. Die beiden Wirtschaftspole profitieren von der Rhein-Rhone-Anbindung, der Nähe zu Lyon, dem Elsass und der Schweiz (Basel). Weitere wirtschaftliche Zentren sind die Regionshauptstadt Dijon und Besançon.

Allerdings ist dies im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung ebenso ein Manko wie die schwache Infrastruktur, denn alle umliegenden Regionen und Großstädte Frankreichs laufen der beschaulichen Franche-Comté mit dem kleinen Besançon den Rang ab.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzogtum Burgund, Freigrafschaft Burgund und Nachbargebiete im 12. Jh.
Karte der Region und ihrer Départements sowie der auf ihrem Gebiet existierenden historischen Provinzen Frankreichs zum Zeitpunkt der Französischen Revolution.
  • Herzogtum Burgund
  • Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté)
  • Nivernais
  • Champagne
  • Elsass
  • Orléanais
  • Württemberg-Mömpelgard (Montbéliard)
  • Île-de-France
  • Sonstige
  • Die 2016 neu geschaffene Region vereint das historische burgundische Kernland, das bereits im Mittelalter in zwei politische Einheiten geteilt war: das Herzogtum Burgund, das einen Großteil der späteren Region Bourgogne ausmachte und die Freigrafschaft Burgund (französisch Franche Comté de Bourgogne), die weitgehend mit der späteren Region Franche-Comté übereinstimmte.

    Der Name wurde zunächst vorläufig aus der alphabetischen Reihenfolge der fusionierten Regionen gebildet[2] und wurde nach einem Beschluss des Regionalrats zum 1. Oktober 2016 vom Conseil d’État als endgültig bestätigt.[3]

    Das Département Nièvre entspricht von der Ausdehnung in etwa dem historischen Nivernais. Das Territoire de Belfort gehörte bis zur Gründung des deutschen Reichslandes Elsass-Lothringen nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) zum Elsass und wurde nach dem Ersten Weltkrieg nicht mit dem Département Haut-Rhin wiedervereinigt, sondern zu einem eigenen Département, das nicht mehr zum Elsass gerechnet wird. Der nördliche Teil des Dèpartemants Yonne war historisch Teil der Champagne.

    Nationalpark Forêts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Norden, an der Grenze zum Département Haute-Marne liegt der 11. und neueste Nationalpark Frankreichs, der Nationalpark Forêts. Er ist dem Erhalt der Wälder auf dem Plateau von Langres gewidmet.

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weitere Inhalte in den
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    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Résultats régionales 2015 – Bourgogne, Franche-Comté auf linternaute.com, abgerufen am 6. Januar 2016.
    2. La carte des régions en 2015 auf vie-publique.fr, abgerufen am 9. Mai 2015.
    3. Mathilde Siraud: Occitanie, Nouvelle-Aquitaine…: discordes autour des nouveaux noms de régions. In: LeFigaro.fr, 27. Juni 2016.