Eritrea

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Staat Eritrea
ሃገረ ኤርትራ (Tigrinya)
دولة إرتريا (arabisch)

Hagärä Ertra (Tigrinya)
Dawlat Iritriyyā (arabisch)
Flagge Siegel
Wahlspruch: ዓወት ንሓፋሽ Awet nHafash
ÄgyptenTunesienLibyenAlgerienMarokkoMauretanienSenegalGambiaGuinea-BissauGuineaSierra LeoneLiberiaElfenbeinküsteGhanaTogoBeninNigeriaÄquatorialguineaKamerunGabunRepublik KongoAngolaDemokratische Republik KongoNamibiaSüdafrikaLesothoEswatiniMosambikTansaniaKeniaSomaliaDschibutiEritreaSudanRuandaUgandaBurundiSambiaMalawiSimbabweBotswanaÄthiopienSüdsudanZentralafrikanische RepublikTschadNigerMaliBurkina FasoJemenOmanVereinigte Arabische EmirateSaudi-ArabienIrakIranKuwaitKatarBahrainIsraelSyrienLibanonJordanienRepublik ZypernTürkeiAfghanistanTurkmenistanPakistanGriechenlandItalienMaltaFrankreichPortugalPortugal (Madeira)SpanienSpanien (Kanarische Inseln))Kap VerdeMauritiusFrankreich (Réunion)Frankreich (Mayotte)KomorenSeychellenFrankreich (Îles Éparses)MadagaskarSão Tomé und PríncipeSri LankaIndienIndonesienBangladeschVolksrepublik ChinaNepalBhutanMyanmarAntarktikaVereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln)ParaguayUruguayArgentinienBolivienBrasilienFrankreich (Französisch-Guayana)SurinameGuyanaKolumbienKanadaKönigreich Dänemark (Grönland)IslandMongoleiNorwegenSchwedenFinnlandIrlandVereinigtes KönigreichNiederlandeBarbadosBelgienDänemarkSchweizÖsterreichDeutschlandSlowenienKroatienTschechienSlowakeiUngarnPolenRusslandLitauenLettlandEstlandBelarusRepublik MoldauUkraineNordmazedonienAlbanienMontenegroBosnien und HerzegowinaSerbienBulgarienRumänienGeorgienAserbaidschanArmenienKasachstanUsbekistanTadschikistanKirgisistanRussland
Amtssprache Tigrinya[1] und Arabisch;
Englisch, Tigre, Afar, Saho, Kunama, Bedscha, Blin und Nara de jure gleichberechtigte Nationalsprachen[2][3]
Hauptstadt Asmara (Asmära)
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident
Isayas Afewerki
Fläche 121.100 km²
Einwohnerzahl 5,1 Millionen (Quelle: UN World Population Prospects, 2017)[4]
Bevölkerungsdichte 53 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung   +0,81 %[5] (Schätzung 2016)
Bruttoinlandsprodukt
  • Nominal
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2016[6]
Index der menschlichen Entwicklung 0,420 (179.) (2016)[7]
Währung Nakfa (ERN)
Unabhängigkeit 24. Mai 1993 (von Äthiopien)
National­hymne Ertra, Ertra, Ertra
Nationalfeiertag 24. Mai (Unabhängigkeitstag)
Zeitzone EAT (UTC+3)
Kfz-Kennzeichen ER
ISO 3166 ER, ERI, 232
Internet-TLD .er
Telefonvorwahl +291
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Eritrea ([ʔeʁiˈtʁeːa]; Tigrinya ኤርትራ Ertra, arabisch إرتريا Iritriyyā) ist ein Staat im nordöstlichen Afrika. Er grenzt im Nordwesten an den Sudan, im Süden an Äthiopien, im Südosten an Dschibuti und im Nordosten an das Rote Meer. Der Landesname leitet sich von seinem griechischen Namen Ἐρυθραία Erythraia ab, der auf die Bezeichnung ἐρυθρὰ θάλασσα erythrà thálassa, deutsch ‚rotes Meer‘, zurückgeht. Die Eigenbezeichnung Ertra aus Altäthiopisch bahïrä ertra, ‚Rotes Meer‘, bezieht sich ebenfalls auf diese alte griechische Bezeichnung des Roten Meeres. Ein Viertel der knapp 6 Millionen Einwohner (2016) zählenden Bevölkerung Eritreas konzentriert sich auf die Hauptstadtregion von Asmara, die weiteren Städte sind deutlich kleiner.

Das Hochland von Eritrea war das Königreich Medri Bahri mit der Hauptstadt Debarwa, wo der Baher Negash herrschte, und das Tiefland von Eritrea war mehr als 300 Jahre eine osmanische und ägyptische Kolonie mit der Hauptstadt Massaua. Seit 1890 war Eritrea eine italienische Kolonie. Ab 1941 stand das Land unter britischer Verwaltung und war seit 1952 föderativ mit dem damaligen Kaiserreich Abessinien in Personalunion verbunden, ehe es 1961 als Provinz Eritrea des Äthiopischen Kaiserreiches von Haile Selassie zentralistisch eingegliedert wurde. Nach dreißigjährigem Unabhängigkeitskrieg wurde Eritrea 1993 erstmals seit 1961 wieder von Äthiopien unabhängig.

Im 21. Jahrhundert hat das Land eine der Form nach republikanische Verfassung und wird seit der Unabhängigkeit politisch von der autoritären Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit dominiert, die aus der Unabhängigkeitsbewegung der Eritreischen Volksbefreiungsfront hervorgegangen ist. Präsident ist seither Isayas Afewerki.

Geographie

Die beinahe wüstenartige Trockensavanne am Roten Meer ist sehr heiß und trocken. Im Hochland des Landesinneren dagegen fallen jährlich bis zu 600 Millimeter Regen, vor allem in der Zeit von Juni bis September. Die meisten großen Städte Eritreas finden sich im Hochland, auf über 1600 Metern über dem Meer. Im südlichen Hochland befinden sich die wenigen fruchtbaren Regionen des Landes, wie die Gegend von Mendefera, das Umland von Badme und das Grenzdreieck mit Äthiopien und dem Sudan in der Region Gash-Barka. Auch die höchste Erhebung des Landes, der Soira mit 3018 Metern, südöstlich von Asmara, liegt im Hochland von Abessinien.

Eritrea hat im Westen des Landes auch Anteil an der Sahara: westlich des Flusses Barka und nördlich des Flusses Gash setzt sich die östliche Sahara vom Sudan her fort und endet mit dem Anstieg zum Hochland von Abessinien. Die östliche Sahara erreicht Eritrea auch im Nordosten und zieht sich entlang der Küste, bis sie bei Massaua endet. Massaua ist, verglichen mit anderen Küstenstädten der Region wie Port Sudan und Assab, mit etwas mehr Niederschlägen gesegnet.

Im Grenzgebiet mit Dschibuti hat Eritrea Anteil an einer weiteren Wüste: An der südlichen Küste, in der Gegend von Assab, liegt die Danakil-Wüste, eine der heißesten und trockensten Wüsten der Welt. In der Danakilsenke befindet sich mit 110 Metern unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt des Landes.

Die größten Städte sind (Berechnung 2012): Asmara 665.000 Einwohner, Assab 99.000 Einwohner, Keren 80.000 Einwohner, Massaua 52.000 Einwohner, Mendefera 25.000 Einwohner und Barentu 19.000 Einwohner.[8]

Bevölkerung

Überblick

Die Anzahl der Einwohner wird in unterschiedlichen Quellen nicht einheitlich angegeben. Für das Jahr 2017 wird die Einwohnerzahl bei den Vereinten Nationen mit 5,1 Millionen[4], im CIA World Factbook mit 5,9 Millionen[9] und bei Statista mit 6,7 Millionen[10] angegeben.

Bevölkerungsentwicklung in Millionen Einwohnern[4]
Bevölkerungspyramide Eritrea 2016
Jahr Einwohnerzahl[4] Einwohnerzahl[11]
1950 1,1 Mio.
1980 2,4 Mio.
1995 3,1 Mio. 03,2 Mio.
2004 3,9 Mio. 04,7 Mio.
2006 4,1 Mio. 05,0 Mio.
2008 4,2 Mio. 05,4 Mio.
2010 4,4 Mio. 05,7 Mio.
2012 4,6 Mio. 06,1 Mio.
2017 5,1 Mio. 06,7 Mio.
2050 (Prognose) 9,6 Mio. 14 Mio.
  • Die Wachstumsrate der Bevölkerung beträgt 2,7 % (Schätzung 2012)
  • Altersstruktur der Bevölkerung (Schätzung 2002):
    • bis 14 Jahre: 43 % (ca. 1,9 Mio.)
    • 15–64 Jahre: 54 % (ca. 2,4 Mio.)
    • älter als 65 Jahre: 3,2 % (ca. 146 tsd.)

Im internationalen Vergleich ist die Versorgungsquote mit Verhütungsmitteln in Eritrea schlecht. Es ist daher von einem starken Bevölkerungswachstum betroffen, welches zu einem großen Teil auf ungeplanten Schwangerschaften beruht.

So hatten nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung im Jahr 2015 nur 7 % der verheirateten Frauen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln. Es wird daher geschätzt, dass die Bevölkerung von 6,8 Mio im Jahr 2015 auf ca. 14 Mio im Jahr 2050 anwachsen wird.[12]

Volksgruppen

In Eritrea gibt es neun größere ethnische Gruppen. Das größte Volk des Landes sind die Tigrinya (55 Prozent, nach anderen Angaben 50 Prozent[13]). Sie leben auch in Äthiopien in der Region Tigray und die tigrinische Sprache ist neben dem Arabischen die Amtssprache des Landes. Die Volksgruppe, die in Eritrea Tigrinya genannt wird, entspricht sprachlich und kulturell den Tigray in Äthiopien. Die äthiopischen Tigray und eritreischen Tigrinya sind aber aufgrund einer über längere Zeit getrennt verlaufenden politischen Geschichte nicht mehr als eine einheitliche Gruppe zu betrachten. Historisch bezeichneten sie sich selbst als Habescha. Schon in der Vergangenheit vor der Kolonialzeit waren die Tigrinisch-Sprecher überaus vielgestaltig in Form verschiedener autonomer Provinzen und Abstammungsgruppen und politisch nur selten vereint.

Das zweitgrößte Volk sind die Tigre (30 Prozent). Zu den größeren Volksgruppen zählen noch die Saho (4 Prozent), die Bilen (2 Prozent) und die Rashaida (2 Prozent). Auch die Kunama machen zwei Prozent der Einwohner aus. Die kleinen ethnischen Gruppen Sokodas und Iliit an der sudanesischen Grenze betrachten sich als Kunama, sind aber geographisch und linguistisch getrennt (sie sprechen Dialekte des Ilit-Sokodas, auch West-Kunama genannt).[14]

Die Minderheit der Bedscha wird offiziell als Hedareb bezeichnet, was auch als Name einer Untergruppe verwendet wird.[2] Weitere Minderheiten sind die Nara und die Afar. Außerdem gibt es noch sehr kleine Gruppen westafrikanischen Ursprungs (meist Haussa-Sprecher), die in Eritrea Tokharir genannt werden.

Dabei ist zu beachten, dass die Informationslage dürftig ist. Außerdem leben inzwischen 500.000 bis eine Million Eritreer, zumeist orthodoxe Tigrinya, im Ausland, was bis zu einem Fünftel der Bevölkerung entspricht. Seit 2015 zählt Eritrea neben Nigeria und Somalia als Hauptherkunftsland afrikanischer Flüchtlinge in Europa (siehe auch Flüchtlingskrise in Europa ab 2015). Mit nur 0,3 % der Bevölkerung, im Jahre 2017, zählt die Ausländerquote zu den niedrigsten weltweit.[15][16] Zahlreiche im Ausland lebende politische Flüchtlinge sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Eine verschwindend kleine Minderheit bilden europäischstämmige Eritreer, hauptsächlich im 19. Jahrhundert eingewanderte Italiener.

Religion

Eine Hochzeit in Eritrea

Die Bevölkerung Eritreas teilt sich offiziell zu fast gleichen Teilen[17] in Muslime (Sunniten) und Christen (Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, Protestanten, Katholiken). Der vom US State Department herausgegebene International Religious Freedom Report ging für das Jahr 2007 von 50 Prozent Muslimen und 48 Prozent Anhängern des Christentums in Eritrea aus,[18] für das Jahr 2006 noch von 60 Prozent Muslimen und 37 Prozent Christen.[19] Die Association of Religion Data Archives beziffert 50,15 Prozent Muslime und 47,91 Prozent Christen.[20] Daneben bestehen einige kleine einheimische traditionelle Religionen. Trotz der sehr unterschiedlichen Anschauungen und des daraus resultierenden Konfliktpotenzials bildet die Bevölkerung eine nationale Einheit. Die Christen leben vorwiegend in der Hochebene um Asmara und die muslimischen Teile der Bevölkerung hauptsächlich im Tiefland und in Küstennähe.

