Hibiskus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. April 2020 um 14:28 Uhr durch ViktorQT (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 2003:D5:4732:C801:39AC:1100:45A2:3E84 (Diskussion) auf die letzte Version von Kalorie zurückgesetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hibiskus

Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Malvoideae
Gattung: Hibiskus
Wissenschaftlicher Name
Hibiscus
L.

Hibiskus (Hibiscus) – auf Deutsch Eibisch – ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) mit etwa 200 bis 675 Arten.[1] Sie ist hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde verbreitet und stammt ursprünglich aus Asien.[2]

Name

Der deutsche Name Eibisch (mittelhochdeutsch ībesch(e), althochdeutsch ībisca) stammt aus dem Altgriechischen (ἰβίσκος ibískos), das seinerseits vermutlich aus dem Keltischen stammt.[3] Mit Eibisch werden im Deutschen außer der Gattung Hibiskus auch die Gattungen Althaea und Abelmoschus (Bisameibisch) sowie die Art Echter Eibisch (Althaea officinalis) bezeichnet.

Beschreibung

Hibiskusblüte mit Stempel und Staubblättern
Samen von Hibiscus coccineus

Die Hibiscus-Arten wachsen als ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen, Halbsträucher, Sträucher und Bäume. Die gestielten, einfachen Laubblätter sind bei manchen Arten gelappt. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Die Blüten stehen meist einzeln in den Blattachseln, selten in Blütenständen zusammen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Es ist meist ein Außenkelch vorhanden, der fünf oder mehr Lappen aufweisen kann. Fünf Kelchblätter sind meist glockenförmig verwachsen. Die fünf Kronblätter können die unterschiedlichsten Farben aufweisen. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die Staubfäden der vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna. Die fünf Kronblätter überdecken sich in der Knospenlage gedreht (contort); sie sind mit ihrer Basis ebenfalls mit der Columna verwachsen. Fünf Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Es sind fünf Griffeläste vorhanden mit kopfigen Narben.

Es werden fünffächerige Kapselfrüchte gebildet.

Hibiscus acetosella
Hibiscus boryanus
Hibiscus brackenridgei
Kenaf (Hibiscus cannabinus)
Hibiscus clayi
Hibiscus insularis
Sumpfeibisch (Hibiscus moscheutos)
Roselle (Hibiscus sabdariffa)
Hibiscus schizopetalus
Stundenblume (Hibiscus trionum)
Hibiscus waimeae

Verwendung

Sorten einiger Arten werden als Zierpflanzen für Parks, Gärten und Zimmer verwendet.

Auch als Tee werden die Hibiskusblüten eingesetzt. Verwendet werden die zur Fruchtzeit geernteten, getrockneten Kelche und Außenkelche von Hibiscus sabdariffa. Die darin enthaltenen Säuren wie z. B. Zitronensäure, Apfelsäure, Weinsäure und Hibiskussäure (Allohydroxyzitronensäurelacton) ergeben den säuerlichen Geschmack. Die enthaltenen Anthocyane wie z. B. Delphinidin und Cyanidin färben den Teeaufguss dunkelrot. In erster Linie werden sie daher als Korrigens für Geschmack und Aussehen eingesetzt. Ein beliebtes Getränk ist Hibiskusblütentee nicht nur in Ägypten und im Sudan als Karkadeh (كركديه), sondern auch in Mexiko (Agua de Jamaica). Der tiefrote Tee wird heiß oder kalt getrunken. In der vegetarischen Küche Südasiens (z. B. in Sri Lanka) findet die Hibiskusblüte auch Verwendung in Currygerichten.[4]

Pharmazeutische und toxikologische Aspekte

Es ist publiziert worden, dass Tee aus Hibiscus sabdariffa eine blutdrucksenkende Wirkung hat.[5][6] Auch in Fernost sagt man ihm eine blutdrucksenkende Wirkung nach, und in der afrikanischen Volksmedizin wird Hibiskus ebenfalls als Tee eingesetzt.[7][8] Indikationen wie Erkältungen, Kreislaufbeschwerden, Ekzeme, mildes Laxans sowie Appetitanregung sind nicht belegt, aber in der Volksmedizin weit verbreitet. Hibiskus verfügt über eine hohe Konzentration an Vitamin C.[9][10]

Schwangeren wird geraten, Tee aus Hibiscus sabdariffa zu meiden, da in Tierversuchen an Ratten (nicht aber am Menschen) Blasen- und Uteruskontraktionen beobachtet wurden, was theoretisch zum Verlust des ungeborenen Kindes führen könnte.[11]

Systematik

Die Gattung Hibiscus wurde durch Carl von Linné aufgestellt.[12] Der Umfang der Gattung Hibiscus wird kontrovers diskutiert.

Es gibt 200 bis 675 Hibiscus-Arten (Auswahl):[12]

Je nach Autor nicht mehr zur Gattung Hibiscus wird gerechnet:

Literatur

Einzelnachweise

  1. David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. ed. Cambridge University Press 2008, Seite 406. ISBN 978-0-521-82071-4
  2. Hibiskus, Rosen-Eibisch auf Mein Schöner Garten; abgerufen am 15. August 2014
  3. H. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Birkhäuser Verlag, Basel, 1976, ISBN 978-3-0348-7651-3, S. 194, (Leseprobe)
  4. [1], abgerufen am 15. Mai 2016.
  5. M. Haji Faraji, A.H. Haji Tarkhani (1999):The effect of sour tea (Hibiscus sabdariffa) on essential hypertension. Journal of Ethnopharmacology 65 (3): 231-236.
  6. Inês Da Costa-Rocha, Bernd Bonnlaender, Hartwig Sievers, Ivo Pischel, Michael Heinrich (2014): Hibiscus sabdariffa L. in the treatment of hypertension and hyperlipidemia: A comprehensive review of animal and human studies Food Chemistry 165: 424-443.
  7. Max Wichtl: Teedrogen und Phytopharmaka.
  8. Hibiskusanwendung bei gesundheit.de, abgerufen am 15. Mai 2016.
  9. Max Wichtl: Teedrogen und Phytopharmaka.
  10. Hibiskusanwendung bei gesundheit.de, abgerufen am 15. Mai 2016.
  11. E.Ernst. Herbal medicinal products during pregnancy: are they safe? British Journal of Obstetrics and Gynaecology 109: 227-235. (2002)
  12. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Hibiscus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  13. a b c d The International Plant Names Index. [2]

Weblinks

Commons: Hibiskus (Hibiscus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hibiskus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen