Citoyen

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Der Citoyen ([sito̯aˈjɛ̃ː]; französisch citoyen zu altfranzösisch citeain, einer Ableitungsform von cité, französisch für ‚(Innen-)Stadt‘, dies aus lateinisch civitas ‚Bürgerschaft‘, ‚Staat‘) bezeichnet den Bürger bzw. Staatsbürger, der in der Tradition und im Geist der Aufklärung aktiv und eigenverantwortlich am Gemeinwesen teilnimmt und dieses mitgestaltet.

Sein Selbstverständnis basiert historisch auf den Werten der Französischen Revolution von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

Eines der ersten Zitate sowohl des Begriffes „Citoyen“ als auch von „Bourgeois“ findet sich auf der Karte von Paris von 1550:

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Die Bezeichnung Citoyen für den Bürger ist zu unterscheiden von der Bezeichnung Bourgeois. Entscheidend geprägt wurden diese Begriffe und ihre Unterscheidung durch Jean-Jacques Rousseau:

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Im 6. Kapitel des ersten Buches des Contrat Social findet sich im Zusammenhang mit der Polis und der Republik die Erläuterung:

„Der wahre Sinn dieses Wortes ist bei den Neueren fast völlig verschwunden; die meisten verwechseln Stadt (Ville) und Polis (Cité), Städter (Bourgeois) und Bürger (Citoyen).“

Diese Unterscheidung findet sich wieder in Immanuel Kants Schrift Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis (Weischedel-Ausgabe Band 11, 151) oder bei dem Wirtschaftsethiker Peter Ulrich in seiner Integrativen Wirtschaftsethik (4. Aufl., S. 321).

In Frankreich und den besetzten Ländern ersetzte in der Revolutionszeit die Anrede „Citoyen“ die bisherigen Anreden Monsieur, Monsieur le Comte, Votre Altesse usw. Nachdem Napoléon zum Kaiser proklamiert war, wurde diese Vorschrift wieder aufgehoben.

Siehe auch

Literatur

Weblinks