In den letzten Jahren kam es zur systematischen Verfolgung nicht anerkannter christlicher Minderheiten durch die Regierung, weil diese nicht den ideologischen Paradigmen der Regierungsseite entsprechen.[21] Evangelikale Nachrichtenagenturen aus den USA berichten inzwischen regelmäßig von Christenverfolgungen im Land.[22] Amnesty International gab an, Angehörige staatlich verbotener Minderheitenkirchen seien bei extremer Hitze unter Erstickungsgefahr in Frachtcontainern gefangen gehalten worden.[23]

Sprachen

Die neun Sprachen der neun größten Ethnien gelten formell als gleichberechtigte Nationalsprachen.[24] Diese sind Tigrinisch (2,3 Millionen Sprecher), Tigre (800.000), Afar (300.000), Saho, Kunama, Bedscha, Blin, Nara (je rund 100.000) und Arabisch, das von den Rashaida als Muttersprache und von etlichen anderen Eritreern als Zweitsprache gesprochen wird. Der Staat fördert die Verwendung dieser Sprachen in den Schulen bei den jeweiligen Volksgruppen und in Sendungen des nationalen Radiosenders.[2]

Es gibt keine offiziell festgelegte Amtssprache. De facto dienen aber vorwiegend Tigrinisch und Arabisch – die auch als Verkehrssprachen weit verbreitet sind – sowie Englisch als Arbeitssprachen der Regierung.[2][25] Italienisch, ein Erbe der Kolonialzeit, wird vor allem von der älteren Bevölkerung verstanden. Viele Schilder und Läden in Asmara sind auch auf Italienisch beschriftet. Tigrinisch und Italienisch werden in der Wirtschaft, im Handel und im Gewerbe am häufigsten gebraucht.[3] Es existiert zudem eine Schule in Asmara, in der Italienisch gelehrt wird – die Scuola Italiana di Asmara.[26] Italienisch verliert allerdings an Bedeutung, während die Verbreitung des Englischen zunimmt.[25]

Die Sprachen Eritreas gehören zu zwei der großen Sprachfamilien in Afrika: Tigrinisch, Tigre und Arabisch sind semitische Sprachen, Saho, Bilen, Afar und Bedscha sind kuschitische Sprachen – beides Zweige der afroasiatischen Sprachfamilie. Nara (Baria) und Kunama/Baza gehören hingegen zur Familie der Nilosaharanischen Sprachen.

Das Dahalik, das auf Inseln des Dahlak-Archipels von einigen Tausend Personen gesprochen wird, wurde früher als Dialekt des Tigre betrachtet, ist aber nach neueren linguistischen Erkenntnissen eine eigenständige semitische Sprache.[2]

Soziales

Feld mit Teff im Hochland während der Regenzeit im Juli

Bildung

Seit der Unabhängigkeit konnten im Bildungssektor große Fortschritte gemacht werden: Der Alphabetisierungsgrad für Menschen zwischen 15 und 24 Jahren war 2015 mit 93 % (2002: 78 %) einer der höchsten in Subsahara-Afrika.[27]

Formal besteht Schulpflicht für Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren, dennoch besuchen nur zwischen 39 und 57 Prozent der Schulpflichtigen eine Grundschule und nur rund 21 Prozent eine weiterführende Schule. Die Schulen sind schlecht ausgestattet, die durchschnittliche Klassenstärke liegt bei 63 (Grundschulen) beziehungsweise 97 (weiterführende Schulen) Schülern je Klasse. Mädchen sind deutlich benachteiligt. Der Anteil der Analphabeten liegt bei 30 Prozent.[1]

Gesundheit

Das Gesundheitswesen wird maßgeblich vom Staat finanziert und ist für Personen mit Armutsausweis kostenlos.[28]

Die Lebenserwartung wird für 2010–2015 auf 63,4 Jahre geschätzt.[29] Die Fruchtbarkeitsrate lag 2012 bei 4,7 Kindern pro Frau.[30] Die Kindersterblichkeit liegt bei 74 auf 1000 Lebendgeburten, womit Eritrea auf dem 51. Platz weltweit liegt.[31] Die Müttersterblichkeit konnte zwischen 1990 und 2013 um 75 % gesenkt werden.[32]

2002 waren noch fast 89 % der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren von der Weiblichen Genitalverstümmelung betroffen, nach 94,5 % im Jahr 1995. Deutlicher zeigte sich der Erfolg der Aufklärungsarbeit an der 2002 auch erhobenen Prävalenz unter den Töchtern, je nach Bildungsstand der Mütter 40 % bis 67,5 %, im Mittel 62,5 %.[33] Am 31. März 2007 trat ein gesetzliches Verbot der Frauenbeschneidung in Kraft.[34]

Entwicklung der Lebenserwartung
Zeitraum Lebenserwartung
(Jahre)
Zeitraum Lebenserwartung
(Jahre)
1950–1955 34,1 1985–1990 48,7
1955–1960 36,7 1990–1995 50,8
1960–1965 40,1 1995–2000 54,0
1965–1970 42,1 2000–2005 56,7
1970–1975 44,1 2005–2010 60,7
1975–1980 45,9 2010–2015 63,4
1980–1985 47,3

Quelle: UN[35]

Geschichte

Zwischen 500 vor Christus und dem 19. Jahrhundert

Das Fiat-Tagliero-Gebäude in Asmara, ein typisches Beispiel für die futuristische italienische Kolonialarchitektur der 1930er Jahre

Seit der historisch erforschten Frühzeit um 500 v. Chr. herrschten verschiedene Mächte über das Land. Auf dem heutigen Staatsgebiet befand sich das Aksumitische Reich. Während des Mittelalters unterstand das christliche Hochland den äthiopischen Kaisern, in den Küstengegenden herrschten lokale Fürsten. Mit der Eroberung durch die Türken wurde Eritrea 1554 für mehr als 300 Jahre zur Provinz Habeş Eyaleti des Osmanischen Reiches. Während dieser Zeit wurden insbesondere die der äthiopisch-orthodoxen Kirche angehörenden Einwohner der Küstengegenden islamisiert. Die Hauptstadt auf dem Gebiet Eritreas war Massaua.

Erst 1890 wurde Eritrea eine italienische Kolonie unter dem neu geschaffenen Namen Colonia Eritrea.

Im 20. Jahrhundert

Flagge Eritreas als autonome Region des Kaiserreichs Äthiopiens bis 1961

Nach dem Überfall Italiens auf Äthiopien wurde Eritrea 1936 in das neu gegründete Italienisch-Ostafrika eingegliedert. Es erhielt große Gebiete Nordäthiopiens dazu, so wurde der größte Teil Tigrays Teil von Eritrea. 1941 wurde die Zugehörigkeit zu Italien durch alliierte Streitkräfte beendet. Das Gebiet wurde unter die britische Militärverwaltung gestellt und 1947 – nach der formellen Aufgabe Eritreas durch Italien – britisches Mandatsgebiet. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden sich die Vereinten Nationen für eine Föderation der Provinz Eritrea mit dem Kaiserreich Abessinien.

Nachdem der äthiopische Kaiser Haile Selassie die politischen Rechte der eritreischen Bevölkerung von 1952 bis 1961 systematisch ausgehöhlt und anschließend 1961 durch die (Selbst-)Auflösung des eritreischen Parlaments Eritrea annektiert hatte, griffen eritreische Separatisten zu den Waffen. Die Unabhängigkeitsbewegungen erhielten in den 1960ern und den darauffolgenden Jahren großen Zulauf.

Der Unabhängigkeitskrieg endete nach dreißig Jahren 1991 mit dem Sieg der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) und verschiedener weiterer äthiopischer Rebellengruppen (u. a. die EPRDF) und der Entmachtung des äthiopischen Derg-Regimes. Die EPRDF bildete eine neue Regierung und erlaubte die Unabhängigkeit Eritreas. Diese wurde nach einer durch die UN überwachten Volksabstimmung am 24. Mai 1993 erklärt, bei der 99,83 Prozent der Teilnehmer für die Unabhängigkeit stimmten.[36] Dieser Tag ist seither Nationalfeiertag Eritreas.

UNMEE-Soldaten auf Patrouille in Eritrea

In den darauffolgenden Jahren verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Äthiopien und Eritrea. 1998 brach ein Grenzkrieg der beiden Staaten aus, der in einer Pattsituation endete. Seitdem war die UN-Beobachtermission UNMEE in der Grenzregion stationiert, um den rechtmäßigen Grenzverlauf zu markieren.

Im 21. Jahrhundert

Im Jahr 2002 empfahl eine unabhängige Grenzkommission die neuen Staatsgrenzen. Im Rahmen eines Schiedsspruches der Äthiopisch-Eritreischen Grenzkommission des Ständigen Internationalen Schiedshofes in Den Haag unterzeichneten Äthiopien und Eritrea das Abkommen, in dem sich beide zur Anerkennung des Grenzverlaufs bereiterklärten. Tatsächlich bestehen jedoch weiterhin Differenzen, zumal keine der beiden Seiten alle Ansprüche erfüllt bekam. Das umstrittene Gebiet um Badme wurde der eritreischen Seite zugesprochen, Äthiopien protestierte daraufhin und verlangte eine sofortige Korrektur des Schiedsspruchs. Bis 2018 konnte daher die Umsetzung der Grenzdemarkierung nicht wie vereinbart vollzogen werden. Sämtliche UN-Truppen, die eigentlich zur Friedenssicherung abgestellt worden waren, wurden von eritreischer Seite aus Protest gegen die äthiopische Blockadehaltung massiv in ihren Arbeiten behindert.[37] 2008 entschied der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, das Mandat der UNMEE nicht weiter zu verlängern.

Am 5. Juni 2018 erklärte die äthiopische Regierung ihre Bereitschaft, die Regelungen des Grenzabkommens von 2002 zu akzeptieren. Dazu gehöre auch die Übergabe Badmes an Eritrea.[38] Am 8. Juli 2018 erklärte Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed, dass Äthiopien und Eritrea wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen.[39] Zugleich wurde ein Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern geschlossen.[40]

Politik

Verfassung, Verwaltung, Wahlen

Eritrea besitzt eine offiziell demokratische Verfassung. Wahlen finden auf regionaler und nationaler Ebene statt (Baito). Der Präsident ist Staatsoberhaupt, Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist Sebat Efrem. Ein UNHCR-Bericht aus Juni 2015 konstatierte „systematische, weit verbreitete und schwere Menschenrechtsverletzungen“ (systematic, widespread and gross human rights violations).[41][42]

Politische Struktur

Gebäude der Regionalverwaltung in Asmara

Das Staatsoberhaupt und der Regierungschef sind die höchsten Instanzen der eritreischen Übergangsregierung. Zusammen mit der 24-köpfigen Staatsvertretung, bestehend aus 16 Ministern und weiteren Staatsvertretern, bilden sie die Exekutive Eritreas.

Die Legislative wird von einer 150 Mitglieder umfassenden eritreischen Nationalversammlung gebildet. Von den 150 sind 75 Mitglieder des Zentralkomitees der Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit (PFDJ) und 75 Volksvertreter, die direkt vom Volk gewählt werden. Unter diesen 75 Vertretern des Volkes müssen elf Frauen und 15 Emigranten sein. Die Nationalversammlung wählt den Präsidenten, erlässt Gesetze und Verordnungen und kümmert sich um deren Einhaltung.

Die Judikative Eritreas besteht aus einem Obersten Gerichtshof, 10 Provinzgerichten und 29 Bezirksgerichten.

Parteien

Die Politik Eritreas wird von der Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit (PFDJ) dominiert. Die Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit, die aus der früheren bewaffneten Unabhängigkeitsbewegung der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) hervorgegangen ist, nimmt mit ihrem Parteivorsitzenden Isayas Afewerki auch gleichzeitig den Posten des Staatspräsidenten und Regierungschefs in Anspruch. Eritrea gilt daher als Einparteienstaat. Auch wenn von offizieller Seite bekräftigt wird, dass man sich für ein Parteiengesetz einsetze, sind diese Behauptungen eher kritisch zu sehen. Neben der PFDJ gibt es noch eine Reihe anderer politischer Parteien im Lande, die aber alle nicht zu Wahlen zugelassen und damit quasi illegal sind.

Innerhalb des Landes gibt es noch einige oppositionelle Splittergruppen, die aber bisher keinen Einfluss auf die Politik des Landes nehmen konnten:

Menschenrechtslage

Aufgrund andauernder Menschenrechtsverletzungen wurde im Oktober 2012 Sheila Keetharuth zur Sonderberichterstatterin zur Situation der Menschenrechte für Eritrea der Vereinten Nationen ernannt. Ein erster Bericht[43] wurde dem Menschenrechtsrat im Zuge der Resolution 20/20 am 28. Mai 2013 vorgestellt. Darin stellte sie schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Tötungen und Verhaftungen, erzwungenes Verschwindenlassen, Folter sowie fehlende Meinungs-, Religions- und Versammlungsfreiheit fest.

