Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland

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United Kingdom of
Great Britain and Ireland

Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland
1801–1927
Union Jack Wappen des Vereinigten Königreichs
Flagge Wappen

Navigation
Wahlspruch: Dieu et mon droit
(französisch für „Gott und mein Recht“)
Amtssprache Englisch (de facto)
Hauptstadt London
Staatsform Königreich
Regierungsform parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt
– 1801 bis 1820
– 1820 bis 1830
– 1830 bis 1837
– 1837 bis 1901
– 1901 bis 1910
– 1910 bis 1927
König
Georg III.
Georg IV.
Wilhelm IV.
Victoria
Eduard VII.
Georg V.
Regierungschef Premierminister
Fläche 315.093 km² (1801)
Einwohnerzahl 16.345.646 (1801)
42.769.196 (1921)
Bevölkerungsdichte 52 Einwohner pro km² (1801)
136 Einwohner pro km² (1921)
Währung Pfund Sterling
Nationalhymne God Save the King (Queen)
Zeitzone UTC±0 WEZ (ab 1847)
Kfz-Kennzeichen GB (ab 1910)
Existenzzeitraum 1801–1927 (de facto 1922)
Karte
Die Britischen Inseln 1905

Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland war der Name des Vereinigten Königreiches vom 1. Januar 1801 bis zum 12. April 1927.

Geschichte

Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland entstand 1801 aus dem Zusammenschluss des Königreichs Großbritannien (das im Act of Union 1707 aus dem Zusammenschluss der Königreiche England und Schottland entstanden war) mit dem Königreich Irland. Das Zusammengehen war möglich geworden, nachdem das irische Parlament (in dem ausschließlich Protestanten vertreten waren) ein Jahr zuvor beschlossen hatte, dem Act of Union 1800 zuzustimmen und sich selbst aufzulösen.

Im Vereinigungsvertrag wurde vereinbart, dass Irland mehr als 100 Parlamentsabgeordnete ins britische Parlament im Palace of Westminster entsenden würde. Außerdem war die Emanzipation der Katholiken vorgesehen. Die Umsetzung wurde jedoch durch König Georg III. verhindert. Er argumentierte, dass er mit der Gleichstellung der Katholiken seinen Krönungseid brechen würde (der britische Monarch ist zugleich Oberhaupt der anglikanischen Kirche).

1829 gelang es Daniel O’Connell durch ein juristisches Verfahren, endlich die britische Regierung zur Umsetzung der Katholikenemanzipation zu zwingen. Seine Kampagne, die Vereinigung rückgängig zu machen, scheiterte jedoch. Später versuchten Politiker wie Charles Stewart Parnell, in Irland eine autonome Selbstverwaltung (Home Rule) einzuführen; Irland sollte aber ein Teil des Vereinigten Königreichs bleiben.

1919 riefen die irischen Parlamentsabgeordneten in Dublin ein unabhängiges irisches Parlament namens Dáil Éireann aus, mit dem Vorsitzenden Éamon de Valera als designiertem Staatsoberhaupt. Der darauf folgende Irische Unabhängigkeitskrieg dauerte bis 1921. Im Dezember 1922 verließen schließlich aufgrund des anglo-irischen Vertrags 26 irische Grafschaften das Vereinigte Königreich und bildeten den Irischen Freistaat, der den Status eines Dominions innerhalb des britischen Weltreichs erhielt. Sechs Grafschaften in der Region Ulster blieben beim Königreich und bildeten den Teilstaat Nordirland.

Infolge des anglo-irischen Vertrags kam es vom Juni 1922 bis April 1923 zum Irischen Bürgerkrieg, bei dem die Irish Republican Army eine endgültige Trennung Irlands vom Britischen Weltreich durchsetzen wollte.

Der Staatsname wurde noch bis zur 1927 erfolgten Änderung in Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland beibehalten.

Staatsoberhäupter

Bis 1927 war der offizielle Titel der Staatsoberhäupter König des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland.