Mangrove (Baum)

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Mangrovenbaum (Rhizophora) auf Cayo Levisa, Kuba

Mangrovenbäume sind verholzende Salzpflanzen; sie stammen aus unterschiedlichen Familien der Bedecktsamer. Ihr gemeinsames Merkmal ist, dass sie sich an das Leben im Gezeitenbereich tropischer Küstenregionen angepasst haben und nur dort bestandsbildend sind.

Ökologie

Anpassungen

Mangroven mit Stelzwurzeln
Mangroven in Tibar (Osttimor)
Mangrovenpflanzungen in Mindanao, Philippinen

Zu den besonderen Anpassungen der Mangrovenbäume an ihren Lebensraum gehören ausgeprägte Salztoleranz und die Fähigkeit zum Wurzeln in sauerstoffarmem und häufig instabilem Sediment. Häufig werden dazu Stelz- oder Brettwurzeln und unterschiedlich geformte Pneumatophore mit Aerenchym ausgebildet. Einige Taxa besitzen Blätter mit Salzdrüsen (Aegiceras, Aegialitis und Avicennia).

Charakteristisch ist in vielen Fällen die Verbreitung über im Augenblick der Trennung vom Mutterbaum sehr weit entwickelte Früchte, die sich in kürzester Zeit zu einem schwimmfähigen Keimling entwickeln. Die Mangrovenbäume aus der Familie der Rhizophoraceae verbreiten sich „lebendgebärend“ über bereits am Mutterbaum gekeimte Jungpflanzen (Viviparie).

Verschiedene Mangrovenbaum-Arten bilden unter ungünstigen Umweltbedingungen (hypersaline oder nährstofflimitierte Standorte) Zwergformen aus.

Diversität und Verbreitungsgrenzen

Bislang ungeklärt sind die Gründe für die Artenarmut der westafrikanisch-amerikanischen Mangroven-Flora im Vergleich mit den Mangrovenwäldern des indo-pazifischen Raums.

Die natürliche Verbreitungsgrenze hängt nur indirekt mit einem kühlen Klima zusammen. Ausschlaggebend ist die Wassertemperatur während der kühlen Monate. Generell ist eine Winterisotherme des Wassers von unter 20 °C für viele Mangroven-Arten letal.

Nutzung

Mangrovenbäume lassen sich in Ausnahmefällen forstlich nutzen (Malaysia). Mangrovenholz wird zur Holzkohleerzeugung oder direkt als Brennholz und gelegentlich für einfache Holzkonstruktionen genutzt. Die tanninhaltige Rinde einiger Mangrovenbäume wird regional zur Gerbstoffgewinnung eingesetzt.

Zur Bedeutung von Mangrovenwäldern im Küstenschutz siehe Mangrove (Ökosystem).

Systematik

Strauchförmige Wuchsform der Schwarzen Mangrove (Avicennia germinans) auf einer hypersalinen, selten überfluteten Schlammfläche bei Bragança, Pará, Brasilien
Wald der Roten Mangrove (Rhizophora mangle) am Ästuar des Rio Caeté, Nordbrasilien

Mangrovenbäume bilden keine systematisch einheitliche Gruppe, sondern gehören unterschiedlichen Familien der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliophyta) an.

Wichtige Taxa:

Der Trivialname „Weiße Mangrove“ wird auf zwei Arten angewendet:

Weitere Gattungen/Arten:

Literatur

  • Philip B. Tomlinson: The Botany of Mangroves. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1986, ISBN 0-521-25567-8 (englisch).

Weblinks

Commons: Mangroven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mangrove – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
In englischer Sprache