Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. September 2019 um 21:32 Uhr durch Bestoernesto (Diskussion | Beiträge) (→‎Einleitung: + https protokoll). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
(DSW)
Zweck: Entwicklungszusammenarbeit
Vorsitz: Knut Gerschau[1]
Geschäftsführerin: Renate Bähr
Gründungsdatum: 1991
Mitarbeiterzahl: 172 (2016)
Sitz: Hannover
Website: www.dsw.org

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation.

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung wurde 1991 gegründet und hat ihren Sitz in Hannover. Die Gründung erfolgte durch den hannoverschen Unternehmer Erhard Schreiber,[2] der Dirk Roßmann als weiteren Stiftungsgründer gewinnen konnte. Mitstifter sind Marlene von Reichenbach und Christian Schrom.[3] Es gibt Verbindungsbüros in Berlin und Brüssel sowie Länderbüros in Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda.[4]

Schwerpunkte

Ziel der Stiftungsarbeit ist unter anderem Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei werden Entwicklungsprojekte in den Ländern gefördert, in denen ein hoher Bedarf an Familienplanung, Sexualaufklärung und anderen Dienstleistungen der reproduktiven Gesundheit besteht. Dabei arbeitet sie eng mit einheimischen Organisationen zusammen. Die Stiftung ist nach eigenen Angaben parteipolitisch unabhängig und konfessionell nicht gebunden.

Mit der Initiative „Youth-to-Youth“ werden Jugendliche in Ostafrika zu Jugendberatern ausgebildet, die ihr Wissen über Sexualaufklärung und Gesundheit an Gleichaltrige weitergeben. Dazu wurden Jugendklubs in Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda aufgebaut. Seit 2004 unterstützt die Stiftung die Arbeit des Addis Abeba Fistula Hospital in Äthiopien. Dort werden Frauen operiert, die an einer Scheidenfistel leiden.[5]

Organisation

Mitarbeiter

Die Stiftung beschäftigt 172 Mitarbeiter.[6]

Finanzierung durch Spenden

Für die Durchführung ihrer Projekte ist die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung auf Spenden und finanzielle Unterstützung durch Organisationen angewiesen. Nach eigenen Angaben fließen 83 % der Spenden in die Projekte.[7] Zuwendungen, die mehr als 10 % der Gesamtjahreseinnahmen ausmachen, hat die DSW im Jahr 2016 von der Bill und Melinda Gates Stiftung bekommen.[8]

Stiftungsfond

Alfred Biolek gründete im Oktober 2005 die Alfred Biolek Stiftung – Hilfe für Afrika als eine treuhänderische Stiftung,[9] die von der Stiftung Weltbevölkerung verwaltet wird. Im Juli 2015 wurde seine Stiftung in einen Stiftungsfonds umgewandelt.[10][11]

Führungsstruktur

Vorstand

der Vorstand besteht aus:[1]

  • Knut Gerschau, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, Geschäftsführender Gesellschafter der Gerschau.Kroth.Werbeagentur GmbH
  • Dirk Roßmann, stellvertretender Vorsitzender, Gründer der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung und der Drogeriemarktkette "Rossmann"
  • Helmut Heinen Herausgeber Kölnische Rundschau

Stiftungsrat

Der ehrenamtlich arbeitende Stiftungsrat beruft, berät, unterstützt und überwacht den Vorstand.[1]

Kuratorium

Das Kuratorium setzt sich aus anerkannten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammen, die den Vorstand, den Stiftungsrat und die Geschäftsführung ehrenamtlich in fachlichen Fragen beraten.[1]

Geschäftsführung

Das Geschäftsführungsteam besteht aus:[1]

Auszeichnungen

Spendensiegel des DZI

Die Stiftung ist Träger des Spendensiegels des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen.[12]

Medienpreis Weltbevölkerung

Seit 2005 vergibt die DSW den Medienpreis „Weltbevölkerung“, der anfangs als Journalistenpreis ausgewiesen war. Schirmherr ist Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Der Preis besteht aus einem Reisestipendium nach Afrika.[13]

  • Preisträger 2017 waren Julia Amberger für den Beitrag Social Start-ups in Kenia – Mit Laptop, Moral und Risikokapital, Jakob Simmank zum Thema Stärkung der medizinischen Grundversorgung durch den Kampf gegen Aids in Kenia und Kathrin Schwarze-Reiter, die über das Bevölkerungswachstum in Niger schrieb. Marius Münstermann wurde als Nachwuchsjournalist ausgezeichnet.[14]
  • Preisträger 2016 waren Julia Amberger für den Radiobeitrag zum Kampf gegen Scheidenfisteln in Tansania für DRadio Wissen, Dirk Gilson zum Thema Vermeidung von Kinderehen in Niger und Arndt Peltner für seinem Artikel über das Engagement gegen Genitalverstümmelung in Somaliland für die Deutsche Welle. Den Nachwuchspreis erhielt Tobias Dammers für seinen Artikel „Wie ein Projekt sexuelle Gewalt und Missbrauch mit Fußball stoppen will“ im Tagesspiegel.[15]
  • Preisträger 2015 waren Julia Jaroschewski für die Website AIDS-Highway Beira, Joachim Riecker für seinem Artikel Fatou Mbengues Hoffnung auf eine neue Station in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und Veronika Wawatschek mit dem Radiobeitrag Verhütung und Religion in Tansania für den Bayerischen Rundfunk.
  • Preisträger 2013 waren Jan Rübel für seinen Artikel Megafaktor Demographie, der zweite Preis ging an Julia Reichardt für den Beitrag Kampf um die Pille in der Zeitschrift Chrismon und der dritte Preis an Sonja Kastilan für ihren Artikel Dem Volk war damit nicht gedient in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise