Vestas Wind Systems

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Vestas Wind Systems A/S

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DK0010268606
Gründung 1945 (Rechtsform 1986)
Sitz Aarhus, Danemark Dänemark
Leitung Henrik Andersen (Group President und CEO)
Mitarbeiterzahl 25.542[1]
Umsatz 12,2 Mrd. Euro (2019)[1]
Branche Windkraftanlagen (seit 1979)
Website vestas.com
Stand: 6. Februar 2019
Vestas V90 in Schweden

Vestas Wind Systems A/S (kurz: Vestas) (Börse Kopenhagen: VWS.CO) mit Sitz im dänischen Aarhus ist der nach Umsatz und installierter Kapazität weltgrößte Hersteller von Windkraftanlagen (Stand 2018). Das Unternehmen hatte Ende 2017 rund 23.000 Beschäftigte in 26 Ländern, darunter Dänemark, Deutschland, Schweden, Großbritannien, Italien, China, Japan, USA und Australien.

Mit mehr als 66.000 installierten Windkraftanlagen bei einer installierten Leistung von über 113 Gigawatt (GW) in 81 Ländern zählt das 1945 gegründete Unternehmen, das seit 1979 Windkraftanlagen herstellt, zu den weltweit führenden in der Branche.[2] Seit 2000 ist Vestas fast jedes Jahr Weltmarktführer bei der Zahl und Gesamtleistung neu installierter Windkraftanlagen, mit wenigen Ausnahmen: 2012 wurde das Unternehmen auf dem Weltmarkt für Onshore-Windkraftanlagen von GE Wind übertroffen.[3] 2015 hatte Goldwind mehr Leistung installiert.[4] Gemessen an der neu installierten Leistung von 10.090 Megawatt[5] war Vestas im Jahr 2018 wieder der größte Hersteller bei Onshore-Windkraftanlagen (2017: 7700 MW[6]; 2016: 8700 MW[7]; 2015: 7300 MW; 2014: 6100 MW[8]).

Geschichte

1945 gründete Peder Hansen VEstjysk STaalteknik A/S in der dänischen Kleinstadt Lem. Der Name wurde schon nach kurzer Zeit zu Vestas abgekürzt. Zunächst wurden Haushaltsgeräte hergestellt. 1950 wurden hauptsächlich Landmaschinen hergestellt. 1956 begann die Herstellung von Zwischenkühlern und ab 1968 wurden Hydraulikkräne für Kleinlaster hergestellt. Die Ölkrise 1970 brachte Peder Hansen auf eine neue Geschäftsidee: erneuerbare Energien. 1979 wurde die erste Windkraftanlage verkauft. Ein Jahr später begann Vestas mit der Serienproduktion von Windkraftanlagen und installierte die ersten 80 Anlagen mit einer Leistung von 55 kW. 1981 gingen die ersten großen Aufträge aus den USA ein. Vestas beschloss, die Glasfaserbauteile für die Windkraftanlagen selbst herzustellen. Am Ende des Jahres 1987 wurde das Unternehmen Vestas Wind Systems A/S gegründet, das sich ausschließlich auf Windenergie konzentriert. Im November 1991 wurde in Dänemark die 1000. Windkraftanlage des Unternehmens errichtet. Zwischen 1994 und 2001 war Vestas mit 40 % als technischer Partner am spanischen Windkraftanlagen-Hersteller Gamesa beteiligt.[9]

1995 begann der Bau des Offshore-Windparks Tunø Knob im Kattegat südöstlich des dänischen Aarhus. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit I/S Midtkraft durchgeführt, welche die Fundamente bauten. Nach der Fertigstellung der Fundamente übernahm Vestas das Projekt und installierte in fünf Tagen zehn V39-500-kW-Anlagen. 1998 ging Vestas an die Börse. Die Aktien des Unternehmens werden an der Kopenhagener Börse gehandelt. Im April 2002 wurde der damals größte Offshore-Windpark Horns Rev vor der Westküste Dänemarks mit 80 Anlagen des Typs V80-2MW errichtet. Im Juli 2002 wurden weitere 30 Anlagen des gleichen Typs für den ersten großen Offshore-Windpark Großbritanniens, North Hoyle beauftragt. Weitere Großaufträge folgten. Vestas fusionierte 2004 mit NEG Micon A/S, einem weiteren führenden Windkraftanlagen-Hersteller.[10] Der große dänische Mitbewerber war wiederum aus der Fusion von Micon A/S und der Nordtank Energy Group A/S hervorgegangen. Als Firmenname wurde Vestas gewählt, die Firmenzentrale aber zunächst an den Micon-Standort nach Randers verlegt.[11]

Im August 2009 stellte Vestas über 5000 zusätzliche Arbeitskräfte für neue Fabriken in China, USA und Spanien ein. Das wurde damit begründet, dass diese Märkte schneller wüchsen, im Gegensatz zur schleppenden Entwicklung von Windparks in Großbritannien. Dafür sollten andere Werke, beispielsweise auf der Isle of Wight, geschlossen und rund 3000 Mitarbeiter in Europa entlassen werden, wogegen es Proteste gab.[12][13] 2012 musste Vestas aufgrund von Überkapazitäten in der Branche und des Preisverfalls bei Windkraftanlagen mehrere Restrukturierungsmaßnahmen durchführen und Personal entlassen. Zudem wurden mehrere Werke geschlossen. Anfang 2013 wurde der Hauptsitz vom dänischen Randers nach Aarhus verlegt.[14] Im Oktober 2013 verkaufte Vestas sechs seiner Produktionsstätten für einen Euro an die VTS Partners GmbH.[15] 2015 wurden Untreuevorwürfe gegen mehrere Vestas-Mitarbeiter bekannt. Demnach sollen mehrere ehemalige Angestellte dem Konzern sowie weiteren Unternehmen der Branche einen Schaden in Höhe von 18 Millionen Euro zugefügt haben.[16]

Die 55000. Windkraftanlage des Unternehmens, eine V112-3.0MW, wurde im Oktober 2015 im hessischen Windpark Schlüchtern-Wallroth errichtet.[17] Ende 2015 übernahm Vestas den amerikanischen Wartungs- und Serviceanbieter UpWind Solutions.[18] Anfang 2016 folgte die Übernahme von Availon aus Deutschland.[19]

Standorte und Niederlassungen

Eingang zur Niederlassung in Pueblo (Colorado)
seit 2002: Rotorblattproduktion in Lauchhammer

Der Hauptsitz von Vestas ist in Aarhus. Wichtige Produktionsstätten sind unter anderem in Lauchhammer-Süd (Vestas Blades Deutschland GmbH), Lem, Nakskov, Isle of Wight, Taranto, Tianjin, Daimiel und Windsor.[20] Wartungsleistung wird über die Vestas Services GmbH in Husum angeboten. Die Vestas Nacelles Deutschland GmbH hat ihren Sitz in Lübeck.

Die Zentrale der Vestas Deutschland GmbH befindet sich in Hamburg. Hier ist das Unternehmen seit 1986 aktiv und beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter. Die Geschäftsführung wird übernommen von Cornelis de Baar (Präsident).

Anlagentypen

V126-3.3 MW auf 137 m Nabenhöhe bei Bielefeld

Windkraftanlagen an Land (onshore)

5-MW-Plattform

Anlagentyp V150-5.6 MW V162-5.6 MW
IEC-Windklasse S S
Nennleistung (kW) 5600 5600
Rotordurchmesser (m) 150 162
Nabenhöhe (m) 105, 125, 148, 155, 166 119, 125, 148, 149, 166
Max. Schallleistungspegel dB(A) 104,9 104

Im Januar 2019 wurde von Vestas eine neue Plattform mit dem Namen EnVentus vorgestellt, die aus zwei Anlagentypen besteht. Die Nabenhöhe beträgt bis zu 166 Meter. Der Aufbau eines Prototyps ist für Mitte 2020[veraltet] geplant, die Serienproduktion zum Ende des Jahres.[21]

4-MW-Plattform

Anlagentyp V117-4.2 MW V136-4.2 MW V150-4.2 MW
IEC-Windklasse IB-T / IIA-T / S-T IIB / S IIIB / S
Nennleistung (kW) 3600–4200 3600–4200 3600–4200
Rotordurchmesser (m) 117 136 150
Nabenhöhe (m) 84, 91,5 82–166 105, 123, 145, 155, 166
Max. Schallleistungspegel dB(A) 106 103,9 104,9
Installations-Anzahl[22] 3 127 110

Im Juni 2017 wurde von Vestas eine aus drei Anlagentypen bestehende 4-MW-Plattform vorgestellt, die auf der 2010 eingeführten 3-MW-Plattform aufbaut. Neben der Standardleistung von 4 Megawatt wird auch ein Power Optimized Mode mit 4,2 Megawatt angeboten. Die Nabenhöhe beträgt bis zu 166 Meter.[23][24] Der Prototyp der V150-4.2 MW wurde im Januar 2019 im Windkraftanlagentestfeld Østerild in Betrieb genommen.[25] Mit der V117 dieser Plattform soll erstmals auch eine Windkraftanlage angeboten werden, die explizit für Taifun-Regionen ausgelegt ist und extremen Windgeschwindigkeiten von bis 80 m/s (288 km/h) standhalten soll.[26] Ende 2019 hat Vestas vier V136-4.2 mit 82 Meter Nabenhöhe im Hirtshals Havn errichtet. Es ist der erste dänische Windpark an Land, der ohne subventionierte Einspeisevergütung auskommt.[27]

3-MW-Plattform

Anlagentyp V105-3.45 MW V112-3.45 MW V117-3.45 MW V126-3.45 MW V136-3.45 MW V138-3.0 MW
IEC-Windklasse IA IA IB / IIA IIA / IIB / IIIA IIB / IIIA S
Nennleistung (kW) 3000–3600 3000–3600 3000–3600 3000–3600 3000–3600 3000
Rotordurchmesser (m) 105 112 117 126 136 138
Nabenhöhe (m) 72,5 69, 94 80, 91,5, 116,5 87, 117, 137, 147, 149, 166 82, 112, 132, 149 83, 96
Max. Schallleistungspegel dB(A) 104,5 105,4 106,8 104,4 / 107,3 105,5 102,7 / 106,6
Installations-Anzahl[22] 77 3755 1543 2147 1709 --
  • Alle Anlagen der 3,45-MW-Generation nutzen einen Asynchrongenerator in Kombination mit einem Vollumrichter und Getriebe. Im Jahr 2013 folgte für die 3-MW-Plattform eine Leistungssteigerung von 3,0 MW auf zunächst 3,3 MW und später 3,45 MW. Mit der Leistungssteigerung war auch der Umstieg von Permanentmagnetgenerator (3,0 MW) auf Asynchrongenerator (3,3 MW und 3,45 MW) verbunden. Anlass war der Preisanstieg für die Permanentmagnete.[28] Vestas bietet seit 2015 einen leistungsoptimierten Modus mit 3,6 MW an.
  • V136: Im September 2015 wurde auf der HUSUM WindEnergy die Anlage auf Basis der 3-MW-Plattform mit 136 Meter Rotordurchmesser vorgestellt.[29] Sie wird auf Türmen (in der Regel Stahlrohr) mit einer Nabenhöhe von bis zu 166 m angeboten und ist für Schwachwindstandorte vorgesehen. Der Prototyp wurde im Dezember 2016 im Windkraftanlagentestfeld Østerild aufgestellt.[30] Die Serienfertigung startete Mitte 2017, so dass die erste V136-3,45 MW mit 149 m Nabenhöhe am 25. Juli 2017 in Lichterfeld-Schacksdorf in Betrieb genommen wurde.[31] Die Rotorblätter werden im Werk in Lauchhammer produziert.[32][33]
  • V112: Die Anlage wurde 2010 eingeführt, hatte zunächst eine Nennleistung von 3,0 MW und begründete den Start der 3-MW-Plattform. Im Jahr 2015 war die V112 der am häufigsten in Betrieb gegangene Anlagentyp in Deutschland.[34]

Im derzeit größten in Planung befindlichen Onshore-Windprojekt Europas auf Fosen bei Trondheim, bestehend aus sechs Windparks mit zusammen 1 Gigawatt Leistung, ist die Errichtung von 248 Anlagen des Typs V117-3.45MW und 30 Anlagen des Typs V112-3.45MW, jeweils im leistungsoptimierten Modus mit 3,6 MW Nennleistung, vorgesehen.[35]

2-MW-Plattform

Anlagentyp V90-2.0 MW V100-2.0 MW V110-2.0 MW V116-2.1 MW V120-2.2 MW
IEC-Windklasse IIA / S IIB IIIA/B IIB / S IIB / S
Nennleistung (kW) 2000–2200 2000 2000 2100 2000–2200
Rotordurchmesser (m) 90 100 110 116 120
Nabenhöhe (m) 80, 95, 105 80, 95 80, 95, 110, 120, 125 80, 94 80, 92, 122
Installations-Anzahl[22] 7768 5189 5532 351 626
  • Die 2-MW-Plattform wurde im Jahr 2000 mit der V80-2MW gestartet und in den folgenden Jahren um weitere Anlagentypen ergänzt. 2004 wurde die V90 eingeführt, 2009 die V100 und 2014 die V110. 2017 wurden die V116 und die V120 vorgestellt, die Ende 2017 bzw. Anfang 2018 in Serienfertigung gingen. Technisch sind fast alle Anlagen mit dreistufigem Getriebe und doppelt-gespeistem Asynchrongenerator ausgestattet. Nur 2011 und 2012 wurde bei bestimmten Anlagen ein permanenterregter Synchrongenerator eingesetzt, anschließend wechselte Vestas jedoch wieder komplett zum vorherigen Antriebsstrang zurück.[36]
  • Der Prototyp der V120 wurde Anfang 2018 in der Ringkøbing-Skjern Kommune errichtet.[37]
  • Der Prototyp der V116 wurde Ende 2017 im Windanlagentestfeld Høvsøre errichtet. Die V116 wurde 2017 zur "Windkraftanlage des Jahres" in der Kategorie "Onshore bis 2,9 MW" gewählt.[38]
  • Die V110-2.0 MW kommt überwiegend auf dem amerikanischen Markt bei Großprojekten wie dem Windpark XI zum Einsatz.
  • Die V90 mit 1800 oder 2000 kW gehört zu den meistverkauften Anlagen von Vestas.

Windkraftanlagen auf See (offshore)

MHI Vestas Offshore Wind A/S
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung April 2014
Sitz Aarhus, Dänemark
Leitung Philippe Kavafyan
Branche Offshore-Windenergie
Website www.mhivestasoffshore.com
MHI Vestas Standort auf der Isle of Wight
MHI Vestas V164 Prototyp an Land
Anlagentyp[39] MHI Vestas V112 MHI Vestas V117 MHI Vestas V164 MHI Vestas V174
Nennleistung (kW) 3300–3450 4000–4200 8000–10000 9500
Rotordurchmesser (m) 112 117 164 174
  • Im November 2012 wurde eine Zusammenarbeit mit dem japanischen Industrieunternehmen Mitsubishi Heavy Industries (MHI) angekündigt.[40] 2014 wurde schließlich die MHI Vestas Offshore Wind A/S als Joint Venture zwischen Vestas und MHI mit dem Ziel der Entwicklung und Errichtung von Offshore-Windkraftanlagen gegründet. In Deutschland hat die MHI Vestas Offshore Wind Germany GmbH ihren Sitz ebenfalls in Hamburg.
  • MHI Vestas V112: Der seit 2010 für den Einsatz an Land verfügbare Anlagentyp mit 9852 m² überstrichene Rotorfläche wurde von MHI Vestas auch für den Offshore-Einsatz angeboten.
  • MHI Vestas V164: Am 30. März 2011 kündigte Vestas mit der V164 eine neue Turbine für den Offshore-Einsatz an. Der erste kommerzielle Einsatz erfolgte für die Erweiterung des Windparks Burbo Bank. MHI Vestas bietet Leistungssteigerungen bis zu 10 MW an. Die V164 mit 9,5 MW wurde 2017 als "Windkraftanlage des Jahres" in der Kategorie "Offshore" ausgezeichnet.[38]
  • MHI Vestas V174: Für den Offshore-Windpark Baltic Eagle in der deutschen Ostsee ist der Einsatz von 52 Windkraftanlagen geplant.[41]
  • Weitere bekannte internationale Offshore-Windparks mit Vestas-Anlagen sind zum Beispiel Barrow, Kentish Flats, Robin Rigg, Thanet.

Frühere Anlagentypen (Beispiele)

V52-850 kW in Breitenlee
Anlagentyp Nennleistung (kW) Rotordurchmesser (m)
V90-3.0 MW 3000 90
V80-2.0 MW 2000 80
V82-1.5 MW 1500 82
V72-1.5 MW 1500 72
V66-1.65 MW 1650 66
V63-1.5 MW 1500 63
V52-850 kW 850 52
V47-660 kW 660 47
V44-600 kW 600 44
V42-600 kW 600 42
V39-500 kW 500 39
V29-225 kW 225 29
V27-225 kW 225 27
V25-200 kW 200 25
V23-150 kW 150 23
V20-100 kW 100 20
V17-75 kW 75 17
V15-55 kW 55 15
V12-22 kW 22 12
V10-30 kW 30 10
  • Die V10-30 kW wurde 1979 als erste Vestas-Windkraftanlage in Dänemark errichtet.
  • Die V52-850 kW gehörte zu den meistverkauften Anlagen in der 1-MW-Klasse. Die Anlage wurde in verschiedenen Ländern produziert, unter anderem in China und Italien. Errichtet wurden rund 3764 Anlagen (Stand 31. Dezember 2010). 365 Anlagen kommen im Windpark Lake Turkana zum Einsatz.
  • Eine Besonderheit der V90-3.0 MW ist, dass das Hauptlager im Getriebe integriert ist. Das sparte den Einsatz einer zusätzlichen Antriebswelle und Gewicht.

Micon

Micon A/S
(ab 1997) NEG Micon A/S

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1983, 1997 Fusion mit Nordtank
Auflösung 2004
Auflösungsgrund Übernahme durch Vestas
Sitz Randers, Dänemark
Branche Windkraftanlagen

Die Micon A/S ging 1983 durch Ausgliederung von Teilen des Windenergie-Geschäfts der Nordtank Energy Group A/S hervor und wurde bald zu einem der führenden Hersteller von Windkraftanlagen.[42] Besonders auf dem in den 1980er Jahren neu aufkommenden Markt der kalifornischen Energiewende war das Unternehmen erfolgreich.[43] 1997 wurden Micon und Nordtank wieder zu einer Firma, NEG Micon A/S, fusioniert.[42][44]

NEG Micon wurde im Frühjahr 2004 von Vestas mehrheitlich übernommen und dann verschmolzen.[10][11] NEG Micon entwickelte und konstruierte Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 55 kW bis 2750 kW.

Folgende Typen stammten aus der Produktion von Micon bzw. NEG Micon (Beispiele):[45]

Anlagentyp Nennleistung (kW) Rotordurchmesser (m)
NM92/2750 2750 92
NM80/2750 2750 80
NM72/2000* 2000 72
NM82/1650* 1650 82
NM72/1650* 1650 72
NM82/1500* 1500 82
NM72C/1500* 1500 72
NM64/1500 1500 64
NM60/1000* 1000 60
M2300 1000 54
NM52/900* 900 52
M1500 500 / 600 / 750 44
NM48/750* 750 48
  • gehörten zu NEG Micons erfolgreichen Anlagen

Nordtank

Nordtank Energy Group A/S

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Auflösung 1997
Auflösungsgrund Fusion mit Micon zu NEG Micon
Sitz Balle, Dänemark
Branche Energietechnik

