Klima in Australien

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Klimazonen

Aufgrund der großen Nord-Süd-Ausdehnung des Kontinentes finden sich in Australien sehr unterschiedliche Klimazonen. Der Norden ist tropisch, es schließt sich ein subtropisches Gebiet an, im Süden ist das Klima gemäßigt. Das kurzfristige Wetter und Klima wird hauptsächlich von drei Phänomenen bestimmt, dem Tropischen Tiefdruckgürtel, der Passatwindzone und den subpolaren Westwinden.

Auf Jahressicht werden insbesondere die östlichen Bundesländer Australiens von der Southern Oscillation und den damit einhergehenden Wetterphänomenen El Niño und La Niña beeinflusst. El-Niño-Jahre gehen für gewöhnlich mit Dürren (vor allem Winter und Frühling) einher, wohingegen La Niña zu starkem Regenfall und Überflutungen über die östlichen Landesteile hinaus führt.[1]

Nordaustralien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommerhalbjahr von November bis April treten aufgrund eines Hitzetiefs Nordwestmonsune und starke Regenfälle auf. Der Januar ist mit rund 400 mm Niederschlag der feuchteste Monat. Zusätzlich kommt es über der Timorsee zu Wirbelstürmen, Dies wird durch die hohen Wassertemperaturen begünstigt. Die Temperaturen sind während dieser Zeit sehr hoch (um 28 °C, 32 °C tagsüber, 25 °C nachts) und es ist wegen der hohen Luftfeuchtigkeit sehr schwül. Im Winterhalbjahr, Mai bis Oktober, bleibt dagegen der Norden aufgrund eines Hochdruckgebiets trocken (3 mm im Juli). Die Temperaturen schwanken meist um 25 °C (tagsüber 30 °C, nachts 20 °C). Die jährlichen Wassertemperaturen sind weitgehend tropisch (25–30 °C); die Jahresniederschläge liegen bei 1200 bis 2000 mm[2] mit Extremen von über 3500 mm[3] im nördlichen Queensland.

Südaustralien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südaustralien liegt im Sommer im subtropischen Hochdruckgürtel und bleibt bis auf einige Hitzegewitter weitgehend niederschlagsfrei. Hier gibt es meist hohe Temperaturen (tagsüber um 30 °C), ähnlich wie am Mittelmeer. Kühlere Meeresströme wie der Westaustralstrom und die Westwinddrift lassen die Wassertemperaturen auch im Sommer kaum über 20 °C steigen und bringen im Winter Regen. Dafür bleibt es auch dann mild (um 10 °C). Auf Tasmanien ist das Klima gemäßigt und es fällt vor allem im Inneren der Insel im Winter regelmäßig Schnee, der sich auf den Berggipfeln auch bis zum Sommer halten kann. Siehe Klimatabellen Adelaide, Hobart, Melbourne und Perth.

Westaustralien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Westen des Landes liegt in der Westwindzone und ist Niederschlägen ausgesetzt. Je weiter man jedoch nach Norden kommt, desto heißer und trockener wird es. So liegen die Temperaturen z. B. in Port Hedland zwischen 31 °C im Sommer und 20 °C im Winter, das bei einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 300 mm.

Ostaustralien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südostpassatwinde bringen den Gebirgen des Ostens ganzjährig Steigungsregen. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über recht hoch, was unter anderem dem Ostaustralstrom zu verdanken ist. Er sorgt mit Wassertemperaturen um 22 °C für subtropisches, weiter nördlich auch tropisches Klima. Dazu kommt eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, die dafür sorgt, dass die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht recht gering bleiben. Die Niederschläge verteilen sich meist auf das Sommerhalbjahr, es fallen insgesamt zwischen 1000 und 1500 mm. Im Gebirge weiter westlich nehmen die Temperaturen und die Niederschläge stark ab. Das macht sich z. B. damit bemerkbar, dass der Winter der Hauptstadt Canberra regelmäßig Nachtfröste bringt und im höheren Bergland sogar Wintersport möglich ist. Siehe Klimatabellen Brisbane, Canberra, Sydney und Townsville.

Zentralaustralien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zentrum des Kontinents bleibt ganzjährig weitgehend trocken, 80 Prozent der Fläche Australiens sind semiaride und aride Gebiete mit weniger als 250 mm Niederschlägen im Jahr. Dazu kommt eine enorme Hitze, mit Sommertemperaturen häufig über 40 °C. Bis auf gelegentliche Niederschläge bleibt es meist trocken. Im Winter ist es mit rund 20 °C tagsüber recht warm, nachts können die Temperaturen jedoch stark absinken. Siehe Klimatabelle Alice Springs.

Klimaphänomene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1. Januar 2006 wurde in Australien als der heißeste Jahresstart seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1858 festgestellt. In Sydney selbst wurden an der offiziellen Station am Observatory Hill um 16:24 Uhr Höchsttemperaturen von 44,7 Grad Celsius im Schatten gemessen. Der Januar-Temperaturrekord von 45,3 Grad Celsius im Schatten vom 14. Januar 1939 blieb unangetastet. Nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes geht 2005 als das heißeste Jahr in der australischen Geschichte seit Aufzeichnungsbeginn der Temperatur im Jahr 1858 ein. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2005 lagen die Werte um 1,03 Grad Celsius über dem 30-Jahres-Mittel. Seit 1988 ist ein deutlicher Trend zu höheren Durchschnittstemperaturen festzustellen.

Aber es gibt auch Kälterekorde. So ist z. B. an Weihnachten 2006 in den Bergen südwestlich von Sydney Schnee gefallen, der einen Großteil der jahreszeitlich bedingten Waldbrände löschte.[4] Aber die Feiertage waren auch in den Metropolen nass-kalt: In Canberra gab es nachts kaum 2 °C, Melbourne musste sich mit 16 °C und Dauerregen begnügen, obwohl zu dieser Jahreszeit 25 °C üblich wären. Auf Tasmanien fiel auf 800–900 Metern bis zu 5 Zentimeter Schnee, in Hobart war es mit kaum 14 °C das zweitkälteste Weihnachtsfest.

Karten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimatabellen ausgewählter Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Australian Government: Bureau of Meteorology (2005) Infoblatt El Niño and La Niña and Australia's Climate (PDF; 1,8 MB)
  2. Australian Bureau of Meteorology: Australian Climate Averages - Rainfall (Climatology 1961-1990), zuletzt geändert am 26. Oktober 2011, abgerufen am 3. Januar 2014.
  3. Australian Bureau of Meteorology: Innisfail Station. Beobachtungszeitraum: 1881–2013. Abgerufen am 3. Januar 2014.
  4. Freude bei Feuerwehren in Australien: Schnee im Sommer als Weihnachtsgeschenk. Weiße Pracht deckt brennende Wälder zu. In: News.at. 25. Dezember 2006, abgerufen am 7. Februar 2011.