Westeuropa

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Vorschlag des Ständigen Ausschusses für geographische Namen zur Abgrenzung Westeuropas
Westeuropa zur Zeit der Systemkonfrontation zwischen Ost (rot) und West (blau). Jugoslawien und Albanien sind als blockfreie Staaten (grün) markiert bzw. schraffiert

Westeuropa bezeichnet die Länder im Westen Europas, wobei die Abgrenzung je nach Kontext unterschiedlich ist.

Die Grenzen Westeuropas waren einst von den Mächteverhältnissen während des Kalten Krieges bestimmt. Europa war damals durch den Eisernen Vorhang in zwei Hälften getrennt. Eine genaue Unterscheidung in West- und Osteuropa ist heute schwer zu treffen bzw. wird zunehmend vermieden.

In der Geschichte der Neuzeit umfasst der Begriff Westeuropa jene Länder, die vergleichsweise früh Erfahrungen mit Demokratie bzw. konstitutionellen Monarchien, Rechts- und Nationalstaatlichkeit machten, also vor allem Frankreich und das Vereinigte Königreich, die Niederlande und das 1830 entstandene Belgien. Dann wird der Begriff auch in Abgrenzung zu Ländern wie Deutschland, Italien oder Spanien verwendet, in denen die (politischen) Charakteristika der Moderne erst wesentlich später wirkmächtig wurden und noch bis weit ins 20. Jahrhundert autokratische und diktatorische Regierungsformen auftraten.

Zu Zeiten des Kalten Krieges wurden die marktwirtschaftlich orientierten Länder Europas, im Gegensatz zu den planwirtschaftlich ausgerichteten Ländern Osteuropas, dem Ostblock, als Westeuropa bezeichnet.

Vor der Osterweiterung von EU und NATO wurde der Begriff dann für die Länder Europas gebraucht, die Mitglied der EU und/oder der NATO waren, allerdings einschließlich der Schweiz, die beiden Organisationen nicht angehört. Dies deckte sich annähernd mit dem politischen Westeuropa.

Im weitesten, politischen Sinne umfasst Westeuropa seit der Osterweiterung der EU und der NATO alle Länder Europas mit Ausnahme der Ukraine und Georgiens sowie der GUS-Mitglieder Republik Moldau, Weißrussland, Russland, Armenien und Aserbaidschan. Dieses Westeuropa ist (bis auf Andorra, Bosnien und Herzegowina, Finnland, Irland, Liechtenstein, Monaco, Nordmazedonien, Österreich, San Marino, Serbien, Schweden, Schweiz und Vatikanstadt) militärisch in der NATO mit den Vereinigten Staaten verbunden und wirtschaftlich ganz auf die Europäische Wirtschaftsunion (EWG) ausgerichtet (vgl. Westeuropäische Union).

Nach der statistischen Einteilung der Vereinten Nationen[1] gehören zu Westeuropa: Belgien, Deutschland, Frankreich, Liechtenstein, Luxemburg, Monaco, Niederlande, Österreich und die Schweiz.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Standard Country and Area Codes Classifications (M49) bei der United Nations Statistics Division