Ágreda

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Gemeinde Ágreda

Ágreda – Ortsansicht
Wappen Karte von Spanien
Ágreda (Spanien)
Ágreda (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Soria
Comarca: Moncayo
Gerichtsbezirk: Soria
Koordinaten: 41° 51′ N, 1° 55′ WKoordinaten: 41° 51′ N, 1° 55′ W
Höhe: 930 msnm
Fläche: 164,93 km²
Einwohner: 2.983 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einw./km²
Postleitzahl(en): 42100
Gemeindenummer (INE): 42004 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Jesús Manuel Alonso Jiménez
Website: Ágreda
Lage des Ortes
Maurisches Viertel (Barrio Moro)

Ágreda ist eine Kleinstadt und eine spanische Gemeinde (municipio) mit 2.983 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Soria der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Die Altstadt von Ágreda wurde 1975 als Conjunto histórico-artístico klassifiziert; in Teilen erinnert der Ort an eine Bergoase mit Terrassenfeldern und kleinen Parzellen.

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kleinstadt Ágreda liegt an der Straße zwischen Soria und Pamplona im äußersten Norden der Provinz Soria nahe der Grenze zur autonomen Region La Rioja in einer Höhe von circa 930 m. Die Provinzhauptstadt Soria ist circa 50 Kilometer (Fahrtstrecke) in südwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist rau, manchmal auch gemäßigt bis warm; Regen (ca. 555 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1857 1900 1950 2000 2017
Einwohner 3.179 3.210 3.525 3.260 2.993[3]

Ágreda ist einer von nur wenigen Bergorten der Provinz Soria mit wachsender bzw. nur leicht sinkender Einwohnerzahl.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ágreda ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum im hauptsächlich landwirtschaftlich orientierten Nordosten der Provinz Soria. Seit altersher haben sich hier Bauern, Handwerker, Händler und Dienstleister aller Art angesiedelt. Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts spielt der Tourismus eine immer bedeutsamer werdende Rolle im Wirtschaftsleben der Kleinstadt.

Kirche San Miguel

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gebiet der heutigen Stadt gab es eine keltiberische Siedlung; Römer und Westgoten hinterließen hingegen keine archäologisch verwertbaren Spuren, doch wurden die beim ca. 8 km südwestlich gelegenen Ort Muro de Ágreda gelegenen Mauerreste eindeutig als Römerstadt Augustobriga identifiziert. Im 8. Jahrhundert drangen die Mauren bis in die Region vor; Ágreda wurde ein wichtiges Zentrum islamischer Kultur. Im Jahr 1119 eroberte König Alfons I. von Aragón die Gegend zurück (reconquista), doch im Jahr 1135 wurde sie von Alfons VII. für das Königreich Kastilien erobert. Ágreda gewann an Bedeutung als Grenzstadt zwischen den Königreichen von Kastilien und Aragón sowie als ein wichtiges Zentrum für Kunst und Kunsthandwerk, wo Christen, Muslime und Juden lange Zeit in Frieden lebten, weshalb Ágreda auch als „Stadt der drei Kulturen“ bezeichnet wurde.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nuestra Señora de los Milagros
  • Maurische Stadtmauer mit Puerta árabe
  • Der am Stadtrand stehende „Torreón de la Muela“ stammt noch aus der Zeit des Kalifats (9./10. Jahrhundert); er wurde bereits im Mittelalter verändert und im ausgehenden 20. Jahrhundert teilweise modern neugestaltet.
  • Die Kirche San Miguel, erbaut im spätgotischen Stil des 15. Jahrhunderts, ist dem Erzengel Michael geweiht; sie verfügt noch über einen romanischen Turm des 12. Jahrhunderts. Sehenswert ist das platereske Altarretabel aus dem 16. Jahrhundert – eine Auftragsarbeit für den Erzpriester von Ágreda, Garcia Fernández de Carrascón (ca. 1480–1533), dessen imposantes Grabmal sich in einer Seitenkapelle befindet.
  • Die Kirche Virgen de la Peña wurde im 12./13. Jahrhundert erbaut und im 16. Jahrhundert um zwei Kapellenanbauten erweitert. Sie beherbergt heute ein Museum für Sakrale Kunst.
  • Die Basilika Nuestra Señora de los Milagros wurde im 16. Jahrhundert an der Stelle einer abgerissenen romanischen Kirche neu erbaut. Das Kirchenschiff ist von einem Sterngewölbe im spätgotischen Stil überspannt. Ein romanischer Taufstein stammt noch aus der alten Kirche.
  • Das Kloster La Concepción wurde im 18. Jahrhundert gegründet; es beherbergt die Reliquien der María de Jesús.
  • Eine kleine romanische Kirche erhebt sich über einer ehemaligen Synagoge.
  • Der Palast Los Castejones stammt aus dem 17. Jahrhundert; angeschlossen ist ein schöner Garten.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ágreda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Ágreda – Klimatabellen
  3. Ágreda – Bevölkerungsentwicklung