Département Var

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Var
Lage des Departements Var in FrankreichFinistèreCôtes-d’ArmorIlle-et-VilaineMorbihanLoire-AtlantiqueVendéeMancheMayenneOrneCalvadosMaine-et-LoireSartheIndre-et-LoireVienneDeux-SèvresIndreLoir-et-CherEureEure-et-LoirSeine-MaritimeOiseAisneSommePas-de-CalaisNordArdennesMarneMeuseMeurthe-et-MoselleHaute-MarneVosgesMoselleEuropäische Gebietskörperschaft ElsassEuropäische Gebietskörperschaft ElsassTerritoire de BelfortCherLoiretYonneAubeCôte-d’OrNièvreHaute-SaôneEssonneYvelinesSeine-et-MarneVal-d’OiseHauts-de-SeineVal-de-MarneSeine-Saint-DenisParisDoubsJuraSaône-et-LoireAllierCreuseHaute-VienneCharenteCharente-MaritimeCorrèzeDordogneGirondePuy-de-DômeLoireRhôneAinHaute-SavoieCantalLotSavoieHaute-LoireIsèreArdècheLandesLot-et-GaronneHautes-AlpesDrômeAlpes-MaritimesVarAlpes-de-Haute-ProvenceVaucluseBouches-du-RhôneGardHéraultLozèreAveyronTarnTarn-et-GaronneGersPyrènèes-AtlantiquesHautes-PyrénéesAudePyrénées-OrientalesHaute-GaronneAriègeKorsikaKorsikaVereinigtes KönigreichAndorraGuernseyJerseyNiederlandeBelgienLuxemburgDeutschlandLiechtensteinMonacoÖsterreichSchweizItalienSpanien
Lage des Departements Var in Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Präfektur Toulon
Unterpräfektur(en) Brignoles
Draguignan
Einwohner 1.095.337 (1. Jan. 2021)
Bevölkerungsdichte 183 Einw. pro km²
Fläche 5.972,54 km²
Arrondissements 3
Gemeindeverbände 14
Kantone 23
Gemeinden 153
Präsident des
Départementrats
Marc Giraud[1] (LR)
ISO-3166-2-Code FR-83

Lage des Départements Var in der
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur

Das Département du Var ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 83. Es liegt im Südosten des Landes in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und ist nach dem Fluss Var ([vaʀ]) benannt, der jedoch seit 1859 nicht mehr zum Département gehört.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das im Osten angrenzende Département ist Alpes-Maritimes, das im Westen angrenzende Bouches-du-Rhône. Die nördliche Grenze stellt das Département Alpes-de-Haute-Provence dar sowie auf einer Länge von wenigen Hundert Metern das Département Vaucluse im Nordwesten. Den Süden des Départements bildet die Mittelmeerküste mit der westlichen Côte d’Azur.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen des Départements Var
Wappen des Départements Var
Blasonierung: „In Gold eine gestürzte blaue Spitze mit einer goldenen Lilie. Ein roter dreilätziger Turnierkragen liegt in Schildhauptnähe.“

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Département entstand 1790 aus Teilen der ehemaligen Grafschaft Provence und erstreckte sich ursprünglich bis zum Fluss Var, nach dem das Département benannt ist. Die neun Distrikte des Départements waren Barjols, Brignoles, Draguignan, Fréjus, Grasse, Hyères, Saint-Maximin, Saint-Paul-de-Vence, Toulon.

Das Flussgebiet des Var liegt seit 1859 nicht mehr im Département. In jenem Jahr trat Italien unter anderem die Grafschaft Nizza an Frankreich ab, woraufhin dann das Arrondissement Grasse (Antibes, Cannes, Grasse) mit dem Fluss Var vom Département Var abgetrennt wurde, um mit der Grafschaft Nizza zusammen das Département Alpes-Maritimes erneut zu errichten. Der Sitz der Präfektur wechselte mehrmals: 1790 Toulon, 1793 Grasse, 1795 Brignoles, 1797 Draguignan. Seit 1974 ist Toulon wieder Sitz der Präfektur des Départements.[2]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Einwohner
(Quelle: Insee)
Jahr 19621968197519821990199920062016
Einwohner 469.557555.926626.093708.331815.449898.441985.0991.055.821

Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den größeren und bekannteren Orten im Département Var zählen:

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinden und Arrondissements im Département Var
Arrondissement Kantone Gemeinden Einwohner
1. Januar 2021
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Code
INSEE
Brignoles 6 67 188.423 2.518,26 75 833
Draguignan 10 54 316.136 2.220,79 142 831
Toulon 13 32 590.778 1.233,49 479 832
Département Var 23 153 1.095.337 5.972,54 183 83