Die Nordtank Energy Group A/S (kurz: NTK oder NEG) mit Sitz in Balle, Syddjurs war ursprünglich ein Kesselhersteller, der in die Energietechnik einstieg.[46] Das Unternehmen gehörte als erster dänischer Hersteller in den frühen 1980er-Jahren mit zu den Pionieren der Windenergie.[47] 1983 wurden Teile des Windenergie-Geschäfts in die eigenständige Firma Micon A/S ausgegliedert. 1997 erfolgte die Fusion von Nordtank und Micon zu NEG Micon A/S.[44] Nordtank entwickelte und konstruierte Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 10 kW bis 1500 kW.

Folgende Typen stammten aus der Produktion von Nordtank (Beispiele):[48]

Anlagentyp Nennleistung (kW) Rotordurchmesser (m)
NTK 1500-750 1500 60 / 64
NTK 600 600 43
NTK 550 550 41,1
NTK 500 500 37 / 41
NTK 400 400 35
NTK 300 300 28 / 31
NTK 150 150 24,6
NTK 130 130 20,5 / 21,5 / 22
NTK 100 100 18,2

NedWind

NedWind BV
Rechtsform BV
Gründung 1990
Auflösung 1. Oktober 1998
Auflösungsgrund Übernahme durch NEG Micon
Sitz Rhenen, Niederlande
Branche Windkraftanlagen

Die NedWind BV, 1990 in Rhenen gegründet,[49] war seinerzeit der drittgrößte niederländische Windkraftanlagenhersteller, und hatte Produktionsstandorte in Palm Springs und auf Curaçao, und war in den USA und in Indien aktiv.[50] 1998 geriet die Firma in wirtschaftliche Probleme, und wurde von NEG Micon übernommen.[51][50] Die Firma blieb noch eine Zeitlang als niederländische Niederlassung aktiv, und war beispielsweise auch noch in China eigenständig engagiert.[52]

NedWind entwickelte und konstruierte primär zweiflügelige Windkraftanlagen.[53] Folgende Typen stammten aus der Produktion von NedWind (Beispiele):[54]

Anlagentyp Nennleistung (kW) Rotordurchmesser (m)
NW46-3 500-260 500 46,1
NW44-2 500-120 500 43,8
NW41-2 500-120 500 40,8
NW31-3 250 250 31
NW31-2 250 250 31

Sport-Sponsoring

Volvo Ocean Race 2018 in Aarhus mit Vestas-Sponsoring

Vestas und 11th Hour Racing haben ein Boot zur Hochseeregatta Volvo Ocean Race 2017–2018 ins Rennen geschickt. Zur FIA-Formel-E-Meisterschaft 2019/20 unterstützt Vestas das Mercedes-Benz EQ Formula E Team als Sponsor.[55]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Vestas Wind Systems – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Annual Report 2019. (PDF) In: www.vestas.com. Abgerufen am 6. Februar 2020 (englisch).
  2. Vestas überschreitet Marke von 100 000 MW Windkraftleistung. In: IWR. Abgerufen am 16. Januar 2019.
  3. BNEF: GE and Vestas "neck and neck in 2012". In: www.renewableenergyfocus.com. 24. April 2013, abgerufen am 26. Februar 2018 (englisch).
  4. Goldwind verdrängt Vestas als Onshore-Marktführer. In: IWR. Abgerufen am 23. Februar 2016.
  5. Vestas Leads Break-Away Group of Big Four Turbine Makers. In: Bloomberg New Energy Finance. Abgerufen am 14. Februar 2019 (englisch).
  6. Vestas Keeps Lead in Onshore Wind, Siemens Gamesa Narrows Gap. In: Bloomberg New Energy Finance. Abgerufen am 26. Februar 2018 (englisch).
  7. Vestas wieder Windweltmeister – Nordex erobert Top-10-Position. 23. Februar 2017, abgerufen am 25. Februar 2017.
  8. Windenergie-Weltmarkt 2014: Vestas Nummer eins - Siemens verdrängt Enercon. In: IWR. Abgerufen am 27. Februar 2017.
  9. Two wind giants go head to head - Vestas and Gamesa split. In: Windpower Monthly. Abgerufen am 5. Februar 2016.
  10. a b Danish wind giants head for merger – Vestas and NEG Micon going for global supremacy. In: Windpower Monthly, 1. Januar 2004.
  11. a b Zusammenschluß Vestas - NEG Micon, oeko-news.at, 15. Dezember 2003.
  12. The Guardian, Bericht vom 18. August 2009.
  13. Gerald Whittle: Britische Arbeiter besetzen eine Fabrik, Bericht vom 13. August 2009.
  14. Vestas transfers employees from Randers and Copenhagen to company HQ in Aarhus, Denmark. In: Windkraft-Journal - Nachrichten-Portal für die Windenergie. Abgerufen am 5. Februar 2016.
  15. Michael Meyer: „Chronologie der Offshore-Rückschläge“. In: Täglicher Hafenbericht vom 28. Januar 2014, S. 2, ISSN 2190-8753
  16. Der Feind im eigenen Laden. In: Wirtschaftswoche, 4. Juni 2015. Abgerufen am 6. Juni 2015.
  17. IWR: Vestas errichtet Windkraftanlage Nummer 55.000 in Hessen
  18. Windpower Monthly: Vestas acquiered UpWind Solutions
  19. IWR: Vestas übernimmt Availon
  20. Find Vestas - Production. In: www.vestas.com. Abgerufen am 16. Januar 2017 (englisch).
  21. Vestas stellt neue Onshore-Giganten vor. In: windmesse.de. Abgerufen am 23. Januar 2019.
  22. a b c Track Record. In: vestas.com. 31. Dezember 2019, abgerufen am 14. Februar 2020 (englisch).
  23. Vestas bohrt 3-MW-Plattform auf 4 MW auf. sonnewindwaerme.de, 22. Juni 2017, abgerufen am 22. Juni 2017.
  24. Vestas scales up to 4.2MW. In: Windpower Monthly. 22. Juni 2017, abgerufen am 23. Juni 2017 (englisch).
  25. Vestas: Installing the V150-4.2 MW auf YouTube, 2. April 2019, abgerufen am 25. September 2019.
  26. Vestas joins the 4MW class. In: Windpower Monthly. 31. Juli 2017, abgerufen am 7. August 2017 (englisch).
  27. Vestas to supply Denmark's first subsidy-free wind farm. In: Windpower Monthly. 29. März 2019, abgerufen am 21. Dezember 2019 (englisch).
  28. Technology 3MW model: Vestas reveals low-wind V136-3.45MW turbine. In: Windpower Monthly. 30. September 2015, abgerufen am 29. Oktober 2015 (englisch).
  29. Vestas reveals V136-3.45MW low-wind turbine. In: Windpower Monthly. 14. September 2015, abgerufen am 14. September 2015 (englisch).
  30. First Vestas V136-3.45 MW turbine successfully installed. In: www.vestas.com. 21. Dezember 2016, abgerufen am 16. Januar 2017 (englisch).
  31. Weltweit erste V136 wird in Deutschland in Betrieb genommen. In: UKA Umweltgerechte Kraftanlagen. 25. Juli 2017, abgerufen am 17. August 2017.
  32. Vestas produziert Rotorblätter für neue V136 in Lauchhammer. In: www.windkraft-journal.de. 27. März 2017, abgerufen am 17. August 2017.
  33. Erster Mega-Transport bei Vestas geglückt. In: Lausitzer Rundschau. 14. Juli 2017, abgerufen am 17. August 2017.
  34. Jürgen Quentin: Ausbausituation der Windenergie an Land im Jahr 2015. (PDF) Fachagentur Windenergie an Land, März 2016, abgerufen am 8. September 2018.
  35. Statkraft revives 1GW Fosen site with Vestas turbines. In: Windpower Monthly, 23. Februar 2015. Abgerufen am 23. Februar 2015.
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