Sikkim

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Sikkim (Nepali सिक्किम Sikkim, Bhutia འབྲས་ལྗོངས་ ′Bras Ljongs oder Denjong) ist ein indischer Bundesstaat im südlichen Himalaya zwischen Nepal, China, Bhutan und dem indischen Bundesstaat Westbengalen. Mit einer Fläche von 7.096 Quadratkilometern und gut 600.000 Einwohnern (Volkszählung 2011) ist Sikkim der flächenmäßig zweitkleinste und der Einwohnerzahl nach kleinste Bundesstaat Indiens. Die Hauptstadt ist Gangtok.

Mit einem Wert von 0,696 erreichte Sikkim 2015 den 7. Platz unter den 29 Bundesstaaten Indiens im Index der menschlichen Entwicklung.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kangchendzönga, der mit 8586 m höchste Berg Sikkims und Indiens und der dritthöchste der Welt

Sikkim liegt im Nordosten Indiens im östlichen Himalaya. Der Bundesstaat grenzt im Süden an den indischen Bundesstaat Westbengalen, im Westen an Nepal, im Norden und Osten an die Volksrepublik China (Autonome Region Tibet) und im Südosten an Bhutan. Mit einer Fläche von 7.096 Quadratkilometern (etwa ein Zehntel Bayerns) ist Sikkim flächenmäßig nach Goa der zweitkleinste Bundesstaat Indiens.

Das gesamte Gebiet ist gebirgig, wobei der Südteil vom Vorgebirge der Siwaliks und der Nordteil vom Hochgebirge eingenommen wird. An der Grenze zwischen Sikkim und Nepal befindet sich der Kangchendzönga, mit 8586 Metern der höchste Berg Indiens und dritthöchste der Welt. Sikkim wird in drei Richtungen von Bergketten abgegrenzt: Im Norden bildet der Hauptkamm des Himalaya die Grenze zu Tibet. Im Westen und Osten begrenzen die Singalia- und Chola-Berge, zwei Nebenketten, die vom Hauptkamm aus südwärts verlaufen, Sikkim gegen Nepal und Bhutan. Zwischen diesen Bergketten verläuft die Tista, ein Nebenfluss des Brahmaputra, von Norden nach Süden. Die Grenze zu Westbengalen bilden im Süden die Tista und ihre Nebenflüsse Rangpo Chhu und Rangit. Im Flusstal der Tista an der Grenze zu Westbengalen liegt mit 280 Metern der tiefste Punkt Sikkims.

Größte städtische Siedlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerzahlen nach der Volkszählung 2011 waren die im Folgenden aufgeführten. Die mit weitem Abstand größte Stadt war Gangtok.[2]

Siedlung Einwohner
Gangtok 100.286
Namchi 12.190
Rangpo 10.450
Jorethang 9.009
Singtam 5.868
Mangan 4.644

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Flagge Sikkims, in Gebrauch 1877–1914 und 1962–1967

Aufgrund seiner exponierten Lage, die einen guten Zugang von Indien nach Tibet ermöglichte, erlangte Sikkim frühzeitig strategische Bedeutung. Von 1641 bis 1975 war Sikkim ein Königreich unter dem Chogyal (tib.: chos rgyal; „Dharmakönig“). Seit dem Ende des Gurkha-Krieges (1814–1816) übte die Britische Ostindien-Kompanie einen gewissen Einfluss in Sikkim aus. 1835 musste Sikkim einen Teil der Region Darjeeling an die Kompanie abtreten. 1849 und 1861 folgten weitere Gebietseinbußen – eine Gefangennahme von britischen Staatsangehörigen diente als Vorwand. Ferner musste der Kompanie volle Handelsfreiheit zugestanden werden. In den Folgejahren gingen Einfuhr und Ausfuhr (meist Holz) stark zurück. 1861 wurde Sikkim mit dem Vertrag von Tumlong de facto ein Protektorat des Vereinigten Königreiches.[3]

Anfang 1888 fielen Tibeter in das Land ein und besetzten das Fort Lingtu. Die Besatzer wurden jedoch durch ein vom Vizekönig von Indien sofort ausgesandtes Expeditionskorps wieder vertrieben. Der Raja, ein Pensionär der britischen Regierung, der aber den Tibetern nahestand, wurde danach von den Briten noch weiter beschränkt, während die chinesische Regierung die Handlungsweise ihrer Beamten desavouierte. Zu jener Zeit hatte Sikkim ca. 75.000 Einwohner, die überwiegend dem Volksstamm der Lepcha angehörten. Mit der Einrichtung der Fürstenkammer als Vertretung der Fürstenstaaten in Britisch-Indien im Jahre 1920 erhielt auch der Chogyal eine Vertretung darin. Nach der indischen Unabhängigkeit 1947 wurde Sikkim wie auch alle anderen Fürstenstaaten formal unabhängig. Keiner der Fürstenstaaten konnte die Unabhängigkeit jedoch über längere Zeit behaupten, und dies erschien auch keine realistische Option. Nach und nach schlossen sich die Fürstenstaaten Indien oder Pakistan an.

Historische Flagge Sikkims von 1967 bis 1975

Am 5. Dezember 1950 kam es zum Abschluss eines Vertrages zwischen Sikkim und Indien, nach dem Sikkim ein Protektorat Indiens wurde. Sikkim behielt Selbstverwaltung in inneren Angelegenheiten, während Außenpolitik und Verteidigung durch Indien übernommen werden sollten. Indien behielt sich auch ausdrücklich das Recht vor, bei Bedarf Truppen im Land zu stationieren. Sikkim wurde vollständig in das indische Zoll- und Wirtschaftsgebiet eingeschlossen.[4]

1973 kam es zu einem Umsturzversuch durch die nepalesische Bevölkerungsgruppe, den der indische Geheimdienst unterstützt hatte.[5] Daraufhin marschierten indische Truppen ein. In den Wahlen vom April 1974 wurde die pro-indische Sikkim-Kongresspartei stärkste Kraft.[6] In Sikkim wurde die konstitutionelle Monarchie eingeführt. Indien übernahm auch die interne Verwaltung des Landes. Am 1. März 1975 erhielt Sikkim den Status eines assoziierten Staates der Indischen Union.

Am 14. April 1975 wurde eine von Indien stark beeinflusste Volksbefragung durchgeführt, bei der sich 60.000 von ca. 97.000 Wahlberechtigten für einen Beitritt zur Indischen Union aussprachen. Nur 1.500 Stimmberechtigte stimmten gegen den Beitritt. Am 16. Mai 1975 erklärte Sikkim unter der Führung des Chief Ministers Kazi Lhendup Dorji Khangsarpa seinen Beitritt zu Indien als dessen 22. Bundesstaat. Der König Palden Thondup Namgyal wurde des Landes verwiesen, da er den Beitritt zu Indien nicht anerkannte. Er floh daraufhin nach Kalkutta und verstarb 1982 in New York.[7] Sein Nachfolger und Sohn Wangchuk Namgyal erkannte die indische Oberhoheit an und durfte daher 1985 das Land wieder betreten. Der anschließende Streit zwischen Indien und dem benachbarten China um die Anerkennung dieses Schritts wurde erst im April 2005 vertraglich beigelegt.

Am 18. September 2011 ereignete sich in Sikkim ein schweres Erdbeben der Stärke 6,9.

Könige von Sikkim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politisches System[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parlamentsgebäude in Gangtok

Die Legislative des Bundesstaates Sikkim besteht aus einem Einkammernparlament, der Sikkim Legislative Assembly. Die 32 Abgeordneten des Parlaments werden alle fünf Jahre durch Direktwahl bestimmt. 31 Abgeordnete werden dabei in Einzelwahlkreisen nach dem relativen Mehrheitswahlrecht gewählt. Ein weiterer Abgeordneter wird von den Mönchen und Nonnen in allen buddhistischen Klöstern Sikkims gewählt. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die buddhistische Gemeinschaft im Parlament vertreten ist.[8] Das Parlament hat seinen Sitz in Gangtok. Der Chief Minister (Regierungschef) Sikkims wird vom Parlament gewählt. An der Spitze des Bundesstaats steht jedoch der vom indischen Präsidenten ernannte Gouverneur (Governor). Seine Hauptaufgaben sind die Ernennung des Chief Ministers und dessen Beauftragung mit der Regierungsbildung. Höchster Gerichtshof Sikkims ist der High Court of Sikkim in Gangtok.

Sikkim stellt jeweils einen Abgeordneten in der Lok Sabha, dem Unterhaus des indischen Parlaments, und im Oberhaus, der Rajya Sabha.

Parteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitzverteilung nach der
Parlamentswahl 2019
SDF 15
SKM 17
Gesamt 32

Die Politik Sikkims wurde lange von der Sikkim Democratic Front (SDF, gegründet 1993) dominiert. 1994 kam die Regionalpartei an die Macht und hat seitdem die folgenden Bundesstaatswahlen (1999, 2004, 2009, 2014) für sich entschieden. Die großen überregionalen Parteien aus dem übrigen Indien, insbesondere die Kongresspartei und die Bharatiya Janata Party (BJP) spielen dagegen in Sikkim nur eine marginale Rolle. Bei der Wahl zum Parlament Sikkims im Jahr 2009 konnte die SDF alle 32 Parlamentssitze gewinnen. Auch bei den Wahlen zur Lok Sabha war die Sikkim Democratic Front seit 1996 jedes Mal im Wahlkreis Sikkim erfolgreich. Im September 2013 spaltete sich von der SDF eine Fraktion unter dem Abgeordneten und Ex-Minister Prem Singh Tamang (auch bekannt unter dem Namen P.S. Golay) unter der Bezeichnung Sikkim Krantikari Morcha (SKM) ab.[9] Bei der Wahl 2014 in Sikkim erlitt die SDF Verluste, konnte aber ihre absolute Mehrheit mit 22 von 32 Sitzen behaupten. Bei der folgenden Wahl 2019 verlor die SDF sowohl die Regierungsmehrheit im Parlament von Sikkim, als auch den einen Parlamentssitz, den Sikkim in der Lok Sabha hat, an die SKM, die daraufhin am 27. Mai 2019 eine Regierung unter dem neuen Chief Minister Prem Singh Tamang bildete.[10]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Distrikteinteilung bis zum Jahr 2021[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vier Distrikte von Sikkim vor 2021

Im Jahr 1963 wurde in Sikkim eine Distriktorganisation nach indischem Vorbild eingeführt. Das Land wurde in vier Distrikte eingeteilt: Gyalshing, Namchi, Gangtok und Mangan.[11] Nach der Inkorporation Sikkims in die Indische Union wurden die Distrikte mit englischen Namen benannt: West Sikkim, South Sikkim, East Sikkim und North Sikkim.[12] Die Distriktgrenzen blieben bis 2021 wohl im Wesentlichen unverändert (die Veränderungen bei den Distriktflächen in den alle 10 Jahre stattfindenden Zensuserhebungen sind wohl eher auf eine immer genauere Landvermessung zurückzuführen).

Bei der Volkszählung 2011 wiesen die damals bestehenden vier Distrikte die folgenden Einwohnerzahlen auf:[13]

Distrikte von Sikkim ab 2021
Distrikt Verwaltungssitz Fläche
in km²
Einwohner Bevölkerungs-
dichte (Ew./km²)
East Sikkim Gangtok 0.954 283.583 297
North Sikkim Mangan 4.226 043.709 010
South Sikkim Namchi 0.750 146.850 196
West Sikkim Geyzing 1.166 136.435 117

Distrikteinteilung ab dem Jahr 2021[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sechs Distrikte von Sikkim nach 2021

Am 8. Dezember 2021 beschloss das Parlament Sikkims eine neue Distrikteinteilung. Aus Teilen des Distrikts East Sikkim wurde der neue Distrikt Pakyong gebildet und aus Teilen von West Sikkim der Distrikt Soreng. Zugleich erhielten die vier bisherigen Distrikte zum Teil ihre alten ursprünglichen Namen zurück. Aus North Sikkim wurde Mangan, aus West Sikkim Gyalshing, aus East Sikkim Gangtok und aus South Sikkim Namchi.[14] Im Fall von North Sikkim/Mangan und South Sikkim/Namchi war eher von einer Umbenennung zu sprechen, da die Distriktgrenzen unverändert blieben, und im Fall von West Sikkim/Gyalshing und East Sikkim/Gangtok eher von einer Neubildung, da sich die Distriktgrenzen erheblich änderten.

Die neue Einteilung wurde mit der Veröffentlichung im Amtsblatt von Sikkim am 13. Dezember 2021 wirksam.[15]

Distrikte von Sikkim ab 2021
Distrikt Verwaltungssitz
Gangtok Gangtok
Mangan Mangan
Namchi Namchi
Gyalshing (oder Geyzing) Gyalshing
Soreng Soreng
Pakyong Pakyong

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sikkimesische Frau mit Kind

Nach der indischen Volkszählung 2011 hat Sikkim 610.577 Einwohner. Damit ist Sikkim der kleinste Bundesstaat Indiens. Das gebirgige Land ist nur dünn besiedelt: Mit 86 Einwohnern pro Quadratkilometer ist die Bevölkerungsdichte nach Arunachal Pradesh und Mizoram die drittniedrigste Indiens. Der Urbanisierungsgrad ist relativ niedrig: Nur ein Viertel der Einwohner lebt in Städten. Zwischen 2001 und 2011 wuchs die Einwohnerzahl Sikkims um 12,9 Prozent an.[16] Die Alphabetisierungsquote lag 2011 mit 81,42 % deutlich über dem gesamtindischen Durchschnitt (74 Prozent).[17] Die Fertilitätsrate betrug 1,24 Kinder pro Frau (Stand: 2016) während der indische Durchschnitt im selben Jahr bei 2,23 Kindern lag.[18] Sikkim hatte damit die niedrigste Fertilität unter allen Bundesstaaten von Indien.

Die Zusammensetzung der Bevölkerung hat sich seit Ende des 19. Jahrhunderts erheblich verändert: Als Resultat einer massiven Einwanderung aus Nepal stellen mittlerweile ethnische Nepalesen die Bevölkerungsmehrheit. Die alteingesessenen Völker der Bhutia (Denjongka) und Lepcha sind zur Minderheit geworden. Die Bhutia und Lepcha werden von der indischen Regierung zu den „Stammesvölkern“ (scheduled tribes) gezählt, wodurch ihnen bestimmte verfassungsmäßige Sonderrechte zukommen. Nach der Volkszählung 2011 gehörten 206.360 Personen (33,8 Prozent der Einwohner Sikkims) der indigenen Bevölkerung an.[16]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zensusbevölkerung von Sikkim seit der ersten Volkszählung im Jahr 1951.

Einwohnerzahl von Sikkim[16]
Zensusjahr Einwohnerzahl Änderung
1951 137.725
1961 162.189 +17,8 %
1971 209.843 +29,4 %
1981 316.385 +50,8 %
1991 406.457 +28,5 %
2001 540.851 +33,1 %
2011 610.577 +12,9 %

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprachen in Sikkim
Sprache Prozent
Nepali
  
63,1 %
Bhutia
  
7,7 %
Hindi
  
6,7 %
Lepcha
  
6,6 %
Limbu
  
6,3 %
Sherpa
  
2,6 %
Tamang
  
1,9 %
Rai
  
1,6 %
Bengali
  
1,2 %
Andere
  
2,4 %
Verteilung der Sprachen (Volkszählung 2001)[19]

Die meistverbreitete Sprache in Sikkim ist das von den Nepalesen gesprochene Nepali, das nach der Volkszählung 2001 die Muttersprache von 63,0 Prozent der Einwohner des Bundesstaates ist. Es gehört zur Gruppe der indoarischen Sprachen und wird in Devanagari-Schrift geschrieben.

Gebetsmühlen mit tibetischer Schrift

Die indigene Bevölkerung Sikkims spricht die zur tibetobirmanischen Sprachfamilie gehörenden Sprachen Bhutia oder Denjongka (7,7 Prozent), Lepcha (6,6 Prozent) und Limbu (6,3 Prozent). Das Bhutia ist mit dem Tibetischen und noch enger mit dem in Bhutan gesprochenen Dzongkha verwandt. Es wird in tibetischer Schrift geschrieben.

Lepcha und Limbu haben eigene Schriften, die Lepcha-Schrift und die Limbu-Schrift. Eine Reihe von kleineren tibetobirmanischen Sprachen – Sherpa, Tamang, Rai, Newari, Gurung, Mangar und Sunwar – wird von Teilen der aus Nepal eingewanderten Bevölkerung gesprochen. Unter den Einwanderern aus anderen Teilen Indiens sind hauptsächlich die indoarischen Sprachen Hindi (6,7 Prozent) und Bengali (1,2 Prozent) verbreitet.

1975 wurde Sikkim zum 22. indischen Bundesstaat. Seine offiziellen Landessprachen sind Nepali, Bhutia, Lepcha, Limbu, Newari, Rai, Gurung, Mangar, Sherpa, Tamang und seit 1996 als elfte auch Sunwar.[20] Als Verkehrssprache dient Nepali. Englisch ist, wie überall in Indien, als Bildungssprache präsent.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Religionen in Sikkim
Religion  Prozent
Hinduismus
  
57,8 %
Buddhismus
  
27,4 %
Christentum
  
9,9 %
Islam
  
1,6 %
Andere
  
3,3 %
Verteilung der Religionen (Volkszählung 2011)[21]

Die größte Religion in Sikkim ist der Hinduismus, der vor allem von den Einwanderern aus Nepal und Restindien praktiziert wird. Nach der Volkszählung 2011 machen Hindus 58 Prozent der Bevölkerung Sikkims aus. 27 Prozent sind Buddhisten.

Das buddhistische Kloster Rumtek

Die indigene Bevölkerung Sikkims hängt mehrheitlich dem Vajrayana-Buddhismus an, aber auch unter den nepalesischen Einwanderern finden sich Buddhisten. Obwohl seine Anhänger inzwischen nurmehr die zweitgrößte Religionsgruppe darstellen, ist der Buddhismus in Sikkim als ehemalige Staatsreligion immer noch stark präsent. So finden sich in dem kleinen Bundesstaat 75 buddhistische Klöster. Neben Ladakh gehört Sikkim zu den am stärksten buddhistisch geprägten Regionen Indiens.

10 Prozent der Einwohner Sikkims sind Christen. Dabei handelt es sich größtenteils um Angehörige des Volks der Lepcha, die im 19. Jahrhundert missioniert wurden. Muslime stellen mit 1,6 Prozent nur eine sehr kleine Minderheit.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit einem Pro-Kopf Bruttoinlandsprodukt von 176.491 Rupien (3.861 US-Dollar) im Jahre 2015 lag Sikkim auf Platz 2 von 29 indischen Bundesstaaten. Sikkims Wirtschaft ist vor allem von der Landwirtschaft dominiert. Der Tourismus spielt eine immer wichtigere Rolle für den Bundesstaat.[22]