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haupteinnahmequelle ist wie in den meisten Départements an der Mittelmeerküste der Tourismus. Zu den besonderen Anziehungspunkten zählen die Weinberge und Weinkeller in Bandol, Wanderungen im Esterel, Wind- und Kitesurfen an der Halbinsel Giens sowie Ausflüge zu den Inseln Porquerolles und Port-Cros. Der längste Sandstrand der Region ist der Strand von Cavalaire-sur-Mer, der wohl berühmteste Golf von Saint-Tropez. Im Haute-Var, dem Norden des Départements, befinden sich die hochgelegenen provenzalischen Dörfer des Pays de Fayence (Montauroux, Fayence, Callian, Seillans, Tourrettes, Saint-Paul-en-Forêt, Tanneron) und die beeindruckende Natur der Verdonschlucht und des Lac de Sainte-Croix.

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der landwirtschaftlichen Produktion werden traditionell Blumen, Obst, Gemüse und Wein angebaut. Etwa 800 Quadratkilometer, das sind 13 Prozent der Fläche, werden landwirtschaftlich genutzt. Hinzu kommen etwa 10 Quadratkilometer, in denen Gartenbau betrieben wird. Das Département Var ist mit einer jährlichen Produktion von 500 Millionen Blumen der größte Schnittblumenproduzent Frankreichs. Weitere wichtige Produkte sind Feigen (80 Prozent der französischen Produktion), Oliven (25 Prozent der französischen Produktion) und Honig. Im Bereich der Viehzucht werden vorwiegend Schafe (rund 50.000 Tiere) und Ziegen (etwa 4.200 Tiere) gehalten.

Fast die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche dient dem Weinbau. Die jährliche Produktion liegt bei 150 Millionen Litern, wobei überwiegend Roséwein produziert wird. Ein Großteil des Weinbaugebietes Côtes de Provence, das seit 1977 über den Status einer Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) verfügt, liegt im Département Var. Eingebettet in die Appelation ist das Weinbaugebiet Coteaux Varois en Provence, das seit 1993 über eine eigene AOC verfügt. Die AOC Bandol im Südwesten des Départements besteht bereits seit 1941.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der lokale Radiosender France Bleu Provence sendet in den Départements Var und Bouches-du-Rhône.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima im Département ist ein ausgeprägtes, warmes Mittelmeerklima. Toulon ist statistisch die wärmste und sonnenreichste Stadt des französischen Mutterlandes.[3]

Maritime Klimadaten des Caps Camarat[4]
Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
mittlere Höchsttemperatur 12 13 14 16 20 23 27 27 24 20 16 13
mittlere Tiefsttemperatur 6 6 8 10 13 16 19 19 17 14 10 8
Anzahl sehr sonniger Tage 6 5 6 5 6 7 14 11 9 8 6 6
Anzahl Tage mit bedecktem Himmel 10 10 10 7 6 4 1 2 5 8 9 9
Anzahl Regentage 7 7 7 6 5 3 1 2 4 7 8 7
Regenmenge in Millimetern 82 85 75 50 40 24 17 28 70 100 100 82
Wassertemperatur in Küstennähe 13 13 13 14 16 19 22 23 23 21 17 15

Tage pro Jahr (Stand 1991) mit

  • Regenfällen über 1 Millimeter: 63
  • Frost: 3 (Mitte Januar)
  • Schnee: 1
  • Gewitter: 8
  • Hagel: 1

Am 16. Juni 2010 waren innerhalb weniger Stunden an bestimmten Orten 350 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen, so viel wie sonst in mehreren Monaten.[5] Die starken Regenfälle werden épisodes cévenols genannt, da diese Wettererscheinung häufig in den Cevennen vorkommt. Es kam zu starken Überschwemmungen im Umkreis der Stadt Draguignan.[6] Der Katastrophenzustand wurde ausgerufen. Künftig soll streng darauf geachtet werden, dass in Überschwemmungsgebieten nicht mehr gebaut wird.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Des élus de terrain. Les conseillers départementaux, abgerufen am 31. März 2017 (französisch).
  2. Bataille pour une préfecture. Institut national de l’audiovisuel, abgerufen am 3. September 2009 (französisch).
  3. Klimadaten aus: Jean-Noël Darde, Plages et côtes de France, Éditions Balland, Paris 1991
  4. Messstation: (Cap Camarat, Ramatuelle), 600 Meter vom Meer entfernt
  5. (dpa), FAZ, 18. Juni 2010, S. 6.
  6. Marion Solletty: Inondations dans le Var : les raisons de la crue. Le Monde, 17. Juni 2010.
  7. L’état de catastrophe naturelle décrétée mardi dans le Var. Le Monde, mit reuters, 22. Juni 2010.