Auf der jährlich erscheinenden Rangliste der Pressefreiheit, die von der Pressefreiheitsorganisation Reporter ohne Grenzen veröffentlicht wird, nimmt das Land 2017 den 179.[44] und damit den vorletzten Platz vor Nordkorea ein. Eritrea ist dieser Darstellung nach eines der Länder mit der geringsten Pressefreiheit.[45] Amnesty International zufolge werden Regierungskritiker, Deserteure und Eritreer, die im Ausland um Asyl ersucht haben, inhaftiert.[46] Insgesamt betrachten viele internationale Beobachter das politische System Eritreas als repressiv oder gar als Diktatur.[47][48] Die Regierung hielt dem – vor Friedensgesprächen mit Äthiopien im Jahr 2018 – entgegen, dass sich Eritrea im Übergang zur Demokratie befände, von Äthiopien bedrängt würde und sich deswegen praktisch im Krieg befände. Ein Sturz der jungen Regierung würde dadurch verhindert.[49] In Eritrea saßen 2017 elf Journalisten in Haft.[50]

Staatlich anerkannt sind die orthodoxe, die katholische und die evangelisch-lutherische Kirche sowie der Islam. Nicht anerkannte religiöse Minderheiten wie evangelikale Christen und die Zeugen Jehovas sind besonders seit 2002 von staatlichen Repressionen und Inhaftierung betroffen.[51][52] Zu den wegen ihres Glaubens Inhaftierten gehörte Anfang 2008 auch eine Gruppe von etwa 70 Muslimen, die sich weigerten, den von der Regierung eingesetzten Mufti als ihr Oberhaupt anzuerkennen.[53]

Die Haftbedingungen in den mindestens 37 teils geheimen, teils offiziellen Internierungslagern und Militärgefängnissen sind prekär. Es kommt zu Folter, sexuellem Missbrauch und Gewalt. Es wird von Todesfällen berichtet.[28]

In dem jährlich veröffentlichten Weltverfolgungsindex (WVI) von Open Doors, welcher die Länder mit der stärksten Christenverfolgung aufzeigt und analysiert, lag Eritrea 2019 an siebter Stelle.[54] Demnach gehört das Land zu den Ländern auf der Welt, in denen Christen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit am stärksten unterdrückt werden.

Das repressive politische System, die schwierige Wirtschaftslage und die Einberufungen zu zeitlich nicht begrenzter Zwangsarbeit sorgen dafür, dass Eritrea eines der Länder mit dem höchsten Anteil an außerhalb des Landes lebenden Staatsbürgern ist.[55] Etwa ein Fünftel der Bevölkerung lebt im Ausland.[56]

Außenpolitik

Die Beziehungen Eritreas zu seinen Nachbarstaaten sind angespannt. Eritrea wie Äthiopien werden beschuldigt, insbesondere seit 2006/2007 ihre Streitigkeiten nunmehr als „Stellvertreterkrieg“ in Somalia auszutragen. Äthiopien unterstützt die Übergangsregierung Somalias und intervenierte von Ende 2006 bis Anfang 2009 militärisch; Eritrea beherbergt Teile der somalischen Opposition im Exil. Vorwürfe, wonach es Islamisten und andere Gegner der Übergangsregierung illegal mit Waffen beliefert habe, hat es zurückgewiesen.[57][58] Die separatistische Ogaden National Liberation Front in Äthiopien hat Unterstützung von Eritrea erhalten.[59]

Mitte 2008 kam es zu mehreren Zusammenstößen eritreischer und dschibutischer Truppen im umstrittenen Grenzgebiet beider Staaten. Die USA und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschuldigten Eritrea daraufhin der militärischen Aggression.[60]

Im Ausland lebende Eritreer müssen eine „Aufbausteuer“ in Höhe von zwei Prozent ihres Bruttoeinkommens an den eritreischen Staat zahlen. Früher wurde diese von den Botschaften Eritreas in den jeweiligen Ländern erhoben, da Botschaften aber keine Steuern mehr eintreiben dürfen, müssen im Ausland lebende Eritreer jetzt entweder selbst in die Heimat reisen oder einen dort lebenden Verwandten mit der Zahlung beauftragen.[61] Bei Nichtbezahlung werden keine offiziellen Dokumente ausgestellt, es besteht keine Möglichkeit, Erbschaften anzutreten und Geschäftstätigkeiten aufzunehmen, zudem drohen Repressalien gegen im Land lebende Verwandte. Schüler, Studenten oder Arbeitslose sind von der Abgabe befreit. Diese Abgabe, die von hunderttausenden Auslandseritreern erhoben wird, auch wenn sie eine andere Staatsbürgerschaft besitzen, stellt eine der größten Geldquellen der eritreischen Regierung dar.[62][63]

Anfang Juli 2018 teilte Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed nach einem Treffen mit dem eritreischen Präsidenten Isayas Afewerki in Asmara mit, dass nach jahrzehntelanger Feindseligkeit die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen vereinbart wurde. So ist geplant, Botschaften und Grenzen wieder zu öffnen sowie Flugverbindungen wiedereinzurichten und Häfen zugänglich zu machen. Der Anfang April 2018 neu gewählte Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte bereits zu Beginn seiner Amtszeit eine Friedenslösung mit dem Nachbarland angestrebt. Anfang Juni 2018 hatte er angekündigt, den Beschluss einer von den Vereinten Nationen unterstützten internationalen Schiedskommission über den Grenzverlauf beider Länder aus dem Jahr 2002 „vollständig“ umzusetzen und sich aus den umstrittenen Gebieten zurückzuziehen.[64]

Verwaltungsgliederung

DschibutiSaudi-ArabienJemenSudanÄthiopienAnsebaMaekelDebubGash-BarkaDebubawi Kayih BahriSemienawi Kayih Bahri
Karte der Verwaltungsregionen Eritreas

Bis 1996 war Eritrea in zehn Regionen (Zoba) gegliedert. Diese noch aus der italienischen Kolonialzeit stammenden Regionen und ihre Regionshauptstädte waren Akkele Guzay (Adi Keyh), Asmara (Asmara), Barka (Agordat), Denkalia (Assab), Gash Setit (Barentu), Hamasien (Asmara), Sahel (Nakfa), Semhar (Massaua), Senhit (Keren) und Seraye (Mendefera).