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Sikkim wird seit Ende Dezember 2015 ausschließlich Öko-Landbau betrieben.[23] Mehr als 76.000 ha Land werden von rund 66.000 Bauern bewirtschaftet. Zertifiziert werden die Produkte nach dem indischen Bio-Standard NPOP bzw. nach dem US-Standard USDA-NOP.[24] 2018 wurde Sikkim für diese Agrarwende mit dem Future Policy Award ausgezeichnet.[25]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen C. Aschoff: Tibet, Nepal und der Kulturraum des Himalaya (mit Ladakh, Sikkim und Bhutan). Kommentierte Bibliographie deutschsprachiger Bücher von 1627 bis 1990 (Aufsätze bis zum Jahre 1900). Garuda-Verlag, Dietikon 1992, ISBN 978-3-906139-07-4
  • Blanche Christine Olschak: Sikkim – Himalayastaat zwischen Gletschern und Dschungeln. Schweizer Verlags-Haus, Zürich 1965
  • Gabriele Fritz, Dimitri Gerasimou: Sikkim, Darjeeling & Kalimpong. Verstecktes Land im Himalaya. DeGe-Verlag, Langenberg 1997, ISBN 978-3-9803677-2-1
  • Duff, Andrew: Sikkim. Requiem for a Himalayan Kingdom, Random House India 2015.
  • Gottschalk, Michael (1977): Zur Entwicklung in Sikkim von 1947 bis 1976. Hauptaspekte der Integration des ehemaligen Himalaya-Fürstenstaates in die Republik Indien. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin (GSR) 26(1977), S. 709–713.
  • Mahendra P. Lama (Hrsg.): Sikkim: Society, Polity, Economy, Environment. Indus Publishing, New Delhi 1994, ISBN 978-81-7387-013-2 (books.google.de)
  • John Claude White: Sikhim [sic!] & Bhutan. Twenty-one Years on the Northeast Frontier, 1887-1908. Edward Arnold, London 1909 archive.org (PDF; 11,9 MB)
  • Alice S. Kandell, Charlotte Y, Salisbury: Mountaintop Kingdom: Sikkim Norton, New York 1971, ISBN 978-0-393-08631-7
  • George Kotturan: The Himalayan Gateway. History and Culture of Sikkim. Sterling Publishers, New Delhi 1983, ISBN 978-0-391-02941-5
  • Pran Nath Chopra: Sikkim. S. Chand, New Delhi 1989, ISBN 978-81-219-0093-5
  • Pradyumna P. Karan, Shigeru Iijima: Sikkim Himalaya. Development in Mountain Environment. Institute for the Study of Languages and Cultures of Asia and Africa, Tokio 1984.
  • Pradyumna P. Karan, William M. Jenkins: The Himalayan Kingdoms: Bhutan, Sikkim, and Nepal. Van Nostrand, Princeton 1963
  • Pucha Raghunada Rao: India and Sikkim, 1814-1970. Sterling Publishers, New Delhi 1972
  • Pucha Raghunada Rao: Sikkim. Story of Its Integration with India. Cosmo, New Delhi 1978, ISBN 978-81-7020-216-5.
  • Lal Bahadur Basnet: Sikkim. A Short Political History. S. Chand, New Delhi 1974
  • Satyendra R. Shukla: Sikkim. The Story of Integration. S. Chand, New Delhi 1976, ISBN 978-0-85655-229-8
  • Awadhesh Coomar Sinha: Politics of Sikkim. A Sociological Study. Thomson Press, Faridabad 1975
  • Awadhesh Coomar Sinha: Sikkim. Feudal and Democratic. Indus Publishing, New Delhi 2008, ISBN 978-81-7387-214-3
  • Brajbir Saran Das: The Sikkim Saga. Vikas, New Delhi 1983, ISBN 978-0-7069-1971-4
  • Shankar Kumar Jha, Satya Narain Mishra: Sikkim. Govt. & Politics. Ess Ess Publications, New Delhi 1984.
  • Sunil C. Roy: Sikkim. Publications Division, Ministry of Information and Broadcasting, Govt. of India, New Delhi 1980.
  • Sukhdev Singh Chib: Sikkim. Light & Life Publishers, New Delhi 1977
  • Nari Rustomji: Sikkim. A Himalayan Tragedy. Allied Publishers, Ahemdabad 1987, ISBN 978-0-8364-2056-2
  • Ramesh Chandra Misra: Sikkim Joins the Motherland. Ajay Bandhu Fort, Bharatpur 1977

