Hickory (Pflanze)

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Hickory

Hickory (Carya spec.)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)
Gattung: Hickory
Wissenschaftlicher Name
Carya
Nutt.
Hickorynuss
Hickory-Holz

Hickory (Carya) ist eine Gattung von Bäumen aus der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae). Die Gattung besitzt heute nur mehr in Nordamerika und Ostasien natürliche Vorkommen, ist aber in fossilen Floren aus dem Tertiär auch in Europa nachgewiesen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hickory-Arten sind laubabwerfende Bäume.

Die wechselständigen und gestielten Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Der Blattstiel und die Rhachis sind mehr oder weniger behaart bis kahl und schuppig. Die Blättchen sind kurz gestielt und meist gesägt, selten ganzrandig. Sie sind mehr oder weniger behaart und schuppig, oberseits weniger bis fast kahl, unterseits dichter und teils drüsig-schuppig.

Hickory-Arten sind einhäusig monözisch. Es kann Dichogamie vorkommen. Es werden ährige Blütenstände gebildet. Die hängenden, männlichen Kätzchen sind achselständig und vielblütig, die wenigblütigen weiblichen aufrechten Ähren sind endständig und nur kurz. Die eingeschlechtlichen Blüten sind im Prinzip ohne Blütenhülle. Die Kelchblätter sind zu einer „Narbenscheibe“ unter den Narbenästen reduziert. Die männlichen Blüten sind von einem Vorblatt und zwei Deckblättern begleitet, die weiblichen besitzen eine verwachsene und gelappte „Hülle“ (verwachsene Vor- und Deckblätter). Es sind bei den männlichen Blüten bis zu 10, meist 4, Staubblätter vorhanden. Der unterständige, einkammerige Fruchtknoten aus zwei Fruchtblättern ist mit der „Hülle“ verwachsen, die zwei großen Narbenäste sind sitzend.

Es werden einsamige Nussfrüchte (Scheinfrucht) in einer teils gerippten bis kurz geflügelten Fruchthülle gebildet, die sich klappig öffnen. Die Früchte sind ähnlich wie bei den Walnüssen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige, aber nicht alle, Hickory-Arten haben ein hartes, belastbares und haltbares Holz. Das Holz ist beliebt für die Erzeugung von Werkzeugstielen (z. B. Hämmer, Beile), Bögen, Drumsticks, Lacrossesticks und Ähnlichem, lange Zeit auch für Ladestöcke von Vorderladern. Auch für traditionelles Barbecue wird Hickory in Nordamerika gerne verwendet. Bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts wurden auch Ski sowie die Schäfte von Baseball- und Golfschlägern aus Hickory gefertigt. Die Vintage-Variante des Golfsports wird deshalb Hickory-Golf genannt.

Der Ausdruck Hickory entstammt der Sprache der Algonkin-Indianer, „pocohiquara“ und war die Bezeichnung für ein Getränk aus gepressten Hickorynüssen. Das Verbreitungsgebiet der nordamerikanischen Hickorybäume umfasst die Ostküste sowie den Raum des Mittleren Westens. Schon von den Indianern des östlichen Waldlandes wurde Hickory als Bogenholz geschätzt. Es wird auch noch heute als Bogenholz verwendet und ist eines der besten Hölzer für diesen Zweck.

Aufgrund der Robustheit und Resistenz bei Trockenheit gelten einige Hickory-Arten trotz ihres langsamen Wachstums als mögliche Kandidaten für den Waldumbau aufgrund des Klimawandels.[1][2]

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der siebte US-Präsident und Gründer der Demokratischen Partei der USA, Andrew Jackson, hatte sich in den Kriegen gegen die Briten und die amerikanischen Ureinwohner den Beinamen „Old Hickory“ erworben.

In den Abenteuern des Huckleberry Finn wird Huck von seinem Vater regelmäßig mit einem Hickory-Stock verprügelt.

Die Folkrock-Band The Byrds nahm für ihr erstes Country-Album Sweetheart of the Rodeo eine Gram-Parsons-Komposition namens Hickory Wind auf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hickory (Carya) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hickory – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schuppenrindenhickory (Carya ovata) als Baum und Forstpflanze im Klimawandel auf klimawandelgehoelze.de.
  2. Biobauer will Nadelwald-Sterben entgegenwirken In: Peiner Allgemeine Zeitung. vom 17. Oktober 2019.
  3. a b c d e f g h i j k l Carya im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 31. Dezember 2016.