Mit der Verwaltungsreform vom 15. Juli 1996 wurde die Zahl der Regionen auf sechs reduziert:

Wirtschaft

Kennzahlen

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2017 wird auf 5,8 Milliarden US-Dollar geschätzt. In Kaufkraftparität beträgt das BIP 9,4 Milliarden US-Dollar oder 1.580 US-Dollar je Einwohner. Das reale Wachstum betrug 5,0 %. Eritrea gehört damit zu den ärmsten Ländern der Welt.

Folgende Tabelle gibt Überblick über die Entwicklung der Wirtschaft seit dem Jahr 1995. Aufgrund der internationalen Isolation des Landes ist das Pro-Kopf Einkommen seit der Unabhängigkeit des Landes kaum gewachsen.[65]

Jahr BIP
(Kaufkraftparität)
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
BIP-Wachstum
(real)
Inflationsrate
(in Prozent)
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
1995 03,20 Mrd. 0934 20,9 % 12,0 % k. A.
2000 05,29 Mrd. 1.367 0,2 % 19,0 % 169 %
2005 05,76 Mrd. 1.286 1,5 % 12,5 % 159 %
2006 05,88 Mrd. 1.277 –1,0 % 15,1 % 154 %
2007 06,12 Mrd. 1.295 1,4 % 9,3 % 156 %
2008 05,63 Mrd. 1.161 –9,8 % 19,9 % 174 %
2009 05,89 Mrd. 1.185 3,9 % 33,0 % 145 %
2010 06,10 Mrd. 1.196 2,2 % 11,2 % 144 %
2011 06,76 Mrd. 1.296 8,7 % 3,9 % 132 %
2012 07,37 Mrd. 1.380 7,0 % 6,0 % 128 %
2013 07,84 Mrd. 1.435 4,7 % 6,5 % 127 %
2014 08,21 Mrd. 1.470 2,9 % 10,0 % 129 %
2015 08,51 Mrd. 1.493 2,6 % 9,0 % 132 %
2016 08,78 Mrd. 1.509 1,9 % 9,0 % 133 %
2017 09,38 Mrd. 1.581 5,0 % 9,0 % 131 %

Tourismus

Der Tourismus im Land beruht weitestgehend auf wenigen Individualurlaubern, im Ausland lebenden eritreischen Bürgern auf Heimatbesuch und einer kleinen Anzahl ausländischer Reiseveranstalter, die mit in der Regel kleinen Gruppen das Land bereisen. Themengebiete sind unter anderem archäologische Studien, italienische Kolonialgeschichte, Reisen für professionelle Fotografen zu den ethnischen Gruppen des Landes und Reisen für Eisenbahnfans. Badeurlaub wird auch mangels einer geeigneten touristischen Infrastruktur kaum angeboten.

Landwirtschaft

Etwa 75 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Trotzdem müssen Nahrungsmittel importiert werden, auch weil während des Krieges und darüber hinaus mindestens 300.000 Personen zum Militärdienst eingezogen waren[66] und daher Arbeitskräfte in der Landwirtschaft und anderen Wirtschaftsbereichen fehlten. Durch Dürre und wirtschaftspolitische Inkompetenz der autoritären Regierung kam es zu schweren Hungersnöten.[67]

Das Hauptanbaugebiet ist das westliche Tiefland und das Hochland. Angebaut wird vor allem Getreide, Baumwolle, Mais, diverse Gemüsesorten sowie auch eine Vielzahl an verschiedenen Obstsorten.

Industrie

Eritrea verfügt über Bodenschätze wie Gold, Silber, Kupfer, Schwefel, Nickel, Pottasche, Marmor, Zink und Eisen. Salz wird in großem Umfang produziert. Diese Rohstoffe fördert Eritrea schon seit längerer Zeit für den weltweiten Export.

Es gibt Zement-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie, darunter mehrere Brauereiunternehmen, Alkohol- und Weinproduktion. Eritrea verfügt über eine Vielzahl von Ersatzteil- und Möbelunternehmen. Seit einigen Jahren werden in der eritreischen Industriestadt Dekemhare Busse, Transport-, Reinigungs- und Müllwagen von dem eritreischen Unternehmen Tesinma produziert.

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 2.165 Millionen US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 1.580 Millionen US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 10,9 Prozent des BIP.[1]

Im Jahr 2016 betrug die Staatsverschuldung 125,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) Eritreas.[68]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des BIP) folgender Bereiche:

Militär

Die Streitkräfte sind aus der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) hervorgegangen, die für die Unabhängigkeit Eritreas von Äthiopien kämpfte. Die Beziehungen Eritreas zum Ausland sind gespannt. Unter anderem bedingt durch den dreißigjährigen Unabhängigkeitskrieg gegen Äthiopien, wird die Eigenständigkeit Eritreas stark betont, was zum Teil als Isolationismus bezeichnet wird. Es kam in der jungen Geschichte des Landes zu mehreren Grenzkonflikten, insbesondere zum erneuten Krieg gegen Äthiopien 1998–2000. Dementsprechend nimmt das Militär in Eritrea eine große Rolle ein.

Verkehr

Eisenbahn in Eritrea

Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Eritrea 2018 den 155. Platz unter 160 Ländern.[70]

Das Straßennetz in Eritrea ist für afrikanische Verhältnisse relativ gut ausgebaut. Allerdings wurde die von den Italienern sehr gut ausgebaute Infrastruktur zunächst von den Briten und später von den Äthiopiern weitestgehend zerstört, so dass heute nur noch ein kleiner Teil davon übriggeblieben ist. Die meisten Straßen sind Schotterpisten.

Zwischen Massaua und Asmara gibt es eine Eisenbahnverbindung, auf der planmäßig aber nur ein Ausflugszug mit einer Dampflokomotive recht regelmäßig zwischen Asmara nach Nefasit verkehrt. Zudem kommen immer wieder Sonderzüge für Eisenbahnfans auf die Strecke. Es wird erwogen, die historische Strecke zwischen Asmara und Agordat (westliches Tiefland) wieder aufzubauen.

Große Tiefwasserhäfen sind Massaua und Assab, in T'í'o befindet sich ein kleinerer Hafen im Aufbau.

Flughäfen finden sich in Asmara, außerdem in Massaua, Sawa, Tesseney und Assab. In Nakfa und Barentu gibt es lange Schotterpisten, die jedoch kaum angeflogen werden. Flugverbindungen bestehen hauptsächlich nach Istanbul mit Turkish Airlines, nach Kairo mit Egypt Air, nach Dubai mit Flydubai, außerdem gibt es einige Strecken der staatlichen Eritrean Airlines, wie etwa nach Khartum.

Sport

Der wichtigste Sport in Eritrea ist der Radsport. Er kam mit den italienischen Kolonialherren ins Land und 1946 wurde erstmals die Giro d’Eritrea ausgetragen. An den Wochenenden werden heute in Eritrea anspruchsvolle Straßenrennen abgehalten.[71] International bekannte Straßenradsportler sind Daniel Teklehaimanot, Natnael Berhane und Merhawi Kudus, die zurzeit (Stand 2015) alle bei dem südafrikanischen Radsportteam MTN-Qhubeka unter Vertrag stehen und Radrennen auf höchster sportlicher Ebene bestreiten. Im Jahr 2015 waren Teklehaimanot und Kudus die ersten Eritreer, die an der Tour de France teilnahmen. In deren Verlauf trug Teklehaimanot sogar für mehrere Tage das Gepunktete Trikot des Führenden in der Bergwertung, was auf den Straßen Asmaras mit einem Autokorso gefeiert wurde.[72] Auch der wohl bekannteste eritreische Sportler, Zersenay Tadese, versuchte sich in seiner Jugend zunächst als Straßenradfahrer, bevor er zum Langstreckenlauf wechselte. Er ist mehrfacher Weltmeister und war bis Oktober 2018 Weltrekordhalter im Halbmarathonlauf.[73] Der jüngste Marathonweltmeister der Geschichte ist Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea. Erst 19-jährig gewann er den Marathon der Weltmeisterschaften im August 2015 in Peking.[74]

Literatur

  • Wolfgang Fengler: Politische Reformhemmnisse und ökonomische Blockierung in Afrika – Die Zentralafrikanische Republik und Eritrea im Vergleich. Baden-Baden, Nomos Verlagsgesellschaft 2001, ISBN 3-7890-7064-5.
  • Aklilu Ghirmai: Eritrea zwischen Einparteienstaat und Demokratie. Die Bedeutung der Opposition im Demokratisierungsprozess. Tectum, Marburg 2005, ISBN 978-3-8288-8922-4.
  • Ruth Iyob: The Eritrean Struggle for Independence – Domination, Resistance, Nationalism 1941–1993, Cambridge University Press, Cambridge 1995.
  • S. Klingebiel, H. Ogbamichael: Eritrea. In: Michael Neu, Wolfgang Gieler, Jürgen Bellers (Hrsg.): Handbuch der Außenwirtschaftspolitiken: Staaten und Organisationen. LIT-Verlag, Münster 2004, S. 66–67
  • Dieter H. Kollmer, Andreas Mückusch (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte: Horn von Afrika. (Herausgegeben im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes) Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2007, ISBN 978-3-506-76397-6.
  • Tanja R. Müller: Bare life and the developmental State: the Militarization of Higher Education in Eritrea. In: Journal of Modern African Studies, Vol. 46 (2008), Nr. 1, S. 1–21.
  • David O’Kane, Tricia Redeker Hepner (Hrsg.): Biopolitics, militarism, and development: Eritrea in the twenty-first century. Berghahn Books, Oxford/New York 2009, ISBN 978-1-84545-567-5.
  • Michela Wrong: I Didn’t Do It for You. How the World Betrayed a Small African Nation. HarperCollins, New York 2005, ISBN 978-0-06-078092-0.
  • Martin Zimmermann: Eritrea – Aufbruch in die Freiheit. Verlag Neuer Weg, 2. Auflage, Essen 1991, ISBN 3-88021-198-1.

Weblinks

Commons: Eritrea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Eritrea – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikimedia-Atlas: Eritrea – geographische und historische Karten
Wikivoyage: Eritrea – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. a b c d e CIA World Factbook: Eritrea (englisch)
  2. a b c d e Marie-Claude Simeone-Senelle: Les langues en Erythrée, in: Chroniques Yeménites 8, 2000
  3. a b Library of Congress – Federal Research Division: Country Profile: Eritrea, September 2005. (PDF; 131 kB) Abgerufen am 2. Mai 2010.
  4. a b c d World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 18. November 2017.
  5. cia.gov
  6. imf.org (PDF) Internationaler Währungsfonds
  7. hdr.undp.org United Nations Development Programme (UNDP),
  8. Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2013. (Suche in Webarchiven.)   Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Toter Link/bevoelkerungsstatistik.de
  9. CIA – The World Factbook. Abgerufen am 18. November 2017.
  10. Statista. Abgerufen am 18. November 2017.
  11. Einwohnerzahl für 1995 vom United Nations Department of Economic and Social Affairs/Population Division. Zahlen von 2004 bis inklusive 2015 von Statista, Prognose für 2050 aus der Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung.
  12. Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, Stichwort Eritrea, abgerufen am 4. August 2015
  13. Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Eritrea
  14. CIA World Fact Book Eritrea. Abgerufen am 21. August 2011.
  15. Migration Report 2017. (PDF) UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
  16. Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017. In: Pew Research Center's Global Attitudes Project. 28. Februar 2018 (pewglobal.org [abgerufen am 30. September 2018]).
  17. Für 1936 gab der Kleine Weltatlas der Deutschen Buchgemeinschaft für die italienische Kolonie noch 57 Prozent Mohammedaner und nur 39 Prozent Christen an (Seite 161). Auch die Unabhängigkeitsbewegung war in den 1970ern von Muslimen getragen (Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Band 8, S. 119. Mannheim 1973/79).
  18. Eritrea. International Religious Freedom Report 2007. (Memento des Originals vom 11. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.state.gov U.S. Department of State
  19. Eritrea. International Religious Freedom Report 2006. (Memento des Originals vom 15. Juli 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.state.gov U.S. Department of State
  20. Eritrea. Association of Religion Data Archives (abgerufen am 15. April 2014)
  21. Abdulkader Saleh, Nicole Hirt, Wolbert G.C. Smidt, Rainer Tetzlaff (Hrsg.): Friedensräume in Eritrea und Tigray unter Druck. Identitätskonstruktion, soziale Kohäsion und politische Stabilität. Lit, Münster 2008, ISBN 3-8258-1858-6, S. 119.
  22. Magnus Treiber: Der Traum vom guten Leben. Die eritreische warsay-Generation im Asmara der zweiten Nachkriegszeit. Lit, Münster 2004, ISBN 3-8258-9054-6, S. 177.
  23. Amnesty Report 2013 Eritrea. Amnesty International
  24. SUKE Schweizerisches Unterstützungskomitee für Eritrea (SUKE): Fakten zu Eritrea (Memento vom 12. Februar 2009 im Internet Archive)
  25. a b Jacques Leclerc, Trésor de la langue française au Québec: L’aménagement linguistique dans le monde: Érythrée
  26. Scuola Italiana di Asmara In: scuoleasmara.it. Scuola Italiana di Asmara (italienisch).
  27. Youth literacy rate, population 15-24 years, both sexes (%) | Data. Abgerufen am 20. Juni 2017 (amerikanisches Englisch).
  28. a b Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO): Länderfokus Eritrea – Staatssekretariat für Migration. (PDF) Abgerufen am 7. Februar 2017.
  29. WHO: gamapserver.who.int Abgerufen am 17. Juni 2014.
  30. UNFPA: S. 94. Abgerufen am 17. Juni 2014
  31. UNICEF Country Statistics: Eritrea
  32. un.org Abgerufen am 17. Juni 2014
  33. Unicef Innocenti Research Centre: Changing A Harmful Social Convention: Female Genital Mutilation/Cutting, 2005. Kap. 2, S. 3–9.
  34. BBC News: Eritrea bans female circumcision
  35. World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  36. The United Nations and the Independence of Eritrea – With an Introduction by Boutros Boutros-Ghali, Secretary-General of the United Nations (= The United Nations Blue Books Series. Band XII). 1996, ISBN 92-1100605-8 (englisch, un.org [PDF]).
  37. Sascha A. Kienzle: Ursachen für den eritreisch-äthiopischen Grenzkonflikt. Eine historisch-politische Analyse. Tönning 2010, ISBN 978-3-86247-081-5.
  38. Ethiopia 'accepts peace deal' to end Eritrea border war. BBC News, 5. Juni 2018, abgerufen am 5. Juni 2018 (englisch).
  39. Nach langem Grenzkrieg: Äthiopien und Eritrea nehmen diplomatische Beziehungen auf. In: FAZ. 8. Juli 2018, abgerufen am 8. Juli 2018.
  40. Äthiopien und Eritrea schließen Frieden. Zeit online vom 9. Juli 2018
  41. www.ohchr.org
  42. Country Report Eritrea
  43. Sheila B. Keetharuth: Report of the Special Rapporteur on the situation of human rights in Eritrea UN Human Rights Council, UN-Generalversammlung am 28. Mai 2013
  44. reporter-ohne-grenzen.de
  45. Welt Online: Rangliste der Pressefreiheit, 2. Januar 2010 Jahresbilanz 2009 von Reporter ohne Grenzen
  46. Amnesty International Report 2008: Eritrea
  47. Bettina Rühl: Vom Freiheitskampf in die Diktatur. Eritreas Abstieg. Deutschlandfunk, 24. Mai 2011, abgerufen am 14. Februar 2015.
  48. Länderinformationen: Eritrea – Innenpolitik. Auswärtiges Amt, Oktober 2013, abgerufen am 14. Februar 2015.
  49. Eritrea: Gute Nachrichten sind keine Nachrichten – Eritreas Entwicklung in der Diskussion, in: Afrika-Bulletin Nr. 114: April/Mai 2004
  50. Reporter ohne Grenzen e.V.: Journalisten in Haft. Abgerufen am 23. Dezember 2017.
  51. Amnesty International zu den religiösen Minderheiten
  52. Jehovah’s Witnesses — Eritrea Country Profile. Office of Public Information of Jehovah’s Witnesses, 1. Januar 2012, abgerufen am 7. Januar 2012.
  53. Tesfa-alem Tekle: Eritrea releases 35 evangelical Christians. Sudan Tribune, 27. Februar 2008
  54. Rangfolge opendoors.de, abgerufen am 21. Mai 2019
  55. Forschungsprojekt GIGA
  56. Eritrean Embassy, People and Languages Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eritrean-embassy.se
  57. Who supports who?, in: BBC News, 26. Dezember 2006. Abgerufen am 20. November 2008. (englisch)
  58. Eritrea govt rejects allegations of importing weapons to Somalia (Memento vom 3. August 2013 im Internet Archive), in: Garowe Online, 4. Mai 2009. Abgerufen am 5. Mai 2009. (englisch)
  59. Tobias Hagmann, Mohamud H. Khalif: State and Politics in Ethiopia’s Somali Region since 1991 (Memento vom 28. August 2008 im Internet Archive), in: Bildhaan. An International Journal of Somali Studies 6, 2006, S. 25–49 (PDF; 114 kB)
  60. BBC News: France backing Djibouti in ‚war‘
  61. Morten Freidel: Von wegen Freiheit. Frankfurter Allgemeine, 12. Mai 2016, abgerufen am 12. Mai 2016.
  62. Bastian Berbner: Der lange Arm der Diktatur. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2011, S. 43 (online17. Dezember 2011).
  63. Eritrea und Somalia. Die stillen Helfer von al Shabaab. FAZ, 10. August 2011.
  64. Nach jahrzehntelanger Feindschaft: Äthiopien und Eritrea nehmen Beziehung auf. In: tagesschau.de, 8. Juli 2018 (abgerufen am 9. Juli 2018).
  65. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 18. September 2018 (amerikanisches Englisch).
  66. Abdulkader Saleh, Nicole Hirt, Wolbert G.C. Smidt, Rainer Tetzlaff (Hrsg.): Friedensräume in Eritrea und Tigray unter Druck. Identitätskonstruktion, soziale Kohäsion und politische Stabilität. Lit, Münster 2008, ISBN 3-8258-1858-6, S. 105.
  67. Die verschwiegene Hungersnot. Die Zeit, 25. August 2011.
  68. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 21. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
  69. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.
  70. Global Rankings 2018 | Logistics Performance Index. Abgerufen am 14. September 2018 (englisch).
  71. Die Radsportchampions der Zukunft kommen aus einem kleinen afrikanischen Land. (Memento des Originals vom 28. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cms.ifa.de Kulturaustausch online, IfA 2014 (abgerufen am 13. Juli 2014)
  72. radsport-News.com vom 10. Juli 2015: Eritrea steht Kopf!
  73. Zersenay Tadese – Focus on Athletes Biography. IAAF, abgerufen am 7. November 2016 (englisch).
  74. Johannes Knuth, Peking: Der Erste und der Jüngste Süddeutsche Zeitung vom 22. August 2015

Koordinaten: 15° N, 38° O