Alpinismus:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sikkim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Sikkim – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sub-national HDI - Area Database - Global Data Lab. Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).
  2. Population Census 2011. Census of India, abgerufen am 18. Mai 2023 (englisch).
  3. Chakrabarti Anjan: Migration and Marginalisation in the ‘Himalayan Kingdom’ of Sikkim. In: Journal of Exclusion Studies. Band 2, Nr. 1, 2012, ISSN 2231-4555, S. 30–36, doi:10.5958/j.2231-4547.2.1.002 (englisch, online).
  4. Leo E. Rose: India and Sikkim: Redefining the Relationship. In: Pacific Affairs. Band 42, Nr. 1. University of British Columbia, 1969, S. 32–46, JSTOR:2754861 (englisch).
  5. Duff, Andrew: Sikkim. Requiem for a Himalayan Kingdom, Random House India 2015.
  6. Bibliographisches Institut (Hrsg.): Meyers Jahreslexikon 1973/74. Was war wichtig? 1.7.1973–30.6.1974. Meyers Lexikonverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1974, ISBN 3-411-00980-2, S. 104.
  7. Sara Wheeler: The story of Sikkim’s last king and queen reads like a fairy tale gone wrong. In: Spectator.co.uk. 1. August 2015, abgerufen am 12. September 2017 (englisch).
  8. Mahendra P. Lama (Hrsg.): Sikkim: Society, Polity, Economy, Environment. Indus Publishing Company, 1994, ISBN 81-7387-013-6, S. 98 (englisch).
  9. Golay says bye to SDF, finally. The Telegraph (Calcutta), 5. September 2013, abgerufen am 11. Juni 2016 (englisch).
  10. Election Results – Full Statistical Reports. Indian Election Commission (Indische Wahlkommission), abgerufen am 3. Juni 2016 (englisch, Wahlergebnisse sämtlicher indischer Wahlen zur Lok Sabha und zu den Parlamenten der Bundesstaaten seit der Unabhängigkeit).
  11. T. Chhophel: Census of Sikkim 1971: District Census Handbook. 1974, Preface, S. iii (englisch, PDF).
  12. J. K. Thapa: Series 19 Sikkim District Census Handbook: North, East, South & West Districts. In: Census of India 1981. 1984 (englisch, PDF).
  13. Districts of Sikkim. Census of India 2011, abgerufen am 18. Mai 2023 (englisch).
  14. Pankaj Dhungel: Sikkim Assembly nod to 2 new districts. In: eastmojo.com. 8. Dezember 2021, abgerufen am 18. Mai 2023 (englisch).
  15. The Sikkim (Re-Organization of Districts) Bill, 2021. In: Sikkim Government Gazette. Nr. 367, 13. Dezember 2021 (englisch, pdf).
  16. a b c Sikkim Series-12 Part XII-B District Census Handbook. In: Census of India 2011. S. x (englisch, online).
  17. Sikkim Population Census 2011 | Sikkim Religion, Caste Data - Census 2011. Census of India, 2011, abgerufen am 18. Mai 2023 (englisch).
  18. Fertility Rates. (PDF) Archiviert vom Original am 18. Juni 2018; abgerufen am 19. März 2018 (englisch).
  19. Statement 3: Distribution of 10,000 Persons by Language - India, States and Union Territories - 2001 und Distribution of the 100 Non-Scheduled Languages-India/States/Union Territories. Census of India, 2001
  20. Sonam Wangdi: Nepali Language in the Eighth Schedule of Constitution. (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) In: Darjeeling Times, 13. Oktober 2009
  21. Population by religious community. Census of India, 2011.
  22. Comparing Indian States and Countries by GDP per capita - StatisticsTimes.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2018; abgerufen am 19. März 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statisticstimes.com
  23. Christine Elsner: Ökolandwirtschaft im Himalaya: Der erste Bio-Bundesstaat der Welt. In: ZDF. 14. Oktober 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. April 2019;.
  24. Sikkim: Von der Bio-Vision zur Realität In: bio.markt.info, 18. Dezember 2017, abgerufen am 6. Februar 2018.
  25. „Polit-Oscar“ für nachhaltige Landwirtschaft: Das „100%-Bio“-Gesetz aus Sikkim, Indien, gewinnt Future Policy Award In: worldfuturecouncil.org, 12. Oktober 2018, abgerufen am 15. Oktober 2018.

Koordinaten: 27° 30′ N, 88° 30′ O